Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Nimm dich in acht, daß du nicht den Herrn vergißt‘


Lektion 17

„Nimm dich in acht, daß du nicht den Herrn vergißt“

Ziel

Jeder soll (1) sich an den Herrn und die Bündnisse, die er mit ihm geschlossen hat, erinnern und (2) eine Umgebung schaffen, die ihm dabei hilft.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt:

    1. Deuteronomium 6:1–9; 11:18–21. Mose gibt den Israeliten Anweisungen, die sie an ihre Bündnisse erinnern sollen. Er weist die Eltern an, seine Worte an ihre Kinder weiterzugeben.

    2. Deuteronomium 6:10–12; 8:1–20. Mose erinnert die Israeliten an Gottes Segnungen. Er warnt sie, daß sie zugrunde gehen werden, wenn sie Gott vergessen und seine Gebote nicht halten.

    3. Deuteronomium 32:1–4,15–18,30–40,45–47. Mose rät den Israeliten, an den Fels ihrer Errettung, Jesus Christus, zu denken.

  2. Zusätzlicher Lesestoff: Deuteronomium 4; 7:1–4; 13:1–8; 34.

  3. Wenn Sie die 1. Aktivität unter „Interesse wecken“ benutzen, ist es notwendig, die dort beschriebenen Gegenstände mitzubringen.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit einer der folgenden Aktivitäten (oder mit einer eigenen) beginnen. Suchen Sie die am besten geeignete aus.

  1. Bringen Sie Gegenstände von zu Hause mit, die Sie an den Herrn und an die Bündnisse, die Sie mit ihm geschlossen haben, erinnern. (Heilige Schrift, Bilder, Bücher und CDs oder Kassetten.) Sagen Sie, warum Ihnen diese Gegenstände wichtig sind. Erklären Sie, daß ein Teil der Lektion von Gegenständen handelt, die die Israeliten früher benutzten, um sich an den Herrn und seine Bündnisse mit ihnen zu erinnern. Weisen Sie darauf hin, daß auch wir Gegenstände als Erinnerungshilfe benutzen können.

  2. Schreiben Sie folgende Wörter an die Tafel:

    Irreführen, täuschen, Falle, fressen, abbringen, versuchen, beschwichtigen, Zorn, belügen, vernichten

    • Was ist diesen Worten gemeinsam? (Sie beschreiben alle, wie der Teufel versucht, uns vom Herrn abzubringen.)

    • Lassen Sie die Klasse LuB 76:28,29 lesen. Erklären Sie, daß die Verse aus einer Vision sind, die Joseph Smith und Sidney Rigdon erhalten haben. Was können wir tun, um uns vor dem Einfluß des Satans zu schützen? (Sie können die folgende graphische Darstellung benutzen, um einiges zu zeigen, was wir tun können, um uns vor den Versuchungen des Satans zu schützen.)

    shields from Satan

    Erklären Sie, daß Mose den Israeliten im Buch Deuteronomium gezeigt hat, wie sie eine Umgebung schaffen können, die ihnen hilft, den Versuchungen des Satans zu widerstehen. Darüber wollen wir in dieser Lektion sprechen, und auch darüber, wie wir Moses Rat auf uns selbst anwenden können.

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.

Nachdem der Herr die Israeliten in der Wildnis 40 Jahre lang geprüft, gezüchtigt und belehrt hatte, sagte er, daß sie bereit seien, in das verheißene Land zu kommen. Aber vorher hatte er noch wichtige Anweisungen für sie. Mose übermittelte diese Anweisungen in drei Predigten, die in Deuteronomium aufgezeichnet sind.

In diesen Predigten gab Mose einen Rückblick auf die 40jährige Reise durch die Wildnis und erkannte die Hand Gottes in ihrer Befreiung an. Er sprach über die Pflichten, die die Israeliten als Gottes auserwähltes Volk hatten. Er betonte, daß sie Gottes Gebote befolgen mußten, besonders die Gebote, an ihn zu denken und keine Götzen anzubeten. Mose warnte: Obwohl sie bereit waren, das verheißene Land zu betreten, würden sie doch ihr Erbe verlieren und zerstreut werden, wenn sie zur Schlechtigkeit zurückkehrten.

1. Mose gibt den Israeliten Anweisungen, die sie an ihre Bündnisse erinnern sollen.

Unterrichten und besprechen Sie Deuteronomium 6:1–9; 11:18–21.

• Im Buch Deuteronomium stehen Moses letzte Worte an die Israeliten. Wie würde ihre letzte Botschaft an ihre Familie und ihre Freunde lauten?

• Was gebot der Herr den Israeliten in Deuteronomium 6:5–7? Wie können wir die Worte der Schrift auf unser Herz schreiben? Wie können Eltern ihre Kinder wirksam im Evangelium unterweisen und ihnen helfen, die Schrift lieben zu lernen?

• Was riet Mose den Israeliten in Deuteronomium 6:8,9 und 11:18–20? (Erklären Sie, daß die Israeliten Pergamentstreifen, auf denen Schriftstellen standen, zusammenrollten und an Lederbändern befestigten, die sie um die Stirn und um die Handgelenke trugen.)

• Warum hat Mose den Israeliten wohl gesagt, daß sie Schriftstellen auf der Stirn, an den Handgelenken, an den Türpfosten und in den Stadttoren haben sollten?

Wie würde solch eine ständige Erinnerung unsere Handlungsweise beeinflussen? Was können wir zu Hause tun, um uns an den Herrn und seine Worte und unsere Bündnisse mit ihm zu erinnern? Erinnern die Bilder an unseren Wänden, die Bücher, die wir lesen, und die Filme und Fernsehsendungen, die wir anschauen, uns an den Herrn, oder zeigen sie, daß wir Verlangen nach der Welt haben?

Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Schließlich werden die Menschen, die sich von Christus lenken lassen, ganz in Christus aufgehen. … Wenn man ihre Wohnung betritt, so offenbaren die Bilder an den Wänden, die Bücher auf den Regalen, die Musik, die erklingt, ihre Worte und Taten sie als Christen.“ (Siehe Der Stern, 1986, Nr. 2, Seite 5.)

2. Mose rät den Israeliten, Gottes Gebote zu befolgen und an ihn zu denken.

Unterrichten und besprechen Sie Deuteronomium 6:10–12; 8:1–20.

• Was sind die Hauptaussagen des Mose in Deuteronomium 6:10–12 und 8:1–20? Was bedeutet es, den Herrn zu vergessen? (Siehe Deuteronomium 8:11.) Was sind die Folgen, wenn man ihn vergißt? (Siehe Deuteronomium 8:19.) Wie können wir sichergehen, daß wir Gott nicht vergessen?

• Welche Bedingungen oder Herausforderungen nannte Mose, die jemanden veranlassen könnten, Gott zu vergessen? (Siehe Deuteronomium 6:10–12; 8:10–20.) Warum vergessen manche Menschen den Herrn, nachdem er sie im Übermaß gesegnet hat? (Siehe Deuteronomium 8:17.)

Präsident Brigham Young hat gesagt: „Meine größte Befürchtung [für die Mitglieder dieser Kirche] ist, daß sie in diesem Land reich werden, Gott und sein Volk vergessen, träge werden und sich selbst aus der Kirche werfen und zur Hölle fahren. Dieses Volk wird Raub, Verfolgung und Überfälle jeder Art aushalten und treu bleiben. Meine größte Furcht ist, daß die Mitglieder den Reichtum nicht aushalten können. Und doch müssen sie durch Reichtum geprüft werden, denn sie werden das reichste Volk auf Erden werden.“ (Preston Nibley, Brigham Young: The Man and His Work, 1936, Seite 128.)

• Wer ist die Quelle des Wohlstands, den wir vielleicht haben? (Siehe Deuteronomium 8:18.) Wie können wir durch unseren Wohlstand das Werk des Herrn fördern? (Siehe Deuteronomium 8:18; Jakob 2:18,19.)

3. Mose rät den Israeliten, den Fels ihrer Errettung (Jesus Christus) im Sinn zu behalten.

Unterrichten und besprechen Sie Deuteronomium 32:1–4,15–18,30–40,45–47.

• Wer ist der Fels, von dem in Deuteronomium 32:3,4 gesprochen wird? (Jesus Christus; siehe auch Vers 15, 18, 30–31.) Warum wird Jesus Christus wohl manchmal der Fels genannt? (Siehe Helaman 5:12.)

• Mose sagte: „Doch der Fels unserer Feinde (ihre Götzen) ist nicht unser Fels.“ (Deuteronomium 32:31.) Wie unterscheiden sich die beiden Felsen? (Siehe Deuteronomium 32:37–40.)

• Was bedeutet es, auf den Felsen zu bauen? (Siehe Deuteronomium 32:46,47; Matthäus 7:24–27; LuB 50:44.) Wie können wir das tun? (Siehe Deuteronomium 18:18,19. Dort wird das Kommen Christi prophezeit und gesagt, daß wir auf seine Worte hören müssen.)

Zum Abschluß

Geben Sie Zeugnis vom Erretter, und drücken Sie Ihren Dank für die Bündnisse aus, die Sie mit ihm geschlossen haben. Betonen Sie, wie wichtig es ist, Gott nicht zu vergessen und die Bündnisse zu halten, die wir mit ihm eingehen. Bezeugen Sie, daß unsere Umgebun…ilder, Bücher, Musi…ns sehr an den Herrn und unsere Bündnisse mit ihm erinnern kann. Wir können damit dasselbe erreichen wie die Israeliten früher mit ihren Pergamentstreifen: sie helfen uns, auf den Fels zu baue…n den Herrn zu denken und ihm zu folgen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge in der Lektion verwenden.

1. „Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hause… . schreiben“ (Deuteronomium 6:9)

Fordern Sie die Mitglieder auf, die Bilder, Poster, Musikkonserven und anderes bei sich zu Hause aufzuschreiben. Sie sollen dahinter entweder „+“ schreiben, um zu zeigen, daß sie dadurch an den Herrn erinnert werden, oder „-“, wenn es ihr Herz eher vom Herrn ablenkt. Sie könnten das am Familienabend tun.

2. „Er läßt dich nicht fallen“ (Deuteronomium 4:31)

• Nachdem Mose prophezeit hatte, daß die Israeliten sich anderen Göttern zuwenden und zerstreut werden würden (Deuteronomium 4:25–28), sprach er auch Worte der Hoffnung. Was hat er denen versprochen, die den Herrn von ganzem Herzen suchen? (Siehe Deuteronomium 4:29–31; Jesaja 49:14–16.) Wie hat sich diese Verheißung in ihrem Leben erfüllt? Was müssen wir tun, wenn wir den Herrn von ganzem Herzen und ganzer Seele suchen?

3. Negativen Einflüssen von anderen Menschen widerstehen

• Vor welcher Gefahr warnte Mose in Deuteronomium 13:6–8? Wie können wir es erkennen, wenn jemand versucht, uns vom Herrn abzubringen? Wie sollen wir auf solche Menschen reagieren?

4. „Man soll nicht mit leeren Händen hingehen“ (Deuteronomium 16:16)

• Die Stätte, die in Deuteronomium 16:2,11,16 erwähnt wird, ist das Tabernakel, ein tragbarer Tempel für die Israeliten. Bei der Vorbereitung auf ein Fest am Tabernakel wies Mose das Volk an: „Man soll nicht mit leeren Händen hingehen.“ (Deuteronomium 16:16.) Wie können wir das auf unsere Tempelbesuche beziehen? Wie können wir uns darauf vorbereiten, so daß wir nicht „mit leeren Händen“ kommen? Wie würde diese Vorbereitung uns helfen, „vor dem Herrn … fröhlich [zu] sein“ (Deuteronomium 16:11)?

• Präsident Howard W. Hunter hat geraten: „Wir wollen ein Volk sein, das in den Tempel geht. Gehen sie so oft in den Tempel, wie die Umstände es erlauben. Hängen sie zu Hause ein Bild vom Tempel auf, damit ihre Kinder es immer sehen.“ (Der Stern, Januar 1995, Seite 7.) Warum ist es wichtig für uns, so oft wie möglich in den Tempel zu gehen? Warum ist es wichtig, zu Hause ein Bild vom Tempel zu haben?

5. „Bis heute kennt niemand sein Grab“ (Deuteronomium 34:6)

• Der Schreiber, der das Buch Deuteronomium abschloß, wußte nur, daß Mose fort war. Darum nahm er an, daß Mose gestorben und vom Herrn begraben sei und daß niemand wisse, wo sein Grab sei. Wir wissen aber, daß Mose verwandelt wurde. (Eine Erklärung über den Zustand verwandelter Wesen finden Sie 3 Nephi 28:7–9, 37–40.) Das Bible Dictionary in der englischen Ausgabe der Heiligen Schrift erklärt die Verwandlung des Mose folgendermaßen:

„Das Wirken des Mose wie das anderer Propheten ging über die Grenzen seines sterblichen Lebens hinaus. Zusammen mit Elija kam er auf den Berg der Verklärung und übertrug die Schlüssel des Priestertums auf Petrus, Jakobus und Johannes (Matthäus 17:3,4; Markus 9:4–9; Lukas 9:30; LuB 63:21; History of the Church, 3:387). Weil dies vor der Auferstehung Jesu geschah, wissen wir, daß Mose verwandelt war und nicht gestorben, wie in Deuteronomium 34 berichtet wird (Alma 45:19). Er mußte verwandelt werden, damit er auf dem Berg der Verklärung einen Körper von Fleisch und Knochen hatte, denn es hatte damals ja noch keine Auferstehung stattgefunden. Als Geist hätte er den sterblichen drei Aposteln die Schlüssel nicht geben können (vergleiche LuB 129).“ (Bible Dictionary, „Moses“, 735.)