Lektion 41
„Ich selbst mache dich heut… . zur eisernen Säule“
Ziel
Jeder soll auch in widrigen Umständen und trotz Widerstand glaubenstreu bleiben.
Vorzubereiten
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Lesen Sie gebeterfüllt die Passagen aus Jeremia, die in dieser Lektion besprochen werden. Im Mittelpunkt stehen der Mut und die Verpflichtung Jeremias, als er von Widerstand umgeben war.
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Wenn Sie die Aktivität unter „Interesse wecken“ benutzen wollen, müssen Sie eine Metallstange mitbringen.
Vorgeschlagener Unterrichtsablauf
Interesse wecken
Sie können mit der folgenden (oder einer eigenen) Aktivität beginnen.
Zeigen Sie die Metallstange, und fordern Sie jemand aus der Klasse auf zu versuchen, sie durchzubrechen. Stellen Sie dann folgende Fragen:
• Wenn diese Stange die Eigenschaften eines Menschen darstellte, was wüßten wir dann über ihn?
• Lassen Sie die Klasse Jeremia 1:17–19 lesen. Wie beschreibt der Herr in Vers 18 Jeremia? Was für ein Mensch war Jeremia demnach? Wie würden sie sich fühlen, wenn sie sich anschickten, eine Berufung oder einen Auftrag des Herrn zu erfüllen, und dies würde über sie gesagt?
Erklären Sie, daß Könige, Fürsten, Priester und das ganze Volk im Land sich Jeremia bei seiner Mission widersetzten, er aber trotzdem das tat, was der Herr gebot. Verweisen Sie auf die Metallstange, und erklären Sie, daß Jeremia eine „eiserne Säule“ war, die unter widrigen Umständen stark war und sich weder bog noch brach.
Besprechen und anwenden
Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.
Jeremia wirkte während der Regierungszeit von fünf Königen, von Joschija bis Zidkija (626 bis 586 v. Chr.). Zusammen mit Joschija bemühte er sich, das Volk von Götzendienst und Unmoral abzubringen. Aber die Könige nach Joschija waren schlecht, und das Volk war völlig abgefallen. Jeremias Aufgabe war es, eine Stimme der Warnung für dieses Volk zu erheben, und er verurteilte ihre Schlechtigkeit mit den stärksten Worten, die wir in der Schrift finden. Seine warnende Stimme war eine der letzten, bevor Juda von den Babyloniern erobert wurde.
Jeremias Leben war voller Kummer, aber wir können viel daraus lernen, wie er auf seine Prüfungen reagierte. Er wurde geschlagen und eingesperrt, weil er Prophezeiungen gegen das Reich Juda aussprach. Sein Leben war ständig in Gefahr. Doch unter allen widrigen Umständen und bei aller Opposition war Jeremia wie eine „eiserne Säule“ (Jeremia 1:18). Das Buch Jeremia ist ein persönlicher, glaubensstärkender Bericht über die Reaktion des Propheten auf seine Sorgen und auf die Vereitelung seiner Arbeit.
1. Jeremia wird von Gott als Prophet berufen.
Besprechen Sie Jeremias Berufung, die in Jeremia 1:4–10 berichtet wird.
• Was erfahren wir aus dieser Berufung über die Lehre der Vorherordinierung? (Siehe Jeremia 1:5.) Wie hat es Jeremia wohl geholfen, als er erfuhr, daß er schon im Vorherdasein zum Propheten ordiniert worden war?
Der Prophet Joseph Smith hat gesagt: „Jeder Mann, der berufen ist, unter den Bewohnern der Erde geistlich zu wirken, wurde im großen Rat im Himmel zu diesem Zweck ordiniert, bevor die Welt war.“ (History of the Church, 6:364.)
• Was tat der Herr, als Jeremia sich seiner Berufung nicht gewachsen fühlte? (Siehe Jeremia 1:6–10.) Wie sind sie vom Herrn schon beruhigt worden, wenn sie das Gefühl hatten, einer Sache nicht gewachsen zu sein?
2. Viele widersetzen sich Jeremia und wollen verhindern, daß er seine Mission erfüllt.
Besprechen Sie anhand der folgenden Schriftstellen den Widerstand, angesichts dessen Jeremia die Mission erfüllte, die der Herr ihm aufgetragen hatte.
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Jeremia 20:1–6. Paschhur, der Oberaufseher im Tempel, ärgerte sich über Jeremias Prophezeiungen. Er ließ Jeremia schlagen und in den Block spannen. Jeremia prophezeite, daß Paschhur, seine Familie und seine Freunde als Gefan- gene nach Babylon geführt werden und dort sterben würden.
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Jeremia 26:7–15. Die meisten Menschen im Land, auch die Priester, widersetzten sich Jeremia und seiner Botschaft (26:7–11). Doch Jeremia verkündete mutig die Botschaft, die der Herr ihm aufgetragen hatte (26:12–15). Sogar Jeremias Nach- barn und Verwandten haßten ihn (11:19–21; 12:6; beachten Sie, daß Jeremia aus der Stadt Anatot stammte).
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Jeremia 36:1–6,20–32. Jeremias Prophezeiungen wurden aufgeschrieben und dem Volk vorgelesen (36:1–6). Der König verbrannte sie, und der Herr gebot Jeremia, sie noch einmal aufzuschreiben (36:20–32).
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Jeremia 37:12–15; 38:4–13. Jeremia wurde fälschlich beschuldigt und ins Gefängnis geworfen (37:12–15). Er wurde später in eine Zisterne geworfen, wo er in den Schlamm sank (38:4–6). Auf Befehl des Königs Zidkija wurde er aus der Zisterne heraufgezogen und wieder ins Gefängnis gebracht (38:7–13).
• Was sagt uns Jeremia 20:14–18 über seine Gefühle, als er solchen überwältigenden Widerstand ertrug? Was können wir von Jeremia lernen, was uns in widrigen Umständen helfen kann? (Jeremia gehorchte dem Herrn weiterhin und erfüllte seine Berufung, auch wenn er verfolgt und entmutigt war; siehe Jeremia 26:12–15.)
• Welches doppelte Unrecht hatte das Volk laut Jeremia 2:13 verübt? (Sie hatten den Herrn, den Quell des lebendigen Wassers, verlassen. Und sie hatten sich Zisternen mit Rissen darin gegraben, die das lebendige Wasser des Herrn nicht halten konnten. Das bedeutet, daß sie Erfüllung und Sicherheit in Weltlichem gesucht hatten.) Warum mußte es solchen Menschen schwerfallen, die Worte Jeremias anzunehmen? Warum konnten sie auf widrige Umstände nicht so reagieren wie Jeremia? Wie schaffen wir manchmal „Zisternen mit Rissen“, die das lebendige Wasser des Erretters nicht halten können?
Elder Marion D. Hanks hat gesagt:
„Materielle Ziele nehmen unsere Aufmerksamkeit zu stark in Anspruch. Der Kampf um das, was wir brauchen, oder um mehr, als wir brauchen, verbraucht unsere Zeit und unsere Energie. Wir machen Jagd auf Vergnügen und Unterhaltung oder engagieren uns zu sehr in Vereinen und kommunalen Angelegenheiten. Natürlich braucht man Erholung, muß man etwas leisten und etwas beitragen, aber wenn das auf Kosten unserer Freundschaft mit Christus geschieht, ist der Preis zu hoch.
,Denn mein Volk hat doppeltes Unrecht verübt‘, sagt der Herr zu Israel. ,Mich hat es verlassen, den Quell lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben, Zisternen mit Rissen, die das Wasser nicht halten.‘ (Jeremia 2:13.)
Der Ersatz, den wir uns für Gott schaffen, hält wirklich kein Wasser. In dem Maße, wie wir das ,lebendige Wasser‘ ablehnen, verlieren wir die Freude, die wir erleben könnten.“ (Generalkonferenz, April 1972.)
Jeremias Prophezeiungen, daß die Babylonier Jerusalem zerstören würden, erfüllten sich, wie in Jeremia 39 und 40 berichtet wird. Jeremia war während der Belagerung im Gefängnis, aber dann befreiten die Babylonier ihn und gestatteten ihm und einem Rest der Juden, im Land zu bleiben. Johanan, der Führer der Zurückgebliebenen, bat Jeremia, den Willen des Herrn zu erfragen, und versprach, danach zu handeln (Jeremia 42:1–6). Durch Jeremia gebot der Herr dem Volk, im Land zu bleiben, und versprach, es zu segnen, wenn es bliebe (Jeremia 42:9–22). Aber Johanan führte das Volk nach Ägypten, wo die meisten in ihrer Schlechtigkeit verblieben (Jeremia 43; 44).
3. Jeremia wird durch seine Liebe zum Wort Gottes in widrigen Umständen gestärkt.
Besprechen Sie die folgenden Schriftstellen, die zeigen, wie das Wort Gottes Jeremia half, in schweren Zeiten stark zu bleiben.
• Was legte der Herr Jeremia in den Mund? (Siehe Jeremia 1:9.) Was machte Jeremia mit den Worten des Herrn? (Siehe Jeremia 15:16.) (Er aß sie, was bedeutet, daß sie zu einem Teil von ihm wurden.) Wie dachte Jeremia über das Wort des Herrn?
• Wie können wir die Worte des Herrn so wie Jeremia „essen“? (Wenn wir die Schrift und das Wort der neuzeitlichen Propheten in uns aufnehmen.) Nephi sagt im Buch Mormon: „Weidet euch an den Worten von Christus.“ (2 Nephi 32:3.) Wie kann uns das Kraft geben?
• Wie beschreibt Jeremia in 20:9 das Wort des Herrn, das in ihm ist? Was bedeutet es, wenn das Wort des Herrn wie ein Feuer im Herzen brennt? Warum konnte Jeremia es wohl nicht aushalten, das Wort des Herrn nicht zu verkünden?
Zum Abschluß
Drücken Sie Ihre Gefühle über das Vorbild Jeremias aus und darüber, daß man in der Not glaubenstreu bleiben soll. Regen Sie die Mitglieder an, das Wort des Herrn zu suchen und darüber nachzusinnen, bis dieses Wort wie ein Feuer in ihrem Herzen brennt und ihnen Kraft gibt, das Werk des Herrn zu tun. Wenn Sie die Aktivität unter „Interesse wecken“ verwendet haben, zeigen Sie noch einmal die Eisenstange, und fordern Sie die Mitglieder auf, wie Jeremia eine eiserne Säule für den Herrn zu werden.
Zur Vertiefung
Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge in der Lektion verwenden.
1. „Ton in der Hand des Töpfers“ (Jeremia 18:6)
• Lesen Sie den Bericht von Jeremias Besuch beim Töpfer (Jeremia 18:1–4). Was lehrte der Herr sein Volk durch das Erlebnis Jeremias? (Siehe Jeremia 18:5–10. Der Herr zeigte ihnen: Wenn sie umkehrten, würde er sie zu etwas Besserem formen, genau wie der Töpfer ein mißratenes Gefäß umformt. Er erinnerte sie auch daran, daß er die Macht hatte, sie zu vernichten, wenn sie nicht umkehrten.)
• Wie kann man diesen Vergleich auf uns anwenden? Wie können wir besserer Ton in der Hand des Herrn sein? (Wenn wir demütig sin…enn wir gehorchen, umkehren, dem Herrn vertrauen und seinen Willen suchen. Bitten Sie die Mitglieder, von Erlebnissen zu erzählen, die zeigen, wie der Herr Menschen geformt und vorbereitet hat, um seine Absichten zu erfüllen.) Was geschieht, wenn wir uns dem Herrn widersetzen, der uns formen will?
Präsident Heber C. Kimball hat den Vergleich in Jeremia 18:1–10 folgendermaßen erklärt:
„Alle, die in Gottes Händen formbar sind und seinen Geboten gehorchen, sind ehrenhafte Gefäße, und der Herr wird sie annehmen.“ (History of the Church, 4:478.)
„Es gibt viele Gefäße, die zerstört werden, nachdem sie geformt worden sind. Warum? Weil sie mit der Form, die der Töpfer ihnen gegeben hat, nicht zufrieden sind, sondern sich sofort nach eigenem Gefallen umformen. Deswegen verstehen sie Gottes Absichten nicht und zerstören sich durch ihre Entscheidungsfreiheit selbst. Diese Menschen müssen durch viele Formen gehen, … dann werden sie glasiert und gebrannt, und selbst beim Brennen bekommen manche noch Risse.“ (Stanley B. Kimball, Heber C. Kimball: Mormon Patriarch and Pioneer, 1981, Seite 270.)
2. Jeremia predigte zur selben Zeit wie Lehi
Der Prophet Jeremia belehrte und warnte das Volk in Jerusalem zu der Zeit, als Lehi Jerusalem verließ. Beide prophezeiten, daß Jerusalem zerstört werden würde.
• Wo war Jeremia, als Lehi und seine Familie Jerusalem verließen? (Siehe Jeremia 37:15,161 1 Nephi 7:14.)
• Jeremia erteilte Zidkija, den König von Juda, oft Rat, aber dieser weigerte sich, dem Wort des Herrn, das durch Jeremia kam, zu gehorchen. Was geschah mit Zidkija als Folge seines Ungehorsams? (Siehe Jeremia 39:4–7.)
• Aus dem Buch Mormon wissen wir, daß einer der Söhne Zidkijas von den Babyloniern nicht getötet wurde. Wie hieß er? (Siehe Helaman 8:20,21.) Wohin ging er? (Siehe Omni 1:15.)