Lektion 33
Der Welt das Evangelium bringen
Ziel
Jeder soll seine Pflicht als das Israel der Letzten Tage erfüllen, indem er alle Völker der Erde liebt und ihnen das Evangelium bringt.
Vorzubereiten
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Lesen Sie gebeterfüllt:
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Jona 1; 2. Der Herr beruft Jona, um den Leuten von Ninive Umkehr zu predigen. Jona versucht, auf einem Schiff vor dem Herrn zu fliehen, wird von einem großen Fisch verschluckt, betet und wird aus dem Magen des Fisches befreit.
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Jona 3; 4. Jona prophezeit den Untergang Ninives und ärgert sich, weil die Leute von Ninive umkehren und der Herr die Stadt verschont. (In der Bibelübersetzung von Joseph Smith wird in Jona 3:9,10 gesagt, daß es nicht Gott, sondern die Leute von Ninive reute.) Dann zeigte Gott dem Jona durch einen Rizinusstrauch und einen Wurm, daß er alle Menschen lieben sollte.
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Micha 2:12,13; 4:1–7,11–13; 5:2–4,7,8; 6:6–8; 7:18–20. Micha sagt die Mission Israels in den Letzten Tagen voraus.
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Vorgeschlagener Unterrichtsablauf
Interesse wecken
Sie können mit der folgenden (oder einer eigenen) Aktivität beginnen.
• Wie viele junge Männer aus der Kirche sollen nach dem Willen des Herrn auf Mission gehen? (Alle würdigen jungen Männer, die dazu imstande sind.) Warum ist es wichtig, daß jeder junge Mann diese Berufung annimmt? Wer kann sonst noch eine Vollzeitmission erfüllen? (Alleinstehende Schwestern über 21 und ältere Ehepaare, sofern die Umstände es erlauben.)
1979 sprach Präsident Kimball darüber, daß mehr Missionare gebraucht werden, um das Evangelium in allen Teilen der Welt zu predigen. Er verkündete: „Ich glaube, daß der Herr alles tun kann, was er sich vornimmt. Allerdings sehe ich keinen Sinn darin, daß er Türen auftun soll, solange wir noch nicht bereit sind, einzutreten.“ (Der Stern, April 1980, Seite 9.)
In dieser Lektion wird besprochen, wie das Leben und die Schriften Jonas und Michas uns helfen können zu verstehen, daß wir alle Völker lieben und ihnen die Segnungen des Evangeliums bringen sollen.
Besprechen und anwenden
Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.
1. Jona wird berufen, in Ninive zu predigen, läuft aber weg.
Unterrichten und besprechen Sie Jona 1; 2.
• Warum wollte der Herr Jona nach Ninive schicken? (Siehe Jona 1:2.) Warum zögerte Jona vielleicht, diese Berufung anzunehmen? (Siehe Nahum 3:1–5, wo die Schlechtigkeit und Gewalt beschrieben werden, die in Ninive herrschten. Ninive war die Hauptstadt Assyriens, seine Bewohner waren Feinde Israels.)
• Warum fuhr Jona nach Tarschisch? (Siehe Jona 1:3.) Wie versuchen wir manchmal, der Gegenwart des Herrn oder einer Berufung zu entgehen, die die Vertreter des Herrn uns geben? Was ist das Ergebnis solcher Bemühungen?
• Wie war der Herr barmherzig zu Jona und half ihm, umzukehren? (Siehe Jona 1:4–2:10.) Was lernte Jona, als er im Innern des großen Fisches war? (Siehe Jona 2:1–9.) Wie hilft der Herr uns, umzukehren und zu ihm zurückzukehren?
• Während seines irdischen Wirkens sprach Jesus Christus über „das Zeichen des Propheten Jona“ (Matthäus 12:39). Was bedeutete dieses Zeichen? (Siehe Matthäus 12:39–41. Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches und kam lebendig heraus. Jesus würde drei Tage und drei Nächte in der Erde begraben sein und dann auferstehen.)
• Der Herr hat wiederholt durch seine Propheten geboten, daß jeder würdige, dazu fähige junge Mann eine Vollzeitmission erfüllen soll. Er hat auch ältere Ehepaare dazu angeregt, sofern sie dazu imstande sind. Aus welchen Gründen gehen manche jungen Männer und manche älteren Ehepaare nicht auf Mission? (Nicht genug Glauben; Unwürdigkeit; mangelnde Bereitschaft, Zuhause und Familie zu verlassen; Furcht vor dem, was sie erwartet.) Was können wir aus der Geschichte von Jona lernen, was uns helfen könnte, mit mehr Mut dem Herrn zu gehorchen und sein Evangelium zu predigen?
2. Die Leute von Ninive reagieren auf Jonas Botschaft und kehren um.
Unterrichten und besprechen Sie Jona 3; 4.
• Nach Jonas Umkehr berief der Herr ihn von neuem dazu, den Leuten von Ninive Umkehr zu predigen. Wie reagierten die Leute von Ninive? (Siehe Jona 3:5–9. In früheren Zeiten zeigten die Leute, daß sie demütig waren und umkehrten, indem sie sich in Sackleinen hüllten und sich in Asche setzten.) Wie reagierte Gott auf den Gesinnungswandel des Volkes? (Siehe Jona 3:10.)
• Jona hatte den Fall Ninives vorausgesagt (Jona 3:4). Wie reagierte er, als der Herr den Leuten von Ninive vergab? (Siehe Jona 4:1–3. Er ärgerte sich darüber, daß der Herr barmherzig zu dem Volk war.)
• Was lernte Jona durch den Rizinusstrauch, der ihm erst Schatten spendete und dann verdorrte? (Siehe Jona 4:4–11. Gott liebt alle seine Kinder. So wie er barmherzig zu Jona war, wollte er auch zu den Leuten von Ninive barmherzig sein.) Was können wir aus Jonas Erlebnis darüber lernen, wie wir andere Leute lieben sollen?
3. Micha sagt die Mission des Israels der Letzten Tage voraus.
Unterrichten und besprechen Sie die folgenden Passagen aus dem Buch Micha.
Der Prophet Micha rief das Volk Israel auf, von seiner Schlechtigkeit umzukehren und zum Herrn zurückzukehren. Er prophezeite die Zerstörung Jakobs (Israels) und Judas. Er prophezeite auch, daß das Israel der Letzten Tage (die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) die Absichten des Herrn machtvoll erfüllen würde.
• Welche Verheißungen gibt der Herr in Micha 2:12,13? (Daß er den Rest Israels sammeln wird, daß es sich um eine große Menge handeln wird und daß er sie führen wird.) Wie erfüllen sich diese Verheißungen heute?
• Einige großartige Prophezeiungen Michas über die Letzten Tage stehen in Micha 4:1–7. Was hat er über den Tempel gesagt? (Siehe Vers 1 und 2.) Was hat er über das Millennium prophezeit? (Siehe Vers 3–7.) Warum sind diese Prophezeiungen für uns wichtig?
• Was erfahren wir aus Micha 4:11–13 über die Bestimmung Israels in den Letzten Tagen? (Früher benutzte man oft Ochsen, um das Getreide zu dreschen. Sie liefen darauf hin und her und trennten die Körner von der Spreu. Die Spreu wurde weggeblasen, die Körner wurden aufbewahrt. Die Völker, die sich Zion entgegenstellen, sollen wie Garben gesammelt und dann von Israel gedroschen werden.) Wie könnte diese Trennung der Spreu vom Weizen damit verglichen werden, daß das Israel der Letzten Tage die Pflicht hat, auf der ganzen Welt zu missionieren? (Siehe LuB 29:7; 33:5–7.)
• Von wem prophezeit Micha in Kapitel 5:1–3? (Vergleichen Sie diese Prophezeiung mit dem Bericht von ihrer Erfüllung in Matthäus 2:4–6.)
• Womit wird das Volk des Herrn in Micha 5:6 verglichen? Wie kann das Bild des Taus oder des Regens, der auf Pflanzen fällt, mit der Wirkung der Mitglieder der Kirche auf die Völker der Erde verglichen werden? Was meint Micha wohl damit, wenn er sagt, daß dieser Regen „auf keinen Menschen zu warten braucht“? (So wie die Sterblichen Tau oder Regen nicht aufhalten können, so kann das Werk des Herrn nicht aufgehalten werden, sondern wird durch die ganze Welt fortschreiten.)
• Womit wird das Volk des Herrn in Micha 5:7 verglichen? Was sagt dieses Bild uns über die Stärke und die Macht des Werkes des Herrn? (So wie eine Herde Schafe nicht die Macht hat, einen jungen Löwen aufzuhalten, gibt es keine Macht auf Erden, die das Werk des Herrn aufhalten kann.)
1842 hat der Prophet Joseph Smith verkündet: „Keine unheilige Hand kann den Fortschritt des Werks aufhalten; mag Verfolgung wüten, der Pöbel sich zusammen- rotten, mögen Armeen aufmarschieren, möge es verleumdet werde…ottes Wahrheit wird kühn, edel und unabhängig vorwärtsschreiten, bis sie jeden Kontinent durchdrungen, jeden Landstrich heimgesucht hat, bis sie durch jedes Land gezogen und in jedem Ohr erklungen ist, bis die Absichten Gottes erfüllt sind und der erhabene Jahwe sagen wird: das Werk ist vollbracht.“ (History of the Church, 4:540.)
• Wie kann Micha 6:6–8 uns helfen, wenn wir uns von dem überwältigt fühlen, was von uns erwartet wird?
• Zu welchem Schluß kommt Micha in bezug auf das Wesen Gottes, nachdem er das Werk des Herrn in den Letzten Tagen vorausgesagt hat? (Siehe Micha 7:18–20.) Welche Ausdrücke in diesen Versen könnte man auf den Umgang des Herrn mit den Leuten von Ninive anwenden? Welche passen auf den Umgang des Herrn mit uns?
Zum Abschluß
Geben Sie Zeugnis, daß der Herr alle seine Kinder liebt und daß wir als das Israel der Letzten Tage die große Aufgabe haben, seine Liebe und sein Evangelium allen Völkern zu bringen. Fordern Sie jeden in der Klasse auf, das, was er von Jona und Micha gelernt hat, an andere weiterzugeben.
Zur Vertiefung
Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge in der Lektion verwenden.
1. Jeder würdige, dazu fähige junge Mann soll sich auf eine Mission vorbereiten
Sprechen Sie über die folgenden Worte Präsident Kimballs:
„Wir brauchen Missionare, aber keine, deren Zeugnis schwach ist oder die unwürdig sind. Wir müssen in allen Gemeinden in allen Teilen der Welt unsere Missionare besser ausbilden, und wir müssen früher damit anfangen. Darin liegt eine andere Aufgabe für uns: die Jugendlichen sollen erkennen und begreifen, daß es ein großer Vorzug ist, auf Mission zu gehen, daß sie körperlich, geistig und seelisch gesund sein müssen und daß der Herr auch nicht mit der geringsten Nachsicht auf Sünde sehen kann. …
Es wird häufig gefragt, ob jeder junge Mann eine Mission erfüllen soll. Darauf hat der Herr selbst die Antwort gegeben. Sie lautet: Ja. Jeder junge Mann soll auf Mission gehen.“ (Der Stern, November 1974, Seite 446, 447.)
2. Der Bedarf an Missionarsehepaaren
Sprechen Sie über die folgenden Worte von Elder David B. Haight:
„Im Namen der Brüder fordere ich Ehepaare, die nicht mehr im Berufsleben stehen, auf, ernsthaft über eine Mission nachzudenken. Es besteht ein großer Bedarf an mehr Ehepaaren. … Wir können nicht einmal 50 Prozent der Wünsche nach älteren Ehepaaren erfüllen, die die Missionspräsidenten an uns richten.
… Die Brüder hoffen, daß viel, viel mehr Ehepaare zu einer Vollzeitmission für die Kirche bereit sind. Sie werden so sehr gebraucht! Jedes Jahr schließen sich Hunderttausende neuer Mitglieder der Kirche an, und sie brauchen erfahrene Mitglieder, die sie unterstützen und ihnen Mut machen.
Der Refrain ,Ich gehe, wohin du mich heißt…err‘ (Gesangbuch, Nr. 180) soll mehr sein als ein Lied, das wir am Sonntag singen. Es sollte unser Gebet des Glaubens sein, während wir dort dienen, wo der Herr uns braucht.“ (Ensign, Februar 1996, Seite 7, 12.)