Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Alles, was atmet, lobe den Herrn!‘


Lektion 25

„Alles, was atmet, lobe den Herrn!“

Ziel

Jeder soll seinen Dank für den Erretter und für die vielen Segnungen, die er und der Vater im Himmel uns gegeben haben, zeigen.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt die Schriftstellen, die im Unterricht besprochen werden, und möglichst viele der übrigen Psalmen.

  2. Lesen Sie die Lektion durch, und wählen Sie mit Gebet die Schriftstellen, Themen und Fragen aus, die für Ihre Klasse am besten geeignet sind. Die Lektion umfaßt nicht alle Psalmen, sondern handelt von einigen der wichtigen Themen des Buches.

  3. Wenn Sie den 1. Vorschlag unter „Interesse wecken“ durchführen, brauchen Sie ein Bild von Jesus Christus und vier oder fünf Gegenstände, die zeigen, wofür Sie dankbar sind: die Schriften; ein Bild von jemand, den Sie lieben; einen Gegen- stand, der eins Ihrer Talente versinnbildlicht, oder etwas zu essen. Wenn Sie den 2. Vorschlag benutzen, bitten Sie vor dem Unterricht ein oder zwei Mitglieder, einen Lieblingspsalm vorzulesen und zu sagen, warum er ihnen wichtig ist.

  4. Bringen Sie Bilder von Tempeln mit.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit einer der folgenden Aktivitäten (oder mit einer eigenen) beginnen. Suchen Sie die am besten geeignete aus.

  1. Zeigen Sie ein Bild von Jesus, und drücken Sie Ihren Dank für sein Leben und seine Mission aus. Zeigen Sie die Gegenstände, die etwas darstellen, wofür Sie dankbar sind. Danken Sie für jeden, und stellen Sie folgende Fragen:

    • Für welche Gaben und Möglichkeiten, die der Herr Ihnen gegeben hat, sind Sie besonders dankbar? Wie würde Ihr Leben ohne diese Segnungen aussehen?

    Erklären Sie, daß viele der Psalmen Dank für Segnungen des Herrn ausdrücken. Ein Teil der Lektion dreht sich um solche Segnungen und darum, wie wir unseren Dank dafür zeigen können.

  2. Bitten Sie jemand aus der Klasse, den 23. Psalm vorzulesen. Fragen Sie dann:

    • Welche Gefühle werden in diesem Psalm ausgedrückt? Was empfinden Sie, wenn Sie diesen Psalm lesen oder hören?

    Bitten Sie ein oder zwei vorher beauftragte Mitglieder, Ihren Lieblingspsalm vorzulesen und zu sagen, warum er Ihnen wichtig ist.

Besprechen und anwenden

Besprechen Sie beim Unterrichten der folgenden Schriftstellen, wie wir sie im täglichen Leben anwenden können. Regen Sie die Klasse an, von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen zu berichten.

Erklären Sie, daß das Buch der Psalms eine Sammlung von Gedichten ist, die ursprünglich zum Preis Gottes oder als Bitten an ihn gesungen wurden. David hat viele davon geschrieben. Dies ist wie ein Gesangbuch aus dem alten Israel. Einige Psalmen gehören zur schönsten inspirierenden Literatur der Welt. Sie drücken Glauben an den Herrn und den ernsten Wunsch aus, rechtschaffen zu leben.

1. Prophezeiungen über Leben und Mission Jesu Christi

Viele Psalmen prophezeien von der Mission Christi als Messias. Der auferstandene Erretter hat gesagt: „Alles muß in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist.“ (Lukas 24:44.) Sprechen Sie über die Erfüllung einiger der folgenden Prophezeiungen, die in den Psalmen stehen:

Prophezeiung

Erfüllung

Psalm 107:23–30

Matthäus 8:23–27. Jesus stillt den Sturm.

Psalm 69:9

Johannes 1:11; 7:5. Jesus wurde von seinem Volk nicht angenommen.

Psalm 41:10; 55:13–15

Johannes 13:18,21. Jesus wurde von einem Freund verraten.

Psalm 69:21

Markus 14:32–41. Jesus litt allein in Getsemani.

Psalm 22:8,9

Matthäus 27:39–43. Jesus wurde verhöhnt.

Psalm 22:17

Markus 15:25. Jesus wurde gekreuzigt.

Psalm 22:19

Matthäus 27:35. Die Soldaten warfen das Los über das Gewand Jesu.

Psalm 22:2

Matthäus 27:46. Jesus fragte den Vater, warum er ihn verlassen habe.

Psalm 69:22

Johannes 19:28–30. Jesus erhielt Essig zu trinken.

Psalm 34:21

Johannes 19:33–36. Die Beine Jesu wurden nicht gebrochen.

Psalm 31:6

Lukas 23:46. Jesus legte seinen Geist in die Hände des Vaters und starb.

\ Psalm 16:10

Apostelgeschichte 2:31,32; 13:34,35. Der Leib Jesu sah keine Verwesung, weil er auferstand.

• Jesus Christus ist der einzige, dessen Geburt, Leben, Tod und Auferstehung vor seiner Geburt prophezeit worden sind. Warum wurden wohl so detaillierte Prophezeiungen über das Leben des Erretters gegeben? (Diese Prophezeiungen machten klar, daß Jesus der verheißene Messias, der Erretter der Welt, war.) Wie waren diese Prophezeiungen eine Segnung für diejenigen, die sie erhielten? (Dadurch erfuhren die Menschen etwas über den Erretter und erhielten schon ein Zeugnis von ihm, bevor er geboren wurde [siehe Mosia 3:13]. Durch diese Prophezeiungen erkannten ihn auch einige Menschen, als er kam.)

2. „Der Herr hat dir Gutes getan“ (Psalm 116:7)

Außer den Prophezeiungen über Leben und Mission des Erretters drücken viele Psalmen noch Dank aus für Segnungen wie die Erschaffung von Himmel und Erde; die Barmherzigkeit, Vergebung und Liebe des Erretters; die Schrift und den Tempel.

Die Erschaffung von Himmel und Erde

Besprechen Sie folgende Psalmen, die dem Herrn für die Schöpfung danken:

• Wie zeugt die Schöpfung des Himmels und der Erde von Gottes Macht und Liebe? (Siehe Alma 30:44; Mose 6:63.) Wie können wir unseren Dank für die Schöpfung zeigen?

Barmherzigkeit, Vergebung und Liebe des Erretters

Besprechen Sie einige der folgenden Psalmen, die Dank für die Barmherzigkeit, Verge- bung und Liebe des Erretters ausdrücken:

• Was können wir aus diesen Psalmen über den Herrn lernen? Bitten Sie die Mitglieder zu erzählen, wie sie die Barmherzigkeit, Vergebung und Liebe des Erretters kennengelernt haben.

• Was beeindruckt sie am meisten an Davids flehentlicher Bitte um Vergebung in Psalm 51? Was lehrt dieser Psalm uns über Umkehr und Vergebung? (Beachten Sie die ersten Wörter in Vers 4,9,14. Sie beschreiben wichtige Teile der Umkehr. Beachten Sie auch Vers 19, der beschreibt, wie unser Herz beschaffen sein muß, wenn wir wirklich umkehren wollen.)

Die Schrift

Sprechen Sie über die folgenden Psalmen, die dem Herrn für die Schrift danken:

• Welche Wörter benutzte David in Psalm 19:8–12, um die Schrift zu beschreiben? (Weisung, Gesetz, Befehle, Gebot und Urteile. Die Adjektive sind vollkommen, verläßlich, richtig, lauter, rein, wahr und gerecht. Die Schrift wird auch beschrieben als kostbarer als Gold und süßer als Honig.)

• Welche Segnungen kann uns die Schrift gemäß Psalm 19:8–12 bringen? Sie können diese Segnungen an die Tafel schreiben:

  1. Sie erquickt den Menschen (Vers 8).

  2. Sie macht den Unwissenden weise (Vers 8).

  3. Sie erfreut das Herz (Vers 9).

  4. Sie erleuchtet die Augen (Vers 9).

  5. Sie warnt uns (Vers 12).

• Wie ist die Schrift auf diese oder andere Art ein Segen für sie gewesen…er Psalmist rief aus: „Wie lieb ist mir deine Weisung; ich sinne über sie nach den ganzen Tag.“ (Psalm 119:97; siehe auch Vers 15–16, 33–35, 40, 47–50, 72, 92, 104, 174.) Wie können wir solch eine Liebe zur Schrift erlangen?

• Wie ist die Schrift „[unserem] Fuß eine Lampe, ein Licht für [unsere] Pfade“? (Psalm 119:105.)

Der Tempel

Besprechen Sie einige der folgenden Psalmen über den Tempel. Sie können dabei Bilder von Tempeln zeigen:

• Was können wir aus diesen Psalmen über den Tempel lernen? Was lernen wir darüber, wie wir uns auf den Tempel vorbereiten sollen?

Sie können gemeinsam das Lied „Wir lieben, Herr, dein Haus“ (Gesangbuch, Nr. 177) singen oder einige PV-Kinder bitten, in die Klasse zu kommen und das Lied „Ich freu mich auf den Tempel“ zu singen.

3. „Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat?“ (Psalm 116:12)

• In Psalm 116:12 fragt David: „Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat?“ Wie hat er die Frage beantwortet? Sie können seine Aussagen wie folgt aufschreiben:

  1. „Ich will den Kelch des Heils erheben.“ (116:13.)

  2. „Ich will … anrufen den Namen des Herrn.“ (116:13.)

  3. „Ach Herr, ich bin doch dein Knecht.“ (116:16.)

  4. „Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen.“ (116:17.)

  5. „Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen offen vor seinem ganzen Volk, in den Vorhöfen am Hause des Herrn.“ (116:18–19.)

• Wie können wir gemäß diesen Antworten dem Herrn unseren Dank zeigen?

4. „Vertraut auf den Herrn!“ (Psalm 4:6)

• „Vertraut auf den Herrn“ ist eine Mahnung, die man in den Psalmen immer wieder liest (Psalmen 4:6; 5:12; 9:11; 56:12; 62:9; 118:8,9). Wie vertrauen wir auf den Herrn? Sind sie gesegnet worden, wenn sie auf den Herrn vertraut haben?

Zum Abschluß

Die Psalmen geben machtvoll Zeugnis von der göttlichen Mission Jesu Christi. Sie erinnern uns an die großen Segnungen, die er und der Vater uns geschenkt haben. Sie zeigen uns auch, wie wir unseren Dank für diese Segnungen ausdrücken können.

Sie können den letzten Psalm (Psalm 150) vorlesen lassen, um die Botschaft des Buches zusammenzufassen. Fügen Sie Ihr eigenes Zeugnis voll Lob und Dank hinzu.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge in der Lektion verwenden.

1. Kirchenlieder, die von den Psalmen inspiriert worden sind

Erklären Sie, daß unser Gesangbuch als Gegenstück der Psalmen in den Letzten Tagen angesehen werden könnte. Sie können gemeinsam ein Lied singen, das von einem Psalm inspiriert wurde. Beispiele: „Der Herr ist mein Hirte“ (Gesangbuch, Nr, 68; Psalm 23), „Der Herr ist mein Licht“ (Gesangbuch, Nr. 51; Psalm 27:1), „Wie groß bist du!“ (Gesangbuch, Nr. 50; Psalm 8:4–10; 9:2,3) und „Lobe den Herren“ (Gesangbuch, Nr. 39; Psalm 23:6; 150).

2. Segnungen, wenn man Kirchenlieder singt

• Was sind einige der Hauptthemen unserer Kirchenlieder? (Der Erretter, unsere Pflichten als Mitglieder, bis ans Ende ausharren, Glaube, Zuhause und Familie, Liebe, Gebet, Missionsarbeit, Priestertum, Propheten, Wiederherstellung des Evangeliums, Abendmahl, Dienen, Prüfungen ertragen und Zion.) Wie werden wir gesegnet, wenn wir die Lieder singen? (Siehe LuB 25:12.)

Besprechen Sie einige der folgenden Möglichkeiten, wie wir durch die Lieder gesegnet werden können:

  1. Sie erheben den Geist.

  2. Sie inspirieren uns, rechtschaffener zu leben.

  3. Sie erinnern uns an unsere Segnungen.

  4. Sie geben uns Gelegenheit, den Herrn zu preisen.

  5. Sie sind eine Methode, Zeugnis zu geben.

  6. Sie helfen uns, uns dem Herrn zu verpflichten.

  7. Sie helfen uns, den Geist zu spüren.

  8. Sie helfen uns, mehr mit dem Vater im Himmel in Einklang zu sein.

  9. Sie helfen uns, das Evangelium zu lernen und zu lehren.

Die Erste Präsidentschaft hat gesagt:

„Die geistliche Musik spielt in unseren Versammlungen eine wesentliche Rolle. Die Kirchenlieder laden den Geist des Herrn ein, sie fördern die Andacht, sie einen uns Mitglieder, und sie stellen eine Möglichkeit dar, den Herrn zu lobpreisen.

Durch das Singen der Kirchenlieder wird manch großartige Predigt gehalten. Die Lieder bewegen uns zu Umkehr und guten Werken, sie festigen das Zeugnis und den Glauben, sie trösten die Ermatteten und Trauernden und machen uns Mut, bis ans Ende auszuharren.“ (Gesangbuch, Seite VII.)

• In verschiedenen Psalmen heißt es „Jauchzt vor dem Herrn“ (Psalm 98:4; 100:1; siehe auch 66:1; 95:1–2). Wie können wir die Lieder in der Kirche und zu Hause besser benutzen?

• Als Jesus mit seinen Aposteln das Abendmahl aß, sangen sie einen Lobgesang (Matthäus 26:30). Wie hat ihnen das wohl geholfen, sich auf das vorzubereiten, was vor ihnen lag?

• Kurz bevor der Prophet Joseph Smith im Gefängnis in Carthage erschossen wurde, bat er John Taylor, das Lied „Ein armer Wandrer“ (Gesangbuch, Nr. 18) zu singen. Wie hat das Lied dem Propheten wohl geholfen?

3. Poetischer Parallelismus in den Psalmen

Ihr Studium der Psalmen wird bereichert, wenn Sie etwas über die poetischen Techniken erfahren, die David und andere hebräische Dichter anwandten. Eine Technik ist der Parallelismus. Dazu gehört die Gewohnheit, einen Gedanken mit anderen Worten zu wiederholen. Dadurch wird die Bedeutung des Gedankens erweitert oder intensiviert. Ein Beispiel ist Psalm 102:2,3, wo fünf Mal derselbe Gedanke in verschiedenen Worten ausgedrückt wird („Höre mein Gebet“, „Mein Schreien dringe zu dir“, „Verbirg dein Antlitz nicht vor mir“, „Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu“ und „Wenn ich dich anrufe, erhöre mich bald!“). Weisen Sie darauf hin, wie die Botschaft durch Wiederholung an Kraft gewinnt.