200 Jahre Kirche – 100 Jahre sind wir schon dabei!
Erding (AM): Als mein Großvater Rupert Ramml Senior nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1919 nach Hause zurückkam, war es durch die Nachkriegszeit besonders schwierig, Arbeit zu finden. Nach längerer Suche fand er mit der Hilfe von Bruder Josef Furtner eine Anstellung bei der Bayerischen Gefrierfleisch- und Fettvertriebsgesellschaft. Aber das war nicht der einzige Glücksumstand. Bruder Furtner war seit einigen Jahren Mitglied der Kirche und erzählte meinem Großvater mit Begeisterung davon. Zusammen mit seiner Frau besuchte dieser dann die Versammlungen der Gemeinde München, und beide wurden im Jahr 1920 getauft.
Meine Großeltern hatten kurz vor dem Krieg 1914 geheiratet. Ihr zweiter Sohn war mein Vater, Rupert Ramml, der im Jahr 2007 verstarb. Im Laufe seines Lebens hatte er viele verschiedene Berufungen inne, unter anderem die eines Zweig- und Distriktspräsidenten.
Ich wurde 1943 in München geboren, also noch im Zweiten Weltkrieg. Dadurch, dass mein Vater sehr spät aus russischer Gefangenschaft zurückkam, habe ich meine Kinder- und Jugendzeit bei meinen Großeltern verbracht, die mich sehr gut auf meine Aufgaben im Leben und auch auf den Dienst in der Kirche vorbereitet haben. Sie waren mir immer ein Vorbild und ein Beispiel. Mein Großvater starb im Jahr 1964, meine Großmutter zwei Jahre danach.
Viele Berufungen habe ich ausgeführt, auch die eines Hohen Rats und die des Bischofs der Gemeinde München 1. Seit nunmehr 20 Jahren darf ich als Pfahlpatriarch des Pfahles München dienen – die schönste Berufung meines Lebens, in der mich meine Ehefrau sehr unterstützt. Ohne sie könnte ich diese Aufgabe nicht erfüllen.