Missionarserlebnisse
Das Große und Ganze erkennen
Darmstadt (AM): Ich hatte die Ehre, eine Vollzeitmission in der Texas-Mission Houston Ost zu erfüllen. In Houston ist es, entgegen meinen Erwartungen, sehr grün und feucht. Es gibt zwischen den Lebensumständen in diesem Gebiet sehr große Unterschiede, die ich nicht erwartet hatte. Manche leben in pompösen Häusern mit Pool im Garten, andere leben immer noch nur in einer Übergangslösung, da ihr Haus im Jahr 2016 durch einen Hurrikan geflutet wurde. Aber alle haben eines gemeinsam: den Glauben an Jesus Christus! Und natürlich ihre Gastfreundschaft.
In Texas hat eigentlich jeder die Bibel schon einmal gelesen und wenn nicht, kennt und glaubt man zumindest die Geschichten daraus. So auch Theresa. Sie wurde schon seit über einem Jahr in Beaumont, einer Stadt zwei Stunden von Houston entfernt, unterwiesen. Sie hatte nicht viel, aber alles, was sie hatte, wollte sie mit den Missionaren teilen. Wir trafen uns mit ihr und ihrem Ehemann, und sie erzählte uns sehr schnell von ihrem Wunsch, sich taufen zu lassen, meinte aber, sie habe noch ein paar Fragen.
Nach ein paar Treffen äußerte sie eine sehr interessante Frage: „Warum ist euer Vokabular so anders als das, was in der Bibel zu finden ist?“ Das Wort Sühnopfer kommt in der englischen Übersetzung der Bibel nicht sehr oft vor, stattdessen ist vom Leiden die Rede. Bei unserem nächsten Termin kam sie uns freudestrahlend entgegen und erzählte uns, wie sie das Wort Sühnopfer in der Bibel gefunden habe und dies ihr Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium gestärkt habe.
Dies hat auch mein Zeugnis gestärkt. Für mich ist es sehr wichtig geworden, alle Worte Gottes zu studieren. Das Werk des Herrn ist ein großes Ganzes und nur, wenn wir uns mit allen seinen Worten beschäftigen, können wir seine Wege besser verstehen und dadurch Führung für unsere Entscheidungen empfangen. Ich weiß, dass der himmlische Vater uns liebt und uns führen will.