2020
Non ci stancheremo mai – wir ermüden nicht
Juli 2020


Non ci stancheremo mai – wir ermüden nicht

Wien (RHS): Von November 2017 bis Mai 2019 durfte ich als Missionarin in der Italien-Mission Mailand den Menschen dienen. Als ich als Österreicherin die Missionsberufung bekam, war mein erster Gedanke: „Oh, gar nicht so weit weg von zuhause“, und interessanterweise habe ich mich im Norden dieses wunderschönen Landes 18 Monate wirklich wie zuhause gefühlt. Das lag aber nicht an der geografischen Nähe, sondern mehr an den herzlichen, demütigen und liebevollen Menschen dort.

Obwohl ich in Italien gedient habe, war meine Mission oft wenig „italienisch“. Von Lugano in der italienischsprachigen Schweiz über Brixen im deutschsprachigen Südtirol kam ich nach Mailand – aber in eine Gemeinde, die wegen der vielen lateinamerikanischen Zuwanderer als „Südamerika“ unter den mailändischen Gemeinden gilt – und anschließend nach Pordenone, eine amerikanische Militärbasis nördlich von Venedig. Erst ganz am Schluss kam ich in Lampugnano, einer weiteren mailändischen Gemeinde, „ganz in Italien“ an und durfte dort als krönenden Abschluss auch die Weihung des Rom-Tempels auf Leinwand sehen.

Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass die Kirche des Herrn, egal wo, von ihm geführt wird. Auf den Ort – ob nun die abgelegenen Täler in der Schweiz, das schöne Südtirol oder die hektische, lebendige Stadt Mailand – kommt es nicht an. Es gibt überall vorbildhafte Mitglieder, demütige Führer der Kirche und wunderbare Menschen, die auf wundervolle Weise zu den Missionaren geführt werden.

Meine Mission war also, wie wohl für die meisten Missionare, eine wunderbare Zeit. Das liegt sicher auch daran, dass man bei der Missionsarbeit sehen kann, wie das Evangelium im Leben derer, mit denen man zusammentrifft, Wunder wirkt. Ich durfte viel von den Menschen lernen, die ich auf ihrem Weg in die Kirche begleiten konnte! Brüder und Schwestern aus Afrika, den Philippinen, Südamerika und natürlich Italien waren wirklich vom Herrn vorbereitet worden, das Evangelium anzunehmen.

Missionare mögen Kilometer auf den Straßen zurücklegen, an Wunder glauben, fasten und beten, aber der Weingarten braucht auch seinen Herrn, der ihn pflegt. In Johannes 15:5 heißt es: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ Ich weiß, dass er im Werk der Missionsarbeit Seite an Seite mit uns arbeitet und Menschen vorbereitet.

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Das weiß ich schon, seit ich 15 war, und es ist ein Wissen, das sich auf viele Bereiche meines Lebens ausgewirkt hat. Ich weiß, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist und durch ihn Gottes Liebe zu all seinen Kindern deutlich wird. Das Buch Mormon war sicher ausschlaggebend für die Entwicklung meines Zeugnisses von Christus, und ich weiß, dass es wahr ist. Dadurch wiederum habe ich erkannt, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes ist und durch ihn tatsächlich die Kirche Jesu Christi auf Erden wiederhergestellt wurde. Diese Kirche ist lebendig, vor allem durch die Macht des Priestertums, durch die sie geführt wird. Wenn die Apostel und der Präsident der Kirche zu uns sprechen, ist ihre Vollmacht spürbar, und ich bin dankbar für die Gabe des Heiligen Geistes, der mir immer bestätigt, dass ihre Worte eine Anleitung von Gott sind.

In der Hymne der Italien-Mission Mailand heißt es: „Non ci stancheremo mai a servire il Signor“ – wir ermüden niemals, dem Herrn zu dienen. Die Missionsarbeit hört nie auf, auch nach der Mission nicht. Es gibt immer neue Leute in der Gemeinde, die man willkommen heißen kann, Freunde, die eingeladen werden können, Menschen, die am Rand stehen, die es einzubeziehen gilt, und Neubekehrte, die als Brüder und Schwestern in die Gemeinde aufgenommen werden müssen. Sicher liegt es an uns, den ersten Schritt zu machen, aber wir können darauf vertrauen, dass der Herr unsere Bemühungen segnet.