2021
Wie die Erforschung der Familiengeschichte, der Dienst im Tempel und die Missionsarbeit Hand in Hand gehen können
Dezember 2021


Nur online

Wie die Erforschung der Familiengeschichte, der Dienst im Tempel und die Missionsarbeit Hand in Hand gehen können

Die Erforschung Ihrer Familiengeschichte kann Ihrer Gottesverehrung im Tempel und Ihren Bestrebungen, anderen vom Evangelium zu erzählen, enormen Auftrieb geben!

Bild
Eine Familie am Tempel

Manchmal betrachten wir familiengeschichtliche Forschung, Tempelarbeit und die Verkündigung des Evangeliums als getrennte Disziplinen, es ist aber spannend, sich vorzustellen, wie sie sich miteinander verknüpfen lassen, um somit den Menschen vor Augen zu führen, dass die Familie ewig ist (siehe hierzu meinen ergänzenden Artikel „Familiengeschichte, Tempel, Missionsarbeit – starke Partner bei der Sammlung Israels“ im Liahona vom Dezember 2021). Ganz gleich, ob Sie als Missionar, als Berater für Tempel und Familiengeschichte oder einfach als Mitglied der Kirche mit diesen Betätigungsfeldern im Werk des Herrn zu tun haben – es gibt viele Möglichkeiten, wie wir sie miteinander verknüpfen können. Versuchen Sie es vielleicht je nach Situation mit einigen der folgenden Anregungen. Diese Vorschläge können als erster Einstieg dienen. Halten Sie nach dem für Sie am besten geeigneten Weg Ausschau und beten Sie darum, dass der Geist Sie dabei leiten möge.

Alle Mitglieder der Kirche

Wenn Sie sich mit Ihrer Familiengeschichte befassen und anderen helfen, es Ihnen gleichzutun, beteiligen Sie sich an Gottes Werk der Errettung und Erhöhung auf beiden Seiten des Schleiers.

  • Engagieren Sie sich bei Familiengeschichte und Tempelarbeit. Fangen Sie an, indem Sie auf FamilySearch.org Ihren eigenen Stammbaum erstellen, und laden Sie dann Fotos, Geschichten und Tonaufnahmen Ihrer Angehörigen hoch. Ein Berater für Tempel und Familiengeschichte kann Sie dabei unterstützen, Ihrem Stammbaum Angaben hinzuzufügen. Der oder die Betreffende kann Ihnen auch dabei helfen, Vorfahren ausfindig zu machen, für die die heiligen Handlungen des Tempels noch nicht durchgeführt wurden.

  • Machen Sie sich mit Ihren Vorfahren vertraut, selbst wenn diese bereits alle heiligen Handlungen des Tempels empfangen haben. Je mehr Sie über Ihre Familie wissen, desto leichter fällt es Ihnen, anderen etwas darüber zu erzählen. Dann wendet sich Ihr Herz immer mehr Ihren Vorvätern zu, wodurch Sie wiederum noch überzeugender sind, wenn Sie Zeugnis geben.

  • Lernen Sie in Ihrer Gemeinde die Beraterinnen und Berater für Tempel und Familiengeschichte kennen. Wenn es in Ihrer Nähe ein Center für Familiengeschichte gibt, machen Sie sich mit den dortigen Hilfsmitteln vertraut. Bringen Sie in Erfahrung, wie Sie FamilySearch.org, die App Familienstammbaum und die App Erinnerungen sowie sonstige Hilfen im Internet nutzen können, die den Mitgliedern der Kirche in Ihrem Gebiet offenstehen. Je mehr Sie wissen, desto eher können Sie auch Ihre Freunde dafür begeistern, mehr über ihre Familie in Erfahrung bringen zu wollen.

  • Beginnen Sie mit Angehörigen, Freunden und Arbeitskollegen, die nicht der Kirche angehören, ein Gespräch über deren Vorfahren oder deren Familiengeschichte. Sprechen Sie darüber, was von der Familie überliefert ist, woher die Vorfahren stammen, welche Wesenszüge sie gehabt haben. Erkundigen Sie sich nach Herkunftsländern, die Ihr Gesprächspartner schon besucht hat oder noch besuchen möchte, und nach Erbstücken, die in der Familie weitergegeben werden. Jedes dieser Themen kann zu einem tiefergehenden Gespräch über die Familie führen – und somit auch über die ewige Familie.

  • Halten Sie das Gespräch einfach. Konzentrieren Sie sich auf einnehmende Themen, die andere dazu bringen, mehr über ihre Vorfahren in Erfahrung bringen zu wollen. Fallen Sie aber nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern warten Sie den passenden Zeitpunkt für das Thema familiengeschichtliche Forschung ab. Lassen Sie sich im Gespräch vielmehr vom Geist leiten, der ja die Menschen dazu bringt, ihren Vorvätern das Herz zuzuwenden. Vertrauen Sie auf den Geist. Er wird es Sie wissen lassen, wann Ihr Gesprächspartner bereit ist, mehr zu erfahren.

  • Gespräche zum Thema Familiengeschichte regen andere oft dazu an, Fragen über Ihren Glauben und Ihre Kirche zu stellen, zum Beispiel: „Warum bietet Ihre Kirche diese Dienstleistungen kostenlos an?“ oder: „Weshalb kommt mir das so interessant und bedeutsam vor?“ Gespräche wie diese entwickeln sich idealerweise ganz natürlich und ungezwungen. Bemühen Sie sich um den Geist und beten Sie darum, dass er Sie leiten möge.

Angehende Missionarinnen und Missionare

Wenn Sie sich vor Ihrer Mission mit familiengeschichtlicher Forschung befassen, eignen Sie sich wichtige Fertigkeiten an. So können Sie jemandem, für den das Evangelium noch neu ist, dazu verhelfen, den Geist hinter diesem großen Werk zu spüren. Ihre eigenen Erfahrungen helfen Ihnen auch, Zeugnis dafür abzulegen, dass die Familie ewig ist.

  • Legen Sie ein Benutzerkonto bei der Kirche an, falls Sie noch keines haben. Merken Sie sich Benutzername und Passwort. Erstellen Sie anhand Ihres Kontos auf FamilySearch.org Ihren eigenen Stammbaum.

  • Lernen Sie die Grundfunktionen von FamilySearch.org kennen. Lernen Sie zum Beispiel, wie Sie einen Stammbaum erstellen, Namen hinzufügen und unter „Erinnerungen“ Fotos oder Geschichten hochladen können.

  • Eignen Sie sich Kenntnisse über Ihre Vorfahren an und seien Sie bereit, aus dem Stegreif interessante Geschichten über sie zu erzählen.

  • Machen Sie mindestens einen Vorfahren ausfindig, für den noch heilige Handlungen des Tempels zu vollziehen sind. Falls ein Tempel in Ihrer Nähe ist, lassen Sie sich für den Betreffenden taufen und konfirmieren. Beziehen Sie hierbei wenn möglich Ihre Familie mit ein. Wenn Sie Ihr Endowment bereits empfangen haben, lassen Sie auch die weiteren heiligen Handlungen des Tempels für den Betreffenden an sich vollziehen. Wenn in Ihrer Nähe kein Tempel ist, reichen Sie den Namen ein, damit die heiligen Handlungen von anderen verrichtet werden können.

  • Laden Sie die App Familienstammbaum und die App Erinnerungen auf Ihr Smartphone oder Ihr Tablet. Machen Sie sich damit vertraut, wie Sie auf diesen Geräten Profile, Fotos und Begebenheiten aus dem Leben Ihrer Vorfahren ansehen können. Helfen Sie Bekannten, Informationen über Vorfahren zu finden. Je öfter Sie das tun, desto geübter werden Sie darin.

  • Machen Sie sich mit den Rubriken „Aktivitäten rund um die Familienforschung“ und „Eine Person suchen“ der App Familienstammbaum vertraut. Hier erfahren Sie, wie Sie jemanden auf ungezwungene Weise in Aktivitäten rund um die Familiengeschichte oder in Gespräche zu diesem Thema einbinden können.

  • Wenn Ihre Großeltern oder Urgroßeltern noch leben, können Sie die App Erinnerungen dazu nutzen, sie zu ihrem Leben zu befragen. Laden Sie die jeweilige Tonaufnahme zusammen mit einem Foto des Betreffenden auf FamilySearch.org hoch.

  • Machen Sie sich mit dem Heft Meine Familie: Geschichten, die uns zusammenführen und der Broschüre für Missionare Die Familie und der Tempel vertraut.

  • Beten Sie darum, der Geist möge Ihnen zu Erfahrungen verhelfen, die Ihr Zeugnis davon vertiefen, dass die Familie ewig ist.

Vollzeit- und Service-Missionare

Ob und in welcher Form es möglich ist, sich in familiengeschichtliche Forschung und Tempelarbeit einzubringen, ist von Mission zu Mission unterschiedlich. Ihr Missionspräsident lässt Sie wissen, was in Ihrer Mission angebracht ist.

  • Beten Sie darum, der Geist möge Sie zu denen führen, deren Vorfahren darum beten, die heiligen Handlungen des Tempels empfangen zu können.

  • Suchen Sie den Kontakt zu den Beratern für Tempel und Familiengeschichte in Ihrem Einsatzgebiet.

  • Sprechen Sie häufig mit anderen über deren Familie, um Übung darin zu bekommen. Erkundigen Sie sich, woher ihre Ahnen stammen, und lassen Sie sich etwas aus dem Leben dieser Vorfahren erzählen.

  • Führen Sie eine Ahnentafel mit sich, aus der Ihr Stammbaum ersichtlich ist. Den Stammbaum können Sie anderen entweder auf Papier oder mithilfe der App Familienstammbaum zeigen. Bieten Sie anderen an, ihnen bei der Erstellung des eigenen Stammbaums oder der Ahnentafel behilflich zu sein.

  • Seien Sie darauf vorbereitet, dass Sie gefragt werden, warum unserer Kirche die Familie und die familiengeschichtliche Forschung so sehr am Herzen liegen. Geben Sie dem Geist Zeit, sodass er auf Ihre Gesprächspartner einwirken und ihnen Zeugnis geben kann, dass sie mit ihrer Familie auf ewig vereint sein können.

  • Wenn Sie jemanden unterweisen, können Sie den Vorschlag von Wendy W. Nelson aufgreifen und sich vorstellen, es seien noch mindestens 100 weitere Anwesende im Zimmer. „Diese 100 Anwesenden sind natürlich die Vorfahren des Betreffenden und die Vorfahren der Missionare.“1

  • Informieren Sie sich darüber, welche Angebote und Hilfen es in Ihrem Missionsgebiet gibt, etwa ein Center für Familiengeschichte. Zeigen Sie den von Ihnen unterwiesenen Freunden der Kirche zu gegebener Zeit das Center für Familiengeschichte, damit sie dort mehr über ihre Familie erfahren.

  • Ist ein Tempel in der Nähe, schlagen Sie einen Besuch des Tempelgeländes vor. Nutzen Sie die gemeinsame Zeit dort, um über den Erlösungsplan und die Segnungen zu sprechen, die mit der ewigen Familie einhergehen. Sprechen Sie darüber, wie viel Freude es bereitet, im Tempel etwas für unsere verstorbenen Angehörigen zu tun.

  • Bitten Sie eine Familie, die der Kirche angehört, von ihren Vorfahren zu erzählen oder einem Freund der Kirche dabei zu helfen, mithilfe von FamilySearch.org oder der App Familienstammbaum einen Vorfahren ausfindig zu machen. Dies öffnet dem Geist Tür und Tor. Fragen Sie bei dieser Gelegenheit, wie sich der Betreffende fühlt, wenn er über seine Vorfahren spricht. Wenn der Geist es Ihnen eingibt, fragen Sie ihn dann, ob er Freunde oder Angehörige hat, die sich ebenfalls darüber freuen würden, Vorfahren ausfindig zu machen.

  • Regen Sie Neugetaufte dazu an, sich an familiengeschichtlicher Forschung und Tempelarbeit zu beteiligen. Beide Betätigungsfelder eignen sich bestens dazu, ihnen auf dem Weg der Bündnisse voranzuhelfen.

Berater und Beraterinnen für Tempel und Familiengeschichte

Sie können die Missionare ganz wunderbar unterstützen, wenn Sie sich vom Geist leiten lassen und Ihr Wissen weitergeben.

  • Beten Sie eifrig darum, der Geist möge mit Ihnen sein, wenn Sie anderen helfen – vor allem den noch Ungetauften, denen, die wieder in die Kirche kommen wollen, und den Neugetauften. Lassen Sie sich bei Ihren Gesprächen und der Entscheidung, wo Sie bei der familiengeschichtlichen Forschung konkret helfen wollen, von den Interessen, Bedürfnissen und Wünschen Ihrer Gesprächspartner leiten.

  • Suchen Sie den Kontakt zu den in Ihrem Gebiet tätigen Missionaren. Laden Sie sie in das Center für Familiengeschichte ein. Stellen Sie ihnen die Mitarbeiter und die dort Forschenden vor und zeigen Sie ihnen die bereitgestellten Hilfsmittel. Gehen Sie auf die Missionare und die Freunde der Kirche zu, wenn Sie sie sehen, und begrüßen Sie sie. Zeigen Sie Interesse an Ihrem Gesprächspartner und erzählen Sie auch etwas über sich selbst, bevor Sie in das Thema familiengeschichtliche Forschung einsteigen.

  • Bieten Sie den Missionaren an, ihnen das nötige Rüstzeug für die familiengeschichtliche Forschung zu vermitteln, sofern dies in der Mission gestattet ist. Bringen Sie ihnen bei, wie sie anderen dabei helfen können, Wichtiges über ihre Familie herauszufinden und kostbare Erinnerungen zu bewahren.

  • Sie können, so dies gewünscht wird, bei Unterweisungen der Missionare dabei sein, wenn es um das Thema Familie und Tempel geht. Rechnen Sie damit, dass Sie aufgefordert werden, darüber zu sprechen, was Sie bewegt, wenn Sie an den Stellenwert der ewigen Familie und der Arbeit denken, die wir im Tempel für unsere Angehörigen verrichten. Formulieren Sie Ihre Antwort so, dass sie leicht nachvollziehbar ist.

Anmerkung

  1. Wendy W. Nelson, zitiert in: Rachel Sterzer, „Make Sacrifices for Family History, President Russell M. Nelson Challenges“, Pressebericht, 12. Februar 2017, ChurchofJesusChrist.org

Drucken