Kapitel 23
Lehre und Bündnisse 63
Einführung und zeitlicher Überblick
Im Sommer 1831 beaufsichtigt der Prophet Joseph Smith in Independence in Missouri die Weihung des Landes, wo die Heiligen Zion errichten sollen. Als der Prophet am 27. August nach Kirtland in Ohio zurückkehrt, möchten die dortigen Mitglieder mehr über dieses neue Land und ihre Aufgabe beim Aufbau Zions erfahren.
Leider haben sich während der Abwesenheit des Propheten manche Mitglieder in Kirtland von den Geboten des Herrn abgewandt und schwerwiegende Sünden begangen. Am 30. August 1831 erhält der Prophet die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 63, in der der Herr die Heiligen vor den Folgen von Schlechtigkeit und Widersetzlichkeit warnt. Außerdem sagt er den Heiligen, wie sie sich darauf vorbereiten sollen, sich in Zion zu sammeln, und wie sie sich für sein Zweites Kommen bereitmachen sollen.
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14. Juli 1831Joseph Smith und andere kommen in Independence in Missouri an.
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2./3. August 1831Im Kreis Jackson wird Land für die Errichtung Zions geweiht und in Independence wird ein Grundstück für den Tempel geweiht.
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27. August 1831Joseph Smith und Oliver Cowdery kehren nach Kirtland zurück.
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30. August 1831Lehre und Bündnisse 63 wird empfangen.
Lehre und Bündnisse 63: Weitere Angaben zum geschichtlichen Hintergrund
Nachdem der Prophet Joseph Smith und weitere Führer der Kirche am 27. August 1831 von Missouri nach Ohio zurückgekehrt sind, geben sie den Mitgliedern dort bekannt, dass der Herr den Kreis Jackson als Standort für die Stadt Zion bestimmt hat. Der Prophet schreibt: „In diesen Kindertagen der Kirche war uns sehr daran gelegen, das … Wort des Herrn zu einer jeden Sache zu erfahren, die in irgendeiner Weise mit unserer Errettung zu tun hat, und da das Land Zion derzeit die wichtigste zeitliche Angelegenheit vor Augen war, befragte ich den Herrn zwecks weiterer Auskunft zur Sammlung der Heiligen und zum Ankauf von Land und zu anderen Belangen.“ (Manuskript History of the Church, Band A-1, Seite 146, josephsmithpapers.org.) Am 30. August erhält Joseph Smith als Antwort auf seine Frage die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 63. Zu den „anderen Belangen“, um derentwillen der Prophet den Herrn befragt, gehört vielleicht die Besorgnis in Bezug auf mehrere Mitglieder in Ohio, die schwerwiegende Sünden begangen haben und abgefallen sind, während er und weitere führende Älteste sich in Missouri aufgehalten haben. Durch die Offenbarung wird klargestellt, dass nur treue Nachfolger Jesu Christi nach Missouri ziehen und dort Zion aufbauen sollen.
Lehre und Bündnisse 63:1-21
Der Herr warnt vor den Folgen der Widersetzlichkeit und Schlechtigkeit und verheißt den Treuen ein Erbe
Lehre und Bündnisse 63:1-6. Hört zu, ihr, die ihr euch das Volk des Herrn nennt
In früheren Offenbarungen hatte der Herr den Heiligen zu verstehen gegeben, sie müssten ein rechtschaffenes Volk sein, um Zion errichten und bewohnen zu können (LuB 58:19; 59:1,3). Der Herr begann seine Offenbarung in Lehre und Bündnisse 63 mit der feierlichen Ermahnung, dass mit seinen Geboten nicht leichtfertig umgegangen werden dürfe und dass diejenigen, die sie missachten oder sich gegen die Gebote auflehnen, bestraft würden. Diese Ermahnung war notwendig, weil viele Mitglieder der Kirche zwar von sich behaupteten, sie würden sich darauf freuen, Zion aufzubauen, sich in Wirklichkeit jedoch nicht an Gottes Gesetze hielten.
Lehre und Bündnisse 63:7-13. Zeichen folgen denen, die da glauben
Während der Sommer- und Herbstmonate 1831 verloren einige Mitglieder den Glauben an das wiederhergestellte Evangelium und sprachen sich in aller Öffentlichkeit gegen den Propheten Joseph Smith aus. Zwei besonders lautstarke Kritiker fielen vom Glauben ab und veröffentlichten im September und Oktober 1831 erstmals gegen die Mormonen gerichtete Zeitungsartikel. Einer war Ezra Booth, ein ehemaliger Methodistenprediger, der sich Anfang 1831 der Kirche angeschlossen hatte, nachdem er das Buch Mormon gelesen, sich mit Joseph Smith getroffen und miterlebt hatte, wie der Prophet den verkrüppelten Arm von Alice (Elsa) Johnson heilte. Nach seiner Taufe wurde Ezra Booth zum Hohen Priester ordiniert und auf Mission nach Missouri berufen. Er ging davon aus, dass er durch große Zeichen und Wunder viele Menschen würde bekehren können. Nachdem er jedoch eine kurze Zeit lang gepredigt hatte, ohne die gewünschten Ergebnisse zu sehen, „wandte Booth sich ab … und fiel vom Glauben ab“ (Joseph Smith, zitiert im Manuskript History of the Church, Band A-1, Seite 154, josephsmithpapers.org).
Der zweite Kritiker war Symonds Ryder (oder Simonds Rider), der die Kirche durch Ezra Booth kennengelernt hatte. Ryder begab sich nach Kirtland, um sich genauer mit der Kirche zu befassen. Während seines Aufenthalts hörte er ein Mitglied der Kirche ein Erdbeben in China vorhersagen. Einige Wochen später, im April 1831, las Symonds einen Zeitungsbericht über ein zerstörerisches Erdbeben in Peking. Er glaubte, er sei Zeuge einer wunderbaren Prophezeiung geworden. Kurz darauf ließ er sich taufen. Nur wenige Monate danach lehnte er sich jedoch öffentlich gegen die Kirche auf.
In den in Lehre und Bündnisse 63 festgehaltenen Anweisungen bezüglich derjenigen, die nach Zeichen trachten, wird klargestellt, dass sich die Heiligen der Letzten Tage zwar um geistige Gaben bemühen sollen, dass sie aber nicht nach Zeichen trachten dürfen, um Neugier zu befriedigen, um jemanden von der Wahrheit zu überzeugen oder um den eigenen Glauben zu festigen. Vielmehr sind Zeichen und Wunder das Ergebnis unseres Glaubens an Jesus Christus, sofern dieser im Einklang mit dem Willen Gottes steht (siehe auch LuB 35:8; 58:64).
Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat den Mitgliedern der Kirche hinsichtlich des Trachtens nach Zeichen geraten:
„Wenn wir Zeugnis geben oder in der Öffentlichkeit Ansprachen halten, erwähnen wir die größten Wunder, die wir erlebt haben, ganz selten. Wir bauen kaum auf Zeichen, um die Wahrheit des Evangeliums zu untermauern. In der Regel bekräftigen wir schlicht unser Zeugnis dafür, dass das wiederhergestellte Evangelium wahr ist, und erwähnen nur wenige Einzelheiten dazu, wie wir es erlangt haben. Woran liegt das? Zeichen folgen denen, die glauben. Nach einem Wunder zu trachten, um jemanden zu bekehren, ist nicht richtig. …
Es gibt gute Gründe, warum wir nicht versuchen, andere mithilfe von Zeichen zu bekehren. ‚Das Sehen von Zeichen und Wundern ist keine sichere Grundlage für Bekehrung. Aus den Berichten in den heiligen Schriften geht hervor, dass jene Menschen, die sich auf der Basis von Zeichen und Wundern bekehren, diese Zeichen rasch wieder vergessen und dann erneut anfällig für die Lügen und Verdrehungen des Satans und seiner Handlanger sind (siehe Helaman 16:23; 3 Nephi 1:22; 2:1; 8:4.). …
Im Gegensatz zum Zeugnis des Geistes, das von Zeit zu Zeit erneuert werden kann, wenn der Empfänger würdig ist und es dieser Erneuerung bedarf, handelt es sich beim Miterleben von Zeichen oder Wundern um ein einmaliges Erlebnis, an das man sich mit der Zeit immer weniger erinnert und dessen Auswirkungen man vielleicht schon bald nicht mehr spürt.‘ [Dallin H. Oaks, The Lord’s Way, 1991, Seite 87.]“ („Miracles“, Ensign, Juni 2001, Seite 10.)
Präsident Boyd K. Packer (1924–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, wie man durch seinen Glauben darauf vorbereitet wird, etwas für wahr zu halten:
„In einer Welt des Unglaubens und der Zweifel fördert die Redensart ‚Ich glaube nur, was ich sehe‘ die innere Haltung: ‚Zeige es mir, erst dann glaube ich.‘ Wir wollen zuerst alle Beweise haben. Es scheint schwer zu sein, etwas im Glauben anzunehmen.
Wann lernen wir endlich, dass es auf geistiger Ebene umgekehrt ist – dass wir durch Glauben sehen? Der Glaube geht geistiger Erkenntnis voraus. Wenn wir an etwas glauben, was wir nicht sehen, was aber dennoch wahr ist, dann haben wir echten Glauben.“ („What Is Faith?“, in: Faith, 1983, Seite 43.)
Lehre und Bündnisse 63:14-19. Die Sünde des Ehebruchs
In Lehre und Bündnisse 63:14-19 weist der Herr warnend darauf hin, dass sich einige Mitglieder der Sünde des Ehebruchs schuldig gemacht haben. Der Begriff Ehebruch bedeutet, dass jemand eine sexuelle Beziehung mit jemandem hat, der nicht sein Ehepartner ist (siehe LuB 42:22-26; 59:6; 66:10). Wer diese Schuld auf sich lädt, wird „den Geist nicht haben, sondern den Glauben verleugnen“ (LuB 63:16). Das bedeutet, dass sich ein Ehebrecher letztlich dann gegen das Werk Gottes auflehnt, wenn er nicht umkehrt. Weil Unsittlichkeit und Ehebruch zu den schwerwiegendsten Sünden gehören, werden diejenigen, die sich dafür entscheiden, in dieser Schlechtigkeit zu verbleiben, anstatt umzukehren, nicht nur den grimmigen seelischen Schmerz – den „See, der mit Feuer und Schwefel brennt“ –, sondern auch den geistigen Tod erleiden, der auch „zweiter Tod“ genannt wird (LuB 63:17; siehe auch Alma 12:16; Helaman 14:16-19; LuB 29:27-29; 76:36-38).
Lehre und Bündnisse 63:16. Wer eine Frau ansieht, das es ihn nach ihr gelüstet, wird den Geist nicht haben
Der Herr macht klar, dass diejenigen, die jemand anders lüstern ansehen, „den Geist nicht haben, sondern … den Glauben verleugnen [werden]“ (LuB 63:16). In einer früheren Offenbarung, dem sogenannten „Gesetz der Kirche“, hat der Herr die Heiligen ebenfalls vor Lüsternheit und der Sünde des Ehebruchs gewarnt (siehe LuB 42:22-24). Im Allgemeinen ist Lust ein starkes Verlangen oder eine Gier. Im Kontext dieser Schriftstellen steht Lust jedoch für die unanständige fleischliche Begierde, eine sexuelle Sünde begehen zu wollen. Heutzutage führt die Verfügbarkeit von Pornografie dazu, dass viele unter den zerstörerischen Auswirkungen der Lust leiden. Elder Dallin H. Oaks hat sich dazu geäußert, wie Pornografie unsere geistige Kraft zunichte macht.
„‚Pornografische oder erotische Geschichten und Bilder sind schlimmer als verdorbene Nahrung. Der Körper hat Schutzmechanismen, um unverträgliche Nahrung loszuwerden. Bis auf ein paar verhängnisvolle Ausnahmen macht verdorbene Nahrung einen nur krank, richtet aber keinen dauerhaften Schaden an. Im Gegensatz dazu nimmt jemand, der in schmutzigen pornografischen oder erotischen Bildern und Schriften schwelgt, sie in den wunderbaren Speicher auf, den wir Gehirn nennen. Das Gehirn spuckt Dreck nicht wieder aus. Was einmal aufgezeichnet ist, bleibt immer abrufbereit, lässt die lasterhaften Bilder in Gedanken aufblitzen und reißt einen fort von allem, was zuträglich wäre.‘ [Dallin H. Oaks, Challenges for the Year Ahead, Broschüre, 1974, Seite 4f.; Neudruck in „Things They’re Saying“, New Era, Februar 1974, Seite 18.] …
Wer sich pornografisches Material beschafft und [es] gebraucht, verliert die Macht seines Priestertums. …
Wer pornografisches Material konsumiert, wird auch nicht länger vom Geist des Herrn begleitet. Pornografie ruft Fantasien hervor, die die Geistigkeit zerstören. …
Wiederholt wird in den heiligen Schriften gesagt, dass der Geist des Herrn nicht in einem unreinen Tempel wohnt. Wenn wir würdig vom Abendmahl nehmen, wird uns verheißen, dass der Geist immer mit uns ist. Um diese Verheißung beanspruchen zu können, geloben wir, ‚immer an ihn zu denken‘ (LuB 20:77). Wer sich pornografisches Material beschafft und es dazu nutzt, sich sexuell zu stimulieren, bricht eindeutig dieses Gelübde. Er verletzt damit auch das heilige Gelübde, unheilige und unreine Praktiken zu meiden. Er kann den Geist des Herrn nicht bei sich haben. …
Pornografie fügt auch unseren kostbarsten persönlichen Beziehungen tödliche Wunden zu. …
Pornografie beeinträchtigt die Fähigkeit, mit einem Menschen des anderen Geschlechts eine normale emotionale, romantische oder geistige Beziehung zu genießen. Sie untergräbt die moralischen Hemmungen, die einen von ungehörigem, abnormalem oder gesetzwidrigem Verhalten abhalten. Da das Gewissen immer mehr abstumpft, will der Pornografiekonsument schließlich ausleben, was er gesehen hat – ungeachtet der Auswirkungen auf sein Leben oder das Leben anderer.
Pornografie macht auch abhängig. Sie beeinträchtigt die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, und macht den Betreffenden süchtig, sodass er zwanghaft nach immer mehr verlangt. …
Wenn jemand so lange schlechten Gedanken nachhängt, dass der Geist sich zurückzieht, verliert er seinen geistigen Schutz und ist der Macht und dem Willen des Bösen ausgesetzt.“ („Pornografie“, Liahona, Mai 2005, Seite 88f.)
Durch die weite Verbreitung von pornografischem Material sind heutzutage viele Menschen der Versuchung der Lüsternheit ausgesetzt. Elder Richard G. Scott (1928–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat bekräftigt, dass der Konsum von Pornografie eine lüsterne Beschäftigung ist, durch die man der Segnungen verlustig geht, die der Geist mit sich bringt:
„Ich möchte Sie warnen. Der Satan ist außerordentlich gut darin, geistige Kommunikation zu unterbinden, indem er jemanden dazu verleitet, die Gesetze zu übertreten, auf denen geistige Kommunikation beruht. Manche kann er davon überzeugen, sie seien nicht in der Lage, geistige Führung vom Herrn zu empfangen.
Der Satan ist ein Meister darin, durch die süchtig machende Macht der Pornografie die Fähigkeit, sich vom Geist leiten zu lassen, einzuschränken. Die Angriffe der Pornografie in all ihren tückischen, vernichtenden Formen haben großes Leid, Kummer und seelischen Schmerz verursacht und Ehen zerstört. Kaum etwas auf der Erde hat einen vernichtenderen Einfluss. Sei es durch Druckerzeugnisse, Filme, Fernsehen, unanständige Lieder, obszöne Telefongespräche oder auf einem flimmernden Computerbildschirm – Pornografie wird zu einer erdrückenden Sucht und fügt schweren Schaden zu. Dieses mächtige Werkzeug Luzifers erniedrigt den Verstand und das Herz und die Seele eines jeden, der es benutzt. Jeder, der in diesem verführerischen, aufreizenden Netz gefangen wird und darin bleibt, wird süchtig nach dem unsittlichen, zerstörenden Einfluss. Viele können diese Sucht ohne Hilfe nicht überwinden. Das tragische Schema ist wohlbekannt. Es beginnt mit Neugierde, die durch Anreize geschürt und durch die falsche Annahme gerechtfertigt wird, etwas, was man im Verborgenen tue, schade keinem anderen. Wer sich in dieser Lüge wiegt, experimentiert weiter, die Anreize werden heftiger, bis die Falle zuschnappt und ein furchtbares, unsittliches Suchtverhalten teuflisch die Herrschaft übernimmt. …
Wenn Sie sich in Pornografie verfangen haben, dann geloben Sie jetzt, es zu überwinden. Suchen Sie einen ruhigen Ort auf und beten Sie inständig um Hilfe und Unterstützung. Seien Sie geduldig und gehorsam. Geben Sie nicht auf.“ („Wie wir geistige Führung erhalten“, Liahona, November 2009, Seite 8f.)
Lehre und Bündnisse 63:20,21. Die Verklärung der Erde
Der Herr verheißt, dass die Heiligen, die seinen Willen tun und bis ans Ende ausharren, die terrestriale Erde ererben, wenn das Millennium beginnt, und auch dann, wenn die Erde zu einer celestialen Welt gemacht worden ist und nach dem Millennium und dem Jüngsten Gericht Teil des celestialen Reiches ist (siehe LuB 38:17-20; 45:58; 63:49; 88:17-20). Die Formulierung „der Tag der Verklärung“ in Lehre und Bündnisse 63:20 bezieht sich auf die Zeit nach dem Zweiten Kommen des Herrn, da „die Erde erneuert werden und ihre paradiesische Herrlichkeit empfangen wird“ (10. Glaubensartikel). Dieser Wandel, also diese Verklärung, tritt ein, nachdem alles Schlechte und Vergängliche auf der Erde „verzehrt“ oder beseitigt worden ist und alles „neu werden [wird]“ (LuB 101:24,25). Die Erde selbst wird dann wieder die paradiesische Herrlichkeit haben, die sie vor dem Fall Adams und Evas hatte (siehe Jesaja 11:6,7; 51:3; LuB 133:22-24,29). Gemäß Lehre und Bündnisse 63:21 wurde die Verklärung der Erde den Aposteln Petrus, Jakobus und Johannes in einer Vision gezeigt, als sie auf dem Berg der Verklärung dieses heilige Erlebnis hatten (siehe Matthäus 17:1-3,9).
Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) hat die vier Stadien der Existenz der Erde dargelegt: „Diese Erde durchläuft vier große Grade oder Stadien: 1.) Die Schöpfung und der Zustand vor dem Sündenfall. 2.) Der telestiale Zustand seit dem Fall Adams. 3.) Der terrestriale Zustand [oder die Verklärung der Erde], der bestehen wird, wenn der Erretter kommt und das Millennium einläutet. 4.) Das celestiale oder letzte Stadium der Erde, wenn sie erhöht wird.“ (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 1954, 1:82.)
Lehre und Bündnisse 63:22-56
Der Herr gibt den Heiligen Richtlinien zur Errichtung Zions und verheißt den Treuen Segnungen
Lehre und Bündnisse 63:22,23. Eine Quelle lebendigen Wassers, das zu immerwährendem Leben emporquillt
Der Herr verheißt denjenigen Erkenntnis oder „die Geheimnisse [s]eines Reiches“ (LuB 63:23), die seine Gebote halten. Geheimnisse Gottes sind ewige Wahrheiten, die man nur durch Offenbarung erhalten oder erkennen kann. Der Herr vergleicht das Empfangen dieser geistigen Erkenntnis damit, dass man in sich eine „Quelle lebendigen Wassers“ besitzt, durch die man „immerwährende[s] Leben“ (LuB 63:23) erhält. Präsident Boyd K. Packer hat dargelegt, wie wir dank unserer Treue fortlaufend Offenbarung empfangen können: „Glaubt, und euer Glaube wird stetig erneuert, eure Erkenntnis von der Wahrheit wird größer, und euer Zeugnis vom Erlöser, von der Auferstehung und von der Wiederherstellung wird für euch wie ‚eine Quelle lebendigen Wassers sein, das zu immerwährendem Leben emporquillt‘ [LuB 63:23]. Dann könnt ihr Führung für die alltäglichen Entscheidungen empfangen.“ („Persönliche Offenbarung: Die Gabe, die Prüfung und die Verheißung“, Der Stern, Januar 1995, Seite 55.)
Lehre und Bündnisse 63:24-31,41. Sie sollen sich im Land Zion sammeln, nicht in Hast
Als der Prophet Joseph Smith nach Kirtland zurückkehrt und die Heiligen erfahren, dass der Herr das Gebiet um Independence in Missouri als Zentrum der Stadt Zion bestimmt hat, können es viele kaum abwarten, dorthin zu ziehen. Der Herr macht jedoch deutlich, dass sich die Heiligen „nicht in Hast“ im Land Zion sammeln sollen (LuB 63:24; siehe auch LuB 58:56). Vielmehr gibt der Herr dem Propheten die Fähigkeit, „mittels des Geistes zu erkennen“, wer hinziehen soll (LuB 63:41).
Zu den Anweisungen des Herrn hat sich Präsident Joseph Fielding Smith geäußert und erklärt, warum sich die Heiligen unter der Leitung der Führer der Kirche systematisch sammeln sollten: „[Die Mitglieder aus der Anfangszeit der Kirche] wurden darauf hingewiesen, dass sie sich keinesfalls ihre Nachbarn, von denen viele den Mitgliedern überhaupt nicht wohlgesonnen waren, zu Feinden machen sollten. Der Herr ließ sie wissen, dass das Land nicht durch Blutvergießen erlangt werden könne. Diejenigen, die den Vorzug hatten, sich dort zu sammeln, sollten nicht in Hast nach Zion kommen, sondern nach und nach. Der Grund dafür liegt klar auf der Hand: Hast würde zu einem Durcheinander, zu wenig zufriedenstellenden Umständen und gar zu Seuchen führen, und außerdem würde diese Hast für Ablehnung und Furcht im Herzen der Feinde führen und noch größeren Widerstand hervorrufen. Der Satan wollte sie ja vernichten und aus diesem Zorn heraus die Mitglieder und ebenso die alteingesessenen Siedler Missouris gegeneinander aufwiegeln und Unfrieden und Streitigkeiten hervorrufen.“ (Church History and Modern Revelation, 1953, 1:232.)
Um mit der Anzahl an Heiligen zurechtzukommen, die sich in Zion sammeln wollen, fordern die Führer der Kirche die ausreisewilligen Heiligen in Ohio auf, sich von der Kirche eine Bescheinigung ausstellen zu lassen, um auswandern und in Missouri nach dem Gesetz der Weihung leben zu dürfen. Viele Mitglieder ignorieren jedoch im Überschwang ihrer Gefühle diese Anweisung und machen sich in großer Anzahl nach Missouri auf. Ein vom Propheten Joseph Smith ernannter Geschichtsschreiber der Kirche schrieb später: „Die Mitglieder begannen unverzüglich, sich im Kreis Jackson zu sammeln, und waren von diesem Gedanken geradezu beseelt. Ihnen war geboten worden, sich weder in Hast noch wie auf der Flucht dorthin zu begeben, sondern Vorbereitungen treffen zu lassen. Erst sollte Geld an den Bischof geschickt werden, und sobald Grundstücke angekauft und alle Vorkehrungen getroffen worden waren, sollte es der Bischof bekanntgeben, auf dass sich die Kirche dort sammle. Doch diese Regelung wurde nicht befolgt; stattdessen waren die Mitglieder von der Sammlung in Zion regelrecht besessen. Die Reichen schreckten davor zurück, für den Erwerb von Ländereien Geld zu verschicken, und die Armen kamen in großer Zahl, ohne dass es einen Wohnort für sie gab, und all dies geschah entgegen den Anweisungen des Bischofs und anderer, bis die Alteingesessenen gründlich verärgert waren.“ (John Corrill, A Brief History of the Church of Christ of Latter Day Saints, 1839, Seite 18f., josephsmithpapers.org; siehe auch The Joseph Smith Papers, Histories, Volume 2: Assigned Histories, 1831–1847, Hg. Karen Lynn Davidson et al., 2012, Seite 146.)
Lehre und Bündnisse 63:25-27. Ich, der Herr, gebe dem Kaiser, was des Kaisers ist
In Lukas 20:19-26 lesen wir, wie die Hohen Priester und die Schriftgelehrten Jesus eine Falle stellen wollten und ihn fragten, ob es denn rechtens sei, dass die Juden dem römischen Kaiser Steuer zahlten. Sie wussten: Sagte er Ja, würden ihn die Juden ablehnen, denn sie hassten die Römer, unter deren Herrschaft sie standen. Sagte Jesus aber Nein, dann könnten sie ihn bei den Römern verklagen, die ihn wegen Verrats an Rom gefangen nehmen würden. Jesus zeigte ihnen eine Münze, der das Bild des Kaisers aufgeprägt war, und sagte zu ihnen: „Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“ (Lukas 20:25.)
Durch den Hinweis in Lehre und Bündnisse 63:26,27 auf seine Worte damals wollte der Herr die Heiligen wissen lassen, dass sie die Grundstücke in Missouri kaufen mussten, obwohl ja schließlich die ganze Erde dem Herrn gehört und er selbst ihnen geboten hatte, dort die Stadt Zion zu errichten. Der Kauf war notwendig, damit das Land in den rechtmäßigen Besitz der Heiligen überging und somit künftige Auseinandersetzungen über diesen Punkt vermieden wurden.
Lehre und Bündnisse 63:33-35. Auch die Heiligen werden nur mit Mühe entrinnen
Aufgrund der zunehmenden Schlechtigkeit auf der Erde verhängt der Herr hier Urteilssprüche und Konsequenzen. Wie es in Lehre und Bündnisse 63:33-35 heißt, werden die Widersetzlichen gezüchtigt und letztlich vernichtet, und auch wenn selbst die Heiligen leiden werden, so verheißt ihnen der Herr doch, dass er bei ihnen sein werde. Der Prophet Joseph Smith (1805–1844) hat der Nachwelt hinterlassen, was sich im September 1839 bei einer Versammlung in seinem Haus zugetragen hat: „[Ich] ging auf das Kommen des Menschensohnes ein und auch darauf, dass die Vorstellung unrichtig sei, dass die Heiligen allen Strafgerichten entrinnen und nur die Schlechten leiden müssen, denn alles Fleisch ist dem Leiden unterworfen, und ‚die Rechtschaffenen werden nur mit Mühe entrinnen‘ [siehe LuB 63:34]; und doch werden viele Heilige entrinnen, denn ‚der aus Glauben Gerechte wird leben‘ [siehe Habakuk 2:4, Einheitsübersetzung 1980]; aber dennoch werden viele, die rechtschaffen sind, Krankheiten, Seuchen usw. zum Opfer fallen, und zwar aufgrund der Schwachheit des Fleisches, und doch werden sie im Reich Gottes errettet werden. So ist es also ein unheiliges Prinzip, wenn jemand sagt, der oder jener habe übertreten, denn er sei ja ein Opfer von Krankheit oder Tod geworden: Alles Fleisch ist dem Tod unterworfen, und der Erretter hat gesagt: ‚Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!‘ [Matthäus 7:1.]“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 279.)
Lehre und Bündnisse 63:38-40. Titus Billings wird geboten, sich der Sammlung in Zion anzuschließen
Der Herr weist die Heiligen, die auf Isaac Morleys Farm leben, darunter auch Joseph Smith und seine Frau Emma, an, alle notwendigen Vorkehrungen für den Wegzug zu treffen. Als Isaac Morley im Juni 1831 auf Mission nach Missouri berufen wird, wird sein Schwager Titus Billings damit betraut, sich um das Grundstück zu kümmern. Laut Lehre und Bündnisse 63:38-40 soll Billings das Land verkaufen und die Einnahmen daraus nutzen, um nach Missouri zu reisen und anderen dabei zu helfen, es ihm gleichzutun. Weil sie nun umziehen müssen, werden Joseph Smith und seine Frau Emma von John Johnson und seiner Frau Alice (Elsa) eingeladen, auf ihre Farm in Hiram in Ohio zu ziehen, die etwas mehr als 40 Kilometer südöstlich von Kirtland liegt.
Lehre und Bündnisse 63:49-52. Gesegnet sind die Toten, die im Herrn sterben
Diejenigen, die in Treue und Rechtschaffenheit ausgeharrt haben, ja, selbst bis zum Tod, werden beim Zweiten Kommen des Herrn auferstehen. Sie werden an seiner Herrlichkeit teilhaben und wie die Rechtschaffenen, die an dem Tag leben, im Millennium ein Erbteil in der Stadt Zion erhalten (siehe LuB 61:39; 63:49; 88:96-98; 101:35). Kinder, die auf der Erde leben, wenn das Millennium beginnt, wachsen heran, „bis sie alt werden“, sterben und erstehen dann „in einem Augenblick“ auf (LuB 63:51; siehe auch Jesaja 65:20). Präsident Joseph Fielding Smith hat gesagt: „Der Mensch auf Erden ist dann immer noch sterblich, aber es wird eine Veränderung mit ihm vorgehen, sodass er Macht hat über Krankheit und Tod. Der Tod ist so gut wie von der Erde verbannt, denn die Lebenszeit des Menschen soll das Alter eines Baumes betragen, nämlich hundert Jahre (siehe [LuB] 63:50,51); der Mensch wird zwar entsprechend dem Menschenalter sterben, aber der Tod bewirkt dann nur, dass der Mensch in einem Augenblick verwandelt und unsterblich wird und nicht mehr länger sterblich ist. Es wird keine Gräber geben, und die Rechtschaffenen werden hochgehoben werden zu einer herrlichen Auferstehung.“ (Church History and Modern Revelation, 1:461.)
Lehre und Bündnisse 63:53,54. Dies alles steht jetzt nahe bevor
Aus Gottes Perspektive stehen die Ereignisse des Zweiten Kommens „nahe bevor“ (LuB 63:53). Obgleich wir die Stunde des Zweiten Kommens nicht kennen, erinnert uns das Gleichnis des Herrn von den törichten und den klugen Jungfrauen daran, dass wir uns jetzt auf diesen Tag vorbereiten müssen (siehe Matthäus 25:1-13). Es ist sehr wichtig, dass wir davon ausgehen, dass das Zweite Kommen unmittelbar bevorsteht, damit wir uns darauf vorbereiten. Die Erklärung in Lehre und Bündnisse 63:54, nämlich dass es „bis zu jener Stunde … törichte Jungfrauen unter den klugen geben“ wird, bedeutet, dass es selbst unter den Heiligen der Letzten Tage diejenigen gibt, die für schlecht befunden und von den Rechtschaffenen getrennt und von ihnen ausgestoßen werden wie in dem Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (siehe Matthäus 13:24-30,36-43). Deshalb gebietet der Herr den Heiligen, umzukehren und sich auf sein Kommen vorzubereiten. Elder Dallin H. Oaks hat erklärt, dass es für die Mitglieder der Kirche wichtig ist, sich vorzubereiten:
„Wir können das Zweite Kommen zwar nicht verhindern und wir wissen auch nicht den genauen Zeitpunkt, aber wir können unsere Vorbereitung beschleunigen und versuchen, die Vorbereitung unserer Mitmenschen zu beeinflussen.
Ein Gleichnis, das eine wichtige Lehre und Aufforderung zu diesem Thema enthält, ist das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Von diesem Gleichnis hat der Herr gesagt: ‚Und an jenem Tag, da ich in meiner Herrlichkeit kommen werde, wird das Gleichnis, das ich von den zehn Jungfrauen erzählt habe, in Erfüllung gehen.‘ (LuB 45:56.)
Dieses Gleichnis, das wir in Matthäus, Kapitel fünfundzwanzig, finden, stellt die fünf törichten Jungfrauen den fünf klugen gegenüber. Alle zehn waren zum Hochzeitsfest eingeladen, aber nur die Hälfte von ihnen war vorbereitet und hatte Öl in den Lampen, als der Bräutigam kam. Die fünf, die vorbereitet waren, gingen hinein zum Hochzeitsfest, und die Tür wurde geschlossen. Die fünf, die ihre Vorbereitung aufgeschoben hatten, kamen zu spät. Die Tür war geschlossen worden und der Herr verwehrte ihnen den Eintritt mit den Worten: ‚Ich kenne euch nicht.‘ (Vers 12.) ‚Seid also wachsam!‘, schloss der Erretter. ‚Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.‘ (Vers 13.)
Die Botschaft dieses Gleichnisses ist ernüchternd. Die zehn Jungfrauen stellen offensichtlich die Mitglieder der Kirche Christi dar, denn alle waren zum Hochzeitsfest eingeladen, und alle wussten, was erforderlich war, um eingelassen zu werden, wenn der Bräutigam kam. Aber nur die Hälfte von ihnen war bereit, als es so weit war.“ (Siehe „Vorbereitung auf das Zweite Kommen“, Liahona, Mai 2004, Seite 8.)
Lehre und Bündnisse 63:55-56. Der Herr verkündet, dass das Schreiben von Sidney Rigdon nicht annehmbar ist
Einen Monat bevor die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 63 gegeben wurde, gebot der Herr Sidney Rigdon, eine Beschreibung des Landes Zion zu verfassen; diese sollte anderen zugänglich gemacht werden, damit Geld für den Landerwerb in Missouri beschafft werden könne (siehe LuB 58:50-52). Nachdem Sidney Rigdon die Beschreibung des Landes verfasst hatte, machte der Herr deutlich, dass sie „nicht annehmbar“ sei, weil Bruder Rigdon „sich in seinem Herzen erhöht und nicht den Rat angenommen, sondern den Geist betrübt“ hatte (LuB 63:55,56). Sidney Rigdons erster Versuch, den Kreis Jackson zu beschreiben, war vielleicht beschönigend und übertrieben (siehe The Joseph Smith Papers, Documents, Volume 2: July 1831–January 1833, Hg. Matthew C. Godfrey et al., 2013, Seite 54, Anmerkung 305). Jedenfalls entsprach die Beschreibung eindeutig nicht den Erwartungen des Herrn. So gebot ihm der Herr, einen zweiten Entwurf zu verfassen, der dann auch angenommen wurde und als Grundlage dafür diente, Geld für Zion aufzubringen.
Lehre und Bündnisse 63:57-66
Jesus Christus gebietet seinen Knechten, daran zu denken, dass sein Name heilig ist und dass sie von allem Heiligen stets ehrfürchtig sprechen sollen
Lehre und Bündnisse 63:57-64. Darum sollen alle Menschen sich in Acht nehmen, wie sie meinen Namen auf ihre Lippen nehmen
Zu der Zeit, als die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 63 gegeben wurde, hatten einige Heilige im Namen des Herrn gehandelt, ohne die entsprechende Vollmacht zu haben, und standen deshalb unter Schuldspruch (siehe LuB 63:60-63). Der Herr rief die Heiligen zur Umkehr auf und gebot allen, „sich in Acht [zu] nehmen, wie sie meinen Namen auf ihre Lippen nehmen“ (LuB 63:61). Elder Dallin H. Oaks hat erklärt, dass der Name des Herrn mit Vollmacht und Ehrfurcht gebraucht werden muss:
„Aus der heiligen Schrift [LuB 63:61,62] geht hervor, dass wir den Namen des Herrn unnütz gebrauchen, wenn wir ihn ohne Vollmacht gebrauchen. Das geschieht offensichtlich, wenn die heiligen Namen Gottes des Vaters und seines Sohnes Jesus Christus für Flüche missbraucht werden, für zornige Beschimpfungen oder zur Unterstreichung in allgemeiner Rede.
Die Namen des Vaters und des Sohnes werden dagegen mit Vollmacht gebraucht, wenn wir ehrfürchtig von ihnen lehren oder [für sie] Zeugnis geben, wenn wir beten oder wenn wir die heiligen Handlungen des Priestertums vollziehen.
Es gibt in all unserer Sprache keine heiligeren oder bedeutsameren Worte als die Namen Gottes des Vaters und seines Sohnes Jesus Christus. …
Wenn die Namen Gottes des Vaters und seines Sohnes Jesus Christus mit Ehrfurcht und Vollmacht gebraucht werden, rufen sie eine Macht zu Hilfe, die das Fassungsvermögen des sterblichen Menschen übersteigt.
Es sollte jedem Gläubigen offensichtlich sein, dass diese mächtigen Namen, durch die Wunder gewirkt werden, durch die Welten gestaltet wurden, durch die der Mensch erschaffen wurde und durch die wir errettet werden können, heilig sind und mit höchster Ehrfurcht behandelt werden müssen. Wie wir in neuzeitlicher Offenbarung lesen: ‚Denkt daran: Das, was von oben kommt, ist heilig und muss mit Sorgfalt und unter dem Drängen des Geistes gesprochen werden.‘ (LuB 63:64.)“ („Ehrfürchtig und rein“, Der Stern, Juni 1986, Seite 52f.)
Lehre und Bündnisse 63:65,66. Ein Zuhause, wie sie mittels des Gebets vom Geist belehrt werden
Sowohl der Prophet Joseph Smith als auch Sidney Rigdon hatten jeweils ein kleines Zuhause auf der Farm Isaac Morleys. Da der Herr nun geboten hatte, dass die Farm verkauft werden solle, wies er Joseph Smith und Sidney Rigdon an, sich um göttliche Führung zu bemühen, um einen neuen Wohnort zu finden (siehe LuB 63:65). Am 17. September 1831 zogen Joseph Smith und seine Frau Emma nach Hiram in Ohio, wo sie bei der Familie von John und Alice (Elsa) Johnson unterkamen. Kurz darauf zog auch Familie Rigdon in eine Blockhütte in Hiram. Gewiss waren die Familie des Propheten und die Sidney Rigdons wegen ihrer materiellen Lage besorgt, als sie hörten, dass sie ihr Zuhause auf der Morley-Farm verlieren sollten. Der Herr versuchte ihre Besorgnis zu mildern und erinnerte sie daran, dass sie – wie sie das von Gott im Gebet erbeten hatten – vom Geist geführt werden und dass sie aufgrund ihrer Geduld gesegnet werden sollten (siehe LuB 63:65,66).