Geschichte der Kirche
22: Ewiger Lohn


Kapitel 22

Ewiger Lohn

Familie Daniels geht Hand in Hand auf ihr Haus zu

Am Morgen des 17. Mai 1933 warfen John und Leah Widtsoe beim Erwachen ihren ersten Blick auf das Heilige Land. Vom Zugfenster aus bot sich ihnen der Anblick einer kargen, felsenübersäten Ebene mit einzelnen bewirtschafteten Feldern und Obstgärten. John, der sich ja jahrelang wissenschaftlich mit den Anbaubedingungen in Wüstengebieten befasst hatte, war von der Landschaft fasziniert. „Äußerst interessant“, schrieb er in sein Tagebuch.

Das Ehepaar Widtsoe war im Herbst 1931 nach London zurückgekehrt und hatte dort seine Arbeit für die Europäische Mission wieder aufgenommen. Nun waren sie gerade unterwegs nach Haifa, einer Stadt an der Ostküste des Mittelmeeres, wo sie einen Mann namens Badwagan Piranian und seine Frau Bertha als Leiter der Palästinensisch-Syrischen Mission der Kirche einsetzen wollten.1 Diese Mission, die schon bald vier Zweige in der Region betreuen sollte, war eine der kleinsten in der gesamten Kirche. Badwagan war – wie die meisten Heiligen im Nahen Osten – Armenier; Bertha war Schweizerin. Beide hatten sich erst vor einigen Jahren der Kirche angeschlossen.2

Zunächst war gar nicht geplant gewesen, dass Leah ihren Mann auf der Reise nach Palästina begleitete. Die Wirtschaftskrise hatte sich über die ganze Welt ausgebreitet und machte vor allem auch den Orten zu schaffen, die sich gerade erst vom Ersten Weltkrieg zu erholen begannen. Auch die Widtsoes waren knapp bei Kasse, und eine solche Reise quer über den Kontinent würde nicht billig werden. Aber John hatte darauf bestanden, dass Leah mitkam.

„Wir haben bisher schon alles gemeinsam unternommen, da soll diese Reise keine Ausnahme sein“, hatte er gemeint. „Irgendwie kommen wir schon aus der finanziellen Misere heraus.“3

Nach der Ankunft in Haifa trafen die Widtsoes das Ehepaar Piranian und dessen sechzehnjährige Tochter Ausdrig. John war von dem neuen Präsidenten beeindruckt. Badwagan sprach fließend Armenisch und Deutsch und konnte auch einigermaßen Türkisch, Russisch und Englisch. „Bruder Piranian“, berichtete John, „ist ein intelligenter, fleißiger und aufrichtiger Mann.“4

Leah ihrerseits gewann einen guten Eindruck von Bertha. Die Schweizerin hatte ein festes Zeugnis vom Evangelium und wollte unbedingt verstehen, wie sie die Frauen in der Mission dazu bringen konnte, sich mehr in der Frauenhilfsvereinigung und bei der GFV Junger Damen einzubringen. Leah war der Ansicht, dass diese Organisationen für den Aufbau der Kirche in der Region unerlässlich waren. „Wenn die Frauen durch die Programme der Frauenhilfsvereinigung und der Bienenkorbmädchen und der Ährenleserinnen in der Kirche aktiv und glücklich sind“, dachte sie, „sind sie weitaus bessere Verkündigerinnen der Wahrheit.“

Leah empfand es manchmal als einen gewaltigen Kraftakt, die Frauen der Missionspräsidenten dazu zu bewegen, dass sie die Frauenorganisationen in die Hand der Schwestern vor Ort legten. Bertha und Leah besprachen vieles, und es kristallisierte sich immer mehr heraus, dass Bertha den tiefen Wunsch hegte, alles richtig zu machen und eine gute Leiterin zu sein. Als John und Leah dann Haifa verlassen wollten, hatte Leah den Eindruck gewonnen, Bertha werde hervorragende Arbeit leisten.5

Von Haifa aus begaben sich Leah und John nach Tel Aviv und reisten von dort weiter nach Jerusalem. Sie wollten gern zu Fuß zur Klagemauer gehen, jenem letzten Überrest des früheren Tempels in Jerusalem. In der Unterkunft wartete jedoch bereits ein Stapel Post, und John überflog noch zwei Telegramme. Deren Inhalt erschütterte ihn zutiefst, doch da Leah so guter Dinge war, legte John die Post beiseite und sie verließen das Hotel.

Der Weg führte sie durch alte, verwinkelte Gassen und über bunte Basare, auf denen sich die Menschenmassen tummelten. An der Klagemauer beobachteten sie, wie jüdische Frauen und Männer beteten und die Zerstörung des Tempels Jahrhunderte zuvor beweinten. Leah beobachtete, wie einige Besucher auf kleine Zettel geschriebene Gebete in die Mauerritzen steckten.

Am Abend genossen sie vom Ölberg aus den Sonnenuntergang – nicht weit von jenem Garten entfernt, in dem der Erretter für die Sünden der ganzen Menschheit gelitten hatte. John war in Gedanken allerdings immer noch bei den Telegrammen und konnte sich nicht so recht freuen, doch Leah war von der heiligen Stadt vollends begeistert.

Nachdem die beiden in ihr Hotelzimmer zurückgekehrt waren, erzählte John Leah endlich, was ihn so mitgenommen hatte: Die Telegramme waren von Präsident Heber J. Grant, der ihnen mitteilte, dass Leahs Mutter am 27. Mai verstorben war – einen Tag nachdem sie Haifa verlassen hatten. John hatte die schlimme Nachricht noch zurückgehalten, da Leah bei der Ankunft in Jerusalem doch so fröhlich gewesen war. Er hatte es nicht übers Herz gebracht, ihr dieses Glücksgefühl zu nehmen.6

Für Leah war die Nachricht ein Schock. Sie hatte zwar gewusst, dass es Susa nicht gut ging, aber sie hatte keine Ahnung gehabt, dass es so schlimm um sie stand. Mit einem Schlag waren all ihre Gedanken finster und sie haderte mit dem Schicksal. Wieso nur musste sie so weit weg sein, als ihre Mutter starb? Sie hatte sich doch schon so sehr darauf gefreut, ihr beim nächsten Wiedersehen alles von ihrer Mission zu erzählen. Jetzt war alles anders. Ihre Freude war verflogen.7

Nach einer schlimmen Nacht kämpfte sie sich bekümmert durch den nächsten Tag. Ihr einziger Trost war der Gedanke, dass ihre Mutter, die der Tempelarbeit ja so viel Zeit gewidmet hatte, nun mit ihren verstorbenen Lieben ein freudiges Wiedersehen feierte. Sie erinnerte sich auch an ein unbeschwertes Gedicht, das Susa vor Jahren verfasst hatte:

Verlass ich einst den irdschen Strand

und schlendre nicht mehr hier durchs Land,

so traure, weine, seufze nicht,

ich brech doch auf zum schönsten Licht.

Am 5. Juni schrieb Leah an Präsident Grant und dankte ihm für all die Güte, die er Susa stets erwiesen hatte. „Mutters Lebzeit war lang an Jahren und reich an Errungenschaften“, schrieb sie. „Ich bete darum, dass Mutters Kinder, und zwar ein jedes von uns, die Wahrheit so lieben und sich für sie so einsetzen wie sie.“8


Noch im selben Jahr ging in Südafrika William Daniels treu seinen Pflichten als Präsident des Zweiges Love in Kapstadt nach. Heilige Handlungen des Priestertums durfte er zwar keine vollziehen, doch er leitete die Montagabendversammlungen, kümmerte sich um das Organisatorische im Zweig, beriet die Heiligen, die seiner Obhut unterstanden, und nahm mit anderen Zweigpräsidenten in Südafrika an den Führerschaftsversammlungen der Mission teil.

Eines Tages wurde William jedoch schwer krank. Da er davon ausging, die Krankheit werde nicht von allzu langer Dauer sein, bat er die Missionare nicht sogleich um einen Segen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich allerdings, und seine Ärzte machten sich Sorgen. William war immerhin fast siebzig Jahre alt, und sein Herz war schwach.

Erst nach sechs Wochen wandte sich William schließlich an das Missionsheim und bat um einen Segen. Da Präsident Dalton gerade nicht zugegen war, kam ein anderer Missionar. Nach dem Segen ging es William eine Zeit lang besser, doch schließlich kehrte die Krankheit zurück. Dieses Mal konnte Präsident Dalton persönlich kommen und ihm einen Segen geben.

Präsident Dalton fürchtete bereits um Williams Leben und brachte daher seine Frau Geneve und die Kinder mit, damit sie ihren Freund trösten konnten. Als Präsident Dalton William in diesem Zustand sah, begann er zu weinen. Die Familie kniete am Bett, und der fünfjährige George Dalton sprach ein Gebet. Dann salbte Präsident Dalton Williams Haupt mit Öl und gab ihm einen Segen. Er verhieß William, er werde mit den Heiligen in Kapstadt erneut zum Gottesdienst gehen können.

Ein paar Wochen später kehrte Präsident Dalton zurück und stellte fest, dass William gesund genug war, das Haus zu verlassen. Gemeinsam besuchten sie also die Sonntagsschule im Zweig Mowbray, wo die Heiligen William baten, einige Worte an sie zu richten. Mit etwas Hilfe schaffte er es auf das Podium und legte Zeugnis für die heilende Kraft des Glaubens ab. Nach der Versammlung reichten ihm alle Anwesenden, Jung und Alt, die Hand. Schon bald konnte er sich wieder voll und ganz seinen Aufgaben im Zweig Love widmen.

William freute sich über die Missionare und die heilenden Segen, die er von ihnen empfangen hatte. „Ich fühle mich gesegneter als ein König in all seinem Reichtum“, sagte er dem Zweig eines Tages. „Ich danke dem Herrn, dass ich diese guten Leute um mich habe, und ich bin dankbar für meinen Glauben, der mich veranlasst hat, die Ältesten zu bitten, mich zu salben.“9

Nachdem sich Williams Gesundheitszustand verbessert hatte, schrieb er für die Missionszeitung Cumorah’s Southern Messenger sein Zeugnis nieder. Er ließ sein Leben in der Kirche Revue passieren, erzählte von seiner Bekehrung, jenem lebensverändernden Besuch in Salt Lake City und seinem jüngsten Erlebnis mit der Macht des Priestertums.

„Mein Zeugnis lautet: Ich weiß, dass Joseph Smith ein neuzeitlicher Prophet Gottes war“, versicherte er, „und dass das wiederhergestellte Evangelium nichts anderes umfasst als die Lehren Christi.“

„Ich weiß, dass Gott lebt und Gebete hört und erhört“, schrieb er weiter. „Jesus ist der auferstandene Erlöser und wahrhaftig der Sohn unseres wahren und lebendigen Vaters im Himmel.“10


Bald nach dem Tod seiner Schwiegermutter erhielt John Widtsoe von Präsident Grant ein Schreiben. „Was deine Rückkehr betrifft, bitte ich dich, mir ganz offen deine Meinung darzulegen“, hieß es darin. „Zögere nicht, mir mitzuteilen, ob du es vorziehen würdest, nach Hause zu kommen und hier bei deiner Familie zu leben. Du hast eine erstklassige Mission erfüllt.“

John wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Einerseits hatten er und Leah bereits sechs Jahre lang gedient, also doppelt so lange wie andere Präsidenten der Europäischen Mission in letzter Zeit. Und John war auch bewusst, dass die Angehörigen in Utah sie vermissten und brauchten – besonders jetzt, da Susa nicht mehr unter ihnen weilte.11

Andererseits fühlten er und Leah sich in Europa heimisch und genossen ihren Missionsdienst. Leah würde die Arbeit ganz gewiss fehlen. Überall war ihr Einfluss auf die Kirche in Europa spürbar. Sie hatte die von Frauen geleiteten Organisationen vor Ort gestärkt, hatte sich für ein genaueres Befolgen des Wortes der Weisheit ausgesprochen und die Lektionen der Frauenhilfsvereinigung für Europäerinnen aussagekräftiger gemacht. Soeben hatte sie die Auflage des Bienenkorbmädchen-Handbuchs für Europa fertiggestellt, in der das Programm der Gemeinschaftlichen Fortbildungsvereinigung erheblich vereinfacht und insgesamt an die Lebensumstände der Mädchen auf dem Kontinent angepasst worden war.12

Die Mission musste sich ihrerseits jedoch auch neuen Herausforderungen stellen. Mit dem wirtschaftlichen Abschwung in aller Welt brachen in Europa auch die Zehnteneinnahmen weg, und einige Zweige standen, als sie die Miete nicht mehr bezahlen konnten, ohne Versammlungsräume da. Wegen der Wirtschaftskrise sank auch die Zahl der Missionare, die sich eine Mission überhaupt leisten konnten, drastisch. Viele Familien benötigten die Arbeitskraft ihrer Söhne nun zuhause. 1932 konnten lediglich 399 Männer eine Missionsberufung annehmen, und das im Vergleich zum Höchststand von 1.300 Missionaren pro Jahr in den 1920er Jahren. Wäre es denn angesichts der so geringen Zahl von Missionaren nicht für die Kirche von Vorteil, wenn John und Leah mit all ihrer praktischen Erfahrung weiterhin die Europäische Mission leiteten?

John teilte Präsident Grant folglich mit, er und Leah würden die Sache gern in die Hand des Propheten legen. „Immer wieder habe ich erfahren, dass der Weg des Herrn besser ist als der meine“, schrieb John.13

Am 18. Juli wurde John per Telegramm mitgeteilt, dass der Apostel Joseph F. Merrill zu seinem Nachfolger als Präsident der Europäischen Mission berufen worden sei. John und Leah fiel der Abschied zwar nicht leicht, doch sie waren zufrieden mit der Entscheidung. Im September hatten sie alle Hände voll zu tun, um sich auf die Abreise vorzubereiten. Leah kümmerte sich im Missionsheim in London um alles Notwendige, und John unternahm ein letztes Mal eine Reise, um sich ein Bild von der Lage in Europa zu machen.14

Sein letzter Besuch galt dem Missionsbüro in Berlin. Anfang des Jahres war Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden, und seine nationalsozialistische Partei war gerade dabei, die Macht im Lande zu festigen. Die Erste Präsidentschaft war wegen dieser Ereignisse besorgt und hatte John gebeten, über den Zustand des Landes zu berichten und zu prüfen, ob die Missionare in Deutschland sicher seien.

John selbst verfolgte Hitlers Aufstieg zur Macht und seine Auswirkungen auf Deutschland ganz genau. Viele Deutsche konnten den Verdruss nicht überwinden, dass sie fünfzehn Jahre zuvor den Krieg verloren hatten, und nahmen den Siegermächten die ihnen auferlegten harten Sanktionen übel. „Die politischen Meinungsäußerungen des deutschen Volkes sind unmissverständlich“, teilte John der Ersten Präsidentschaft mit. „Hoffentlich kann, wenn das Geschwür dann aufbricht, das Gift abfließen, statt sich über die gesamte Gesellschaft zu ergießen.“15

In Berlin bemerkte John mit Entsetzen, wie sehr sich die Stadt in den Jahrzehnten seit seinem Studium verändert hatte. Die Hauptstadt erweckte den Anschein eines Militärlagers, und allgegenwärtig waren die Symbole für Hitler und dessen Partei – selbst im Missionsbüro. „An der Wand hängt die Hakenkreuzfahne“, teilte John der Ersten Präsidentschaft mit, „doch hoffentlich nicht als Beweis des Einverständnisses mit dem, was diese Regierung unternimmt, sondern lediglich zum Zeichen dafür, dass wir die rechtmäßige Regierung des Landes, in dem wir leben, anerkennen.“

John war nach dem Gespräch mit den Präsidenten der beiden Missionen in Deutschland insofern zumindest beruhigt, dass der Kirche nicht unmittelbar Gefahr drohte. Die Gestapo hatte wohl die Unterlagen des Missionsbüros in Berlin sowie die Berichtsbücher mehrerer Zweige durchforstet, aber bislang schien sie davon auszugehen, dass die Kirche nicht die Absicht habe, die Regierung zu untergraben.16

Dennoch befürchtete John, dass Hitler das deutsche Volk in einen erneuten Krieg führte. Die Heiligen vor Ort bereiteten sich bereits darauf vor, in den Zweigen die Leitung zu übernehmen und über die Mitglieder zu wachen, falls es zu Schwierigkeiten käme. Und John legte den Missionspräsidenten ans Herz, einen Plan zu erarbeiten, wie sie die Missionare notfalls innerhalb von zwei, drei Stunden außer Landes bringen könnten. Er riet auch dazu, dass die Erste Präsidentschaft die Zahl der Missionare, die nach Deutschland entsandt werden, künftig reduzieren solle.

Nach zwei Tagen voller Besprechungen in Berlin trat John die Heimreise nach London an. Für den Weg zum Bahnhof nahm er den ihm so vertrauten Weg „Unter den Linden“. Dabei geriet eine große Kompanie Soldaten in sein Blickfeld, die im Gleichschritt zur Wachablösung marschierte.

Um sie herum drängten sich tausende von Hitlers Anhängern und jubelten vor Begeisterung.17


Im Frühjahr 1934 lebten Len und Mary Hope, jene afroamerikanischen Heiligen, die sich in Alabama der Kirche angeschlossen hatten, am Stadtrand von Cincinnati in Ohio. Die Familie war im Sommer 1928 auf der Suche nach Arbeit in die Stadt gezogen, und Len hatte in einer Fabrik schnell eine feste Stelle gefunden. Sie hatten fünf Kinder und Mary war mit dem sechsten schwanger.18

Zwar lag Cincinnati im Norden, doch die Stadt grenzte an einen der Südstaaten, und in den meisten Stadtteilen herrschte daher eine so strenge Rassentrennung wie sonst überall im Süden. Wegen ihrer Hautfarbe durften die Hopes nicht in bestimmten Vierteln wohnen, in bestimmten Hotels übernachten oder in bestimmten Restaurants essen. Für schwarze Besucher waren in den Theatern separate Sitzplätze vorgesehen. Einige Schulen, Colleges und Universitäten dort ließen Schwarze entweder gar nicht studieren oder schränkten ihre Bildungsmöglichkeiten zumindest stark ein. Einige Religionsgemeinschaften hatten sogar Gemeinden jeweils für weiße und für schwarze Mitglieder.19

Anfangs besuchten die Hopes die Versammlungen des Zweiges Cincinnati. Da es keine kirchenweiten Richtlinien in Bezug auf Rassentrennung gab, legten die Gemeinden und Zweige je nach den örtlichen Gegebenheiten mitunter eigene Regeln fest. Zunächst schien es, als würde der Zweig Cincinnati die Familie akzeptieren, doch dann teilte eine Gruppe von Mitgliedern dem Zweigpräsidenten Charles Anderson mit, sie würden, falls die Hopes weiterhin kämen, die Versammlungen nicht mehr besuchen.

Charles mochte Len und Mary, und er wusste, es wäre nicht richtig, sie zu bitten, den Versammlungen fernzubleiben. Er war zuvor in einer Gemeinde in Salt Lake City gewesen, wo eine kleine Gruppe schwarzer Heiliger Seite an Seite mit den weißen Mitgliedern die Kirche besuchte. Ihm war jedoch klar, dass der Rassismus in der Gegend von Cincinnati tief verwurzelt war, und er glaubte nicht, dass er die vorherrschende Gesinnung würde ändern können.20

Die Zweiggrenzen waren erst unlängst neu gezogen worden, wodurch viele Heilige aus dem Süden nunmehr in den Zuständigkeitsbereich von Charles fielen. Es waren allerdings nicht nur Heilige aus dem Süden, die etwas gegen die Hopes einzuwenden hatten. Auch einige langjährige Mitglieder des Zweiges, die Charles schon seit Jahren kannte, hatten die Befürchtung geäußert, solche integrativen Maßnahmen könnten Kritikern der Kirche vor Ort neuen Zündstoff geben, die Heiligen der Letzten Tage zu verhöhnen.21

Schweren Herzens ging Charles also zum Haus der Hopes und teilte ihnen die Einwände der Mitglieder seines Zweiges mit. „Das ist der schwerste Besuch, den ich jemals machen musste“, gestand er ein. Er versprach, der Familie zu helfen, mit der Kirche in Verbindung zu bleiben. „Wir werden alles tun, was wir können“, bekräftigte er. „Wir kommen jeden Monat einmal vorbei, um euch das Abendmahl zu bringen und bei euch zuhause einen Gottesdienst abzuhalten.“

Der Beschluss ihres Zweigpräsidenten brach Len und Mary fast das Herz. Sie sahen in der Folge also davon ab, zur Kirche zu gehen, und besuchten nur noch Distriktskonferenzen und sonstige besondere Veranstaltungen. An jedem ersten Sonntag im Monat gab es bei ihnen zuhause eine Zeugnisversammlung für die Missionare und alle anderen Mitglieder, die mit den Hopes den Gottesdienst feiern wollten. Auch über informelle Besuche anderer Gemeindemitglieder freute sich die Familie.22 Die Hopes bewohnten ein gemütliches Haus mit vier Zimmern. Es hatte eine geräumige Veranda und war von einem weißen Lattenzaun umgeben. Es stand in einem Viertel, in dem überwiegend Afroamerikaner wohnten, etwa sechzehn Kilometer nördlich vom Gemeindehaus. Wenn jemand aus Cincinnati sie besuchen kam, musste er zuerst die Straßenbahn nehmen und hatte dann noch einen Fußmarsch von gut einem Kilometer vor sich.23

Bei der allmonatlichen Sonntagsversammlung nahmen die Hopes vom Abendmahl und gaben allesamt Zeugnis – vom Ältesten bis zum Jüngsten. Manchmal sangen die talentierten Mädchen auch ein Lied oder spielten ein Klavierstück. Nach jeder Versammlung servierten die Hopes ein köstliches Essen mit Gerichten wie gebratenem Truthahn, Maisbrot, Kartoffelsalat und anderen hausgemachten Speisen.24

Zu den Mitgliedern, die die Hopes besuchten, gehörten Charles und seine Ratgeber Christian Bang und Alvin Gilliam. Manchmal schlossen sich Christine Anderson und Rosa Bang diesen Besuchen an. Auch der Zweigsekretär Vernon Cahall, seine Frau Edith sowie die Mitglieder Robert Meier und Raymond Chapin waren oftmals zu Gast und brachten oft auch die Familie mit.25 Die Missionarinnen, die bei einigen Mitgliedern zuhause einen PV-Unterricht abhielten, machten das auch für die Kinder der Hopes. Elizabeth, das älteste Mädchen der Bangs, unterstützte sie mitunter dabei. Gelegentlich unternahmen die Hopes mit den Missionaren oder mit Mitgliedern aus dem Zweig auch etwas, etwa einen Besuch im Zoo von Cincinnati.26

Am 8. April 1934 brachte Mary Hope einen Jungen zur Welt. In der Vergangenheit hatten die Hopes immer dafür gesorgt, dass ihr Baby gesegnet wurde, und dieses Mal war es nicht anders. Zwei Monate nach der Geburt des kleinen Vernon kamen Charles Anderson und der Sekretär des Zweiges wiederum zu einer Abendmahlsversammlung im Hause der Familie Hope. Danach gab Charles dem Baby einen Segen.27

In seinem Zeugnis erzählte Len oft von seiner Bekehrung zum wiederhergestellten Evangelium. Ihm war bewusst, dass Mary und er seit ihrer Ankunft in Cincinnati reich gesegnet worden waren. Viele ihrer Nachbarn hatten zwar durch die Wirtschaftskrise den Job verloren, doch er war nicht einmal einen Tag lang ohne Arbeit gewesen. Er verdiente zwar nicht viel, doch er zahlte immer den vollen Zehnten.

Und er brachte seinen Glauben an die Zukunft zum Ausdruck. „Ich weiß, dass ich das Priestertum nicht haben kann“, sagte er einmal, „aber ich spüre, dass es mir dank der Gerechtigkeit Gottes eines Tages gegeben werden wird und ich mit den Gläubigen, die es tragen, zu meinem ewigen Lohn eingehen darf.“

Er und Mary waren bereit, auf diesen Tag zu warten. Und der Herr kannte ihr Herz.28


In Tilsit fiel der vierzehnjährigen Helga Meiszus indes auf, wie sehr sich seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ihr Wohnort verändert hatte. Früher hatte sie abends Angst gehabt, wenn sie von der Kirche nach Hause ging, weil so viele Leute auf der Straße herumlungerten. Die Wirtschaftslage war schlecht, und viele Menschen hatten keine Arbeit und auch nichts zu tun. Wahrscheinlich waren sie ja gar nicht gefährlich, doch Helga befürchtete immer, sie könnten ihr etwas antun.

Dann kam Hitler und mit der Wirtschaft ging es bergauf. Es gab genug Arbeitsplätze, und auf der Straßen fühlte man sich wieder sicher. Mehr noch – die Menschen waren wieder stolz darauf, Deutsche zu sein. Hitler war ein kraftvoller Redner, und seine leidenschaftlichen Worte weckten bei vielen die Hoffnung, Deutschland könne erneut zu einer mächtigen Nation werden, die tausend Jahre überdauern würde. Die Lügen, die Hitler verbreitete, seine Verschwörungserzählungen und dass er den Juden die Schuld gab an den Problemen in Deutschland – all dies wurde von vielen geglaubt.

Wie im ganzen Land gab es auch unter den deutschen Mitgliedern ganz unterschiedliche Meinungen zu Hitler. Einige unterstützten ihn, während andere seinen Aufstieg zur Macht und seinen Judenhass mit Skepsis betrachteten. Helgas Familie war eher unpolitisch und stellte sich nicht offen gegen die Nazis. Nichtsdestotrotz hielten ihre Eltern Hitler für den falschen politischen Führer. Vor allem ihr Vater lehnte es ab, zur Begrüßung „Heil Hitler“ zu sagen. Er verwendete weiterhin das übliche „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“, auch wenn er deswegen schief angesehen wurde.

Helga hingegen hatte Angst davor, nicht „Heil Hitler“ zu sagen oder nicht die Hand zum Hitlergruß zu heben. Was, wenn jemand sah, dass sie es nicht tat? Sie könnte in Schwierigkeiten geraten. Sie hatte so große Angst davor, aufzufallen, dass sie manchmal versuchte, überhaupt nicht an Hitler zu denken, weil sie befürchtete, die Nazis könnten irgendwie ihre Gedanken lesen und sie bestrafen.

Das Gepränge der nationalsozialistischen Partei gefiel ihr allerdings doch. Da gab es Tänze und uniformierte Truppen, die die Straßen entlangmarschierten. Die Nationalsozialisten wollten der Jugend Stolz auf ihre Heimat und das Deutschtum eintrichtern und bedienten sich dazu häufig mitreißender Musik, Freizeitaktivitäten und weiterer Propaganda, die Jugendliche anlockte.29

Etwa zu dieser Zeit wurde Helga innerhalb der Gemeinschaftlichen Fortbildungsvereinigung Junger Damen ein Bienenkorbmädchen. Unter Anleitung einer erwachsenen Leiterin setzten sich die Mädchen ihrer Klasse Ziele und verdienten sich bunte Siegel, die sie in die deutschsprachige Ausgabe ihres Bienenkorbmädchen-Handbuchs einklebten. Helga liebte ihr Handbuch geradezu und machte es sich ganz zu eigen, indem sie die Schwarz-Weiß-Zeichnungen darin bunt ausmalte und die erreichten Ziele mit einem X markierte.

Als sich Helga so durch das Handbuch arbeitete, konnte sie schon bald dutzendweise Ziele mit einem Häkchen versehen. Sie schaffte es, die Werke von fünf großen Komponisten aufzuzählen, ging früh zu Bett und stand früh auf, hatte schon auf drei Fast- und Zeugnisversammlungen Zeugnis gegeben und kannte die wichtigsten Unterschiede zwischen den Lehren ihrer Kirche und denen anderer christlicher Glaubensgemeinschaften. Sie wählte für sich auch einen Bienenkorbnamen und ein Symbol aus. Der Name, den sie sich ausgesucht hatte, lautete Edelmut. Und ihr Symbol war das Edelweiß, die kleine, seltene Alpenblume.30

Eines Tages kam Helga ganz aufgeregt nach Hause. Vertreterinnen der nationalsozialistischen Jugendbewegung für Mädchen waren gerade in der Nachbarschaft unterwegs, und viele von Helgas Freundinnen traten dem BDM, dem Bund Deutscher Mädel, bei.

„Ach, Mutti“, meinte Helga, „ich möchte ja auch so schrecklich gerne dabei sein.“ Der BDM bot nämlich alle möglichen Kurse und Aktivitäten an und gab sogar eine eigene Zeitschrift heraus. Es war sogar die Rede von einem Skikurs, der von der Regierung gefördert wurde. Die Mädchen trugen schicke weiße Blusen und dunkle Röcke.

„Aber Helgalein, du bist doch ein Bienenkorbmädchen“, erwiderte ihre Mutter „Du brauchst doch keinen BDM.“

Helga wusste, dass ihre Mutter Recht hatte. Doch dem Bund Deutscher Mädel nicht beizutreten, bedeutete wieder mal, dass sie sich von ihren Freundinnen abhob. Das Bienenkorbprogramm half ihr allerdings, sich rechtschaffene Ziele zu setzen und eine gute Heilige der Letzten Tage zu sein. Und das schafften weder Hitler noch der BDM.31

  1. Widtsoe, Tagebuch, 23. Mai bis 4. Juni 1931 und 17. Mai 1933; Widtsoe, In a Sunlit Land, Seite 207f.; Leah Dunford Widtsoe an Merle Colton Bennion, 14. April 1933, Widtsoe Family Papers, HAK; Palästinensisch-Syrische Mission, Protokolle, 21. Mai 1933, John A. Widtsoe Papers, HAK; „President Widtsoe Visits Palestine“, Deseret News, 24. Juni 1933, Rubrik Kirche, Seite 2

  2. Alljährlicher Missionsbericht 1933, Präsidierende Bischofschaft: Finanzberichte, statistische und historische Berichte, HAK; John A. Widtsoe an die Erste Präsidentschaft, 11. Juli 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Widtsoe, In a Sunlit Land, Seite 204f., 208; Einträge zu Bertha Walser Piranian und Badwagan Piranian, Konferenz in Zürich, Schweizerisch-Deutsche Mission, Nr. 274, 514, in: Schweiz (Land), Teil 7, Abschnitt 2, Record of Members Collection, HAK

  3. Leah Dunford Widtsoe an Heber J. Grant, 5. Juni 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Moser, Global Great Depression, Kapitel 5; Thema: John und Leah Widtsoe

  4. Widtsoe, Tagebuch, 17. Mai 1933; Eintrag zu Ausdrig Piranian, Konferenz Zürich, Schweizerisch-Deutsche Mission, Nr. 450, in: Schweiz (Land), Teil 7, Abschnitt 2, Record of Members Collection, HAK; John A. Widtsoe an die Erste Präsidentschaft, 11. Juli 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK

  5. Leah Dunford Widtsoe an die Erste Präsidentschaft, 1. September 1933, 16. September 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Palästinensisch-Syrische Mission, Protokolle, 21. Mai 1933, John A. Widtsoe Papers, HAK

  6. Widtsoe, Tagebuch, 26. bis 30. Mai 1933; Widtsoe, In a Sunlit Land, Seite 212; Parrish, John A. Widtsoe, Seite 503; Widtsoe, Tagebuch, 30. Mai 1933; John A. Widtsoe, „The Promised Land“, Latter-day Saints’ Millennial Star, 6. Juli 1933, 95:441; Leah Dunford Widtsoe an Heber J. Grant, 5. Juni 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK

  7. Leah Dunford Widtsoe an Susan McCrindle, 23. September 1933, Widtsoe Family Papers, HAK; Leah Dunford Widtsoe an Heber J. Grant, 5. Juni 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Widtsoe, Tagebuch, 30. Mai 1933; „Karl M. Widtsoe Dies of Pneumonia“, Deseret News, 30. Mai 1927, Abschnitt 2, Seite 1

  8. Widtsoe, Tagebuch, 30./31. Mai 1933; John A. Widtsoe an Heber J. Grant, 9. Juni 1933; Leah Dunford Widtsoe an Heber J. Grant, 5. Juni 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Thema: Susa Young Gates

  9. William P. Daniels, „My Testimony“, Cumorah’s Southern Messenger, 20. Februar 1935, 9:29; Zweig Love, diverse Protokolle, 21. August 1933; Thema: Heilung

  10. William P. Daniels, „My Testimony“, Cumorah’s Southern Messenger, 20. Februar 1935, 9:28f.; Okkers, „I Would Love to Touch the Door of the Temple“, Seite 177f.

  11. Heber J. Grant an John A. Widtsoe, 17. Mai 1933; John A. Widtsoe an Heber J. Grant, 9. Juni 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Parrish, John A. Widtsoe, Seite 474; Heber J. Grant an John A. Widtsoe und Leah Dunford Widtsoe, 27. Juni 1933, Buch mit Durchschlagkopien, Band 70, Seite 801, Heber J. Grant Collection, HAK

  12. John A. Widtsoe an Heber J. Grant, 9. Juni 1933; Leah Dunford Widtsoe an die Erste Präsidentschaft, 16. September 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; siehe auch Handbook for the Bee-Hive Girls of the Young Ladies’ Mutual Improvement Association, Britische Mission, London 1933

  13. Deutsch-Österreichische Mission, Schwedische Mission, Niederländische Mission, Bericht des Missionspräsidenten 1932, Präsidierende Bischofschaft, Finanzberichte, statistische und historische Berichte, HAK; Cowan, Church in the Twentieth Century, Seite 162f.; Parrish, John A. Widtsoe, Seite 498; John A. Widtsoe an Heber J. Grant, 9. Juni 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK

  14. Widtsoe, Tagebuch, 18. Juli 1933; Parrish, John A. Widtsoe, Seite 508f.; Heber J. Grant an John A. Widtsoe, Telegramm, 18. Juli 1933; John A. Widtsoe an die Erste Präsidentschaft, 20. Juli 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Leah Dunford Widtsoe an „Dear Jack“, 8. September 1933, Widtsoe Family Papers, HAK

  15. Wilson, Hitler, Seite 77–88; Evans, Coming of the Third Reich, Seite 298–349; Noakes und Pridham, Nazism, Seite 123–126; Erste Präsidentschaft an John A. Widtsoe, 20. Juli 1933, Erste Präsidentschaft, Bücher mit Durchschlagkopien, Band 89; John A. Widtsoe an die Erste Präsidentschaft, 8. August 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Naujoks und Eldredge, Shades of Gray, Seite 32; Themen: Deutschland, Zweiter Weltkrieg

  16. John A. Widtsoe an die Erste Präsidentschaft, 11. Juli 1933, 28. September 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Carter, „Rise of the Nazi Dictatorship“, Seite 57ff.; siehe auch McDonough, Gestapo, Kapitel 3; Thema: Politische Neutralität

  17. John A. Widtsoe an die Erste Präsidentschaft, 11. Juli 1933, 28. September 1933, Erste Präsidentschaft, Akten zu Missionen, HAK; Widtsoe, Tagebuch, 20. bis 22. September 1933

  18. Einträge zur Familie Hope, Zweig Cincinnati, Distrikt Süd-Ohio, Nordstaaten-Mission, Nr. 441–445, 691, in: Ohio (Bundesstaat), Teil 2, Record of Members Collection, HAK; Hanks, Erinnerungsinterview, Seite 6, 12; US-Volkszählung von 1930: Woodlawn in der Kleinstadt Sycamore, Kreis Hamilton, Ohio, Seite 1B; Fish, Kramer und Wallis, History of the Mormon Church in Cincinnati, Seite 59; Nachruf auf Len Hope, Deseret News and Salt Lake Telegram, 15. September 1952, Seite 4B; Eintrag zu Vernon Hope, Zweig Cincinnati, Distrikt Süd-Ohio, Nordstaaten-Mission, Geburten und Segnungen 1934, Nr. 258, in: Ohio (Bundesstaat), Teil 4, Record of Members Collection, HAK

  19. Stradling, Cincinnati, Seite 110f.; Taylor, „City Building, Public Policy“, Seite 163f.; Bunch-Lyons, Contested Terrain, Seite 77–81, 96, 114; Fairbanks, „Cincinnati Blacks“, Seite 193f.; „Go to Church Tomorrow“, Cincinnati Enquirer, 15. März 1930, Seite 10

  20. Stephenson, „Short Biography of Len Sr. and Mary Hope“, Seite 10; Anderson, Twenty-Three Years in Cincinnati, Seite 2, 17; Duffin, Missionstagebuch, 1. Dezember 1935; Hanks, Erinnerungsinterview, Seite 2f., 13; Henry Layton an Richard Layton und Annie Horn Layton, 3. März 1931, Schriftverkehr von Henry Layton, HAK; siehe auch „Leggroan, Edward“, „Leggroan, Alice Weaver Boozer“ und „Ritchie, Nelson Holder“, biografische Einträge, Website Century of Black Mormons, exhibits.lib.utah.edu

  21. Hanks, Erinnerungsinterview, Seite 3, 14, 18; siehe auch Herman Huenefeld, Rogers Love, Rosalea Moore, Ethel Wyatt, in: Zweig Cincinnati, Berichte über Mitglieder und Kinder, Nr. 61, 84, 96, 139; Thema: Rassentrennung

  22. Stephenson, „Short Biography of Len Sr. and Mary Hope“, Seite 10; Hanks, Erinnerungsinterview, Seite 2, 6; Duffin, Missionstagebuch, 1. Dezember 1935 und 25. Dezember 1936; Holt, Missionstagebuch, 27. Juli 1931, 2. September 1931, 5. Oktober 1931

  23. Essie Holt, „Hope’s Home“, Foto, Essie H. Wheadon Mission Papers, HAK; Taylor, „City Building, Public Policy“, Seite 175; Holt, Missionstagebuch, 27. Juli 1931; Gibson, Missionstagebuch, 6. August 1930

  24. Hanks, Erinnerungsinterview, Seite 6, 11; Gowers, Missionstagebuch, 15. November 1934; Gibson, Missionstagebuch, 7. Juli 1930; Lyman, As I Saw It, Seite 73f.; Duffin, Missionstagebuch, 1. Dezember 1935, 5. Januar 1936, 7. Februar 1937; Croshaw, Missionstagebuch, 30. April und 23. Juni 1932; Holt, Missionstagebuch, 27. Juli 1931, 2. September 1931, 5. Oktober 1931

  25. Distrikt Süd-Ohio, allgemeine Protokolle, 29. Oktober 1932; Zweig Cincinnati, Protokolle, 16. April 1933, 3. und 17. Juni 1934; Duffin, Missionstagebuch, 1. Dezember 1935 und 31. Oktober 1936; Butler, Interview, Seite 1

  26. Litster, Missionstagebuch, 11. und 20. September 1932, 5. und 11./12. Oktober 1932; Gibson, Missionstagebuch, 22. und 26. März 1932, 26. und 30. April 1932, 3./4. Mai 1932; Holt, Missionstagebuch, 27. Juli 1931, 2. und 7. September 1931, 5. Oktober 1931; Bang, Tagebuch, 18. Januar 1936

  27. Eintrag zu Vernon Hope, Zweig Cincinnati, Distrikt Süd-Ohio, Nordstaaten-Mission, Geburten und Segnungen 1934, Nr. 258, in: Ohio (Bundesstaat), Teil 4, Record of Members Collection, HAK; Einträge zu Familie Hope, in: Zweig Cincinnati, Record of Members and Children, Nr. 50ff., 197, 214; Zweig Cincinnati, Protokolle, 3. Juni 1934

  28. Fish, Kramer und Wallis, History of the Mormon Church in Cincinnati, Seite 58f.; Stephenson, „Short Biography of Len Sr. and Mary Hope“, Seite 12; Lyman, As I Saw It, Seite 74; Hanks, Erinnerungsinterview, Seite 15f.; Thema: Einschränkung bei Priestertum und Tempel

  29. Meyer und Galli, Under a Leafless Tree, Seite 49–52; Johnson und Reuband, What We Knew, Seite 137, 230, 337–344; Koonz, Nazi Conscience, Seite 20–25, 75, 100–104, 215, 253f.; Mühlberger, Hitler’s Followers, Seite 202–209; Tobler, „Jews, the Mormons, and the Holocaust“, Seite 80f.

  30. Handbuch für die Bienenkorbmädchen, Seite 2–16, 28f., 36, 45; „Comments on Church News of the Week“, Deseret News, 2. Juni 1934, Rubrik Kirche, Seite 8; Meyer und Galli, Under a Leafless Tree, Seite 50ff.; Thema: Organisationen für Junge Damen

  31. Meyer und Galli, Under a Leafless Tree, Seite 50; Reese, Growing Up Female in Nazi Germany, Seite 30–40; Kater, Hitler Youth, Seite 70–112; Lepage, Hitler Youth, Seite 73, 78