„Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 18 – Frauen in der Kirche und die Frauenhilfsvereinigung“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer, 2019
„Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 18“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer
Material zur Vorbereitung auf den Unterricht: Lektion 18
Frauen in der Kirche und die Frauenhilfsvereinigung
Als der Prophet Joseph Smith über die Frauenhilfsvereinigung sprach, erklärte er: „Die Kirche war nicht vollständig organisiert, bis die Frauen auf diese Weise organisiert wurden.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 501.) Was wird hier darüber ausgesagt, welchen Platz die Frauen in der Kirche des Herrn einnehmen? Denk beim Durcharbeiten der folgenden Abschnitte darüber nach, wie unverzichtbar die Arbeit der Frauen in der Kirche und die Frauenhilfsvereinigung in der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi sind.
Abschnitt 1
Wie bauen Frauen in der Kirche das Reich Gottes auf?
Elder James E. Talmage vom Kollegium der Zwölf Apostel hat einmal gesagt: „Die Frau und das Frauentum haben auf der Welt keinen größeren Verfechter als Jesus, den Christus.“ (In: Die Töchter in meinem Reich, Seite 3.)
Präsident M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:
Unsere Schwestern sind schon immer ein wichtiger Bestandteil des Werkes des Herrn gewesen. Von vor der Grundlegung der Welt an haben sich glaubenstreue Frauen unerschrocken für die Sache der Wahrheit und Rechtschaffenheit eingesetzt. … Auch in unserer Evangeliumszeit gibt es Heldinnen. (M. Russell Ballard, „Eine rechtschaffene Frau“, Liahona, Dezember 2002, Seite 38.)
Emma Smith, die Frau des Propheten Joseph Smith, ist ein gutes Beispiel für eine Frau in der Kirche, die bei der Wiederherstellung eine wichtige Rolle gespielt hat. In einer Offenbarung an Joseph Smith bezeichnet der Herr Emma als „auserwählte Frau“ (Lehre und Bündnisse 25:3). Du kannst dir beim Lesen in dieser Offenbarung die Aufgaben und Ratschläge markieren, die der Herr Emma gegeben hat. Beachte, dass der Herr in Vers 16 erklärt, dass seine Ratschläge für Emma auch für jeden von uns gelten.
Emma und Joseph machten gemeinsam äußerst schwere Zeiten durch. Sie trösteten einander aber auch und hatten zusammen viel Freude. Wie es ihrem Auftrag entsprach, war Emma ein großer Trost für Joseph. In Zeiten der Verfolgung und während großer Prüfungen tröstete sie ihn und sprach ihm Mut zu. Der Prophet schrieb einmal über Emma, als sie ihn in seinem Versteck besuchte: „Und wieder ist sie da, selbst in der siebten Drangsal – meine unbeirrte, entschiedene, unerschütterliche, beständige, liebevolle Emma!“ („Journal, December 1841–December 1842“, Seite 135, josephsmithpapers.org.)
Emma war eine Zeit lang Josephs Schreiberin, während er das Buch Mormon übersetzte. Ihr ganzes Leben lang gab sie unerschrocken Zeugnis für das Buch Mormon. Kurz vor ihrem Tod sagte sie zu ihrem Sohn: „Ich bin überzeugt davon, dass das Buch Mormon von Gott stammt; ich habe nicht den geringsten Zweifel daran.“ (Emma Smith, in: „Last Testimony of Sister Emma“, Saintsʼ Herald, 1. Oktober 1879, Seite 290.) Emma befolgte außerdem Gottes Gebot und stellte das erste Gesangbuch der Kirche zusammen.
Emma lehrte durch ihr Vorbild: „In New York nähte sie Kleidung für … Missionare, die berufen wurden, … das Evangelium zu verkünden. In Kirtland arbeitete sie mit anderen Frauen zusammen, um Decken, Nahrung und Kleidung zu sammeln, die die Männer des Zionslagers für die bedrängten Heiligen in Missouri mitnehmen konnten. Sie half, für die Arbeiter beim Bau des Kirtland-Tempels Mahlzeiten zuzubereiten und [Kleidung] anzufertigen. Sie nahm so viele dieser Bauarbeiter zu sich in Pension, dass sie und Joseph auf dem Boden schlafen mussten. In den Gründungstagen von Nauvoo verwendete sie viel Zeit und Aufmerksamkeit auf die Pflege der vielen Malariaopfer, die außerhalb ihres Hauses am Ufer des Mississippis lagerten. So und auf andere Weise war sie ein Beispiel für den Dienst, den zu dieser Zeit viele Schwestern leisteten.“ (Lehren: Joseph Smith, Seite 500.)
Abschnitt 2
Was macht die Frauenhilfsvereinigung einzigartig?
Im Frühjahr 1842 arbeiteten die Heiligen am Nauvoo-Tempel, was aufgrund ihrer Armut schwierig war. Viele der Schwestern wollten gern mehr helfen. Unter der Leitung von Sarah Kimball und Margaret Cook kam eine Gruppe Schwestern zusammen und stellte Statuten für eine neue Frauenvereinigung zusammen, die Kleidung für die Arbeiter am Tempel nähen sollte. Als sie den Propheten Joseph Smith um seine Zustimmung baten, sagte er ihnen, die Satzung sei die beste, die er jemals gesehen habe (siehe Lehren: Joseph Smith, Seite 499). „Aber“, sagte er, „das ist nicht das, was ihr wollt. Sagt den Schwestern, dass ihr Opfer vom Herrn angenommen worden ist und dass er etwas Besseres für sie hat. … Ich lade sie alle ein, … mit mir und einigen der Brüder zusammenzukommen. Ich werde die Frauen unter dem Priestertum nach dem Muster des Priestertums organisieren.“ (In: Die Töchter in meinem Reich, Seite 14.) Eliza R. Snow berichtet, dass Joseph Smith der Frauenhilfsvereinigung gesagt hat, „dass es die gleiche Organisation schon in der Urkirche gab“ (in: Die Töchter in meinem Reich, Seite 7).
Julie B. Beck, ehemalige Präsidentin der FHV, hat erklärt, was es bedeutet, nach dem Muster des Priestertums organisiert zu sein:
Die FHV ist einzigartig, weil sie nach dem „Muster des Priestertums“ gegründet wurde [Joseph Smith, in: Sarah M. Kimball, „Auto-biography“, Womanʼs Exponent, 1. September 1883, Seite 51]. … Wir handeln auf die Weise des Priestertums – wir trachten nach Offenbarung, empfangen sie und handeln dementsprechend, wir beraten uns und treffen Entscheidungen, und wir kümmern uns um den Einzelnen. Wir haben das gleiche Ziel wie das Priestertum, nämlich die Segnungen ewigen Lebens zu erlangen, indem wir Bündnisse eingehen und sie halten. Daher verrichten wir, wie auch die Brüder vom Priestertum, das Erlösungswerk, wir dienen und werden ein heiliges Volk. (Julie B. Beck, „Die FHV – ein heiliges Werk“, Liahona, November 2009, Seite 111.)
Präsident Dallin H. Oaks hat ebenfalls betont, dass das Werk der FHV mit der Vollmacht des Priestertums vollbracht wird:
In einer Ansprache an die FHV sagte Präsident Joseph Fielding Smith, der zu diesem Zeitpunkt Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel war: „Die Schwestern haben zwar nicht das Priestertum, es ist ihnen nicht übertragen worden, das bedeutet aber nicht, dass der Herr ihnen keine Vollmacht gegeben hat. … Sie können mit Vollmacht sprechen, denn der Herr hat Ihnen Vollmacht übertragen.“ Er sagte auch, dass die FHV „Macht und Vollmacht erhalten [habe], viel Großartiges zu bewirken. Die Arbeit, die sie verrichtet, geschieht mit göttlicher Vollmacht.“ [„Relief Society – An Aid to the Priesthood“, Relief Society Magazine, Januar 1959, Seite 4f.] …
Wer auch immer in einem Amt oder in einer Berufung tätig ist, die er von jemandem erhält, der Priestertumsschlüssel innehat, übt bei der Ausführung seiner Aufgaben Priestertumsvollmacht aus. (Siehe Dallin H. Oaks, „Die Schlüssel und die Vollmacht des Priestertums“, Liahona, Mai 2014, Seite 50f.)
Abschnitt 3
Wie tragen Frauen und die Frauenhilfsvereinigung dazu bei, die Absichten Gottes und seiner Kirche zu verwirklichen?
Die erste Versammlung der Frauenhilfsvereinigung wurde am 17. März 1842 im Obergeschoss von Joseph Smiths rotem Backsteinladen in Nauvoo in Illinois abgehalten. Emma wurde als Präsidentin der neuen Organisation auserwählt und bestätigt. Joseph stand auf und erklärte, dass sich damit das Wort des Herrn erfülle, Emma sei „eine auserwählte Frau, die ich berufen habe“ (Lehre und Bündnisse 25:3). Kurze Zeit später sagte der Prophet: „Diese Vereinigung wird Weisung nach der Ordnung erhalten, die Gott eingerichtet hat – durch diejenigen, die dazu bestimmt sind, zu führen. Und jetzt drehe ich für euch im Namen Gottes den Schlüssel um, und diese Vereinigung soll sich freuen, und Erkenntnis und Intelligenz sollen von nun an herabfließen.“ (In: Die Töchter in meinem Reich, Seite 17.)
Emma Smith verkündete, dass die Frauen der Kirche gemeinsam „etwas Außergewöhnliches“ leisten würden („Die Lehren von Joseph Smith über das Priestertum, den Tempel und die Rolle der Frau“, Abhandlungen zu Evangeliumsthemen, topics.ChurchofJesusChrist.org). Du kannst dir beim Lesen der folgenden Zitate markieren, was dir zum Zweck und zu den Aufgaben der Frauenhilfsvereinigung auffällt.
Zina D. H. Young, ehemalige Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung, hat erzählt:
Die Frauenhilfsvereinigung … wurde [zunächst] … gegründet, um den Armen und Bedürftigen zeitliche Segnungen bringen zu können, um den Schwachen Mut zuzusprechen und diejenigen aufzuhalten, die sich auf Irrwegen befinden. Sie wurde gegründet, damit die Frauen mehr Mitgefühl und mehr Nächstenliebe entfalten und zeigen können. Sie wurde gegründet, damit die Frauen größere geistige Stärke und Macht erlangen und im Erlösungswerk der gesamten Menschheit noch mehr Gutes zuwege bringen können. („First General Conference of the Relief Society“, Womanʼs Exponent, 15. April 1889, Seite 172.)
Schwester Beck hat gesagt:
Joseph Smith sagte, dass die Frauen dieser Kirche organisiert wurden, um „den Armen, den Notleidenden, den Witwen und Waisen Linderung zu verschaffen und alle wohltätigen Absichten zu erfüllen“ [in: History of the Church, 4:567], sie sollten „nicht nur den Armen Linderung verschaffen, sondern auch Menschen erretten“ [in: History of the Church, 5:25]. Diese Hilfsmaßnahmen wurden von Elder John A. Widtsoe näher erläutert als „Linderung von Armut, Linderung von Krankheit, Linderung von Zweifeln, Linderung von Unwissenheit – Linderung von allem, was die Freude und den Fortschritt … behindert“ [Evidences and Reconciliations, Hg. G. Homer Durham, 3 Bände im Sammelband, 1960, Seite 308]. …
Durch die FHV gewinnen wir darin Übung, ein Jünger Christi zu sein. Wir lernen, was wir seinem Willen nach lernen sollen, tun, was er von uns möchte, und werden zu dem, was wir seinem Willen nach werden sollen. (Julie B. Beck, „Was die Frauen in dieser Kirche am besten können: fest und unerschütterlich für etwas eintreten“, Liahona, November 2007, Seite 111 und 109)
Präsident Spencer W. Kimball hat erklärt, warum sowohl Männer als auch Frauen Zweck und Macht der Frauenhilfsvereinigung verstehen müssen:
In dieser Organisation [der Frauenhilfsvereinigung] steckt eine Macht, die bis jetzt noch nicht voll ausgeübt wird – nämlich die Familien Zions zu stärken und das Reich Gottes aufzubauen –, und das wird auch nicht geschehen, bevor nicht sowohl die Schwestern als auch die Brüder im Priestertum eine Vision von der FHV haben. (Spencer W. Kimball, in: Die Töchter in meinem Reich, Seite 157; Hervorhebung hinzugefügt.)