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Material für den Lehrer: Lektion 3 – Geistige Erkenntnis erlangen


„Material für den Lehrer: Lektion 3 – Geistige Erkenntnis erlangen“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer, 2019

„Material für den Lehrer: Lektion 3“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer

Material für den Lehrer: Lektion 3

Geistige Erkenntnis erlangen

Der Herr hat Grundsätze offenbart, die uns bei unserer Suche nach der Wahrheit eine Richtschnur sein können (siehe „Geistige Erkenntnis erlangen“, Beherrschen der Lehre – Grundlagen, 2018). Diese Lektion soll die Schüler besser in die Lage versetzen, die Grundsätze zum Erlangen geistiger Erkenntnis in die Tat umzusetzen und die Zuverlässigkeit von Quellen zu beurteilen.

UNSER LEHREN UND LERNEN VERBESSERN

Den Schülern sagen, was das gewünschte Lernziel ist. Im Lernziel ist festgelegt, welches Wissen und welche Fähigkeiten sich die Schüler durch den Unterricht aneignen sollen. Die Lernziele für die einzelnen Lektionen stehen jeweils in der Einleitung. Sie können diese den Schülern gern mitteilen. Orientieren Sie sich an den Lernzielen, wenn Sie das Unterrichtsmaterial anpassen und den Unterrichtserfolg beurteilen.

Anregungen für den Unterricht

Der Herr hat ein Muster dafür gegeben, wie der Mensch geistige Erkenntnis erlangt

Zeigen Sie diese Fragen: Ist es in Ordnung, Fragen zur Kirche zu haben? Warum oder warum nicht? Lassen Sie zwei, drei Schüler ihre Gedanken dazu äußern.

Lesen Sie gemeinsam Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:8-10 und achten Sie dabei auf Wörter und Formulierungen, mit denen Joseph Smith seine Fragen und Bedenken schildert. Dürfen wir Fragen stellen? Lassen Sie die Schüler erzählen, was sie Josephs Bericht dazu entnehmen.

Schreiben Sie an die Tafel: Ich kann geistige Erkenntnis erlangen, wenn ich …

Bitten Sie die Schüler, die drei im Vorbereitungsmaterial genannten Grundsätze zu nennen und mit ihnen den Satz zu vervollständigen. Achten Sie darauf, dass diese Grundsätze genannt und an die Tafel geschrieben werden:

  1. im Glauben handeln

  2. Themen und Fragen aus einem ewigen Blickwinkel betrachten

  3. durch gottgegebene Quellen tieferes Verständnis erlangen

Fragen Sie die Schüler, was diese Grundsätze für sie bedeuten. Geben Sie ihnen bei Bedarf Zeit, das Vorbereitungsmaterial noch einmal durchzugehen.

Bitten Sie die Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:11-14 zu lesen und darauf zu achten, inwiefern Joseph Smiths Vorgehen ein Beispiel für diese Grundsätze ist, wie man auf seine Fragen und Bedenken Antworten finden kann. Fragen Sie, was die Schüler herausgefunden haben.

Wählen Sie aus den Fragen, die Sie von den Schülern erhalten haben (siehe „Schreib deine Gedanken auf“ in Abschnitt 1 im Vorbereitungsmaterial), eine oder mehrere aus und sprechen Sie darüber, wie sich auch hier diese Grundsätze anwenden lassen. Erklären Sie, dass Sie in dieser Stunde nur wenige der eingereichten Fragen besprechen können, aber dass Sie auf die anderen Fragen später im Kurs eingehen werden.

Hinweis: Diese Aktivität soll den Schülern die Gelegenheit geben, darüber zu sprechen, wie sich die Grundsätze zum Erlangen geistiger Erkenntnis auf Fragen jeder Art anwenden lassen. Es geht nicht darum, im Kurs die einzelnen Fragen zu beantworten. Achten Sie daher darauf, dass Sie sich nicht in den Einzelheiten eines Themas verlieren.

Besprechen Sie vielmehr, wie die Schüler die Grundsätze, die an der Tafel stehen, anwenden können, um auf eine konkrete Frage eine Antwort zu finden. Bei diesem Unterrichtsgespräch könnten Sie diese Fragen stellen:

  • Wie können wir im Glauben handeln, während wir uns bemühen, auf diese Frage eine Antwort zu finden?

  • Wie kann uns ein ewiger Blickwinkel helfen, diese Frage zu beantworten? Was wissen wir über den Vater im Himmel und seinen Erlösungsplan, was uns helfen könnte, diese Frage aus einem ewigen Blickwinkel zu betrachten?

  • Welche gottgegebenen Quellen können uns helfen, diese Sache besser zu verstehen? Welche weiteren zuverlässigen Quellen gibt es noch? (Hinweis: Sie könnten den Schülern die Seite Evangeliumsthemen auf ChurchofJesusChrist.org zeigen, damit sie eine zuverlässige Quelle kennen, wo sie auch Verweise auf die heiligen Schriften und auf Ansprachen von Propheten finden.)

Bitten Sie einen oder zwei Schüler, zu erzählen, wie die drei Grundsätze zum Erlangen geistiger Erkenntnis ihnen schon bei ihrer Suche nach geistiger Erkenntnis geholfen haben.

Wir können die Zuverlässigkeit von Quellen beurteilen

Zeigen Sie einen Teil des Videos „Gottgegebene Quellen“ (vom Anfang bis Minute 4:19).

Bitten Sie die Schüler, beim Zusehen darauf zu achten, welche Informationsquellen am zuverlässigsten sind und welche unser Verständnis von wahren Grundsätzen eventuell erschüttern können.

Nachdem Sie das Video angehalten haben, könnten Sie diese oder ähnliche Fragen stellen, damit die Schüler über den Unterschied zwischen gottgegebenen Quellen, zuverlässigen Quellen und unzuverlässigen oder gar schädlichen Quellen nachdenken:

  • Was sind die reinsten Quellen, in denen wir nach Antwort suchen können?

  • Woran könnt ihr erkennen, ob eine Informationsquelle zuverlässig ist oder nicht?

  • Was macht ihr, wenn ihr auf Informationsquellen stoßt, die darauf aus sind, euren Glauben zu erschüttern?

Um zu zeigen, wie wichtig zuverlässige Quellen sind, wenn man sich mit der Geschichte der Kirche befasst, bitten Sie die Schüler, sich folgende Situation vorzustellen: Ihr wollt mehr über die drei Zeugen des Buches Mormon erfahren. Bei eurer Suche findet ihr diese Aussage von Stephen Burnett, einem Zeitgenossen von Martin Harris, und ihr seid euch nicht sicher, ob er die Wahrheit sagt:

Ich habe lang und ausgiebig über die Geschichte dieser Kirche nachgedacht und die Belege dafür und dagegen abgewogen. … Doch als ich Martin Harris öffentlich sagen hörte, dass er die Platten nie mit seinen natürlichen Augen gesehen habe, sondern nur in einer Vision oder in seiner Vorstellung, und auch Oliver und David hätten sie nicht mit eignen Augen gesehen, … da brach auch die letzte Stütze. (Stephen Burnett, in: Richard Lloyd Anderson, Investigating the Book of Mormon Witnesses, 1981, Seite 155.)

  • Was könntet ihr unternehmen, bevor ihr entscheidet, ob ihr der Behauptung von Stephen Burnett über Martin Harris glauben wollt oder nicht?

Fragen Sie die Schüler, was sie aus dem Abschnitt „Fragen zur Beurteilung von Quellen“ im Vorbereitungsmaterial gelernt haben.

Geben Sie den Schülern anschließend das Arbeitsblatt „Geschichtlicher Hintergrund zu Stephen Burnetts Aussage“. Bitten Sie die Schüler (alle gemeinsam oder in kleinen Gruppen), nach Informationen zu suchen, anhand derer sie feststellen können, ob Stephen Burnetts Vorwurf, Martin Harris hätte die Goldplatten nicht gesehen, glaubhaft ist. Dabei sollen sie die Richtlinien zum Beurteilen von Quellen im Kopf behalten.

Geschichtlicher Hintergrund zu Stephen Burnetts Aussage

Stephen Burnett schloss sich 1830 der Kirche an und wurde 1831 zum Ältesten ordiniert. Zwischen 1832 und 1834 war er mehrmals in den östlichen Vereinigten Staaten als Missionar tätig (siehe „Burnett, Stephen“, The Joseph Smith Papers, interim content). 1838 war er aus der Kirche bereits ausgetreten und vertrat die Meinung, das Ganze sei „eine einzige Lüge und Täuschung“.

Burnett kannte Martin Harris zwar persönlich, war jedoch keiner der drei oder acht Zeugen.

1838 schrieb Burnett einen Brief, in dem er behauptete, Martin Harris hätte gesagt, „dass er die Platten nie mit seinen natürlichen Augen gesehen habe, sondern nur in einer Vision oder in seiner Vorstellung“. Burnett zufolge konnten drei weitere Leute diese Aussage bestätigen. Diese drei waren ebenfalls aus der Kirche ausgetreten.

Martin Harris verwahrte sich gegen die Unterstellung Burnetts und legte Zeit seines Lebens weiterhin Zeugnis für die Echtheit des Buches Mormon ab.

Im Gegensatz zu Burnetts Darstellung „zeigt die übereinstimmende Darstellung in vielen Interviews mit Martin Harris, dass er [Harris] bis zu seinem Tod 1875 niemals von seiner tiefen Überzeugung abgewichen war, dass er 1829 den Engel und die Platten gesehen habe“. In einem persönlichen Brief, den Harris 1871 verfasste, schrieb er: „Nie hat man mich leugnen hören, dass das Buch Mormon echt ist, dass ein Engel kam und mir die Platten zeigte und dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wahr ist.“ (Richard Lloyd Anderson, Investigating the Book of Mormon Witnesses, 1981, Seite 107–120, 155ff.)

Geschichtlicher Hintergrund zu Stephen Burnetts Aussage

Bild
Arbeitsblatt

Geben Sie den Schülern genügend Zeit, das Arbeitsblatt durchzulesen und zu besprechen, und fragen Sie dann:

  • Welche Informationen auf diesem Arbeitsblatt stellen die Verlässlichkeit von Stephen Burnetts Aussage infrage?

  • Was, außer die Zuverlässigkeit von Quellen zu überprüfen, könntet ihr noch tun, um herauszufinden, ob das Zeugnis der drei Zeugen wahr ist?

Lassen Sie die Schüler berichten, was sie aus dieser Übung gelernt haben. Sie könnten den Unterricht mit dem Rest des Videos „Gottgegebene Quellen“ (von Minute 4:20 bis 9:16) beenden und zum Abschluss Zeugnis geben, wie wertvoll es ist, wenn man die Grundsätze zum Erlangen geistiger Erkenntnis anwendet.

Für die nächste Unterrichtsstunde

Fragen Sie die Schüler, ob sie schon mal Probleme damit hatten, zu erkennen, wann der Herr zu ihnen spricht, oder ob sie gern mehr darüber lernen würden, wie man persönliche Offenbarung und Führung empfängt. Bitten Sie sie, das Vorbereitungsmaterial für die Lektion zur Lehre von der Offenbarung durchzuarbeiten und dann im Unterricht zu berichten, was sie dazugelernt haben.

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