„Material für den Lehrer: Lektion 26 – Die Kirche im Westen“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer, 2019
„Material für den Lehrer: Lektion 26“, Grundlagen der Wiederherstellung – Material für den Lehrer
Material für den Lehrer: Lektion 26
Die Kirche im Westen
Der Aufbau der Kirche im Westen der Vereinigten Staaten ist eine bemerkenswerte Geschichte des Glaubens. In dieser Lektion können sich die Schüler an gläubigen Heiligen ein Beispiel nehmen, die ihre Grundlage auf Jesus Christus gebaut und ihr Leben dem Aufbau des Gottesreiches gewidmet haben. Sie erfahren aber auch mehr über jenes tragische Ereignis in der Geschichte der Kirche aus dieser Zeit, bei dem die Lehren des Evangeliums des Erretters vollkommen ignoriert wurden: das Massaker von Mountain Meadows.
Anregungen für den Unterricht
Die Heiligen bauen das Reich Gottes durch Glauben und Opferbereitschaft weiter auf
Zeigen Sie das Bild mit dem Wandteppich oder bringen Sie einen zum Unterricht mit, wenn Sie einen besitzen. Erklären Sie den Schülern, dass ein Teppich dadurch entsteht, dass man viele Fäden auf bestimmte, recht komplizierte Weise miteinander verwebt, sodass ein schönes Bild oder ein Muster entsteht.
Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage von Elder Steven E. Snow von den Siebzigern, der zuvor Geschichtsschreiber und Berichtführer der Kirche war, vorzulesen.
Wenn man sich die Geschichte der Kirche als Patchworkdecke oder Wandteppich vorstellt, ist sie das Farbenfroheste und Schönste, was ich kenne. Wenn man sie ganz genau untersucht, wird man in der schönen Patchworkdecke oder dem Wandteppich auch befremdliche Fäden finden. Aber wenn man dann an ihnen zieht und sich ausschließlich mit ihnen beschäftigt, entgeht einem die wunderbare Botschaft unserer Geschichte. Wenn man einen Schritt zurücktritt und sich die ganze Decke oder den ganzen Wandteppich anschaut, sieht es schön aus. (Steven E. Snow, „Start with Faith: A Conversation with Elder Steven E. Snow“, Religious Educator, Nr. 3, 2013, Seite 11.)
Erzählen Sie, dass es aus der Anfangszeit der Kirche im Westen tausende Geschichten von gläubigen Heiligen gibt, deren Bestreben, Jesus Christus nachzufolgen und die Kirche des Herrn aufzubauen, sich zu einem wunderschönen Wandteppich des Glaubens zusammensetzt.
Fragen Sie, welchen Bericht aus Abschnitt 1 im Vorbereitungsmaterial die Schüler jeweils gelesen haben. Bitten Sie pro Bericht einen Schüler um Folgendes:
-
Den Bericht zusammenzufassen
-
Zu erzählen, wie das Mitglied oder die Mitglieder jeweils ihren Glauben an Jesus Christus und sein wiederhergestelltes Evangelium bewiesen haben
-
Lehren oder Grundsätze zu nennen, die der Schüler dem Bericht entnommen hat
Lassen Sie die anderen Schüler, die denselben Bericht gelesen haben, immer erst ihre Gedanken ergänzen, bevor sie mit dem nächsten Bericht weitermachen.
Einige Mitglieder der Kirche aus der Anfangszeit planten das Massaker von Mountain Meadows und führten es aus
Zeigen Sie das Bild zu diesem Abschnitt. Erklären Sie den Schülern, dass es die Gedenkstätte am Ort des Massakers von Mountain Meadows zeigt, die im Süden Utahs von der Kirche errichtet wurde. Erklären Sie, dass die Tragödie von Mountain Meadows leider auch ein Faden ist, der zur Geschichte der Heiligen gehört.
Fragen Sie die Schüler, was sie aus dem Vorbereitungsmaterial über das Massaker von Mountain Meadows erfahren haben. Stellen Sie sicher, dass allen bewusst ist, dass am 11. September 1857 ungefähr 50 bis 60 Angehörige einer Bürgerwehr mit der Hilfe einiger indianischer Verbündeter in Südutah ein Massaker an etwa 120 Siedlern, die mit Planwagen nach Kalifornien unterwegs waren, verübt haben. Nur 17 Kinder blieben am Leben.
-
Welche Ereignisse und Entscheidungen führten zu dieser Tragödie in Mountain Meadows? (Geben Sie den Schülern bei Bedarf einige Minuten Zeit, im Vorbereitungsmaterial noch einmal kurz Abschnitt 2 durchzugehen.)
Sie können die Schüler fragen, welche Grundsätze aus den heiligen Schriften diesen Mitgliedern geholfen hätten, eine andere Entscheidung zu treffen. (Zum Beispiel Sprichwörter 28:13; 3 Nephi 12:24,25,43,44; Lehre und Bündnisse 64:9-11.)
-
Welche Lehren können wir aus der Tragödie des Massakers von Mountain Meadows ziehen? (Sie könnten die Antworten der Schüler an die Tafel schreiben.)
Sie können den Schülern ein bis zwei Minuten Zeit geben, aufzuschreiben oder zu erzählen, wie sie mit Hilfe dieser Grundsätze in ihrem Leben unnötiges Leid vermeiden können.
Erklären Sie: Weil einige der dort ansässigen Mitglieder und Führer der Kirche das Massaker bei Mountain Meadows geplant und ausgeführt haben, hat dies in so manchen Köpfen zu einem negativen Gesamtbild von der Kirche geführt.
-
Was könntet ihr jemandem sagen, der wegen des Massakers von Mountain Meadows einen schlechten Eindruck von der Kirche hat? (Ermuntern Sie die Schüler, auf das zurückzugreifen, was sie im Vorbereitungsmaterial in Abschnitt 2 gelesen haben.)
Bitten Sie die Schüler, Helaman 5:12 zu lesen und einen Grundsatz herauszuarbeiten. Zeigen Sie die folgende Aussage. Bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, wie der Grundsatz aus Helaman 5:12 hier veranschaulicht wird.
James Sanders ist Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und Urenkel von Nancy Saphrona Huff, einem der Kinder, die das Massaker überlebt haben. Bruder Sanders beschreibt seine Gefühle in Bezug auf das Massaker: „Es tut mir immer noch weh. Es macht mich noch immer zornig und traurig, dass sich dieser Vorfall ereignet hat. … Aber ich weiß, die Täter werden vor dem Herrn zur Rechenschaft gezogen werden, und das verschafft mir Frieden.“ Bruder Sanders sagt, es habe seinen Glauben nicht beeinträchtigt, als er erfuhr, dass seine Vorfahren bei dem Massaker umgekommen seien, denn sein Glaube gründe sich auf Jesus Christus und nicht auf irgendein Mitglied. (In: Richard E. Turley Jr., „The Mountain Meadows Massacre“, Ensign, September 2007, Seite 21.)
-
Wie kommt der Grundsatz aus Helaman 5:12 in der Aussage von James Sanders zum Ausdruck? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir unseren Glauben auf Jesus Christus und sein Evangelium gründen, können wir ungeachtet des menschlichen Versagens anderer Mitglieder der Kirche stark bleiben.)
-
Wie kann uns die Tatsache helfen, dass unser Glaube in Jesus Christus verankert ist – nämlich dann, wenn wir erleben oder uns zu Ohren kommt, dass ein Mitglied der Kirche nicht nach den Lehren des Evangeliums lebt?
-
Was macht ihr, damit Jesus Christus die Grundlage eures Glaubens bleibt oder wird?
Geben Sie den Schülern Zeit, darüber nachzudenken und aufzuschreiben, was sie tun wollen, um ihren Glauben an Jesus Christus und sein Evangelium aufrechtzuerhalten und zu stärken.
Geben Sie Zeugnis dafür, wie wichtig es ist, nach den Lehren des Erretters zu leben und unseren Glauben auf ihn und sein Evangelium zu gründen, und zwar ungeachtet der menschlichen Schwächen der Mitglieder der Kirche. Wenn wir das tun, können wir genauso dazu beitragen, das Reich Christi voranzubringen, wie es die treuen Heiligen in der Pionierzeit getan haben.
Für die nächste Unterrichtsstunde
Fragen Sie die Schüler, ob sie schon einmal gefragt wurden, warum die Kirche Mitgliedern schwarzafrikanischer Abstammung die Priestertumsvollmacht und einige heilige Handlungen des Tempels eine Zeit lang vorenthalten hat. Erzählen Sie, dass sie sich bei der Vorbereitung auf die nächste Unterrichtsstunde näher mit diesem Thema und der dazugehörigen Offenbarung in der Amtlichen Erklärung – 2, die von Propheten viele Jahre lang erhofft worden ist, beschäftigen werden. Die Schüler sollen sich darauf einstellen, im Unterricht zu berichten, was sie gelernt haben, und ihre Fragen zu diesem Thema zu stellen.