Handbücher und Berufungen
Teil F: Lehrmethoden


Teil F: Lehrmethoden

In diesem Teil des Buches Lehren, die größte Berufung werden viele verschiedene Lehrmethoden vorgestellt. Sie sind in der folgenden Aufstellung alphabetisch angeordnet. Wählen Sie darunter mit Bedacht aus, und behalten Sie dabei immer im Auge, welchen Grundsatz Sie lehren und was die Lernenden brauchen. Lesen Sie zur Auswahl der Methoden auch unter „Abwechslung in den Unterricht bringen“, (Seite 89–90), „Angemessene Methoden auswählen“, (Seite 91) und „Wirksame Methoden auswählen“, (Seite 92) nach.

Anschauungsunterricht

Siehe „Vergleich und Anschauungsunterricht“, Seite 181–182.

Anwendungstechniken

Eines Ihrer Hauptziele als Evangeliumslehrer muss es sein, den Schülern zu helfen, einen Evangeliumsgrundsatz im Leben anzuwenden. Anwendungsmöglichkeiten können dem Lernenden begreiflich machen, welche Segnungen man erhält, wenn man nach dem Evangelium lebt.

Sie finden hier einige Methoden, die den Schülern helfen können, gemäß den Grundsätzen zu leben, die sie gelernt haben. Diese und andere Methoden werden in diesem Abschnitt des Buches vorgestellt.

  • Besprechen Sie lebensnahe Situationen. Sprechen Sie anhand von Rollenspielen, Podiumsdiskussionen, Klein- gruppengesprächen, Spielen, Arbeitsblättern, Fallstudien oder Brainstorming darüber, wie man sich in der jeweiligen Situation richtig entscheidet.

  • Bereiten Sie konkrete Fragen zur Anwendung vor, die im Unterricht besprochen werden.

  • Erzählen Sie davon, wie Sie gesegnet worden sind, als Sie einen Evangeliumsgrundsatz angewendet haben. Bitten Sie die Schüler, ebenfalls kurz von eigenen Erlebnissen zu berichten.

  • Fordern Sie die Schüler auf, sich ein Ziel oder mehrere Ziele zu setzen, die ihnen helfen können, gemäß den gelernten Grundsätzen zu leben. Bei einem Unterricht über das Beten können Sie die Schüler beispielsweise auffordern, sich ein Ziel zu setzen, das ihnen hilft, ihrem beten mehr Sinn zu geben. Sie können die Schüler bitten, in der darauffolgenden Woche zu berichten, was sie damit erlebt haben.

  • Lesen Sie Schriftstellen, die von dem jeweiligen Grundsatz Zeugnis geben. Lassen Sie die Lernenden die Schriftstellen oder Geschichten aus der Schrift nennen, die für sie in diesem Zusammenhang bedeutsam sind.

  • Bitten Sie die Lernenden, ein Lied zu nennen, das sie an den Grundsatz erinnert, oder schlagen Sie selbst ein solches Lied vor.

  • Fordern Sie die Schüler auf, das, was sie gelernt haben, mit der Familie zu besprechen. Sie können zu Hause von einer Aktivität, einem Lied, einem Arbeitsblatt oder einer Schriftstelle aus dem Unterricht sprechen. Sie sollen mit der Familie besprechen, wie sich der jeweilige Grundsatz anwenden lässt.

  • Lassen Sie die Schüler eine Schriftstelle, ein Zitat, ein Gedicht oder einen Liedtext aufschreiben und mit nach Hause nehmen, damit sie sich an den Unterricht erinnern.

  • Lassen Sie die Kinder ein Bild davon zeichnen, wie sie selbst den betreffenden Grundsatz gerade anwenden.

  • Helfen Sie ihnen, einen Glaubensartikel auswendigzulernen, der mit dem Grundsatz zu tun hat. Wenn Sie Kinder unterrichten, setzen Sie den Grundsatz mit einem Punkt aus „Meine Evangeliumsrichtlinien“ auf der Rückseite des Heftes Meine Leistungstage in Zusammenhang.

  • Bitten Sie einige Schüler einen Monat im Voraus, sich mit einer bestimmten Lektion zu befassen und sie im Alltag anzuwenden. Während des Unterrichts bitten Sie sodann die dazu beauftragten Teilnehmer um einen Bericht davon, wie es ihnen dabei ergangen ist.

Arbeitsblatt

Arbeitsblätter ermöglichen schriftliches Arbeiten. Die Lernenden können beispielsweise überprüfen, wie gut sie einen Evangeliumsgrundsatz verstehen, sie können etwas Neues lernen oder Hauptpunkte wiederholen. Mit Arbeitsblättern können Sie Hauptgedanken der Lektion einleiten, hervorheben oder wiederholen. Das Arbeitsblatt erinnert an die Lektion und kann nach Hause mitgenommen werden, wo es mit der Familie besprochen werden kann.

Beispiele für Arbeitsblätter

Beurteilungsbogen

Mit Hilfe eines Arbeitsblattes lässt sich beurteilen, inwie- fern ein bestimmter Evangeliumsgrundsatz bereits Teil des Lebens geworden ist. Es lässt auch jene Bereiche erkennen, in denen man sich noch verbessern kann. Ein Arbeitsblatt wie das Folgende eignet sich als Einleitung. Erklären Sie: Falls jemand auf eine Frage mit Nein antwortet, wird er im Unterricht besser verstehen lernen, wie er diesen Grundsatz befolgen kann und was er konkret tun kann, um sich darin zu verbessern.

Was für ein Beispiel gebe ich ab?

Ja

Nein

Höre ich mir den Standpunkt eines anderen achtungsvoll an?

Spreche ich nur positiv über andere?

Behandle ich meine Angehörigen liebevoll?

Bin ich in der Arbeit ehrlich?

Bin ich nicht leicht beleidigt?

Verwende ich eine anständige Ausdrucksweise?

Ist mein äußeres Erscheinungsbild ansprechend und sauber?

Halte ich die Gebote?

Lese ich regelmäßig in der Schrift?

Helfe ich anderen bereitwillig?

Sehe ich mir nur zuträgliche Filme und Fernsehsendungen an?

Lese ich nur erbauliche Bücher oder Zeitschriften?

Gebe ich selbstlos von meiner Zeit und meinen Talenten?

Kann man sich auf mich verlassen?

Zuordnen

Schreiben Sie in eine Spalte die Namen verschiedener Propheten, und schreiben Sie in die zweite Spalte, wofür diese Propheten bekannt waren. Die Lernenden sollen, wie unten gezeigt, die Ereignisse den Namen zuordnen.

Information aus verschiedenen Evangeliumsthemen eignet sich zum Zuordnen. Die Lernenden können etwa die Glaubensartikel mit den richtigen Nummern versehen oder die Pflichten im Priestertum mit dem jeweiligen Amt im Priestertum verbinden.

Zeitliche Abfolge

Schreiben Sie auf ein Arbeitsblatt einige geschichtliche Daten oder Teile einer Begebenheit aus der Schrift. Die Lernenden sollen sie in der richtigen Reihenfolge nummerieren, beispielsweise:

  • Christus bei den Nephiten. (3)

  • Mormon stirbt. (4)

  • Lehi verlässt Jerusalem. (2)

  • Die Kultur der Jarediten gedeiht. (1)

  • Joseph Smith empfängt die goldenen Platten. (5)

Ergänzen

Schreiben Sie Sätze auf, und lassen Sie einige Wörter aus. Die Lernenden sollen jeweils das richtige Wort ergänzen. Schreiben Sie die Antworten in ungeordneter Folge unten dazu, beispielsweise:

„Fehlt es aber _____ von euch an _____, dann soll _____ sie von Gott _____, denn er _____ allen gerne und _____ niemand einen _____.“ (Jakobus 1:5.)

Antworten: erbitten, macht, Vorwurf, einem, gibt, Weisheit, er,

Schriftstellen anwenden

Sie können mit Hilfe von Arbeitsblättern den Lehrstoff der jetzigen sowie früherer Lektionen wiederholen und anwenden. Wählen Sie einige Schriftstellen aus, die sich auf Evangeliumsgrundsätze beziehen, die vor kurzem durchgenommen wurden. Besprechen Sie die Schriftstellen mit den Schülern, und stellen Sie sicher, dass die Schüler sie auch verstehen. Schreiben Sie sodann die Schriftstellenangabe an die Tafel. Lesen Sie eine kurze Fallstudie vor (siehe „Fallstudien“, Seite 166–167). Bitten Sie die Schüler, mindestens

eine Schriftstelle auszuwählen, die sich auf die Fallstudie anwenden lässt. Geben Sie jedem ein Blatt Papier und etwas zum Schreiben. Die Lernenden sollen die Schriftstelle(n), die sie aussuchen, aufschreiben und dazuschreiben, was in der betreffenden Schriftstelle gelehrt wird und wie sie sich auf die Fallstudie anwenden lässt.

Buchstabensalat

Vertauschte Buchstaben lassen sich auf unterschiedliche Weise verwenden, beispielsweise:

• Vertauschen Sie die Buchstaben im Wort. Die Lernenden sollen das Wort herausfinden. Auf dem folgenden Arbeitsblatt stehen Wörter, die mit dem zu tun, haben, was ein Missionar auf Mission können muss.

  • LENNER (lernen)

  • HÄNNE (nähen)

  • HOCEKN (kochen)

  • NEPARS (sparen)

  • GÜBLNE (bügeln)

  • HERLEN (lehren)

  • PSOTR BETERNI (Sport treiben)

  • STUGE MENEHNEB (gutes Benehmen)

  • ZUNIGES (Zeugnis)

  • ZUNPET (putzen)

• Vertauschen Sie Wörter, und lassen Sie sie von den Lernenden in die richtige Reihenfolge bringen, so dass ein Satz, eine Schriftstelle, ein Liedtitel oder ein Glaubensartikel entsteht. Beispielsweise: und vereint ewig immer („Immer und ewig vereint“ [Gesangbuch, Nr. 201; Kinderliederbuch, Seite 98]). hat tun Herr was Ich geboten und hingehen das will der („Ich will hingehen und das tun, was der Herr geboten hat“ [1 Nephi 3:7]).

Richtlinien für die Erstellung und den Umgang mit Arbeitsblättern

• Aus Lehrinhalten und Ideen aus den Leitfäden und Zeitschriften der Kirche können interessante Arbeitsblätter gestaltet werden.

• Arbeitsblätter müssen dem Alter der Lernenden angepasst sein. Sie sollen lehrreich sein und Freude machen. Sie dürfen nicht zu schwierig sein.

• Jeder Lernende kann sein eigenes Arbeitsblatt ausfüllen, oder die Klasse wird in kleine Gruppen geteilt, die jeweils gemeinsam an einem Arbeitsblatt arbeiten. Der Lehrstoff des Arbeitsblattes kann auch an die Tafel geschrieben werden, und die Klasse kann das Arbeitsblatt gemeinsam ausfüllen.

• Sorgen Sie für genug Stifte für die Lernenden.

• Arbeitsblätter dürfen nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Geben Sie den Schülern aber genügend Zeit, so dass jeder sein Arbeitsblatt ausfüllen kann.

• Besprechen Sie nach einer vorher festgelegten Arbeitszeit die Antworten.

• Helfen Sie jedem, dabei Erfolg zu haben. Helfen Sie mit, wenn sich jemand nicht auskennt.

Audiovisuelles Material (video- und Audiokassetten)

Gelegentlich verwenden Sie vielleicht, um einen Evangeliumsgrundsatz zu unterstreichen, eine von der Kirche herausgegebene Video- oder Audiokassette. Manche Filme sind für eine bestimmte Lektion eines bestimmten Kurses gedacht. Andere lassen sich in ganz unterschiedlichen Lektionen verwenden. Sehen Sie im derzeit geltenden Versandkatalog nach, welches audiovisuelle Material von der Kirche herausgegeben wurde und zur Verfügung steht.

Es verstößt oft gegen das Urheberrecht, wenn audiovisuelles Material, das nicht der Kirche gehört, im Rahmen einer Kirchenveranstaltung verwendet wird. Richtlinien zum Urheberrecht finden Sie im Handbuch Anweisungen der Kirche, Buch 2: Führungskräfte des Priestertums und der Hilfsorganisationen, Seite 322–323.

Wie audiovisuelles Material verwendet wird

  1. Sehen beziehungsweise hören Sie sich die Darbietung vor dem Unterricht an. Achten Sie darauf, dass sie das jeweilige Thema vertieft oder ergänzt.

  2. Stellen Sie die Kassette so ein, dass Sie im Unterricht sofort mit der Darbietung beginnen können. Im allgemeinen sollen Sie nur kurze Ausschnitte verwenden. Eine audio- visuelle Darbietung soll nicht die gesamte Unterrichtszeit in Anspruch nehmen.

  3. Stellen Sie das Gerät schon vor dem Unterricht auf. Verge- wissern Sie sich, dass es funktioniert. Achten Sie auch darauf, dass jeder Lernende von seinem Platz aus gut sehen und/oder hören kann.

Eine Darbietung im Rahmen des Unterrichts muss zu Lernzwecken eingesetzt werden und darf nicht allein der Unterhaltung dienen. Sie können etwa die Lernenden bitten, bei einem Videofilm auf bestimmte Grundsätzen oder Situationen zu achten. Sie können sie auch bitten, die Aussage einer Audioaufnahme anschließend zusammenzufassen.

Auf Sich Beziehen

Wir sollen „alle Schriften mit uns [vergleichen], damit wir davon Nutzen hätten und lernen könnten“ (1 Nephi 19:23). Die heilige Schrift auf sich zu beziehen bedeutet, zu erkennen, inwiefern die Berichte aus der Schrift den heutigen Gegebenheiten ähnlich sind. Es bedeutet auch, aufzuzeigen, dass die Grundsätze, die in der Schrift gelehrt werden, auch heute noch gelten. Behandeln Sie etwa das Thema „Für die Wahrheit eintreten“, so können Sie die Geschichte von Abinadi am Hof König Noas auf Ihre Schüler beziehen (siehe Mosia 11–17). Sprechen Sie über geistige Blindheit und über die Macht des Erretters, uns zu heilen und uns größeres geistiges Sehvermögen zu verleihen, so können Sie die Begebenheit, als Christus den Blinden heilte, auf unser heutiges Leben beziehen (siehe Johannes 9).

Diese Methode lässt sich dann besonders gut verwenden, wenn die Angehörigen oder Schüler auch über das nachsinnen können, was sie lesen. Wenn Sie darüber sprechen, was Joseph Smith tat, als er im heiligen Wald vom Widersacher beinahe überwältigt wurde (siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:15,16), können Sie die Lernenden bitten, an ein Ereignis zurückzudenken, als sie versucht und geprüft wurden, und es aufzuschreiben. Sie können sie sodann bitten, darüber nachzudenken, weshalb es so wichtig ist, dass wir in Zeiten der Prüfung alle Kraft zusammennehmen und Gott anrufen (siehe Vers 16).

Wer seiner Familie oder seinen Schülern vermitteln will, dass die heilige Schrift auch heute noch Gültigkeit hat, muss sie lehren, wie man die Erfahrungen der Propheten und der Menschen aus früherer Zeit auf das heutige Leben bezieht. Fragen Sie sich bei der Vorbereitung, inwiefern sich der jeweilige Grundsatz (oder die Geschichte oder das Ereignis) auf etwas beziehen lässt, was Ihre Familie oder Ihre Schüler selbst erlebt haben. Wenn Sie beispielsweise im Unterricht über die Zehn Gebote sprechen, fragen Sie sich vielleicht, wie Sie über das Gebot sprechen sollen, dass sich der Mensch kein Gottesbild machen und sich nicht vor anderen Göttern niederwerfen solle (siehe Exodus 20:4,5). Die meisten Mitglieder haben keinerlei Erfahrung mit Götterbildern, vor denen man sich niederwirft. Es gibt jedoch so vieles, vor dem man sich mitunter „niederwerfen“ kann. Sie können das alte Gebot in Exodus 20:4,5 im Unterricht auf etwas beziehen, was uns heutzutage eher vertraut ist: In unserer Gesellschaft werden beispielsweise Reichtum, Spitzensport, Vergnügungen oder Prestige verehrt.

Fast jede Geschichte aus der heiligen Schrift lässt sich auf das heutige Leben beziehen. Im Folgenden wird geschildert, wie eine Lehrerin eine Begebenheit aus der Schrift auf die Schüler bezogen hat:

In einer Gemeinde gab es ein Problem, weil einige PVLehrerinnen jede Woche etwas zum Naschen für die Kinder mitbrachten. Das lenkte von der Lektion ab und vertrieb den Geist. Die PV-Leiterin bat die Gemeinde-Lehrerfortbildungskoordinatorin, dieses Problem im Miteinander zur Sprache zu bringen.

Die Lehrerfortbildungskoordinatorin dachte darüber nach, was sie sowohl den Lehrerinnen als auch den Kindern sagen könne. Nichts schien wirklich zu passen. Als sie eines Morgens erneut über diesen Auftrag nachdachte, fiel ihr eine Begebenheit ein, die sie vor kurzem mit ihrer Familie gelesen hatte, nämlich die Speisung der Fünftausend. Sie dachte daran, wie so mancher Jesus damals deswegen nachfolgte, weil er etwas zu essen haben wollte, und nicht, weil er vom Evangelium hören wollte (siehe Johannes 6:26,27).

Am Sonntag erzählte die Lehrerfortbildungskoordinatorin diese Begebenheit, und anhand dessen lehrte sie, weshalb man wirklich zur Primarvereinigung kommt: um geistige Nahrung zu geben und zu empfangen.

Eine weitere Möglichkeit, wie man die heilige Schrift auf sich selbst beziehen kann, besteht darin, dass man die Schüler bittet, den eigenen Namen in einen bestimmten Vers einzusetzen. Wenn jemand beispielsweise sich selbst in die Schriftstelle Jakobus 1:5,6 einsetzt, dann bezieht er die Lehre vom Beten genauso auf sich wie damals Joseph Smith:

„Fehlt es aber [mir] an Weisheit, dann soll [ich] sie von Gott erbitten; Gott wird sie [mir] geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf. [Wenn ich bitte], soll [ich] aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln.“

Wir können die heilige Schrift oftmals dadurch auf uns beziehen, dass wir uns fragen: „Was soll ich aus dieser Begebenheit, die von einem Propheten aufgezeichnet wurde, lernen? Warum hat er gerade diese Details erwähnt?“ Wenn wir uns etwa bei der Geschichte von Enos diese Fragen stellen, können wir so manches entdecken, das auch für uns heute gilt. Wir können lernen, dass zum Beten oft große Anstrengung gehört oder dass der himmlische Vater unser Beten erhört. Wir können daraus auch lernen, dass die Eltern ihre Kinder beeinflussen, auch wenn es gelegentlich viele Jahre dauert, bis die Kinder die Lehren ihrer Eltern befolgen.

In dem Maß, wie wir die heilige Schrift auf uns beziehen und auch anderen dabei helfen, sie auf sich zu beziehen, werden wir die Macht des Gotteswortes überall in unserem Leben entdecken können.

Aufmerksamkeit Wecken

Aktivitäten, um die Aufmerksamkeit zu wecken, werden eingesetzt, um Interesse zu wecken und um den Lernenden zu helfen, sich auf das Thema der Lektion zu konzentrieren. Sie sind als kurzer, direkter Einstieg in die Lektion gedacht. Für gewöhnlich werden sie zu Unterrichtsbeginn verwendet, sie können aber auch eingesetzt werden, um die Aufmerksamkeit der Lernenden während des Unterrichts neu zu wecken oder einen Übergang von einem Teil der Lektion zu einem anderen herzustellen. Viele der von der Kirche herausgegebenen Leitfäden enthalten Anregungen für solche Aktivitäten.

Weitere Anregungen, wie man Aufmerksamkeit weckt, finden Sie unter „Der Unterrichtsbeginn“, Seite 93 und „Den Lernenden helfen, aufmerksam zu sein“, Seite 71–72.

Ausschneidefiguren (siehe auch Diorama)

Die Lehrkraft kann mit Hilfe von Ausschneidefiguren eine Geschichte erzählen oder einen Grundsatz aus einer Lektion deutlich machen.

Wie Ausschneidefiguren hergestellt werden

  1. Falten Sie ein Stück festes Papier in der Mitte.

  2. Zeichnen Sie die Figur auf den oberen Teil. Achten Sie darauf, dass das Bild bis zum Knick hinunterreicht. Sie können Ihre Familie oder Ihre Schüler die Figur ausmalen oder verzieren lassen.

  3. Schneiden Sie die Figur aus, und achten Sie darauf, dass die Knickstelle nicht durchgeschnitten wird.

Auswendiglernen

Schriftstellen, Zitate, Kirchenlieder oder PV-Lieder, die wir auswendig gelernt haben, können uns Trost, Führung und Inspiration geben. Sie können dazu beitragen, dass wir den Einfluss des Heiligen Geistes spüren, wo immer wir uns gerade befinden.

Zum Auswendiglernen gehören Konzentration und Vorsatz. Sie können auch andere lehren, wie man Texte auswendig lernt. Sie können auch inspirierende Texte vorschlagen, die die Schüler auswendig lernen können.

Wie man beim Auswendiglernen hilft

Die folgenden Anregungen können den Lernenden beim Auswendiglernen helfen. Bedenken Sie bei all diesen Vorschlägen, dass man sich etwas leichter merkt, sobald man es versteht. Achten Sie darauf, dass die Schüler die Bedeutung der Wörter, die sie lernen, auch kennen.

Schreiben Sie jeweils den ersten Buchstaben jedes Wortes an die Tafel

Sie können beispielsweise die folgenden Buchstaben an die Tafel schreiben, um den Schülern zu helfen, den zweiten Glaubensartikel auswendig zu lernen:

W G D D M F S E S B W W U N F D Ü A

Zeigen Sie auf den jeweiligen Buchstaben, und wiederholen Sie den Glaubensartikel Wort für Wort.

Teilen Sie den Text in kürzere Abschnitte oder Zeilen ein

Es folgen einige Beispiele für diese Technik:

• Lassen Sie die Schüler jeweils einen kurzen Abschnitt gemeinsam aufsagen. Wenn beispielsweise Sprichwörter 3:5,6 auswendig gelernt werden soll, können die Lernenden abschnittsweise aufsagen: (1) „Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn“, (2) „bau nicht auf eigene Klugheit“; (3) „such ihn zu erkennen auf all deinen Wegen“, (4) „dann ebnet er selbst deine Pfade“.

• Teilen Sie die Lernenden in Gruppen ein, und lassen Sie jede Gruppe einen Abschnitt lernen. Zeigen Sie sodann auf eine Gruppe, und lassen Sie diese ihren Text aufsagen. Mitunter können Sie die Gruppe auch bitten, den Text nur im stillen für sich aufzusagen und nicht laut. Wenn die Lernenden die Abschnitte immer wieder hören, lernen sie sie bald alle in der richtigen Reihenfolge.

• Sagen Sie den Text abschnittsweise auf, und halten Sie zwischendurch immer wieder inne, so dass die Lernenden den nächsten Abschnitt selbst aufsagen müssen.

• Schreiben Sie den Text auf, und fertigen Sie Wortstreifen der einzelnen Abschnitte an. Wenn Sie den Vers mehrmals aufgesagt haben, zeigen Sie die Wortstreifen, die aber nicht in der richtigen Reihenfolge liegen. Die Lernenden sollen die richtige Reihenfolge finden.

Schreiben Sie den zu lernenden Text an die Tafel

Lassen Sie die Lernenden ihn mehrmals lesen, und löschen Sie sodann immer ein Wort nach dem anderen, bis die Lernenden den Text auswendig können.

Lernen Sie durch Lieder

Man kann auch mit Hilfe eines Liedes etwas auswendig lernen. Die Bücher des Buches Mormon lassen sich etwa mit Hilfe des Liedes auf Seite 63 im Kinderliederbuch lernen. Diese Methode eignet sich auch für Erwachsene und Jugendliche.

Wiederholen Sie den gelernten Text mehrmals

Wiederholung macht den Meister. Wählen Sie die Übungsschritte auch nach der Länge des Textes aus. Eine kurze Schriftstelle kann man auf einmal lernen, ein neues Lied etwa Zeile und Zeile. Die Rollen für ein besonderes Programm erfordern vielleicht mehrere Übungseinheiten. Wiederholen Sie von Zeit zu Zeit, was gelernt wurde. Fordern Sie die Schüler auf, den Text auch selbst immer wieder zu üben.

Beispiele

Stellen Sie sich vor, Sie müssten jemandem, der noch nie gesehen hat, wie man die heiligen Schriften markiert, erklären, wie man das macht. Wahrscheinlich würde Ihr Schüler Sie nicht leicht verstehen, wenn Sie es ihm mit Worten allein erklärten. Wenn Sie ihm allerdings einige markierte Seiten aus Ihren heiligen Schriften zeigen, begreift er leichter, was Sie meinen. Stellen Sie sich vor, Sie müssten einem Kind, das nicht weiß, was ein Zehntel ist, erklären, was der Zehnte ist. Leichter lässt sich der Zehnte verstehen, wenn Sie dem Kind anhand eines Beispiels erklären, worum es geht – wenn Sie etwa zehn Münzen auf den Tisch legen und eine davon in einen Spendenumschlag stecken.

Jeder Evangeliumslehrer steht des öfteren vor der Herausforderung, jemandem helfen zu müssen, etwas zu verstehen, was bisher noch nicht recht begriffen wurde. Dies lässt sich mitunter leichter bewerkstelligen, wenn man ein Beispiel nennt. Es ist wichtig, dass die Grundsätze selbst genannt werden und dass erklärt wird, wie sie sich anwenden lassen, doch der Unterricht wird wirkungsvoller, wenn Sie auch passende Beispiele nennen.

Sie sollten im Unterricht immer wieder ein Beispiel nennen; so tragen Sie dazu bei, dass die Lernenden besser verstehen, was Sie lehren. Auf Seite 73 in diesem Buch steht die Geschichte eines PV-Lehrers, der im Unterricht über Offenbarung wohl besser ein Beispiel hätte verwenden sollen. Er hielt einen guten Unterricht mit etlichen wirksamem Methoden. Gegen Unterrichtsende stellte er eine Frage zur Wiederholung: „Wer hat die Vollmacht, Offenbarung für die Kirche zu empfangen?“ Alle Kinder zeigten auf. Sie kannten alle die Antwort: Der Präsident der Kirche. Doch fast zufällig fand der Lehrer heraus, dass die Kinder das Wort Offenbarung nicht verstanden. Hätte er bereits früher ein paar einfache Beispiele genannt, etwa ein persönliches Erlebnis, als er vom Heiligen Geist geführt wurde, oder wie der Herr in der Ersten Vision zu Joseph Smith sprach, dann wäre alles anders gewesen.

Wie sich Beispiele einsetzen lassen

Beispiele lassen sich auf vielerlei Art verwenden. Am wichtigsten ist, dass das Beispiel dem Lernenden klar verständlich macht, was Sie meinen. Es folgen einige Ideen:

Etwas Neues anhand von etwas Bekanntem erklären

Wenn Sie über einen Begriff sprechen, den Ihre Schüler nicht kennen, können Sie konkrete, bereits bekannte Beispiele nennen, um den Begriff zu verdeutlichen. Wenn Sie über die heiligen Handlungen des Priestertums sprechen, können Sie etwa aufzählen: „Die Taufe, das Abendmahl und die Ehesiegelung im Tempel sind heilige Handlungen des Priestertums.“ Wenn Sie über Propheten sprechen, können Sie sagen: „Adam, Abraham und Mose waren Propheten in alter Zeit. Neuzeitliche Propheten sind etwa Joseph Smith, David O. McKay, Ezra Taft Benson und Gordon B. Hinckley.“

Bei abstrakten Begriffen wie Glauben, Sündenvergebung oder Erlösung ist dies allerdings schwierig. Hierbei ist es oft besser, diesen Begriff durch eine Geschichte, einen Vergleich oder einen Anschauungsunterricht zu verdeutlichen. (Siehe „Vergleich und Anschauungsunterricht“, Seite 181–182).

Zeigen, wie etwas gemacht wird

Am besten lässt sich eine Fertigkeit lehren, wenn man sie vorführt. Beispielsweise:

  • Wenn Sie jemandem beibringen wollen, wie man einen Unterricht vorbereitet, zeigen Sie ihm den Plan für Ihren eigenen Unterricht.

  • Statt den Schülern einfach zu sagen, welche Studierhilfen es in den heiligen Schriften gibt und wie man sie nutzt, lassen Sie sie doch die Stichwortverzeichnisse, die Fußnoten und weitere Hilfsmittel in den heiligen Schriften aufschlagen. Zeigen Sie ihnen sodann, wie man sie nutzt.

Grundsätze durch Beispiele veranschaulichen

Manche Grundsätze lassen sich demonstrieren. In der folgenden Geschichte wird beschrieben, wie eine PVLehrerin den Grundsatz des Teilens veranschaulicht hat: „Die Lehrerin der dreijährigen PV-Kinder sprach kurz über das Teilen und erzählte sodann zwei Geschichten von Kindern, die mit einem anderen geteilt haben. Danach breitete sie Zeitungspapier auf dem Boden aus und gab jedem Kind einen Klumpen Knetmasse. Sie sagte, dass ihr Klumpen viel kleiner sei als die anderen, und bat sodann jedes Kind, doch mit ihr zu teilen. Anfangs wollten die Kinder nicht so recht, doch als sie beobachteten, wie gern die Lehrerin mit ihnen teilte, machte ihnen das Teilen auch Spaß – sie teilten die Knetmasse nicht nur mit der Lehrerin, sondern auch untereinander. Durch diesen Unterricht konnten die Kinder nicht nur lernen, was Teilen bedeutet, sondern tatsächlich erleben, wie man sich fühlt, wenn man lernt zu teilen.“ (Janelle Lysenko, „Tools for Teaching Tots“, Ensign, März 1987, Seite 71.)

Geschichten von Menschen, die nach einem bestimmten Evangeliumsgrundsatz gelebt haben

Es gibt Grundsätze wie etwa Glauben, Liebe, Treue oder Umkehr, die sich nicht demonstrieren lassen, weil sie sich auf eine geistige Wirklichkeit beziehen, die unsichtbar ist. Sie können jedoch anhand einer Geschichte ein Beispiel nennen wie jemand anders gemäß diesen Grundsätzen gelebt hat.

So zeigt die Geschichte von Josef in Ägypten, der vor der Frau des Potifar floh, was Rechtschaffenheit ist. Sie können lehren, was Treue ist, indem Sie die Geschichte von John Taylor und Willard Richards erzählen, die freiwillig ihr Leben riskierten, um mit dem Propheten Joseph Smith und dessen Bruder Hyrum im Gefängnis zu Carthage zu bleiben. Sie können auch über eigene Erlebnisse sprechen. Eine erfundene Geschichte, also auch ein Gleichnis, kann ebenfalls als Beispiel dienen und zeigen, wie man nach einem bestimmten Evangeliumsgrundsatz lebt. (Richtlinien und Anregungen für die Verwendung von Geschichten finden Sie unter „Geschichten“, Seite 167–170.)

Bilder (siehe auch Zeigen)

Mit Hilfe eines Bildes lässt sich der Hauptgedanke einer Lektion oft gut verdeutlichen. Die Lernenden bleiben aufmerksam. Bilder für den Evangeliumsunterricht finden Sie in der Gemeindehausbibliothek, im Bildersatz Bilder zum Evangelium, in den von der Kirche herausgegebenen Leitfäden und in den Zeitschriften der Kirche.

Bilder zeigen

Bilder lassen sich auf verschiedene Weise zeigen. Sie können beispielsweise Folgendes tun:

  • Stellen Sie das Bild auf die Kreideleiste der Tafel, auf eine Staffelei oder auf einen Stuhl.

  • Lassen Sie einen Schüler das Bild halten.

  • Halten Sie das Bild selbst.

Befestigen Sie keine Bilder mit Klebestreifen an der Tafel oder an einer gestrichenen Wand.

Wie man durch Bilder lehrt

Bilder können beim Geschichtenerzählen eine wesentliche Rolle spielen. Sie können beispielsweise den Kindern bei der Wiederholung einer Geschichte helfen, indem Sie sie bitten, einige Bilder in die richtige Reihenfolge zu bringen und danach jedes Kind einen Teil der Geschichte erzählen lassen.

Seien Sie kreativ bei der Verwendung von Bildern. Sie können etwa ein Bild davon zeigen, wie Johannes der Täufer Jesus tauft. Dazu können Sie sagen: „Als Jesus auf der Erde lebte, hat er uns vorgelebt, was wir tun sollen. Er wusste, dass der himmlische Vater geboten hatte, dass sich jeder taufen lässt.“ Dann können Sie die folgenden Fragen stellen:

  • Was wird auf diesem Bild gezeigt?

  • Was hat Jesus gesagt – auf welche Weise lässt man sich richtig taufen?

  • Wer hat Jesus getauft?

  • Warum hat Jesus den Johannes gebeten, ihn zu taufen?

  • Warum sind Jesus und Johannes miteinander in den Fluss gestiegen?

  • Warum müssen auch wir dem Beispiel Jesu folgen und uns so taufen lassen, wie er getauft wurde?

Wenn Sie diese Fragen besprochen haben, können Sie zusammenfassen, was die Kinder gesagt haben, und ihre Beiträge auf den Hauptgedanken der Lektion beziehen.

Denken Sie daran, dass sich der Künstler beim Malen eines Bildes gewisse Freiheiten erlaubt. Es kann also nicht alles im Bild buchstäblich aufgefasst werden. Wenn Sie den Hintergrund und den Rahmen einer Begebenheit aus der Schrift besprechen, stützen Sie sich auf die heilige Schrift.

Brainstorming

Beim Brainstorming stellt der Lehrer eine Frage oder gibt eine Situation vor und lässt die Lernenden innerhalb kurzer Zeit alle Lösungsvorschläge oder Gedanken nennen, die ihnen spontan dazu einfallen.

Beispiele für Brainstorming

Sie können durch ein Brainstorming auf die Bedürfnisse Ihrer Familie, Ihres Kollegiums oder Ihrer Klasse eingehen. Die Lernenden können etwa ein Dienstprojekt organisieren oder überlegen, wie sie weniger aktive Mitglieder zu einer Aktivität einladen. Sie können auch Vorschläge sammeln, wie sich das Heimlehren verbessern lässt.

Durch ein Brainstorming lassen sich auch Gedanken zu einem bestimmten Thema sammeln. Sie können beispielsweise einige Minuten dazu verwenden, die Segnungen zu nennen, die einem durch das Priestertum zuteil geworden sind, oder sie können aufzählen lassen, was man tun kann, um als Mitglied der Kirche ein Vorbild zu sein.

Wie das Brainstorming durchgeführt wird

  1. Erklären Sie, was Brainstorming ist. Erklären Sie, dass hierbei jeder die Gelegenheit hat, innerhalb kürzester Zeit seine Ideen einzubringen. Stellen Sie sicher, dass jedem klar ist, dass Sie diese Ideen nicht kritisieren oder ins Lächerliche ziehen werden, und machen Sie auch den Schülern begreiflich, dass sie das nicht tun dürfen. Vielleicht müssen Sie die Schüler zwischendurch daran erinnern, dass sie beim Brainstorming bei der Sache bleiben und nur ernst gemeinte Vorschläge einbringen sollen.

  2. Stellen Sie eine konkrete Frage oder beschreiben Sie eine konkrete Situation. Achten Sie darauf, dass die Lernenden wissen, wie viel Zeit sie für ihre Vorschläge haben.

  3. Lassen Sie die Lernenden ihre Ideen nennen. Falls sie zu Beginn nur zögerlich mitarbeiten, müssen Sie vielleicht das Brainstorming in Gang bringen und eigene Vorschläge nennen. Suchen Sie Mittel und Wege, um auch diejenigen miteinzubeziehen, die eher zurückhaltend sind.

  4. Schreiben Sie alle Vorschläge an die Tafel oder auf ein Blatt Papier, oder lassen Sie sie aufschreiben.

  5. Nach Ablauf der Zeit besprechen Sie die Vorschläge. Die Lernenden sollen ihre Ideen weiterentwickeln und erklären, wie sie sich auf das Thema beziehen. Wenn dem Brainstorming eine Handlung folgen soll, wenn etwa ein Dienstprojekt unternommen oder wenn geplant werden soll, wie man ein weniger aktives Mitglied zu einer Aktivität einlädt, helfen Sie mit, einen Vorschlag auszuwählen. Helfen Sie den Schülern, konkret zu planen, wie dieser Vorschlag in die Tat umgesetzt werden soll.

  6. Falls beim Brainstorming etwas genannt wird, das zwar aufrichtig gemeint, von der Lehre her aber falsch ist, nehmen Sie sich während des Unterrichts kurz Zeit, um diesen Vorschlag freundlich richtigzustellen.

Demonstration

Gelegentlich lässt sich ein bestimmter Grundsatz oder eine bestimmte Fertigkeit am besten durch Vorzeigen lehren. Demonstrationen eignen sich, um bestimmte Fertigkeiten zu vermitteln, beispielsweise Dirigieren, Erste Hilfe, Brotbacken, Knotenknüpfen, die Verwendung genealogischer Unterlagen oder den Vollzug einer heiligen Handlung. Nachdem Sie gezeigt haben, wie es gemacht wird, können die Lernenden üben.

Falls Sie jemand bitten, eine Technik oder Fertigkeit vorzuführen, bieten Sie ihm auf jeden Fall Ihre Hilfe bei der Vorbereitung an.

Wie eine Demonstration vorbereitet und vorgeführt wird

Eine Demonstration bereiten Sie folgendermaßen vor:

  1. Falls Sie selbst etwas vorführen wollen, üben Sie es. Stellen Sie sicher, dass die Demonstration zielgerichtet ist und dass die vorgegebenen Zeit dazu ausreicht. Achten Sie auch darauf, dass die Demonstration für die Schüler angemessen ist, so dass sie sich nicht vergebens bemühen, etwas zu lernen, was für sie zu schwer ist.

  2. Beschaffen Sie das Material und die notwendigen Geräte. Achten Sie darauf, dass alle Gegenstände groß genug sind, so dass man sie sehen kann, oder beschreiben Sie sie andernfalls. Wenn Sie jemand um die Demonstration gebeten haben und der Betreffende nicht alle Zutaten oder Geräte mitbringt, bitten Sie ihn um eine Aufstellung all dessen, was Sie mitbringen müssen. Falls die Lernenden danach selbst üben sollen, müssen Sie die notwendigen Geräte oder das Material für alle bereitstellen.

    Es empfiehlt sich, eine schriftliche, genaue Beschreibung des Vorgangs auszuteilen, so dass jeder Schüler alle diesbezüglichen Angaben hat. Mengenangaben oder Zutaten sollen sowohl auf der Beschreibung stehen als auch bei der Demonstration genannt werden.

  3. Unter Umständen muss jemand, der die Technik bereits beherrscht, den Lernenden beim Üben helfen. Sprechen Sie gegebenenfalls im Voraus mit diesen Helfern.

  4. Stellen Sie die Stühle so auf, dass jeder die Demonstration sehen und hören kann.

  5. Treffen Sie bei Bedarf Vorkehrungen für das anschließende Saubermachen.

Eine Demonstration wird folgendermaßen durchgeführt:

  1. Erklären: Erklären Sie den Lernenden, was mit der Demonstration bezweckt werden soll und wie man was macht. Sagen Sie auch, inwiefern diese Technik, dieser Vorgang oder diese Fertigkeit nützlich sein kann.

  2. Demonstrieren: Zeigen Sie die Technik, den Vorgang oder die Fertigkeit. Die Lernenden sollen sich an Ihrem Beispiel orientieren können.

  3. Üben: Lassen Sie die Lernenden üben. Beobachten Sie dabei, unterweisen Sie, helfen Sie bei Bedarf. Seien Sie geduldig, verständnisvoll, positiv und ermutigend.

Ein Beispiel, wie sich eine Demonstration einsetzen lässt, um einen Grundsatz zu verdeutlichen, finden Sie auf Seite 163.

Diorama (siehe auch Ausschneidefiguren)

Ein Diorama ist eine kleine Szene, in der Figuren aufgestellt werden. Ein einfaches Diorama und einfache Figuren können den Kindern eine Geschichte einprägsam und inter- essant vermitteln.

Beispiele für ein Diorama mit Figuren

Sie können die Schüler bitten, Ihnen bei der Herstellung des Dioramas und der Figuren im Unterricht zu helfen oder die Figuren für ein bereits fertiggestelltes Diorama mitzubringen.

Rezept für Salzteig

  • 1 Tasse Salz

  • 4 Tassen Mehl

  • 1 Esslöffel Speiseöl

  • 2 Tassen Wasser

  • Lebensmittelfarbe (falls gewünscht)

Vermengen Sie in einer Schüssel Salz und Mehl. In ein anderes Gefäß gießen Sie das Öl, das Wasser und, falls gewünscht, die Lebensmittelfarbe. Gießen Sie die Flüssigkeit sodann in die Mischung aus Salz und Mehl. Kneten Sie sie zu einem Teig. Bewahren Sie den Salzteig in einem luftdichten Gefäß auf, damit er nicht trocken und spröde wird.

Ein Diorama aus einer Schachtel oder auf einem Teller lässt sich für mehrere Geschichten verwenden.

Erzähltext

Siehe „Musik mit Erzähltext (Eine Geschichte singen)“, Seite 174–75.

Fallstudien

Fallstudien sind aus dem Leben gegriffene Situationen, die den Lernenden anregen sollen, zu überlegen oder zu bespre- chen, was er in einer ähnlichen Situation tun könnte. Fall- studien machen deutlich, wie sich ein Evangeliumsgrundsatz im Alltag anwenden lässt. Mit einer Fallstudie kann man das Unterrichtsgespräch anregen, den Hauptgedanken hervorheben oder den Unterricht beenden.

Bei Fallstudien kann es sich um wahre Begebenheiten handeln oder um lebensnahe, aber ausgedachte Situationen. Wenn Ihre Fallstudie aus dem Leben gegriffen ist, können Sie später im Unterricht erzählen, wie die Geschichte tatsächlich ausgegangen ist.

Beispiele für Fallstudien

Es folgen vier Beispiele für Fallstudien mit dazu passenden Fragen für das Unterrichtsgespräch:

Zu anderen freundlich sein

Du hast den ganzen Vormittag mit deinen Freunden aus der Nachbarschaft gespielt und dabei viel Spaß gehabt.

Ein Mädchen, das bei einer Nachbarsfamilie zu Besuch ist, kommt aus dem Haus. Sie will wohl mitspielen.

• Was sollst du tun?

Den vollen Zehnten zahlen

Es ist Ende Dezember. Bruder und Schwester Jensen gehen ihre Finanzen durch. Sie bemerken, dass sie wohl nicht alle ihre Rechnungen begleichen können, wenn sie den Zehnten zahlen.

• Was würden Sie an ihrer Stelle tun?

Mit anderen über das Evangelium sprechen

Du hast schon seit mehreren Monaten vorgehabt, mit den Jungen Männern und den Jungen Damen deiner Gemeinde zum Tempel zu fahren, um Taufen für die Verstorbenen zu vollziehen. Ein Freund, der nicht der Kirche angehört, lädt dich für eben diesen Abend zu einer Party ein. Du sagst, dass Du nicht kommen kannst. Dein Freund will wissen, was du statt dessen vorhast.

• Was würdest du sagen?

Richtige Entscheidungen treffen

Ein Freund hat dich eingeladen, mit ihm ins Kino zu gehen; du weißt aber, dass der Film nicht den Maßstäben der Kirche entspricht.

• Wie kannst du diese Einladung ablehnen?

Wie man sich Fallstudien ausdenkt

In den Leitfäden der Kirche gibt es oft Geschichten, die sich als Fallstudien eignen. Vielleicht möchten Sie aber gelegentlich eine eigene Fallstudie verwenden. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Machen Sie sich klar, welchen Grundsatz Sie vermitteln wollen. Überlegen Sie, durch welche Situationen sich dieser Grundsatz veranschaulichen lässt und ob diese Situationen auch dem Alter der Schüler angemessen sind.

  2. Bereiten Sie sich gut vor, um die jeweilige Situation anschaulich darzustellen, so dass sie zum Nachdenken und zum Unterrichtsgespräch anregt. (Siehe „Ein Unterrichtsgespräch führen“, Seite 63– 65; „Durch Fragen lehren“, Seite 68–70; „Geschichten“, Seite 167–170.)

  3. Denken Sie auch darüber nach, was Sie anschließend sagen oder tun können, um den Grundsatz auch nach dem Unterrichtsgespräch noch hervorzuheben.

Flanelltafel

Eine Flanelltafel ist eine tragbare Tafel, an der Figuren befestigt werden, mit deren Hilfe sich eine Geschichte erzählen lässt. Sie eignet sich besonders für Kinder. Die Kinder können Ihnen helfen, indem sie die Figuren an der Flanelltafel befestigen. Nachdem Sie die Geschichte anhand der Flanelltafel erzählt haben, können die Kinder sie mit den Figuren nacherzählen.

Wie eine Flanelltafel hergestellt wird

Benötigtes Material:

  1. Die Tafel kann aus dickem Karton oder aus einer dünnen Spanplatte oder ähnlichem Material zugeschnitten werden.

  2. Schneiden Sie ein einfarbiges Stück Flanell oder Filz zu, und zwar so groß, dass es auf allen Seiten der Tafel mindestens 5 cm übersteht.

  3. Legen Sie den Stoff mit der Außenseite nach unten hin, und legen Sie die Tafel genau in die Mitte. Schlagen Sie die Stoffränder um die Kanten, und befestigen Sie sie an der Rückseite.

Wie die Figuren angefertigt werden

Sie können eigene Figuren herstellen:

  1. Zeichnen Sie ein Bild, oder ziehen Sie ein Bild aus einer Zeitschrift der Kirche, aus einem Leitfaden oder sonst einem Hilfsmittel nach, und malen Sie es an.

  2. Schneiden Sie das Bild aus.

  3. Kleben Sie es auf festes Papier.

  4. Befestigen Sie auf der Rückseite der Figur ein Stück Flanell oder Sandpapier oder sonst einen rauhen Stoff, so dass die Figur an der Flanelltafel haften bleibt.

Sie können Abbildungen von Menschen, Tieren und Gegenständen auch über den Versand bestellen. Fragen Sie nach Ausschneidefiguren (visual aids cutouts).

Fragen

Siehe „Durch Fragen lehren“, Seite 68–70.

Gastsprecher

Gelegentlich möchten Sie vielleicht einen Gastsprecher einladen, der einen Teil des Unterrichts übernimmt. Ein Berater des Aaronischen Priestertums kann beispielsweise einen zurückgekehrten Missionar bitten, den Jungen Männern zu erklären, wie sie sich auf den Missionsdienst vorbereiten können.

Wie mit einem Gastsprecher gearbeitet wird

Falls Sie einen Gastsprecher einladen möchten, der nicht zu Ihrer Gemeinde gehört, müssen Sie zunächst die Genehmigung des Bischofs einholen. (Siehe Handbuch Anweisungen der Kirche, Buch 2: Führungskräfte des Priestertums und der Hilfsorganisationen, [1998], Seite 325.) Wenn der Bischof zugestimmt hat, tun Sie Folgendes:

  1. Laden Sie den Gastsprecher rechtzeitig ein. Sagen Sie ihm, um welches Thema es sich handelt, wie alt die Teilnehmer der Klasse sind, was sie aus seiner Darbietung lernen sollen und wie viel Zeit ihm zur Verfügung steht. Geben Sie dem Gastsprecher eine Kopie der Lektion aus dem Leitfaden.

  2. Falls Sie dem Gastsprecher im Unterricht Fragen stellen möchten, stellen Sie schon vorher eine Liste Ihrer Fragen zusammen, und geben Sie ihm eine Kopie.

  3. Stellen Sie den Gastsprecher vor, bevor er mit seiner Darbietung beginnt.

Gemeinsames Vorlesen (siehe auch Lesetheater, Rezitation)

Beim gemeinsamen Vorlesen wird eine Schriftstelle, ein Gedicht oder ein Prosatext von einer Gruppe vorgelesen. Das gemeinsame Vorlesen eignet sich für den Unterricht, aber auch für eine Aufführung vor Publikum.

Diese Methode eignet sich für Begebenheiten aus der Schrift, für Geschichten, Gedichte oder andere Texte. Sie kann auch im Rahmen eines Feiertagsprogramms oder bei sonst einem besonderen Anlass verwendet werden.

Beispiel für gemeinsames Vorlesen

Thema: Die Glaubensartikel Vorgehensweise: Die Lernenden sollen die Glaubensartikel lernen und sodann gemeinsam aufsagen.

Wie gemeinsam vorgelesen wird

• Wählen Sie Unterrichtsmaterial aus, das das Thema der Lektion vertieft. Passendes Material finden Sie in der heiligen Schrift, in den von der Kirche herausgegebenen Leitfäden, in den Zeitschriften der Kirche und im Kinderliederbuch.

• Wenn Sie vor einem Publikum vorlesen, muss sich die Gruppe darin üben, im Chor zu lesen. Achten Sie auf eine deutliche Aussprache und auf Pausen und wechselnde Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit, um die Aussage des Textes hervorzuheben. Leiten Sie die Gruppe während der Darbietung, so dass sie im Chor liest.

Geschichten

Gute Geschichten sind immer beliebt. Sie bereichern den Unterricht und können wie sonst kaum eine Lehrmethode das Interesse der Lernenden fesseln. Durch eine Geschichte kann eine Frage beantwortet werden, sie eignet sich aber auch als Einleitung oder Vertiefung eines Grundsatzes oder zur Zusammenfassung der Lektion. Anhand von Geschichten kann man Evangeliumsgrundsätze deutlich machen oder lehren, weil in Geschichten beschrieben wird, wie man rechtschaffen lebt, und weil sie jeden gemäß seiner Erkenntnis ansprechen.

Eine gut eingesetzte Geschichte spricht die Wertvorstellungen und Gefühle des Lernenden an. Sie kann ihm helfen, einen Evangeliumsgrundsatz anzuwenden, denn hierbei werden Begebenheiten aus der Schrift, Entscheidungsmomente, Schwierigkeiten und Kämpfe oder Segnungen, die einem zuteil werden, wenn man nach dem Evangelium Jesu Christi lebt, gleichsam miterlebt. Eine Geschichte kann einen Grundsatz leichter verständlich und einprägsamer machen. Sie zeigt auf lebendige und inspirierende Art, wie sich ein Evangeliumsgrundsatz im Alltag anwenden lässt.

Sie können etwa, wenn Sie über den Glauben sprechen, die Worte Almas vorlesen: Wenn man Glauben hat, hofft man „auf etwas, was man nicht sieht, was aber doch wahr ist“ (Alma 32:21). Vertiefen können Sie Ihre Unterweisung allerdings noch mehr dadurch, dass Sie auch eine Geschichte darüber erzählen, wie jemand großen Glauben ausgeübt hat, etwa die Geschichte, wie David gegen Goliat kämpfte (siehe 1 Samuel 17:20–50, insbesondere die Verse 26,32–37,45–47).

Der Erretter ist der große Meister des Lehrens und unser Vorbild, was den Evangeliumsunterricht angeht. Er hat beim Lehren häufig Geschichten verwendet. Seine Gleichnisse sind ausgezeichnete Beispiele dafür, wie sich Geschichten im Unterricht einsetzen lassen. So fragte ihn etwa ein Schriftgelehrter: „Wer ist mein Nächster?“ Der Herr erzählte als Antwort die Geschichte von einem Mann, der auf dem Weg von Jerusalem nach Jericho überfallen und ausgeraubt worden war. Zwei Männer gingen an dem Verwundeten vorbei, der dritte jedoch, ein Samariter, blieb stehen und nahm sich seiner an (siehe Lukas 10:29–35). Als Jesus mit dem Gleichnis zu Ende war, fragte er den Schriftgelehrten: „Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde?“ Und der Mann entgegnete: „Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat.“ Darauf sagte Jesus: „Dann geh und handle genauso!“ (Lukas 10:36,37,)

Wie man eine Geschichte auswählt

Wer eine Geschichte auswählt, soll sich die unten angeführten Fragen stellen, um festzustellen, ob die Geschichte angemessen ist und ob sie wirkt. Diese und weitere Fragen finden Sie unter „Angemessene Methoden auswählen“ (Seite 91) und „Wirksame Methoden auswählen“, (Seite 92).

  • Lädt die Geschichte den Geist ein?

  • Entspricht die Geschichte der Heiligkeit dessen, was ich lehre?

  • Erbaut und stärkt die Geschichte meine Schüler?

  • Werden die Lernenden durch die Geschichte den Grundsatz, der gelehrt wird, besser verstehen?

  • Wird die Unterrichtszeit durch die Geschichte sinnvoll genutzt?

Unterschiedliche Arten von Geschichten

Sie können selbsterlebte Geschichten erzählen. Sie können auch Geschichten über andere erzählen, etwa Geschichten aus der Schrift, Begebenheiten, die ein Führer der Kirche oder sonst jemand erlebt hat, den sie kennen oder von dem sie gelesen haben. Für den einen oder anderen Zweck eignen sich auch erfundene Geschichten, etwa Gleichnisse oder Märchen.

Selbsterlebtes

Wenn man etwas Selbsterlebtes erzählt, kann man einen anderen dadurch machtvoll beeinflussen, gemäß einem bestimmten Evangeliumsgrundsatz zu leben. Wenn Sie etwas erzählen, das Sie selbst erlebt haben, sind Sie ein lebender Zeuge für eine Evangeliumswahrheit. Wenn Sie wahrheitsgetreu und mit reiner Absicht sprechen, wird der Geist den Schülern eingeben, dass das, was Sie sagen, wahr ist. Auch das, was Ihre Schüler selbst erlebt haben, kann andere machtvoll zum Guten beeinflussen.

Elder Bruce R. McConkie hat gesagt: „Die vielleicht beste Art, eine glaubenstärkende Geschichte zu erzählen, besteht wohl darin, dass wir das lehren, was in der heiligen Schrift steht, und es sodann mit einem Siegel lebender Wahrheit bestätigen, indem wir von etwas Ähnlichem berichten, das in unserer Evangeliumszeit und unter unserem Volk und – im Idealfall – uns selbst passiert ist.“ („The How und Why of Faith-promoting Stories“, New Era, Juli 1978, Seite 5.)

Bei Berichten über eigene Erlebnisse müssen Sie und die Teilnehmer Folgendes beachten:

  • Sprechen Sie nur dann von Heiligem, wenn Sie der Geist dazu bewegt. Der Herr hat gesagt: „Denkt daran: Was von oben kommt, ist heilig und muss mit Sorgfalt und unter dem Drängen des Geistes gesprochen werden.“ (LuB 63:64.)

  • Erzählen Sie keine Sensationsgeschichten, erzählen Sie also nichts, was andere verblüffen soll. Erzählen Sie auch nichts, was in den Schülern starke Erregung weckt.

  • Schmücken Sie Ihr Erlebnis keinesfalls aus.

  • Erzählen Sie nichts Selbsterlebtes, um sich dadurch selbst ins Rampenlicht zu stellen.

  • Sprechen Sie nicht über vergangene Sünden oder Übertretungen.

Geschichten über andere

In der heiligen Schrift und in der Geschichte der Kirche finden wir viele Geschichten darüber, wie Männer, Frauen oder Kinder den einen oder anderen Evangeliumsgrundsatz angewendet haben. Sie können beispielweise, wenn Sie über das Beten sprechen, die Geschichte von Enos erzählen, der mit dem Herrn gerungen hat – für sich selbst, für sein Volk und für seine Feinde. Sie können auch vom Beten lehren, indem Sie die Geschichte erzählen, wie Joseph Smith im heiligen Wald gebetet hat. Es gibt zudem noch viele weitere lehrreiche, zu Herzen gehende Geschichten von glaubenstreuen Mitgliedern heute, die Sie erzählen können. Wenn Sie eine Geschichte über jemand anders erzählen, halten Sie sich bitte an die folgenden Richtlinien:

  • Wie auch bei selbsterlebten Geschichten müssen Sie darauf achten, dass Sie in Einklang mit dem Geist handeln. Erzählen Sie keine Sensationsgeschichten, und schmücken Sie die Geschichte nicht aus.

  • Achten Sie darauf, dass Sie die Geschichte auch richtig erzählen. Erzählen Sie keine Geschichten über andere, die vielleicht gar nicht stimmen oder teilweise unwahr sind. Finden zunächst heraus, woher die Geschichte stammt, und stellen Sie sicher, dass Sie Fakten wiedergeben.

  • Falls eine Geschichte nicht veröffentlicht wurde oder bisher nie in der Öffentlichkeit erzählt worden ist, müssen Sie, bevor Sie sie erzählen, erst die Genehmigung desjenigen einholen, dessen Geschichte es ist.

Erfundene Geschichten

Erfundene Geschichten haben durchaus ihren Stellenwert im Evangeliumsunterricht. Sie können lernen, wie man erfundene Geschichten einsetzt, indem Sie sich damit befassen, wie der Erretter Gleichnisse verwendet hat, um die Menschen zu belehren. Er erzählte von dem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute, und dem unvernünftigen Mann, der sein Haus auf Sand baute (siehe Matthäus 7:24–27). Er erzählte von einer Frau, die ihr ganzes Haus fegte, um die Münze zu finden, die sie verloren hatte (siehe Lukas 15:8–10), und vom verlorenen Sohn, der sein Erbe verschleudert hatte und doch von seinem Vater willkommen geheißen wurde (siehe Lukas 15:11–32). Wenn wir für den Geist empfänglich sind, können wir aus diesen und den vielen anderen Gleichnissen des Erretters großartige Wahrheiten lernen.

Ein Gleichnis ist, wie der Name andeutet, ein Vergleich. Es vermittelt geistige Wahrheiten, indem es sie mit einem Gegenstand oder einer Situation vergleicht. Das gilt für jede erfundene Geschichte, die in angemessener Weise einen Evangeliumsgrundsatz vermittelt. Geschichten können Einsicht in Evangeliumsgrundsätze vermitteln und sie lebhaft und einprägsam darstellen. Anregungen dazu, wie man Vergleiche einsetzt, um Evangeliumswahrheiten zu lehren, finden Sie unter „Vergleich und Anschauungsunterricht“ auf Seite 181–182.

Beachten Sie, wenn Sie erfundene Geschichten im Unterricht verwenden, die folgenden Richtlinien:

  • Die Schüler müssen verstehen, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt.

  • So wie auch bei jeder anderen müssen Sie auch bei einer erfundenen Geschichte sicherstellen, dass sie passend, geschmackvoll und im Einklang mit dem Geist ist.

In der Zeitschrift der Kirche finden Sie oft erfundene Geschichten, die den Unterricht ergänzen und bereichern können. Befassen Sie sich mit den Ansprachen von der Generalkonferenz, wenn Sie wissen wollen, wie man Geschichten wirkungsvoll im Evangeliumsunterricht einsetzt.

Richtlinien dafür, wie eine Geschichte vorbereitet und erzählt wird

• Sie müssen einen Grund haben, weshalb Sie die Geschichte erzählen. Verwenden Sie Geschichten nicht bloß zur Unterhaltung der Schüler. Bringen Sie die Geschichte mit einem Evangeliumsgrundsatz in Verbindung, der zum Hauptgedanken oder zum Hauptziel des Unterrichts gehört.

• Falls die Geschichte nicht wahr ist, sagen Sie es den Schülern.

• Wählen Sie erbauliche Geschichten aus Ihrem Leben, aus der heiligen Schrift, aus den Zeitschriften und Leitfäden der Kirche, aus der Geschichte der Kirche und dem Leben der Generalautoritäten. Wenn Sie aus Ihrem Leben erzählen, sprechen Sie nicht über vergangene Missetaten oder Sünden.

• Achten Sie darauf, Geschichten zu verwenden, die der entsprechenden Altersgruppe angemessen sind.

• Lesen Sie die Geschichte, die Sie im Unterricht verwenden wollen, zunächst mehrmals gedankenvoll durch, um sich damit vertraut zu machen. Legen Sie dabei fest, ob Sie die Geschichte mit eigenen Worten wiedergeben wollen oder nicht. Geschichten mit ausdrucksstarken Dialogen oder Beschreibungen wirken vielleicht besser, wenn sie vorgelesen werden.

• Legen Sie fest, wie viel Zeit Sie für die Geschichte haben werden. Falls Sie sie kürzen müssen, nehmen Sie nur die Personen und Ereignisse in die Erzählung auf, die zum Verständnis der Geschichte notwendig sind.

• Wenn Sie die Geschichte mit eigenen Worten nacherzählen, legen Sie den Ablauf entweder schriftlich oder im Kopf fest. Üben Sie, die Geschichte laut mit eigenen Worten zu erzählen. Verwenden Sie Ausdrücke und Beschreibungen, die der Geschichte Leben und Farbe verleihen.

• Überlegen Sie, wie Sie den Zuhören helfen wollen, sich die Geschichte bildhaft vorzustellen. Sie können Interesse wecken, indem Sie ein Bild oder anderes Anschauungsmaterial, etwa eine Zeichnung an der Tafel oder einen Gegenstand, der mit der Geschichte zu tun hat, verwenden. Wenn Sie etwa erzählen wollen, wie das Buch Mormon hervorkam, können Sie beispielsweise ein Bild von Moroni zeigen, der die goldenen Platten im Hügel Cumorah versteckt. Sie können dazu fragen: „Was geschieht da?“ oder „Warum tut Moroni das?“

• Finden Sie einen interessanten Anfang, indem Sie die Personen und den Hintergrund der Handlung bildhaft beschreiben. Die Geschichte vom Erretter, der den Sturm stillte, kann etwa mit dem folgenden Schriftzitat beginnen: „Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, so dass das Boot von den Wellen überflutet wurde.“ (Matthäus 8:24.)

• Haben Sie Spaß daran, die Geschichte zu erzählen.

Sprechen Sie in natürlichem Tonfall – anregend und überzeugt.

• Sprechen Sie nach der Geschichte darüber, wie sich der Grundsatz, der darin zum Ausdruck kommt, anwenden lässt.

Zusätzliche Anregungen für Geschichten für kleine Kinder

• Halten Sie sich das Alter der Kinder vor Augen. Passen Sie die Geschichte an die Konzentrationsspanne und das Verständnis der Kinder an.

• Planen Sie, wie Sie die Kinder mit einbeziehen können.

Sie können die Kinder etwa bitten, ein Bild zu halten oder einen Satz nachzusprechen.

• Erklären Sie, bevor Sie mit der Geschichte beginnen, eventuelle schwierige Wörter, die die Kinder vielleicht nicht verstehen. Sie müssen dann nicht zwischendurch unterbrechen.

• Wenn Sie aus einem Bilderbuch vorlesen, machen Sie öfter einmal eine Pause, und zeigen Sie den Kindern die Bilder, die zur Geschichte gehören. Zeigen Sie die Bilder so lange, dass sie jedes Kind anschauen kann, bevor die Geschichte weitergeht.

• Wenn die Kinder etwas sagen oder eine Frage stellen, geben Sie eine einfache, kurze Antwort. Erzählen Sie dann weiter.

• Kleine Kinder hören gern dieselbe Geschichte mehrmals.

Wenn Sie eine Geschichte mehrmals erzählen, fragen Sie zwischendurch: „Was ist dann passiert?“ Sie können einem Kind ein Bohnensäckchen oder einen Stoffball zuwerfen und es bitten, die Geschichte weiterzuerzählen. Das Kind wirft sodann das Bohnensäckchen einem anderen Kind zu, und so geht es weiter, bis die Geschichte zu Ende ist.

• Stellen Sie mehrere Schriftstellen zusammen, die eine Begebenheit aus der Schrift erzählen. Bitten Sie sodann die Kinder, der Reihe nach ihren Teil aus der heiligen Schrift vorzulesen.

• Vielleicht sitzen die Kinder beim Geschichtenerzählen gern vor Ihnen auf dem Boden.

• Vielleicht macht es den Kindern Spaß, die Geschichte nachzuspielen.

Handpuppen

Mit Hilfe von Handpuppen lässt sich ein Teil der Lektion oder einer Geschichte darstellen; Handpuppen können die Kinder begrüßen, Anweisungen geben, ein Lied singen, beim Rollenspiel mitmachen, Fragen stellen oder die Aufmerksamkeit der Kinder fesseln.

Beispiele für Handpuppen

Kinderreime

Kleine Kinder mögen Gedichte und Lieder mit dazu passenden Bewegungen. Die Kinder können dabei mitma- chen, und Sie können sie einen Evangeliumsgrundsatz lehren. Solche Reime lassen sich zur Begrüßung verwenden oder als Vorbereitung auf das Gebet oder einfach, um die Kinder am Unterricht zu beteiligen.

Es ist nützlich, wenn man mehrere Kinderreime kennt, die man verwenden kann, sobald man bemerkt, dass der Unterricht aufgelockert werden muss oder die Kinder mit einbezogen werden müssen.

Solche Reime und Lieder finden Sie beispielsweise im Kinderliederbuch, in einigen PV-Leitfäden oder manchmal auch in der Kinderbeilage der Zeitschrift der Kirche. Sie können sich auch selbst passende Bewegungen zu einem Gedicht oder einem Lied ausdenken.

Beispiel für einen Kinderreim

Der folgende Kinderreim kann den Kindern vermitteln, dass wir für Gottes Schöpfung dankbar sind. Der Text stammt aus dem PV-Lied „The World Is So Big“ (Die Welt ist so groß). (Children’s Songbook, Seite 235.)

Die Welt ist so groß und wunderschön, [breiten Sie die Arme weit aus] drin können wir viel Herrliches sehn: Sterne, die leuchten uns in der Nacht, [öffnen und schließen Sie die Hände] und untertags die Sonne hell lacht. [breiten Sie die Arme weit aus] Die Welt ist so groß und wunderschön, Gott liebt uns sehr, das können wir sehn. [schlingen Sie die Arme um den Körper]

Wie Kinderreime gelernt werden

Lernen Sie die Wörter und Gesten zunächst einmal selbst auswendig. Den Kindern bringen Sie sie folgendermaßen bei:

  1. Sie sagen den Text auf und zeigen die Bewegungen. Führen Sie die Bewegungen langsam aus, und übertreiben Sie ruhig. Dadurch können die Kinder den Text und die Gesten besser verstehen.

  2. Fordern Sie die Kinder auf, mitzumachen.

  3. Falls es den Kindern Spaß macht, wiederholen Sie den Kinderreim. Wenn die Kinder unruhig werden, kürzen Sie ihn ab. Wenn ein Gedicht sehr lang ist, können die Kinder vielleicht nur die Bewegungen ausführen, während Sie den Text sagen.

Vielleicht wollen Sie mitunter auch ein passendes Bild zeigen. Sie finden eventuell Bilder in den Bildern zum Evangelium oder in den von der Kirche herausgegebenen Leitfäden oder in den Zeitschriften der Kirche. Sie können auch die Ausschneidefiguren für die PV verwenden (über den Versand zu bestellen).

Vielleicht wollen einige Kinder nicht mitmachen, schauen aber gerne den anderen zu. Sie werden schon mitmachen, wenn sie dazu bereit sind.

Kleingruppengespräch

Bei einem Kleingruppengespräch wird die Klasse in kleine Gruppen unterteilt, die sich mit einer bestimmten Frage auseinandersetzen und dann darüber berichten. Durch das Kleingruppengespräch lässt sich eine große Anzahl von Schülern am Unterricht beteiligen. Wer sonst eher schüchtern ist, sagt vielleicht lieber etwas in einer kleinen Gruppe. Dadurch lernt auch er erkennen, dass sein Beitrag für die anderen wichtig ist.

Eventuell lassen sich die Gedanken der einzelnen Gruppen auch durch ein Poster oder eine Liste oder ein Bild darstellen. Sie können beispielsweise darum bitten, dass jede Gruppe etwas zeichnet, wofür sie dankbar ist, oder ein Bild zu einer Begebenheit aus der Schrift malt.

Beispiele für Kleingruppengespräche

Der Lehrer des Ältestenkollegiums kann etwa bei einer Lektion zum Thema: „Wie bereite ich mich auf eine Vollzeit- mission vor?“ die Klasse in fünf Gruppen teilen und jede Gruppe eine der folgenden Fragen besprechen lassen, über die anschließend berichtet wird:

  • Was kann ein junger Mann tun, um sich auf den Dienst als Vollzeitmissionar vorzubereiten?

  • Was kann ein Vater tun, um seinem Sohn zu helfen, sich auf eine Vollzeitmission vorzubereiten?

  • Was können die Heimlehrer tun, um den Jungen und den jungen Männern zu helfen, sich auf eine Vollzeitmission vorzubereiten?

  • Was können die Berater des Aaronischen Priestertums tun, um den jungen Männern zu helfen, sich auf eine Vollzeitmission vorzubereiten?

  • Was kann man als Erwachsener tun, um sich auf eine Vollzeitmission vorzubereiten?

Das gleiche Schema lässt sich bei anderen Themen verwenden.

Wie ein Kleingruppengespräch durchgeführt wird

Anhand der folgenden Schritte wird gezeigt, wie ein Kleingruppengespräch durchgeführt wird. Überlegen Sie beim Planen des Kleingruppengesprächs, wie lange jeder Schritt dauern wird. Stellen Sie sicher, dass nicht zu viel Unterrichtszeit in Anspruch genommen wird.

  1. Teilen Sie die Klasse in Gruppen von mindestens drei Personen. (Sie können auch jeden Teilnehmer bitten, sich kurz mit seinem Nachbarn zu besprechen. In diesem Fall müssen Sie die Schritte 2 bis 6 entsprechend anpassen.)

  2. Wählen Sie für jede Gruppe einen Sprecher oder lassen Sie jede Gruppe ihren Sprecher selbst wählen. Ernennen Sie auch einen aus der Gruppe als Schriftführer. Er erhält ein Blatt Papier und einen Schreibstift. Der Schriftführer notiert die Ergebnisse. Der Gruppensprecher hält das Gespräch in Gang und berichtet anschließend der Klasse von dem, was in der Gruppe besprochen worden ist. (Falls beim Kleingruppengespräch jede Gruppe ein Bild malen soll, geben Sie jeder Gruppe die dazu benötigten Utensi- lien, also beispielsweise Papier und Buntstifte.)

  3. Stellen Sie jeder Gruppe ein Thema, das sich auf das Unterrichtsthema bezieht. Sie können alle Gruppen bitten, über das gleiche Thema zu sprechen, Sie können aber auch jeder Gruppe ein eigenes Thema stellen. Vielleicht hilft es, wenn Sie jeder Gruppe ein Blatt Papier mit ihrem Thema geben.

  4. Legen Sie die Zeit fest, die den Gruppen zum Besprechen zur Verfügung steht. Achten Sie darauf, dass jede Gruppe beim Thema bleibt. Machen Sie ein, zwei Minuten vor Ablauf der Zeit darauf aufmerksam, dass die Diskussion nun beendet werden muss.

  5. Bitten Sie die Gruppensprecher, die Ideen ihrer Gruppe zusammenzufassen. (Falls alle Gruppen über das gleiche Thema gesprochen haben, können die Gruppensprecher abwechselnd jeweils einen Gedanken nennen; sonst kann es geschehen, dass der erste Gruppensprecher viele Punkte anführt und die anderen kaum mehr etwas hinzuzufügen haben.)

  6. Fassen Sie die Präsentationen zusammen, und sorgen Sie dafür, dass das Thema hinreichend besprochen worden ist. Achten Sie darauf, dass die Lernenden verstehen, wie sich das Kleingruppengespräch auf den jeweiligen Evangeliumsgrundsatz bezieht.

Landkarten

Landkarten finden Sie unter anderem im Anhang der Bibel, in den Leitfäden der Kirche, in den Zeitschriften der Kirche und in der Gemeindehausbibliothek.

Wie Landkarten verwendet werden

Im Unterricht lassen sich Landkarten folgendermaßen verwenden:

  • Lassen Sie die Lernenden Ortschaften suchen, die in den Begebenheiten genannt werden, die Sie in der heiligen Schrift und in der Geschichte der Kirche studieren.

  • Zeichnen Sie eine einfache Landkarte an die Tafel.

  • Suchen Sie interessante Orte – etwa die Länder, in denen Vollzeitmissionare der Kirche dienen, oder die Städte, in denen ein Tempel steht.

Lesetheater (siehe auch Gemeinsames Vorlesen; Rezitation)

Beim Lesetheater lesen die Teilnehmer anhand eines vorgegebenen Textes eine Geschichte vor. Das Lesetheater lässt sich im Unterricht oder vor einem Publikum verwenden.

Sie können mit Hilfe dieser Methode eine Begebenheit aus der Schrift, eine Geschichte, ein Gedicht oder etwas anderes vorlesen lassen. Das Lesetheater eignet sich auch für ein Feiertagsprogramm oder sonst einen besonderen Anlass.

Beispiel für ein Lesetheater

Geschichte: Abinadi, König Noa und Alma

Vorgehensweise: Erklären Sie, dass Gott den Propheten Abinadi sandte, der das Volk des Königs Noa zur Umkehr aufrufen sollte. Lassen Sie die Lernenden vorlesen, was König Noa, seine bösen Priester, Abinadi, Alma und die Nephiten in Mosia 17:1–19 und 18:1,7–11,17,30 sagen. Bitten Sie jemand, als Erzähler die Texte zwischen den wörtlichen Zitaten vorzulesen.

Wie ein Lesetheater durchgeführt wird

• Wählen Sie Material aus, dass das Thema der Lektion vertieft. Passender Stoff findet sich in der heiligen Schrift, in den von der Kirche herausgegebenen Leitfäden und in den Zeitschriften der Kirche.

• Teilen Sie den Stoff in einzelne Rollen, und teilen Sie jedem Sprecher eine Rolle zu. Jeder Teilnehmer soll eine Rolle – entweder als Sprecher oder als Erzähler – erhalten.

Achten Sie darauf, dass die Teilnehmer genug Zeit haben, um ihren Text zu lernen und die Rolle zu verstehen.

• Falls Sie das Lesetheater vor Publikum aufführen, müssen die Teilnehmer ihren Text vorher proben. Achten Sie darauf, dass sie deutlich sprechen, zwischendurch innehalten und durch wechselnde Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit der Botschaft Ausdruck verleihen.

Musik

Die Erste Präsidentschaft hat gesagt: „Die geistliche Musik spielt in unseren Versammlungen eine wesentliche Rolle. Die Kirchenlieder laden den Geist des Herrn ein, sie fördern die Andacht, sie einen uns Mitglieder, und sie stellen eine Möglichkeit dar, den Herrn zu lobpreisen.

Durch das Singen der Kirchenlieder wird manch großartige Predigt gehalten. Die Lieder bewegen uns zu Umkehr und guten Werken, sie festigen das Zeugnis und den Glauben, sie trösten die Ermatteten und die Trauernden und machen uns Mut, bis ans Ende auszuharren. (Gesangbuch, Seite VII.)

Lieder können uns, wenn wir sie auswendig lernen und bei Bedarf singen oder aufsagen, unser Leben lang inspirieren und trösten.

Elder Dallin H. Oaks hat die Mitglieder der Kirche aufgefordert, häufiger von den Kirchenliedern Gebrauch zu machen, um sich selbst und andere zu stärken:

„Ich frage mich, ob wir in unseren Versammlungen, im Unterricht und zu Hause von diesem gottgesandten Hilfsmittel ausreichend Gebrauch machen. …

Wir müssen unsere Lieder mehr dazu nutzen, uns mit dem Geist des Herrn in Einklang zu bringen, einig zu werden und uns zu helfen, dass wir unsere Lehre lehren und lernen. Wir müssen unsere Lieder beim Missionieren, im Evangeliumsunterricht, in den Kollegiumsversammlungen, beim Familienabend und bei unseren Heimlehrbesuchen besser nutzen.“ (Der Stern, Januar 1995, Seite 9 und 11.)

Wie der Unterricht durch Musik bereichert wird

Sie können Musik auf verschiedene Weise einsetzen und dadurch den Unterricht bereichern und den Geist einladen. Sie finden hier einige Beispiele:

Einen Evangeliumsgrundsatz lehren oder wiederholen

Die meisten Kirchenlieder können dazu beitragen, dass ein Evangeliumsgrundsatz gelehrt oder etwas bereits Besprochenes wiederholt wird.

Wenn Sie anhand eines Liedes einen Grundsatz lehren wollen, können Sie zu dem Lied Fragen stellen, wodurch die Lernenden über die Botschaft des Liedes nachdenken und zum Unterrichtsgespräch angeregt werden. Wenn Sie beispielsweise das Lied „Gottes Gebote will ich befolgen“ (Gesangbuch, Nr. 204; Kinderliederbuch, Seite 68) singen möchten, können Sie fragen: „Weshalb fühlt man sich wohl sicher, weshalb findet man Ruhe, wenn man die Gebote hält?“ Sie können mittels des Liedes „Mein früheres Leben im Himmel“ (Kinderstern, April 1999, Seite 5) den Kindern vom Plan der Errettung erzählen. Sie können durch das Lied „O fest wie ein Felsen“ (Gesangbuch, Nr. 56) deutlich machen, dass der Erretter uns hilft, mit Schwierigkeiten fertig zu werden. Wenn Sie darlegen möchten, wie wir beim Tod eines lieben Angehörigen getröstet werden können, können Sie das Lied „Wo wird mir Trost zuteil?“ (Gesangbuch, Nr. 77) singen.

Nachdem Sie einen Evangeliumsgrundsatz gelehrt haben, können Sie etwa fragen: „Welches Kirchenlied kann uns daran erinnern?“ Singen Sie sodann eines der Lieder, die genannt wurden. Sie können auch für die Kinder ein Lied singen und sie danach fragen, was das Lied mit der Lektion zu tun hat. Anschließend bitten Sie die Kinder, das Lied mit Ihnen gemeinsam zu singen.

Einsichten zu einer Schriftstelle werden vermitteln

Zu jedem Lied gibt es im Gesangbuch der Kirche Schriftstellenangaben, die auch in einem eigenen Schriftstellenverzeichnis enthalten sind (siehe Gesangbuch, Seite 283f.). Auch zu den meisten Liedern im Kinderliederbuch gehören Schriftstellenangaben. Sie können anhand des Schriftstellenverzeichnisses Lieder für bestimmte Lektionen auswählen. Wenn Sie im Unterricht beispielsweise Johannes 13:34,35 besprechen, können Sie mit der Klasse das Lied „Liebet einander“ singen. (Gesangbuch, Nr. 200; Kinderliederbuch, Seite 74.) Es ist eines der Lieder, zu denen diese Schriftstelle angegeben ist.

Den Lernenden wird geholfen, ihr Zeugnis zu festigen und auszudrücken

Beim Singen von Kirchenliedern kann der Geist Zeugnis geben, dass die darin enthaltenen Grundsätze wahr sind. Es gibt Lieder, deren Text ein Zeugnis ist, so dass die Menschen beim Singen gemeinsam Zeugnis geben. Dazu gehören etwa „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Gesangbuch, Nr. 85); „Ich bin ein Kind von Gott“ (Gesangbuch, Nr. 202; Kinderliederbuch, Seite 2f.); „Wir danken, o Gott, für den Propheten“ (Gesangbuch, Nr. 11); und „Stand Jesus von den Toten auf?“ Kinderliederbuch, Seite 45).

Präsident Gordon B. Hinckley hat erzählt, wie die Musik sein Zeugnis vom Propheten Joseph Smith gestärkt hat:

„Es ist schon recht lange her, als ich im Alter von zwölf Jahren zum Diakon ordiniert wurde. Mein Vater, der Pfahlpräsident, nahm mich damals in meine erste Pfahl-Priestertumsversammlung mit. Da sangen alle diese Männer, einige mit einem europäischem Akzent, denn viele waren Bekehrte aus Europa, mit Kraft und Überzeugung und Zeugnis den folgenden Text:

Preiset den Mann, der einst sprach mit Jehova,

der ein Prophet war, von Christus ernannt,

der, von dem Geiste erfüllt, prophezeite nahes

Gericht jedem Volke und Land. [„Preiset den Mann“, Gesangbuch, Nr. 17]

Sie sangen vom Propheten Joseph Smith, und dabei schwoll mir das Herz voll Liebe zu ihm, und ich glaubte an den mächtigen Propheten dieser Evangeliumszeit. Schon als Kind hatte ich – in den Versammlungen und Klassen unserer Gemeinde ebenso wie zu Hause – viel über ihn gehört, aber damals in der Pfahl-Priestertumsversammlung war es etwas anderes. Ich wusste in jenem Moment durch die Macht des Heiligen Geistes, dass Joseph Smith tatsächlich ein Prophet Gottes war.“ („Praise to the Man“, Ensign, August 1983, Seite 2.)

Den Unterricht beenden und die Lernenden auffordern, einen bestimmten Evangeliumsgrundsatz anzuwenden

Am Ende des Unterrichts kann ein Kirchenlied oder ein PV-Lied den jeweiligen Grundsatz zusammenfassen und die Schüler motivieren. Wenn im Unterricht darüber gespro- chen wurde, dass wir die Gebote halten sollen, können Sie beispielsweise am Ende eines der folgenden Lieder singen: „Wähle recht“ (Gesangbuch, Nr. 158), „“Gottes Gebote will ich befolgen“ (Gesangbuch, Nr. 204; Kinderliederbuch, Seite 68) „Sei immer treu“ (Kinderliederbuch, Seite 80) oder „Nephis Mut“ (Kinderliederbuch, Seite 64).

Andächtige Gefühle hervorrufen

Sie können zu Hause beim Familienabend, beim Familienrat oder sonst einer Zusammenkunft Lieder singen, die andächtige Gefühle hervorrufen und das Evangeliumsstudium verbessern. Im Unterricht in der Kirche können Sie, wenn die Schüler das Klassenzimmer betreten, Musik abspielen oder jemand am Klavier spielen lassen. Das schafft eine andächtige Atmosphäre und stimmt die Lernenden auf den Unterricht ein.

Sie können die Andacht auch dadurch fördern, dass Sie leise Musik spielen, während Sie eine Geschichte vorlesen oder während die Kinder Bilder zum jeweiligen Unterrichtsthema zeichnen. Sie können auch jemand bitten, ein Lied vorzusingen, etwa „Geschichten von Jesus“ (Kinderliederbuch, Seite 57), während die Lernenden Bilder mit Begebenheiten aus der Schrift anschauen.

Wie angemessene Musik ausgesucht und vorbereitet wird

Wenn Sie für den Unterricht ein Lied suchen, sehen Sie im Stichwortverzeichnis des Gesangbuchs und des Kinder- liederbuchs nach, welche Lieder zum Thema passen. Im Versandkatalog der Kirche finden Sie ein Verzeichnis der Kassetten und CDs mit Aufnahmen von Musik der Kirche.

Achten Sie darauf, dass Musik, die nicht von der Kirche herausgegeben wurde, den Maßstäben der Kirche entspricht. (Siehe Abschnitt „Musik“ im Handbuch Anweisungen der Kirche.) Der Gemeinde-Musikbeauftragte oder -Musikleiter kann Ihnen bei der Auswahl und Vorbereitung geeigneter Musik helfen.

Wenn Sie ein Lied singen oder den Gesang dazu leiten, müssen Sie den Text so gut kennen, dass Sie sich auf die Schüler konzentrieren können und nicht auf den Text im Gesangbuch oder Liederbuch.

Anregungen zum Dirigieren

Lesen Sie den Abschnitt „Hinweise zum Gebrauch des Gesangbuchs“ im Gesangbuch (Seite 275ff.) und „Hinweise zum Gebrauch des Kinderliederbuchs“ im Kinderliederbuch (Seite 300–304.) Lernen Sie die grundlegenden Schlagfiguren. Auch die folgenden Anregungen können hilfreich sein:

• Geben Sie beim Dirigieren mit der Hand die Tonhöhe und das Tempo an. Dazu halten Sie Ihre Hand – mit der Handfläche nach unten – vor sich hin und heben oder senken sie, je nachdem, ob die Melodie steigt oder fällt. Außerdem geben Sie durch die Schnelligkeit Ihrer Hand- bewegungen das Tempo an. Sie können das jeweilige Melodiemuster auch an die Tafel zeichnen. Die ersten Takte des Melodiemusters von „Ich bin ein Kind von Gott“ (Gesangbuch, Nr. 202; Kinderliederbuch, Seite 2f.) sehen etwa so aus:

• Sie können auch anstelle der üblichen Schlagfiguren einfache Gesten machen, die zum Text passen.

Bitten Sie den Gemeinde-Musikleiter um Hilfe, wenn Sie meinen, beim Dirigierenlernen Hilfe zu brauchen.

Wie Musik im Unterricht für Kinder eingesetzt wird

Den meisten Kindern machen Aktivitäten mit Musik Freude. Der ansprechende Rhythmus hilft den Kindern, sich den Text zu merken und daran zu denken, was damit ausgesagt wird. Durch Musik können Kinder Evangeliumsgrundsätze verstehen lernen, und ihr Zeugnis wird gefestigt. Sie können die Musik auch zur Begrüßung einsetzen, als Vorbereitung aufs Gebet, um die Kinder auf das Thema einzustimmen oder nach einer Aktivität wieder zu beruhigen. Durch Musik lässt sich eine Lektion auflockern, und die Kinder können ihre überschäumende Energie einsetzen.

Bei vielen Lektionen sind Lieder angegeben, die den jeweiligen Grundsatz vertiefen. Sie können im Stichwortverzeichnis des Kinderliederbuchs auch weitere geeignete Lieder suchen.

Sie müssen kein erfahrener Musiker sein, um Musik in Ihrem Unterricht einzusetzen. Wenn Sie gut vorbereitet sind und gerne singen, werden die Kinder Freude an der Musik haben, die Sie verwenden, und daraus etwas lernen. Sie finden hier etliche Anregungen, wie man Musik im Unterricht für Kinder einsetzt. Weitere Anregungen finden Sie im Kinderliederbuch, Seite 300–304.

Es folgen einige Möglichkeiten, wie man das Lied „Ich freu mich auf den Tempel“ (Kinderliederbuch, Seite 99) einsetzt, um die Kinder über den Tempel zu belehren.

Ich kenne ein wunderschönes Lied über den Tempel. Hört gut zu, und findet heraus, was wir tun, wenn wir zum Tempel gehen.

Habt ihr herausgefunden, warum wir zum Tempel gehen? (Mögliche Antworten: um den Heiligen Geist zu spüren, um einen Bund mit Gott zu schließen, um als Familie gesiegelt zu werden.)

Singen wir das Lied noch einmal. Achtet jetzt bitte darauf, wessen Haus der Tempel ist.

Habt ihr herausgefunden, wem der Tempel gehört? (Er ist das Haus Gottes.)

Stellen Sie weitere Fragen, bis Sie über alle jene Textstellen gesprochen haben, die den Kindern helfen, die Aussage des Liedes zu verstehen.

Musik mit Erzähltext (eine Geschichte Singen)

Musik und Erzähltext können miteinander kombiniert werden, um eine Geschichte zu erzählen oder eine Evangeliumsbotschaft zu bringen, die mit der Lektion zu tun hat. Dabei wird ein Großteil der Geschichte oder der Botschaft durch Lieder ausgedrückt, die die Familie oder die Klasse gemeinsam singt. Kurze Erzähltexte schaffen einen Übergang von einem Lied zum nächsten.

Musik mit Erzähltext eignet sich auch für ein Feiertagsprogramm oder sonst eine Darbietung.

Beispiel für Musik mit Erzähltext

Die folgende Kombination aus Musik und Erzähltext eignet sich für einen Unterricht über Dankbarkeit.

Erzähltext: Gott liebt seine Kinder sehr. Der Herr hat seine Liebe unter anderem auch dadurch gezeigt, dass er für uns die Erde erschaffen hat. In Psalm 136 werden wir angewiesen, dem Herrn für die Erschaffung der Erde dankbar zu sein:

„Danket dem Herrn aller Herren. … Der allein große Wunder tut, … der den Himmel geschaffen hat in Weisheit, … der die Erde über den Wassern gegründet hat, … der die großen Leuchten gemacht hat, … die Sonne zur Herrschaft über den Tag, … Mond und Sterne zur Herrschaft über die Nacht.“ (Vers 3–9.)

Lied: „Für die Wunder dieser Welt“ (Gesangbuch, Nr. 32).

Erzähltext: Von der Erde, die der Herr für uns geschaffen hat, bekommen wir reichlich, was wir brauchen. Preisen wir Gott für die Segnungen, die wir „ernten“.

Lied: „Gottes Kinder, saget Dank“ (Gesangbuch, Nr. 53).

Erzähltext: Wir sollen dem Herrn auch aus tiefem Herzen für das Sühnopfer danken, das uns von Sünde rein machen und uns ewiges Leben geben kann. In dem Maß, wie wir ihm für sein Opfer danken, erkennen wir mehr, welche Macht darin steckt. Das ist eine überwältigende Erkenntnis, die uns demütig stimmt.

Lied: „Erstaunt und bewundernd“ (Gesangbuch, Nr. 118).

Erzähltext: Der Herr erwartet von uns, dass wir andere Menschen an den Segnungen teilhaben lassen, die uns zuteil werden, – dass wir die Hungernden speisen, die Nackten kleiden, uns der Kranken und Bedrängten hilfreich annehmen und diejenigen unterweisen, die nach der Wahrheit suchen. Dadurch zeigen wir ihm unsere aufrichtige Dankbarkeit für die Segnungen, die er uns gegeben hat.

Lied: „Weil mir so viel gegeben ist“ (Gesangbuch, Nr. 147).

Richtlinien zur Vorbereitung von Musik mit Erzähltexten

• Stellen Sie aus dem Stichwortverzeichnis des Gesangbuchs und des Kinderliederbuchs eine Liste von passenden Liedern mit ähnlichem Inhalt zusammen. Nehmen Sie Lieder, die Ihre Schüler kennen.

• Wenn Sie mit Klavierbegleitung singen, arbeiten Sie bei der Vorbereitung eng mit dem Pianisten zusammen, oder bitten Sie den Gesangsleiter, das zu tun. Stellen Sie sicher, dass der Pianist weiß, wann jedes Lied beginnt.

• Verwenden Sie zwischen den Liedern einfache Erzähltexte. Sie können Schriftstellen nehmen oder kurze Begebenheiten, ein Gedicht, ein persönliches Erlebnis oder ein Zitat. Wenn Sie diese Aktivität mit Kindern durchführen, können Sie auch Fragen stellen, die Sie im Erzähltext von den Kindern beantworten lassen. Dadurch verstehen die Kinder die Evangeliumsbotschaft, die vermittelt werden soll, leichter.

• Verwenden Sie eventuell auch Bilder, um den Lernenden zu helfen, sich die Geschichte oder die Evangeliumsbotschaft vorzustellen. Vielleicht können die Kinder die Bilder während der Darbietung halten.

Overhead-projektor (siehe auch Tafel)

In manchen Gemeindehausbibliotheken gibt es einen Overhead-Projektor, mit dessen Hilfe vergrößerte Bilder an die Wand oder eine Leinwand projiziert werden. Er lässt sich anstelle der Tafel einsetzen, besonders dann, wenn die Klasse so groß ist, dass nicht jeder an die Tafel sehen kann. Falls es in der Bibliothek einen Overhead-Projektor gibt, bitten Sie den Gemeindehausbibliothekar, Ihnen zu zeigen, wie man damit umgeht.

Podiumsdiskussion

Bei einer Podiumsdiskussion werden zwei oder mehrere Schüler oder eingeladene Gäste mit Fachkenntnissen oder besonderer Erfahrung gebeten, über ein bestimmtes Thema zu sprechen. Die Podiumsdiskussion wird von einem Diskussionsleiter (für gewöhnlich der Lehrkraft) geleitet.

Eine Podiumsdiskussion kann man dazu nutzen, bestimmte Informationen weiterzugeben oder darüber zu sprechen, wie sich ein Evangeliumsgrundsatz anwenden oder ein Problem lösen lässt. Bei einer Podiumsdiskussion können die Teilnehmer ihre Gedanken zu unterschiedlichen Themen austauschen. Wenn einige Schüler beauftragt werden, neuen Lehrstoff vorzustellen oder über Fragen zu diskutieren, die für die Klasse von Interesse sind, beteiligen sie sich aktiver am Lernprozess.

Wie eine Podiumsdiskussion vorbereitet wird

  1. Wählen Sie ein Thema aus, das der Lektion und dem Alter der Teilnehmer angemessen ist. Bereiten Sie zu diesem Thema Fragen vor, die Sie den Diskussionsteilnehmern stellen können.

  2. Wählen Sie als Diskussionsteilnehmer jemand aus, der sich nicht scheut, vor einer Gruppe Fragen zu beantworten. Beschränken Sie sich auf drei bis fünf Diskussionsteilnehmer. Wenn mehr als fünf Personen an der Podiumsdiskussion teilnehmen, dauert sie vielleicht zu lange, und der Einzelne hat nicht genug Zeit, um seine Gedanken zum Thema darzulegen. Falls Sie einen Gast mit Fachwissen oder besonderer Erfahrung einladen möchten, denken Sie daran, dass Sie dazu schon vorher die Genehmigung des Bischofs brauchen. (Siehe Hand- buch Anweisungen der Kirche, Buch 2: Führungskräfte des Priestertums und der Hilfsorganisationen, [1998], Seite 325.)

  3. Helfen Sie den Diskussionsteilnehmern bei der Vorbereitung. Erwägen Sie Folgendes:

    1. Machen Sie den Diskussionsteilnehmern klar, worum es bei der Podiumsdiskussion geht und was sie dabei zu tun haben. Dazu gehört auch, dass sie wissen, was sie vorher lesen oder worauf sie sich vorbereiten sollen. Sagen Sie ihnen auch, wie alt die Schüler sind, was die Klasse braucht, was für eine Präsentation Sie erwarten und wie viel Zeit den Diskussionsteilnehmern zur Verfügung stehen wird.

    2. Helfen Sie ihnen, die Informationen zu beschaffen, die sie für ihren Beitrag benötigen.

    3. Falls bei der Podiumsdiskussion neuer Lehrstoff oder neue Ideen vorgestellt werden, teilen Sie jedem Diskussionsteilnehmer mindestens eine Woche im Voraus einen bestimmten Themenbereich zu, auf den er sich vorbereiten soll. Sie können den Diskussionsteilnehmern dazu auch Schriftstellen, Leitfäden oder andere Quellen nennen.

    4. Falls die Diskussionsteilnehmer ein Problem erörtern werden, geben Sie ihnen bereits vorher eine Liste der Fragen, die besprochen werden sollen. Lassen Sie jeden zwei oder drei Fragen auswählen, die er gerne beantworten möchte.

    5. Geben Sie den Diskussionsteilnehmern kurz vor der Präsentation noch einige Minuten Zeit, um ihre Gedanken zum Thema auszutauschen.

Wie eine Podiumsdiskussion geleitet wird

  1. Stellen Sie die Stühle so auf, dass man die Diskussionsteilnehmer sehen und hören kann.

  2. Stellen Sie zu Beginn der Podiumsdiskussion die Diskussionsteilnehmer und das zu besprechende Thema vor.

  3. Falls Sie oder ein anderer beauftragter Diskussionsleiter die Diskussion leiten und die Fragen stellen, geben Sie jedem Diskussionsteilnehmer genug Zeit zum Antworten. Der Erfolg einer Podiumsdiskussion hängt zum großen Teil vom Diskussionsleiter ab. Er setzt den geistigen Rahmen für die Präsentation und leitet die Diskussion, indem er darauf achtet, dass die einzelnen Beiträge zum Thema oder Problem gehören, indem er eine schleppende Diskussion wieder in Gang bringt und indem er dafür sorgt, dass sich jeder Diskussionsteilnehmer beteiligen kann.

  4. Lassen Sie die Schüler den Diskussionsteilnehmern Fragen stellen.

  5. Fassen Sie nach der Diskussion die besprochenen Gedanken zusammen.

Rezitation (siehe auch Gemeinsames Vorlesen, Lesetheater)

Bei einer Rezitation wird ein Text aufgesagt, der für gewöhnlich auswendiggelernt wurde. Die Rezitation eignet sich für den Unterricht oder als Aufführung vor Publikum.

Sie können mit Hilfe dieser Methode Begebenheiten aus der Schrift, Geschichten, Gedichte und anderes vortragen. Die Rezitation eignet sich auch für ein Feiertagsprogramm oder sonst einen besonderen Anlass.

Beispiel für eine Rezitation

Thema: Die zehn Gebote

Vorgehensweise: Geben Sie am Sonntag vor einer Lektion über die zehn Gebote jedem Schüler den Text der zehn Gebote. Teilen Sie ein, wer was auswendig lernt. Lassen Sie im nächsten Unterricht jeden seinen Teil in der richtigen Reihenfolge aufsagen.

Wie eine Rezitation durchgeführt wird

• Wählen Sie Material aus, dass das Thema der Lektion vertieft. Passender Lesestoff findet sich in der heiligen Schrift, in den von der Kirche herausgegebenen Leitfäden, in den Zeitschriften der Kirche und im Kinderliederbuch.

• Teilen Sie den Stoff in einzelne Rollen, und teilen Sie jedem Sprecher eine Rolle zu. Jeder Teilnehmer soll eine Rolle – entweder als Sprecher oder als Erzähler – erhalten. Achten Sie darauf, dass die Teilnehmer genug Zeit haben, um ihren Text zu lernen und die Rolle zu verstehen.

• Falls Sie die Rezitation vor Publikum aufführen, müssen die Teilnehmer ihren Text vorher proben. Achten Sie darauf, dass sie deutlich sprechen, zwischendurch innehalten und durch wechselnde Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit der Botschaft Ausdruck verleihen.

Rollenspiel

Beim Rollenspiel stellen die Teilnehmer eine lebensnahe Situation oder ein Problem dar. Durch das Rollenspiel lernen sie, einen Evangeliumsgrundsatz in einer aus dem Leben gegriffenen Situation anzuwenden, denn sie müssen Lösungsvorschläge suchen, die Folgen eines bestimmten Verhaltens abwägen und den Standpunkt eines anderen nachvollziehen. Das Rollenspiel eignet sich als Einleitung oder Zusammenfas- sung einer Lektion oder kann zu einem Unterrichtsgespräch über einen Grundsatz der Lektion anregen.

Beachten Sie bitte: Ein Rollenspiel ist nicht dasselbe wie eine Fallstudie. Bei der Fallstudie wird eine Situation oder ein Problem besprochen. Beim Rollenspiel wird dargestellt, wie man sich in einer bestimmten Situation verhalten kann.

Beispiele für ein Rollenspiel

• Ein Kind hat seinen Eltern versprochen, bei der Hausarbeit zu helfen. Als es gerade anfangen will, kommen Freunde und wollen mit ihm spielen. Sie wollen, dass das Kind zuerst mit ihnen spielt und erst nachher seine Arbeit erledigt. Stellen Sie anhand eines Rollenspiels dar, was das Kind seinen Eltern und seinen Freunden sagen soll.

• Einige Freunde gehen die Straße entlang und finden eine Geldbörse mit etwas Geld. Sie haben keine Ahnung, wem sie gehört. Jeder hat einen anderen Vorschlag, was sie mit der Geldbörse machen sollen. Stellen Sie durch ein Rollenspiel dar, was sie tun sollen.

Wie das Rollenspiel eingesetzt wird

  1. Umreißen Sie vor dem Rollenspiel das Problem oder die Situation. Erzählen Sie den Teilnehmern so viel, dass sie ihre Rolle durchdacht darstellen können. Weisen Sie darauf hin, dass sie die Rolle eines anderen spielen und nicht sich selbst darstellen.

  2. Wählen Sie Teilnehmer aus, oder fragen sie, wer mitmachen möchte. Klären Sie, welche Rolle von wem gespielt werden wird. Lassen Sie möglichst viele Teilnehmer mitmachen, da es zumeist zielführender ist, wenn eine Situation im Rollenspiel von mehreren Teilnehmern dargestellt wird und nicht nur von einem allein. (Das Rollenspiel kann ein zweites Mal durchgeführt werden, damit sich mehrere Teilnehmer beteiligen und noch weitere Lösungsvorschläge ausfindig machen können.)

  3. Geben Sie den Teilnehmern einige Minuten Zeit, um zu überlegen, was sie tun werden.

  4. Bitten Sie die Zuschauer, gut aufzupassen; so wird jeder Anwesende mit einbezogen.

  5. Besprechen und bewerten Sie im Anschluss an das Rollenspiel die dargestellte Handlung, indem Sie Fragen stellen wie „Was denkt ihr darüber?“ oder „Kann das auch im täg- lichen Leben passieren?“ oder „Inwiefern haben Sie daraus gelernt, was Sie tun werden, falls diese Situation wirklich einmal eintritt?“ Lassen Sie die Schüler entscheiden, wie sie ein ähnliches Problem im Alltag lösen würden. Spre- chen Sie über die verschiedenen Lösungsvorschläge.

Allgemeine Richtlinien für das Rollenspiel

• Bei einem Rollenspiel soll jeder freiwillig mitmachen dürfen. Zwingen Sie niemand dazu.

• Stellen Sie im Rollenspiel eine aus dem Leben gegriffene Situation dar, die sich auf die Lektion bezieht und für die Schüler bedeutsam ist.

• Wird eine Situation dargestellt, die man selbst schon erlebt hat, kann man sich damit besser identifizieren. Wählen Sie die Situationen für das Rollenspiel jedoch mit Bedacht. Natürlich müssen die Probleme so lebensnah und bedeutsam sein wie möglich, doch soll möglichst kein Teilnehmer eine Rolle übernehmen müssen, die sein eigenes Leben darstellt.

• Achten Sie, die Lehrkraft, auf die Gefühle und die Einstel- lung der Lernenden. Akzeptieren Sie Fehler, und lehren Sie die Schüler, für den Standpunkt des anderen aufgeschlossen zu sein. Lassen Sie nicht zu, dass ein Teilnehmer kritisiert wird.

• Einfache Requisiten wie ein Hut oder ein Namensschild können das Rollenspiel besonders für Kinder interessanter machen.

Schaukasten

Wie unten gezeigt, handelt es sich beim Schaukasten um eine Schachtel, in der Bilder gezeigt werden, die sich auf einer Spule drehen lassen. Dieses Lehrmittel macht Kindern Spaß, besonders, wenn sie selbstgemalte Zeichnungen damit ansehen dürfen.

Mit Hilfe eines Schaukastens lassen sich verschiedene Teilbereiche eines Evangeliumsgrundsatzes darstellen, etwa verschiedene Arten, wie man den Sabbat heilighält. Schaukästen eignen sich auch für Geschichten aus der heiligen Schrift oder aus der Geschichte der Kirche.

Wie ein Schaukasten angefertigt wird

  1. Schneiden Sie in die Vorderseite einer großen Schachtel eine Öffnung. Sie muss so groß sein, dass immer gerade ein Bild hineinpasst.

  2. Schneiden Sie zwei Stäbe zu, die etwa 15 cm länger als die Schachtelbreite sind. Sie können einen Besenstiel oder auch Küchenpapierrollen verwenden.

  3. Schneiden Sie seitlich in die Schachtel zwei Löcher für die Stäbe, wie es oben gezeigt wird.

  4. Stecken Sie die Stäbe durch die Löcher.

  5. Geben Sie jedem Kind ein Blatt Papier und Buntstifte oder Wachsmalstifte. Jedes Kind soll einen Teilbereich eines Evangeliumsgrundsatzes oder eine Szene aus einer Geschichte zeichnen. Wenn die Bilder fertig sind, kleben Sie sie in der richtigen Reihenfolge aneinander, so dass eine einzige Rolle daraus entsteht. Sie können die Kinder ihre Bilder auch auf ein langes Blatt Papier zeichnen lassen.

  6. Befestigen Sie die Enden der Rolle an den Stäben.

Die Kinder können aus einer kleinen Schachtel, zwei Bleistiften und einem langen Papierstreifen eigene kleine Schaukästen anfertigen.

Schriften, Lehren aus den

Siehe „Lehren Sie aus der heiligen Schrift“, Seite 54–59.

Schriften, Markieren und Randnotizen

Siehe Seite 58–59.

Schriften, Schriftstellen Auswendig Lernen

Siehe „Auswendiglernen“, Seite 162–163.

Schriften, Studierhilfen

Siehe Seite 56–58.

Schriften, Vorlesen

Siehe Seite 56.

Spiele

Spiele bringen Abwechslung in den Unterricht, und die Lernenden gehen einer gemeinsamen Beschäftigung nach. Ideen für Spiele finden Sie in den von der Kirche herausgegebenen Leitfäden, in den Zeitschriften der Kirche und im Leitfaden Der Familienabend – Anregungen und Hilfsmittel.

Wie ein Spiel ausgewählt wird

Wenn Sie ein Spiel für den Unterricht auswählen, achten Sie bitte auf Folgendes:

  • Das Spiel muss den Evangeliumsgrundsatz deutlich machen, den Sie lehren.

  • Es muss in den Rahmen Ihres Unterrichts passen.

  • Es muss dem Alter und der Größe der Gruppe angemessen sein.

  • Es muss leicht zu verstehen sein.

  • Es darf nicht zuviel Zeit in Anspruch nehmen. Gelegentlich kann wohl ein Spiel länger dauern, doch sollte das die Ausnahme und nicht die Regel sein.

  • Ermutigen Sie nicht zum Wettbewerb. Geben Sie keine Belohnung für denjenigen, der „gewonnen“ hat.

  • Lassen Sie alle Lernenden mitmachen und dabei Erfolg haben. Loben Sie jeden gleichermaßen für sein Bemühen.

Beispiele für Spiele

Memory

Bei diesem Spiel gibt es jeweils zwei Karten, deren Text oder Bilder zusammengehören. Sie können dieses Spiel in der PV etwa auf die folgende Weise spielen:

Nehmen Sie 12 gleich große Blätter Papier, die groß genug sind, so dass jeder sie sehen kann. Befestigen oder zeichnen Sie auf 6 davon jeweils ein Bild, das mit dem Thema des Unterrichts in Zusammenhang steht. Auf die anderen schreiben Sie jeweils die Beschreibung eines der Bilder. Die Rückseite der Zettel nummerieren Sie von 1 bis 12. Legen Sie, sobald Sie das Spiel spielen wollen, die Blätter mit der nummerierten Seite nach oben auf den Fußboden, oder heften Sie sie an die Tafel. Sie müssen nicht in der Reihenfolge der Nummern geordnet sein.

Lassen Sie sodann ein Kind zwei Blätter umdrehen. Passen Bild und Text zusammen, nehmen Sie beide Blätter von der Spielfläche weg. Passen sie nicht zusammen, drehen Sie sie wieder um, und das nächste Kind ist an der Reihe. Wenn alle Bilder mit dem dazugehörigen Text aufgedeckt worden sind, sprechen Sie darüber, wie sich diese Bilder auf den Unterricht beziehen.

Das Spiel lässt sich auch folgendermaßen abwandeln:

• Schreiben Sie auf ein Blatt Papier die Hälfte einer Schriftstelle, und auf ein anderes die andere Hälfte. Oder schreiben Sie einen halben Satz aus einer Schriftstelle auf ein Kärtchen und die andere Hälfte auf ein zweites. Auf diese Weise bilden Sie Paare wie etwa „Die Wiederherstel- lung“ und „des Evangeliums“; „Lehis Vision“ und „vom Baum des Lebens“ oder „die eiserne“ und „Stange“.

• Schreiben Sie Schlüsselbegriffe aus jedem der 13 Glaubensartikeln auf 13 Kärtchen, und nummerieren Sie weitere 13 Kärtchen fortlaufend.

Ratespiel

Bei diesem Spiel gibt die Lehrkraft einige Hinweise, mit deren Hilfe die Lernenden einen Menschen, einen Ort, einen Gegenstand, eine Begebenheit aus der Schrift oder einen Grundsatz erraten sollen. Dieses Spiel eignet sich als Einleitung. Man kann damit auch einen Gedanken herausarbeiten.

Nennen Sie einen Hinweis nach dem anderen, und lassen Sie die Schüler jedesmal raten, worum es sich handelt. Nennen Sie anfangs allgemeine Hinweise, und werden Sie immer konkreter, bis jemand das Richtige errät. Anhand der folgenden Hinweise können die Kinder beispielsweise den Propheten Mose erraten:

Ich bin ein Prophet aus dem Alten Testament. Ich habe von Angesicht zu Angesicht mit Gott gesprochen. Ich wurde von einer ägyptischen Prinzessin erzogen. Ein Mann namens Aaron war mein Sprecher.

Ich habe das Volk Israel aus der Gefangenschaft geführt.

Sie können das Spiel in etwas abgewandelter Form auch folgendermaßen spielen:

• Die Kinder spielen zu zweit. Sie nennen jedem Kind ein Wort, das das andere Kind erraten soll. Das Kind, das das Wort kennt, nennt jeweils ein passendes Wort, anhand dessen das andere Kind das Wort erraten soll. Soll beispielsweise das Wort Taufe erraten werden, so kann das Kind Begriffe nennen wie etwa Wasser, Becken oder untertauchen. Wenn der Name Noach erraten werden soll, kann das Kind etwa Flut, Tiere, Arche, Taube oder Regenbogen sagen.

• Nennen Sie einem Schüler ein Wort; der andere muss es erraten, indem er bis zu 20 Fragen stellt, die sich alle mit Ja oder Nein beantworten lassen müssen.

• Lassen Sie ein Kind ein Bild von einem Gegenstand, einem Menschen oder einer Geschichte zeichnen. Die anderen sollen erraten, worum es sich handelt.

Antwortspiel

Schreiben Sie auf einzelne Zettel Fragen, die den Lernenden helfen sollen, das Thema am Ende des Unterrichts zu wiederholen. Stecken Sie die Zettel in ein Glas oder sonst einen Behälter.

Bei der Wiederholung werfen Sie einem Teilnehmer ein Bohnsäckchen oder sonst einen weichen Gegenstand zu, und lassen Sie ihn eine Frage ziehen. Er beantwortet sie und wirft sodann das Säckchen einem anderen Teilnehmer zu, der ebenfalls eine Frage zieht und beantwortet.

Brettspiel

Bei einem Brettspiel rücken die Spieler mit ihren Figuren vom Anfangspunkt bis zum Ziel weiter, indem sie Fragen beantworten oder sonst Anweisungen auf vorher vorbereiteten Kärtchen befolgen. Das Spielebrett kann aus festem Karton angefertigt oder an die Tafel gezeichnet werden. Münzen oder kleine Gegenstände können als Figuren dienen, wenn Sie mit einem Spielebrett spielen. An der Tafel können Sie den Spielstand mit Kreide einzeichnen. Anhand der Kärtchen soll ein Evangeliumsgrundsatz gelehrt oder wiederholt werden. Sie können beispielsweise Karten mit folgendem Inhalt anfertigen:

• Dein kleiner Bruder bringt ein Spielzeug nach Hause, das seinem Freund Hannes gehört. Er sagt: „Hannes hat viele Spielsachen. Er braucht das hier nicht.“ Du erklärst ihm, dass er das Spielzeug Hannes zurückgeben muss, denn es gehört ihm nicht. Du begleitest ihn zu Hannes, damit er das Spielzeug zurückgeben kann. Weil du ehrlich gehandelt hast, darfst du sechs Schritte weitergehen.

• Du hast für einen Test in der Schule nichts gelernt.

Deswegen schreibst du von Deinem Nachbarn ab. Weil das nicht ehrlich ist, musst du drei Schritte zurückgehen.

Das Spiel wird mit umgedrehten Kärtchen gespielt. Jeder zieht der Reihe nach eine Karte, liest vor, was darauf steht, und geht vor oder zurück, je nachdem, was auf seinem Kärtchen angegeben ist.

Stationen

Stationen sind Stellen, an denen jeweils eine andere Lehrkraft eine Lernaktivität durchführt. Die Lernenden werden in gleich große Gruppen aufgeteilt und gehen von einer Station zur anderen. Der Leiter jeder Station leitet die jeweilige Lernaktivität; er bleibt an seiner Station und gibt jeder Gruppe, die zu ihm kommt, die gleiche Information oder Präsentation.

Entweder Sie selbst oder die Leiter der Stationen achten darauf, wieviel Zeit zur Verfügung steht, so dass die Gruppen bei jeder Lernaktivität etwa gleich lange bleiben. Sie können Musik spielen, wenn es Zeit zum Wechseln wird. Planen Sie auch Zeit ein, um mit der gesamten Klasse das Gelernte zusammenzufassen.

Beispiele für Stationen

• Stellen Sie Gegenstände zu einem bestimmten Themenkreis aus, und bitten Sie jeweils jemand, diese zu erklären. Sie können beispielsweise Stationen für eigene Herstellung und Vorratshaltung, Lebensmittel-, Wasser- und Brennstoffvorräte sowie den Notfallsrucksack durchführen.

• Bitten Sie die Lehrkräfte der verschiedenen Stationen, jeweils über einen Teilbereich des Familienlebens zu spre- chen, etwa über die Aufgabe der Eltern, über Disziplin oder Kommunikation in der Familie.

• Bei jeder Station stellt jemand eine Person aus der heiligen

Schrift dar. Der Betreffende spricht darüber, wie derjenige, den er darstellt, glaubenstreu nach dem Evangelium gelebt hat.

• Stellen Sie bei jeder Station eine einfache Handarbeit, ein Spiel oder sonst eine Aktivität der Pionierkinder vor.

Tafel

Die Tafel ist eines der einfachsten Werkzeuge im Unterricht und zudem meistens verfügbar. Die Tafel lässt sich folgendermaßen einsetzen:

• Sie können den Lernenden helfen, sich wichtige Begriffe oder Hauptgedanken einzuprägen, indem Sie diese an der Tafel hervorheben.

• Sie können den Ideen der Lernenden Aufmerksamkeit verschaffen, indem Sie sie an die Tafel schreiben.

• Sie können das Unterrichtsgespräch leiten, indem Sie die Fragen und die dazu gehörenden Antworten der Lernenden aufschreiben. Beispielsweise so:

• Sie können Begriffe oder Geschichten verdeutlichen, wenn Sie sie vereinfacht darstellen. Beispielsweise so:

• Sie können Stichpunkte oder eine Aufstellung aufschreiben, wodurch es den Lernenden leichter fällt, dem Unterrichtsgespräch zu folgen.

• Sie können Aufträge oder Schriftstellen aufschreiben, die mit der Lektion oder mit der darauffolgenden Lektion zu tun haben.

Richtlinien zur Verwendung der Tafel

Die folgenden Richtlinien können Ihnen helfen, die Tafel im Unterricht wirksam einzusetzen. Sie gelten gleichermaßen für die Verwendung eines Overhead-Projektors oder einer Weißwandtafel.

• Planen und üben Sie, was Sie aufschreiben werden, und legen Sie fest, wie Sie die einzelnen Punkte oder Zeichnungen an der Tafel anordnen wollen. Üben Sie die Zeichnungen, die Sie im Unterricht verwenden werden.

• Falls Sie im Unterricht Stichpunkte, eine Liste oder eine Zeichnung verwenden wollen, können Sie sie bereits vor dem Unterricht an die Tafel schreiben, mit Papier abdecken und zur richtigen Zeit im Unterricht zeigen.

• Schreiben Sie leserlich und groß genug, so dass jeder sehen kann, was an der Tafel steht. Achten Sie auf Zwischenräume, Übersichtlichkeit und leichte Lesbarkeit. Schreiben Sie nur Schlüsselbegriffe oder Hauptgedanken an die Tafel.

• Verwenden sie Strichfiguren und einfache Formen, um eine Geschichte oder einen Gedanken zu veranschau- lichen. Wenn Sie die Figuren und Formen einfach halten, vermeiden Sie, dass sich der gesamte Unterricht um Ihre Zeichnung dreht.

• Halten Sie die Aufmerksamkeit der Schüler wach, indem Sie sprechen, während Sie an der Tafel schreiben

• Schreiben Sie nicht allzu lange an der Tafel. Dadurch verlieren die Lernenden vielleicht das Interesse am Unterricht.

• Entschuldigen Sie sich nicht für Rechtschreibfehler, Ihre Handschrift oder Ihr mangelndes Zeichentalent, denn gerade das lenkt die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt. Wenn Sie sich an der Tafel nicht wohlfühlen, bitten Sie jemand anders, Ihnen zu helfen.

• Bitten Sie von Zeit zu Zeit jemand anders, an Ihrer Stelle an die Tafel zu schreiben, so dass Sie den Blickkontakt mit den Lernenden aufrecht halten können. Achten Sie darauf, dass der Betreffende auch weiß, was er aufschreiben soll und wo.

Theaterspiel

Beim Theaterspiel wird eine Geschichte dargestellt. Dadurch, dass Begebenheiten aus der Schrift, aus der Geschichte der Kirche oder aus Zeitschriften der Kirche dargestellt werden, lässt sich ein Evangeliumsgrundsatz oft besser verstehen.

Verschiedene Arten des Theaterspiels

Beim Theaterspielen kann man auf unterschiedliche Weise vorgehen. Beispielsweise so:

• Sie können eine Begebenheit vorlesen (oder vorlesen lassen), und die Teilnehmer stellen sie pantomimisch dar.

• Sie können eine Begebenheit erzählen, und anschließend stellen die Teilnehmer sie mit oder ohne Worte dar. Kleinen Kindern macht es oft Spaß, eine Geschichte mehrmals darzustellen, wobei sie jedesmal eine andere Rolle übernehmen.

• Sie können im voraus ein Manuskript erstellen, aus dem jeder Teilnehmer seinen Text vorliest.

• Sie können einige Teilnehmer eine bekannte Geschichte pantomimisch darstellen lassen. Die anderen müssen raten, worum es sich handelt.

• Sie können so tun, als ob Sie jemand interviewen, der eine Person aus der heiligen Schrift oder aus der Geschichte der Kirche darstellt. Sie können etwa jemand bitten, die Rolle Sems, eines Sohnes Noachs, zu übernehmen. Sie können ihm sodann über seinen Vater, der dem Volk predigte, über die Flut, über die Arche und über jenen Tag, als Noach und seine Familie wieder an Land gehen konnten, befragen. (Bei einem solchen „Interview“ empfiehlt es sich, den Betreffenden vorher von den Fragen in Kenntnis zu setzen, die Sie ihm stellen werden.)

Wie ein Theaterspiel vorbereitet und durchgeführt wird

Jedes Theaterspiel muss, ganz gleich, wie gespielt wird, eindeutig mit der Lektion zu tun haben. Es soll den Lernenden einen Evangeliumsgrundsatz einprägsam vermitteln und eine einfache, klare Aussage haben. Der Heiligkeit der Ereignisse aus den heiligen Schriften oder aus der Geschichte der Kirche darf kein Abbruch getan werden.

Einfache Kostüme wie etwa ein Mantel oder ein Hut können das Theaterspiel besonders für Kinder interessant machen. Sie können auch Namensschilder anfertigen, aus denen hervorgeht, wer durch wen dargestellt wird.

Einige Lernende übernehmen vielleicht nicht gern eine Rolle aus der heiligen Schrift oder aus der Geschichte der Kirche. Sie können sich etwas ausdenken, um auch diese Schüler mit einzubeziehen. Ein kleines Kind spielt vielleicht lieber ein Tier oder sorgt für die Geräuschkulisse, indem es etwa den Wind oder das Geräusch laufender Füße nachahmt. Wer nicht mitmachen möchte, darf auch nicht dazu gedrängt werden.

Ein Theaterspiel wird folgendermaßen geleitet:

  1. Fragen Sie, wer mitmachen möchte, und teilen Sie die Rollen ein.

  2. Erklären Sie den Teilnehmern die Geschichte und wie die Personen darin dargestellt werden sollen.

  3. Helfen Sie den Teilnehmern bei Bedarf während des Spiels mit dem Text. Vielleicht müssen Sie ihnen zuflüstern, was sie sagen sollen. Bei kleinen Kindern können Sie Fragen stellen, die ihnen weiterhelfen, etwa „Was kommt als nächstes?“ oder „Und was sagst du jetzt?“

Ein Theaterspiel soll nicht die gesamte Unterrichtszeit dauern. Achten Sie darauf, dass am Ende genügend Zeit bleibt, so dass Sie die Teilnehmer fragen können, was sie gelernt haben. Helfen Sie ihnen, die Aussage des Theater- stücks auf die Lektion und auf ihr Leben zu beziehen.

Hinweis: Darstellungen der Gottheit beim Theaterspiel

„Gott der Vater und der Heilige Geist werden in Versammlungen, Theaterstücken oder Musicals nicht dargestellt.

Wenn der Erretter dargestellt wird, muss das mit äußerster Ehrfurcht und Würde geschehen. Nur jemand mit gutem Charakter kommt für die Rolle in Betracht. Der Darsteller des Erretters darf nur Schriftstellen zitieren, die vom Erretter selbst stammen. Der Darsteller des Erretters darf nicht singen oder tanzen.

Nach der Vorstellung darf der Darsteller das Kostüm nicht im Foyer oder anderswo tragen. Er muss sich sofort umziehen und Alltagskleidung anziehen.

Der Erretter darf bei einem Theaterstück nicht von Kindern dargestellt werden, außer in Krippenszenen.“ (Handbuch Anweisungen der Kirche, Buch 2: Führungskräfte des Priestertums und der Hilfsorganisationen, [1998], Seite 279.)

Sie können einen Erzähler bitten, die Worte des Erretters aus der heiligen Schrift vorzulesen.

Unterrichtsgespräch

Siehe „Ein Unterrichtsgespräch führen“, Seite 63–65.

Vergleich und Anschauungsunterricht

Die abstrakten Aspekte des Evangeliums – Grundsätze wie etwa Glaube, Umkehr, Liebe, das Sühnopfer Jesu Christi, die Sündenvergebung und die Erlösung – lassen sich oft schwer lehren. Elder Boyd K. Packer hat gesagt:

„Wer das Evangelium lehrt, schafft kein Abbild der materi- ellen Welt; er befasst sich vielmehr mit dem Abstrakten, das in uns ist, und darin liegt der große Unterschied. Wir können nicht auf die normalerweise verwendeten Hilfsmittel zurückgreifen. Einem kleinen Kind zu erklären, was eine Katze ist, ist viel einfacher, als ihm eine Vorstellung dessen zu vermitteln, was der Glaube ist; Glaube ist schwer zu beschreiben.

Wie groß ist etwa der Glaube? Doch Größenbezeichnungen helfen da nicht viel weiter. Einem Kind, das keine Ahnung vom Glauben hat, können wir nur sehr unbestimmte Größenbezeichnungen vermitteln, etwa ‚viel Glaube‘ oder ‚wenig Glaube‘. Wir können ihm nicht sagen, welche Farbe er hat. Wir können ihm nicht sagen, welche Form er hat. Wir können ihm nicht sagen, welche Beschaffenheit er hat.“

Elder Packer beschreibt sodann ein Hilfsmittel, das wir bei der Unterweisung abstrakter Grundsätze verwenden können: „Bringen Sie den abstrakten Gedanken … mit einem greifbaren Gegenstand in Verbindung, den die Schüler kennen, und gehen Sie von diesem Wissen aus.“ (Teach Ye Diligently, Neuauflage, [1991], Seite 31f.)

Sie können mit Hilfe von Vergleichen und Anschauungsunterricht abstrakte Grundsätze veranschaulichen. Neben Geschichten und dem eigenen Zeugnis eignen sich auch diese Methoden hervorragend dafür, ewige Wahrheiten zu lehren, die sich mit den Sinnen nicht erfassen lassen.

Wer einen Vergleich oder einen Anschauungsunterricht verwendet, muss dabei bedenken, dass er dadurch das Unterrichtsziel vertiefen soll und nicht von dem zu erlernenden Evangeliumsgrundsatz ablenken darf.

Vergleich

Der Erretter hat oft alltägliche Gegenstände, die seine Zuhörer kannten, oder Erlebnisse, mit denen sie vertraut waren, verwendet, um einen geistigen Grundsatz zu veranschaulichen. Er bezeichnete sich als „das Brot des Lebens“ (Johannes 6:35) und „der gute Hirt“ (Johannes 10:11,14). Er lehrte die Jünger, dass man nach dem verlorenen Schaf suchen (siehe Matthäus 10:5–8) und seine Lämmer weiden müsse (siehe Johannes 21:15–17). Der Herr verglich das Himmelreich mit einem Schatz, einer Perle oder einem Fischernetz (siehe Matthäus 13:44–48). Er verglich den Glauben mit einem Senfkorn (siehe Matthäus 17:20). Er sagte, dass man den Menschen an seinen Früchten erkennen kann (siehe Matthäus 7:15–20). In seinen Lehren wurde aus einem engen Tor der Weg zum ewigen Leben (siehe Matthäus 7:13,14), und aus seinen Jüngern wurden Menschenfischer (siehe Matthäus 4:18,19). Er sprach davon, dass er sein Volk sammle, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel nimmt (siehe Matthäus 23:37).

Mit Übung und Phantasie lässt sich durch bekannte Gegenstände ein Bezug zum Evangelium herstellen. Das Beten lässt sich etwa mit einem Radio vergleichen, der Patriarchalische Segen mit dem Liahona und die Hoffnung mit einem Sonnenstrahl, der durch die Wolken bricht. Solche Lektionen finden Sie im Alltag – bei der Arbeit, im Haushalt oder im Umgang mit anderen. (Siehe „Überall nach Lektionen Ausschau halten“, Seite 22–23.)

Elder Packer hat eine Formel vorgeschlagen, wie sich Vergleiche aufstellen lassen: ist wie Diese Formel lässt sich, wie unten gezeigt, beispielsweise im Unterricht über Umkehr anwenden. Der abstrakte Grundsatz der Umkehr wird verständlicher, wenn man ihn mit etwas Einfachem und Bekanntem vergleicht. Elder Packer hat gelehrt:

„Nehmen wir das Thema Umkehr.

Umkehr ist wie Welchen alltäglichen Gegenstand, der allseits bekannt ist, könnte man mit der Umkehr vergleichen? Nehmen wir einmal an, wir vergleichen den Begriff ‚Umkehr‘ mit Seife.

Umkehr ist wie Seife (Siehe Teach Ye Diligently, Seite 36f.; siehe auch Seite 34.)

Weitere Beispiele für Vergleiche

Es folgt eine Aufstellung von Vergleichen, die sich für den Evangeliumsunterricht eignen:

  • Das Studium der heiligen Schrift ist wie ein Festmahl.

  • Kinder sind wie ein Schatz.

  • Der Glaube ist wie ein Schutzschild.

  • Die heilige Schrift ist wie ein Floß in reißendem Wasser.

  • Sünde ist wie Treibsand.

Anschauungsunterricht

Wie beim Vergleich wird auch beim Anschauungsunterricht ein abstrakter Grundsatz mit einem bekannten Gegen- stand verglichen. Beim Anschauungsunterricht zeigen Sie allerdings diesen konkreten Gegenstand. Sie sprechen nicht nur darüber. Wenn eine Lehrkraft beispielsweise dem Lernenden besser verständlich machen will, wie die Umkehr den Menschen reinigt, kann sie ein Stück Seife zeigen oder sich sogar Schmutz von den Händen waschen.

Weitere Beispiele für den Anschauungsunterricht

Es folgen einige Beispiele, die zeigen, wie sich der Anschauungsunterricht einsetzen lässt:

• Um zu zeigen, dass heilige Handlungen und Bündnisse untrennbar miteinander verbunden sind, zeigen Sie eine Münze. Fragen Sie, welche Seite wichtiger ist. (Keine.) Fragen Sie, ob sich die beiden Seiten von einander trennen lassen. Erklären Sie sodann, dass heilige Handlungen und Bündnisse untrennbar miteinander verbunden sind, so wie sich die zwei Seiten einer Münze nicht voneinander trennen lassen. Weisen Sie auch darauf hin, dass heilige Handlungen und Bündnisse notwendig sind, wenn man in die Gegenwart Gottes eingelassen werden will, so wie eine Münze etwa als Eintrittsgeld notwendig sein kann.

• Um hervorzuheben, dass jeder Einzelne wichtig ist, lassen

Sie die Lernenden ein einfaches Puzzle zusammensetzen, von dem Sie einen Teil weggenommen haben. Geben Sie den Schülern den fehlenden Teil, sobald sie danach fragen. Fragen Sie, warum der fehlende Teil wichtig ist. Erklären Sie, dass jedes Puzzle-Teilchen für ein Familienmitglied oder einen Mitschüler steht. Jeder ist wichtig.

• Mit Hilfe einer Landkarte können Sie zeigen, wie wichtig das Evangelium ist. Fragen Sie, wozu man eine Landkarte braucht. Vergleichen Sie die Karte mit dem Evangelium. Erklären Sie, dass uns das Evangelium Jesu Christi führt, ebenso wie uns eine Landkarte führt. Das Evangelium hilft uns, auf dem Weg zu bleiben, der zum ewigen Leben beim himmlischen Vater führt.

• Um zu zeigen, dass man das Wort Gottes nähren muss, nachdem es einem ins Herz gepflanzt worden ist (siehe Alma 32:28–43), zeichnen Sie zwei Bilder – eine gesunde Pflanze in feuchtem, fruchtbarem Boden, und eine kranke Pflanze in trockenem, kargem Boden.

Wann sich Vergleich und Anschauungsunterricht verwenden lassen

Vergleich und Anschauungsunterricht lassen sich vielfältig einsetzen, doch eignen sie sich besonders für folgende Fälle:

• Wenn Sie Aufmerksamkeit wecken müssen. Mit Hilfe eines Vergleichs oder eines Anschauungsunterrichts können Sie rasch das Interesse wecken, die Aufmerksamkeit auf etwas lenken oder eine Einleitung zu einem Thema oder einem Grundsatz gestalten.

• Wenn Sie einen Lektionsplan brauchen. Gelegentlich lässt sich aus einem Vergleich oder einem Anschauungsunterricht eine ganze Lektion machen.

• Wenn Sie beenden, zusammenfassen und auffordern müssen. Nachdem Sie einen Evangeliumsgrundsatz gelehrt haben, können Sie das Gesagte mit Hilfe eines Vergleichs oder eines Anschauungsunterrichts zusammenfassen und die Schüler auffordern, ihr Leben zum Positiven hin zu verändern.

Vortrag

Mitunter empfiehlt es sich, einen bestimmten Grundsatz oder ein geschichtliches Ereignis einfach abzuhandeln, statt darüber ein Unterrichtsgespräch zu führen oder sonst eine Lernaktivität durchzuführen. Ein Vortrag kann sehr viel bewirken, wenn er zur passenden Zeit gehalten wird – etwa, wenn man einen umfangreichen Lehrstoff rasch abhandeln möchte, wenn man etwas Neues vortragen oder die Lektion zusammenfassen möchte.

Wie ein Vortrag gehalten wird

Ein Vortrag eignet sich im allgemeinen besser für ältere Schüler als für Kinder, denen es mitunter schwerfällt, beim Zuhören lange ruhig zu sitzen. Doch auch für Erwachsene kann ein Vortrag ermüdend sein, wenn er nicht gut dargeboten wird. Die folgenden Richtlinien können Ihnen helfen, einen wirksamen Vortrag zu halten:

  • Machen Sie sich mit dem Thema so vertraut, dass Sie nicht alles Wort für Wort vorlesen müssen. So können Sie mit den Lernenden Blickkontakt halten.

  • Verwenden Sie Anschauungsmaterial, etwa Bilder, Poster, Tabellen, Landkarten, die Tafel oder Overhead- Folien. Diese Hilfsmittel wecken das Interesse und die Aufmerksamkeit.

  • Setzen Sie den Vortrag in Bezug zum täglichen Leben, so dass die Lernenden die Grundsätze im Alltag anwenden können.

  • Reden Sie so, dass die Lernenden Sie verstehen können.

  • Verändern Sie den Tonfall und die Höhe der Stimme, um für Abwechslung zu sorgen und Wichtiges hervorzuheben.

  • Lassen Sie möglichst die Schüler Fragen stellen und das Thema diskutieren. Selbst wenn Sie mit Hilfe eines Vortrags mehr Lehrstoff durchnehmen können, sollte es in den meisten Lektionen doch möglich sein, die Schüler auf die eine oder andere Weise mit einzubeziehen.

Weisswandtafel

Siehe „Tafel“, Seite 179–180.

Zeichnen und Malen

Evangeliumsgrundsätze werden mitunter leichter verständlich, wenn die Schüler ein Bild dazu malen. Durch eine Zeichnung können sie das, was sie in bezug auf eine Geschichte oder einen Evangeliumsgrundsatz gelernt haben und empfinden, entdecken und ausdrücken.

Beispiele für Zeichnen und Malen

• Lassen Sie die Lernenden ein Bild zum Thema der Lektion zeichnen oder malen, beispielsweise ein Bild von ihrem Zuhause, ihrer Familie oder einem Feiertag, vom Zehnten oder davon, wie man sich auf den Tempel vorbereitet.

• Lassen Sie die Lernenden ein Wandbild malen oder eine Zeitlinie, die zur Lektion passt. Alle malen gemeinsam auf einem großen Bogen Papier.

• Erzählen Sie eine Geschichte. Lassen Sie die Lernenden ein Bild zeichnen, das verdeutlicht, was sie dabei empfinden.

• Lassen Sie nach einer Geschichte jeden einen Teil der Geschichte zeichnen, und lassen Sie die Lernenden anhand ihrer Bilder die Geschichte nacherzählen. Sie können die Bilder aneinanderheften und in einem Schaukasten zeigen. (Siehe „Schaukasten“, Seite 177.)

• Singen Sie ein Kirchenlied oder ein PV-Lied, oder spielen Sie eine Aufnahme davon vor. Lassen Sie die Schüler dazu ein Bild malen, das ausdrückt, woran sie dabei denken oder was sie dabei empfinden.

Richtlinien für das Zeichnen und Malen

Achten Sie, wenn im Unterricht gezeichnet wird, darauf, dass die Aktivität mit den gelernten Grundsätzen zu tun hat. Lassen Sie nicht die Aktivität selbst zum Mittelpunkt des Unterrichts werden. Bleiben Sie bei einfachen Projekten, die die Lernenden in kurzer Zeit fertigstellen können. Kümmern Sie sich darum, dass das notwendige Material vorhanden ist.

Ermutigen Sie die Lernenden, beim Zeichnen ihre Phantasie zu gebrauchen. Bemühen Sie sich, den Kindern nicht das Gefühl zu geben, sie müssten so und nicht anders malen. Loben Sie ein jedes Kind. Wenn Sie zu einem Bild eine Frage stellen wollen, fragen Sie nicht: „Was hast du denn da gemalt?“, sondern: „Erzähl mir, was Du da malst.“

Gelegentlich verwenden Sie vielleicht Seiten zum Ausmalen aus der Kinderbeilage der Zeitschrift der Kirche. Erinnern Sie die Kinder daran, dass sie andächtig und ehrfurchtsvoll sein sollen, wenn sie ein Bild des Erretters ausmalen.

Wenn Sie dann wieder mit dem Unterricht fortfahren möchten, können Sie die Schüler erst noch bitten, etwas über ihre Zeichnung zu sagen. Fragen Sie sie, wie sich die Zeichnung auf den Unterricht bezieht. Lassen Sie sie über ihre Gefühle sprechen. Mitunter ist es hilfreich, wenn Sie die Zeichnungen bis Unterrichtsende aufhängen.

Falls Sie eine Klasse in der Kirche unterrichten, bitten Sie die Kinder, ihre Bilder zu Hause den Eltern zu zeigen. So erinnern sie sich besser an das, was sie gelernt haben. Die Eltern können dadurch auch mit den Kindern über einen Evangeliumsgrundsatz sprechen.

Zeigen (siehe auch Bilder)

Wir lernen durch alle Sinne. In einer formellen Lernumgebung wird größtenteils durch das gesprochene Wort gelehrt, aber eine Lehrkraft, die den Lernenden helfen möchte, besser zu verstehen und zu lernen, verwendet auch etwas zum Anschauen. Fast jeder lernt besser und prägt sich das Gedankengut besser ein, wenn es ihm mit Hilfe von Bildern, Landkarten, Wortgruppen oder anderem vermittelt wird und nicht nur durch das gesprochene Wort allein.

Es folgen einige Beispiele zum Zeigen.

Die Beziehung zwischen einzelnen Gedanken, Menschen oder Orten wird näher erläutert

Eine FHV-Lehrerin wollte den Schwestern zeigen, wie Römer 5:3,4 die Beziehung zwischen Bedrängnis und Hoff- nung erhellt. Sie zeichnete ein einfaches Diagram.

Sodann fragte sie die Schwestern, wie Bedrängnis zu Geduld führt, und bat sie, konkrete Beispiele aus ihrem Leben zu nennen. Die Schwestern besprachen das Diagramm und fanden heraus, wie Bedrängnis, Geduld, Erfahrung und Hoffnung in ihrem Leben zum Tragen kamen.

In einer Sonntagsschulklasse wurde die Geschichte vom Weg nach Emmaus durchgenommen (siehe Lukas 24:1–35). Der Lehrer zeigte anhand einer Landkarte aus der Bibel, wie weit es von Jerusalem nach Emmaus war. Dann zeigte er anhand eines Stadtplans der eigenen Stadt eine ähnliche Entfernung zwischen zwei Orten, die die Lernenden kannten. Auf diese Weise konnten die Lernenden in etwa verstehen, wie lange man für diesen Weg brauchte, und sie lernten das mehr schätzen, was damals zwischen den Jüngern und Jesus besprochen wurde.

Empfindungen und geistige Zuversicht vermitteln

Ein Lehrer skizzierte vor einer Klasse von Missionaren an der Tafel Lehre und Bündnisse 84:88. Er wollte dadurch die Missionare spüren lassen, dass sie vom Einfluss des Herrn umgeben sein können. Er stellte die Schriftstelle abschnittsweise wie folgt dar:

Diese einfache Anordnung der Schriftstelle stellte die schützende Verheißung des Herrn sehr eindrucksvoll dar. Die Missionare wurden sodann gebeten, über ihre Ängste hinsichtlich der Missionsarbeit zu sprechen und über ihr Vertrauen in die Verheißung, dass der Herr ihnen helfen werde. Ein gutes Unterrichtsgespräch kam zustande.

Abläufe vermitteln

Der Ablauf bestimmter Ereignisse lässt sich oft bildhaft darstellen. Mit Hilfe einer Zeitlinie können die Lernenden beispielsweise einen Handlungsablauf verstehen lernen, etwa, wenn sie etwas über das geistliche Wirken Jesu, über die Missionsreisen des Paulus oder über die frühe Geschichte der Kirche lernen.

Grundsätze vermitteln

Grundsätze lassen sich oft klarer verstehen, wenn die Lernenden eine Aufeinanderfolge von Textstellen aus der heiligen Schrift vor Augen haben. In der Kirche wird beispielsweise der Plan des Glücklichseins oft anschaulich dargestellt. Ein Diagramm mit vorirdischem Dasein, Erdenleben, Leben nach dem Tod, Gericht und den drei Reichen der Herrlichkeit hilft uns beispielsweise, den Ablauf der einzelnen Elemente des Plans zu verstehen.

Durch etwas zum Anschauen können die Lernenden besser abstrakte Grundsätze verstehen. Die sühnende Macht des Sühnopfers Christi kann beispielsweise folgendermaßen dargestellt werden:

In unserem gefallenen Durch die sühnende Macht Zustand sind wir unrein, des Sühnopfers Jesu Christi und nichts, was unrein ist, können wir wieder mit kann bei Gott wohnen. Gott versöhnt werden.

Einprägen

Ein Unterricht darüber, dass wir den Armen und Bedürftigen helfen sollen, kann durch das Bild „Christus und der reiche junge Mann“ vertieft werden. Hier wird gezeigt, wie der Erretter den jungen Mann auf die Menschen in Not hinweist und sagte: „Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach.“ (Markus 10:21.) Dieses Bild kann die Lernenden daran erinnern, dass sie denen dienen sollen, die Hilfe brauchen.