Lektion 5
Zu eifrigem Lernen anregen
Ziel
Jeder Teilnehmer soll verstehen, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, das Evangelium zu lernen. Jeder soll lernen, wie er als Lehrer den Schülern helfen kann, ihrer Verantwortung nachzukommen.
Hinweis für die Lehrkraft
Der Herr hat uns geboten, nach Wissen zu trachten, „ja, durch Lerneifer und auch durch Glauben“. (Siehe LuB 88:118.) Präsident Spencer W. Kimball hat gesagt, dass wir diesem Gebot eifrig folgen müssen. „Keiner kann nach dem Wort handeln, wenn er es nicht zunächst einmal hört. Zum Hören gehört allerdings mehr, als nur müßig dazustehen und zu warten, bis man da und dort einen Brocken Information aufschnappt; man muss danach suchen und sich gründlich damit befassen und beten und verstehen.“ („How Rare a Possession – the Scriptures!“ Ensign, September 1976, Seite 2.)
Jemand, der sich entschließt, sich gründlich mit dem Evangelium zu befassen, tut das aus eigenem, rechtschaffenem Entschluss. Kein Lehrer, der die Lehre von der Entscheidungsfreiheit versteht, zwingt einen anderen Menschen, das Evangelium zu lernen. Er bemüht sich statt dessen, so zu lehren, dass der andere ermutigt wird, sich eifrig zu bemühen, das Evangelium zu lernen.
Vorzubereiten
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Lesen Sie gebeterfüllt die Schriftstellen dieser Lektion. Bemühen Sie sich, jede Schriftstelle zur Erreichung des Lernziels einzusetzen.
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Lesen Sie den Abschnitt „Zu eifrigem Lernen anregen“ auf Seite 60–74 in diesem Buch. Befassen Sie sich auch mit dem Teil „Grundsätze der Bekehrung“, Seite 300 im Abschnitt „Lehren und Führen im Evangelium“ im Handbuch Anweisungen der Kirche.
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Bitten Sie im Voraus drei Teilnehmer, bei dem Lesen mit verteilten Rollen auf Seite 209 mitzumachen. Einer liest den Erzähler, der andere den Zoramiten und der dritte Alma.
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Fertigen sie drei große Namensschilder für die Leser an, eines mit Erzähler, das zweite mit Zoramit und das dritte mit Alma.
Vorgeschlagener Unterrichtsablauf
Jeder ist selbst dafür verantwortlich, dass er das Evangelium lernt.
Lesen mit verteilten Rollen
Bitten Sie die drei Mitwirkenden, nach vorne zu kommen. Heften Sie jedem sein Namensschild an. Erklären Sie, dass sich die drei bereiterklärt haben, einen Text mit verteilten Rollen zu lesen. Durch diese Präsentation soll deutlich gemacht werden, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, dass er das Evangelium lernt.
Schreiben Sie die folgenden Schriftstellenangaben an die Tafel: Alma 32:27,28,33,38,41. Erklären Sie: Diese Schriftstellen enthalten die Lehren Almas, die bei dieser Präsentation als Textgrundlage dienen. Bitten Sie die Klasse, in ihrer heiligen Schrift Almas Teil mitzulesen.
Erzähler: Als Alma und seine Brüder unter dem abgefallenen Volk der Zoramiten predigten, kamen sie in eine Synagoge der Zoramiten. Sie hörten die Zoramiten dort verkündigen, „dass es keinen Christus geben wird“. (Alma 31:16.)
Nachdem Alma und seine Brüder diese falsche Lehre gehört hatten, gingen sie auseinander, um das Wort Gottes zu predigen und von Christus Zeugnis zu geben. Eine große Menschenmenge kam zu Alma, und einer der Zoramiten sagte zu ihm: (Siehe Alma 31:37,38; 32:1.)
Zoramit: (Liest Alma 32:5, ab „Siehe, was sollen diese meine Brüder tun“.)
Erzähler: (Liest Alma 32:6.)
Tafel
Schreiben Sie Folgendes an die Tafel:
Heben Sie hervor, dass sich die Zoramiten aufgrund ihrer Bedrängnisse demütigten.
Sie wandten sich an jemand, der sie das Wort Gottes lehren konnte.
Lesen mit verteilten Rollen
Erzähler: Alma erkannte, dass die Zoramiten bereit waren, das Wort Gottes zu hören; daher belehrte er sie, wie man das Wort wahrhaft empfangen und ein Zeugnis davon erlangen kann, dass es wahr ist.
Alma: (Liest Alma 32:27,28,33.)
Tafel
Fügen Sie dem Text an der Tafel Folgendes hinzu:
Lesen mit verteilten Rollen
Erzähler: Zuletzt erklärte Alma den Zoramiten, dass sie auch dann noch etwas tun müssen, wenn sie bereits ein Zeugnis vom Wort erlangt haben. Er verglich das Wort mit einem Baum, der aus einem Samenkorn gewachsen ist.
Alma: (Liest Alma 32:38,41.)
Tafel
Fügen Sie dem Text an der Tafel Folgendes hinzu:
Bitten Sie die drei Mitwirkenden, wieder an ihren Platz zurückzukehren.
Darbietung der Lehrkraft
Erklären Sie: Alma lehrte die Zoramiten, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, dass er das Evangelium lernt. Es obliegt jedem Einzelnen, das Evangelium zu lernen. Der eine übernimmt diese Verantwortung eben erst und ist gerade „bereit, das Wort zu vernehmen“ (Alma 32:6). Der andere macht bereits einen Versuch mit dem Wort und gibt dem Wort Raum, so dass es ihm ins Herz gepflanzt werden kann. (Siehe Alma 32:27,28.) Wieder ein anderer nährt das Wort bereits im Glauben, mit Eifer und Geduld. (Siehe Alma 32:41.)
Das Evangelium lernt man durch Glauben, Eifer und Geduld.
Unterrichtsgespräch
• Was kann man konkret tun, um das Wort zu nähren? (Schreiben Sie die Antworten der
Teilnehmer an die Tafel. Einige mögliche Antworten sind hier angegeben.)
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Sich jeden Tag mit der heiligen Schrift befassen und darüber nachsinnen.
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In der heiligen Schrift konkret nach Antworten auf Fragen suchen.
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Die Ansprachen von der Generalkonferenz lesen.
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Artikel in den Zeitschriften der Kirche lesen.
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Um Einsicht fasten und beten.
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Bei der Tempelarbeit nach Einsicht trachten.
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Mit Angehörigen und Freunden über Evangeliumsgrundsätze sprechen.
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Der Führung des Geistes folgen.
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Sich gewissenhaft bemühen, den Geboten zu gehorchen.
• Welche Segnungen haben Sie bereits erhalten, weil Sie sich eifrig bemüht haben, das Evangelium zu lernen?
Der Lehrer muss jedem Schüler helfen, sich zu entschließen, das Evangelium zu lernen und danach zu leben.
Darbietung der Lehrkraft
Erinnern Sie die Teilnehmer daran, dass Gott uns Entscheidungsfreiheit gewährt hat – die Macht, das Gute oder das Böse zu wählen. (Siehe LuB 29:35.) Wir wenden unsere Entscheidungsfreiheit an, wenn wir uns entscheiden, ob wir das Evangelium lernen und danach leben wollen oder nicht.
Zitat
Lesen Sie das folgende Zitat von Elder James E. Faust vor:
„Die Entscheidungsfreiheit, die wir durch den Plan unseres Vaters erhalten haben, steht im Gegensatz zum Plan des Satans, der Gewalt anwendet. Mit Hilfe dieser großartigen Gabe können wir wachsen, uns verbessern, Fortschritt machen und vollkommen werden.“ (Ensign, November 1987, Seite 35.)
Unterrichtsgespräch
• Wie wirkt sich die Erkenntnis, dass jeder Entscheidungsfreiheit hat und selbst verantwortlich ist für das, was er lernt, auf Ihren Unterricht aus? (Sie können die Antworten der Teilnehmer an die Tafel schreiben.)
Die Teilnehmer sollen lernen, dass das Wichtige am Unterricht die Schüler sind, nicht der Unterricht an sich. Ein guter Evangeliumslehrer denkt nicht bloß daran, was er lehren wird. Er fragt sich vielmehr: „Wie kann ich denjenigen, die ich unterweise, helfen, den Wunsch zu verspüren, zu lernen und das zu entdecken, was sie wissen müssen?“ Dann achtet der Lehrer nämlich die Entscheidungsfreiheit derjenigen, die er lehrt, und hilft ihnen, daran Freude zu finden, selbst die Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen.
Regen Sie an, dass wir einladen und ermutigen sollen, statt zu drängen, wenn wir einem anderen helfen wollen, selbst die Verantwortung zu übernehmen, das Evangelium zu lernen. Wir müssen überlegen und beten, wie wir unseren Schülern dabei helfen können.
Wir dürfen nichts tun, was einen anderen davon abhalten kann, gern das Evangelium zu lernen.
Unterrichtsgespräch
• Gelegentlich kann es vorkommen, dass ein Lehrer durch sein Verhalten die anderen davon abhält, gern das Evangelium zu lernen. Wodurch etwa? (Geben Sie den Teilnehmern Zeit, über diese Frage nachzudenken und sie zu besprechen. Bitten Sie sie, die Frage eher allgemein zu beantworten und nicht konkret jemand zu kritisieren. Einige mögliche Ideen sind unten angegeben.)
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Er liest die Lektion aus dem Leitfaden vor.
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Er predigt fast die ganze Zeit.
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Er versucht, andere durch sein Wissen oder seine Lehrmethoden zu beeindrucken.
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Er kritisiert Fragen oder Kommentare oder nimmt sie nicht ernst.
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Er macht Bemerkungen oder stellt Fragen, die den Glauben untergraben können.
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Er verwendet Beispiele oder Wörter, die den Geist vertreiben.
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Er befasst sich im Unterricht nicht mit Evangeliumswahrheiten.
Zitat
Lassen Sie am Ende des Unterrichtsgesprächs das folgende Zitat von Elder Dallin H. Oaks vorlesen:
„Ein Evangeliumslehrer, der sich bemüht, dem Herrn nachzufolgen, konzentriert sich im Unterricht auf die Schüler und nie auf sich selbst. Der Satan hat gesagt: ‚Sende mich! … Ich will die ganze Menschheit erlösen, dass auch nicht eine Seele verlorengehe, und ich werde es sicherlich tun; darum gib mir deine Ehre!‘ Vergleichen Sie diesen Vorschlag mit dem Beispiel des Erretters, der sagte: ‚Vater, dein Wille geschehe, und dein sei die Herrlichkeit immerdar.‘ (Mose 4:1,2.) Dem Evangeliumslehrer geht es im Unterricht um das, was die Schafe brauchen, und um die Herrlichkeit des Herrn. Er selbst setzt sich nicht ins Rampenlicht. Er lehrt die Herde, stets auf den Herrn zu blicken, und er verstellt ihnen nicht den Blick auf den Herrn, indem er sich dazwischen drängt oder mit seiner Selbstdarstellung oder Ichbezogenheit einen Schatten wirft.“ (Ansprache am 31. März 1998.)
Wir können vieles tun, was zu eifrigem Lernen anregt.
Aktivität mit dem Heft
Bitten Sie die Teilnehmer, Seite 60 in diesem Buch aufzuschlagen. Lassen Sie das Zitat dort vorlesen. Darin wird dreierlei genannt, das wir tun können, um zu eifrigem Lernen anzuregen. Weisen Sie darauf hin, dass sich auf jedem dieser drei Gebiete viel Einfaches und Konkretes tun lässt.
Lassen Sie die Teilnehmer mit der folgenden Aufstellung in ihrem Buch arbeiten. Laden Sie sie ein, einen Vorschlag bei nächster Gelegenheit in die Tat umzusetzen. Falls es die Zeit erlaubt, können die Teilnehmer kurz aufschreiben, wie sie diesen Vorschlag verwenden wollen. Sie können sie auch bitten, einem anderen Teilnehmer zu sagen, was sie vorhaben. Wenn Sie keine Zeit mehr zum Schreiben und Besprechen haben, bitten Sie die Teilnehmer, ihren Plan zu Hause ins Heft einzutragen.
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Bitten Sie jemand, Ihnen beim Unterricht zu helfen. Helfen Sie dem Betreffenden bei der Vorbereitung.
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Bitten Sie jemand, einen Anschauungsunterricht vorzubereiten.
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Erzählen Sie ein eigenes Erlebnis, falls das angebracht ist.
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Bitten Sie Ihre Schüler, darüber nachzusinnen, welche Segnungen der Herr ihnen und ihrer Familie gegeben hat.
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Unterweisen Sie sie, wie man die heilige Schrift liest und versteht.
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Danken Sie für das, was jeder zum Unterricht beiträgt. Hören Sie zu, und verwenden Sie den Gedanken im Unterricht.
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Stellen Sie Fragen, die zum Nachdenken anregen. Laden Sie die Teilnehmer ein, sich am Unterrichtsgespräch zu beteiligen.
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Wenn jemand eine Frage stellt, bitten Sie die anderen Teilnehmer um Antwort.
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Bitten Sie Ihre Schüler, darüber nachzudenken, wie sich das, was sie gelernt haben, anwenden lässt.
Zum Abschluss
Erinnern Sie die Teilnehmer daran, dass jeder Evangeliumslehrer selbst ein Vorbild im eifrigen Lernen des Evangeliums sein muss. Bitten Sie sie, zu bewerten, wie sehr sie sich bemühen, die Lehren des Evangeliums zu lernen. Sie sollen darüber nachdenken, was sie tun können, um dem Rat Almas zu folgen und das Wort mit Glauben, Eifer und Geduld zu nähren. (Siehe Alma 32:37,41,42.)
Fordern Sie die Teilnehmer auf, daran zu denken, wie heilig die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen ist. Lesen Sie anschließend das folgende Zitat von Präsident Spencer W. Kimball vor:
„Die Schätze sowohl der weltlichen als auch der geistigen Erkenntnis sind verborgene Schätze – sie bleiben nämlich denen, die nicht auf die rechte Weise danach trachten, verborgen… . Geistige Erkenntnis gibt es nicht auf bloßes Bitten hin; auch Beten reicht nicht aus. Man braucht Beharrlichkeit und muss sich ganz dafür einsetzen.“ (Zitiert in Der Stern, Januar 1994, Seite 81.)
Zeugnis
Geben Sie Zeugnis, wie der Geist Sie dazu drängt.
Aufträge
Bitten Sie die Teilnehmer, Folgendes zu tun:
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In ihrem Heft aufzuschreiben, wie es ihnen mit ihrem Plan, zu eifrigem Lernen anzuregen, geht. (Siehe „Aktivität mit dem Heft“ weiter oben.) Falls es angebracht ist, sollen sie ihre Erfahrungen mit einer Führungskraft, einem anderen Teilnehmer oder einem Angehörigen besprechen.
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Die Grundsätze, die in dieser Lektion gelehrt worden sind, zu wiederholen, indem sie in diesem Buch den Abschnitt „Zu eifrigem Lernen anregen“ (Seite 60–74) durchlesen.