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Kapitel 54: Moroni 7


Kapitel 54

Moroni 7

Einleitung

Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Der [richtige] Beweggrund erfüllt das Handeln des Glaubenden mit Leben und Rechtmäßigkeit.“ (Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche, Leitfaden für den Lehrer, Artikel-Nr. 34591 150, Seite 113.) Mormon hat ebenfalls darüber gesprochen, wie wichtig es ist, dass jedes Tun auf rechtschaffenen Vorsätzen beruht. Er erläuterte, dass es etwas ausmacht, ob man Gutes mit wirklichem Vorsatz tut oder einfach nur lustlos und mechanisch. Durch Mormons Ausführungen erhalten die Schüler ein besseres Verständnis dafür, dass Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe Antrieb für all unser Handeln sein sollten.

Lehren und Grundsätze

  • Gott ist unsere Herzensabsicht wichtig (siehe Moroni 7:5-11).

  • Alles, was uns dazu bewegt, Gutes zu tun, kommt von Gott (siehe Moroni 7:12-19).

  • Der Glaube an Christus hilft uns, alles Gute zu ergreifen (siehe Moroni 7:19-32).

  • „Die Nächstenliebe hört niemals auf“ (siehe Moroni 7:44-48).

Anregungen für den Unterricht

Moroni 7:3,4. Die Nachfolger Jesu Christi gehen mit anderen in friedfertiger Weise um

Erläutern Sie, dass in Moroni 7 Worte von Moronis Vater, Mormon, stehen. Bitten Sie die Schüler, Moroni 7:3,4 zu lesen und mit Lehre und Bündnisse 19:23 zu vergleichen.

  • Woher wusste Mormon, dass die Mitglieder der Kirche zu seiner Zeit friedliche Nachfolger Christi waren?

Schreiben Sie friedlicher Wandel an die Tafel.

  • Was verstehen Sie unter dieser Formulierung?

Fragen Sie die Schüler nach Erlebnissen, bei denen deutlich wurde, dass ein Mitglied der Kirche mit jemand anderem in friedfertiger Weise umgegangen ist.

Moroni 7:5-11. Gott ist unsere Herzensabsicht wichtig

Besprechen Sie folgende Fallstudie: Zwei Brüder aus dem Ältestenkollegium verbringen den ganzen Tag damit, einer Witwe mit Kindern zu helfen, das Haus zu putzen und Reparaturarbeiten durchzuführen. Der eine hilft nur, weil ihn der Ältestenkollegiumspräsident damit beauftragt hat. Der andere hat zwar denselben Auftrag erhalten, aber er ist hauptsächlich deshalb gekommen, weil er wusste, dass Hilfe gebraucht wird, und gern seinen Beitrag leisten wollte.

  • Inwiefern mag Gott den Dienst, den beide Brüder immerhin gleich lang geleistet haben, dennoch unterschiedlich bewerten und auch sie selbst?

  • Warum ist unser Beweggrund wichtig?

Um diesen Grundsatz näher zu beleuchten, können Sie das Erlebnis von Präsident Marion G. Romney auf Seite 425 im Schülerleitfaden besprechen.

Bitten Sie die Schüler, für sich Moroni 7:5-11 zu lesen. Schreiben Sie unterdessen Was erklärt uns Mormon? an die Tafel. Besprechen Sie diese Frage anschließend kurz mit der Klasse. Im Gespräch sollten auf jeden Fall die Beweggründe angesprochen werden, warum man etwas schenkt oder jemandem dient.

  • Wie hängen 1 Samuel 16:7 und Lehre und Bündnisse 137:9 mit Moroni 7:5-11 zusammen? (Der Herr sieht auf das Herz und wird uns nicht nur aufgrund unserer Werke, sondern auch aufgrund der Wünsche unseres Herzens richten. Die Schüler können diese drei Schriftstellen mit Querverweisen versehen.)

Die Schüler sollen einen Moment darüber nachdenken, wann sie schon einmal aus einem ehrlichen Wunsch heraus etwas verschenkt, jemandem gedient, gebetet oder ein Gebot befolgt haben. Fordern Sie sie auf, diese Erfahrung mit einem Erlebnis zu vergleichen, wo sie etwas Ähnliches gemacht haben, ohne dass es ihnen wirklich ein Bedürfnis war.

  • Warum kommt es auf unsere Beweggründe an, wenn wir etwas geben oder jemandem dienen?

Moroni 7:12-19. Alles, was uns dazu bewegt, Gutes zu tun, kommt von Gott

Bitten Sie die Schüler, für sich Moroni 7:12-19 zu lesen und darin die Begriffe gut und böse (oder Varianten davon) zu markieren. Schreiben Sie folgende Überschriften an die Tafel: von Gott und vom Teufel. Lassen Sie die Schüler dann Moroni 7:13,16,17 nochmals lesen und dabei auf Mormons Hinweis achten, wie wir erkennen können, ob etwas von Gott oder vom Teufel kommt (beachten Sie, dass Moroni 7:16,17 eine Seminarschriftstelle ist). Schreiben Sie die Antworten ähnlich wie in der folgenden Übersicht an die Tafel:

von Gott

vom Teufel

lädt ein und lockt, beständig Gutes zu tun

bewegt dazu, Böses zu tun

lädt ein, Gott zu lieben

bewegt dazu, nicht an Christus zu glauben

lädt ein, Gott zu dienen

bewegt dazu, Gott nicht zu dienen

bewegt dazu, an Christus zu glauben

bewegt dazu, Christus zu verleugnen

Besprechen Sie mit den Schülern, inwiefern diese Grundsätze auf ihr Leben zutreffen. Die folgenden Fragen können hilfreich sein:

  • Wie hilft uns das Licht Christi, richtig zu urteilen und eifrig nach dem Guten zu forschen? (Damit die Schüler wissen, was mit dem Licht Christi gemeint ist, können Sie sie den Kommentar zu Moroni 7:12-19 auf Seite 425f. im Schülerleitfaden lesen lassen.)

  • Welche Ratschläge haben wir in der letzten Generalkonferenz erhalten, die uns bewegen, Gutes zu tun?

  • Wie hat Ihnen ein Freund schon einmal geholfen, Gott zu lieben und ihm zu dienen?

Um den Schülern zu verdeutlichen, dass Gott ihnen wirklich helfen möchte, lesen Sie folgende Aussage von Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel vor:

„Beginnen wir mit dem, was wir wissen. Was gut ist, kommt von Gott, was böse ist, vom Teufel [siehe Moroni 7:12]. Es handelt sich jedoch nicht um gleichwertige Mächte, die einander im Universum bekämpfen. Das Haupt all dessen, was gut ist, ist Christus. …

Andererseits bewegt der Teufel den Menschen dazu, ,dass er Böses tut‘. [Moroni 7:17.] ,Er [ist] vom Himmel gefallen … und für immer elend geworden‘ [2 Nephi 2:18] und arbeitet jetzt daran, ,dass alle Menschen so elend seien wie er selbst‘ [2 Nephi 2:27]. Er ist ein Lügner und ein Verlierer. [Siehe Lehre und Bündnisse 93:25; siehe auch den Schriftenführer, Stichwort „Teufel“, Seite 200f.]

Die Macht des Heilands und die Macht des Teufels lassen sich eigentlich nicht vergleichen … Auf diesem Planeten ist dem Bösen jedoch großer Einfluss eingeräumt worden, damit wir die Möglichkeit haben, zwischen Gut und Böse zu wählen.“ (Liahona, Mai 2005, Seite 46.)

  • Warum ist es so wichtig, uns vor Augen zu führen, dass die Macht des Erretters größer ist als die des Teufels?

Moroni 7:19-32. Der Glaube an Christus hilft uns, alles Gute zu ergreifen

Erläutern Sie, dass in den heiligen Schriften oft etwas durch Wiederholung verdeutlicht wird. Lassen Sie die Schüler Moroni 7:19-21 überfliegen und herausfinden, welcher Rat dort wiederholt wird. (Der Rat, alles Gute zu ergreifen.)

Damit den Schülern verständlicher wird, was mit dem Rat, alles Gute zu ergreifen, gemeint ist, schreiben Sie ergreifen und anrühren an die Tafel. Bitten Sie einen Schüler, nach vorn zu kommen. Legen Sie dem Schüler ein Buch Mormon hin. Fordern Sie ihn auf, den Unterschied zwischen „Gutes ergreifen“ und „Gutes anrühren“ zu demonstrieren.

  • Wie hängt das mit den Versen zusammen, die wir gerade gelesen haben? Was bedeutet es wohl, die heiligen Schriften zu „ergreifen“?

Fordern Sie die Schüler auf, Mormons Rat anzunehmen und wahrhaft alles Gute zu ergreifen.

Bitten Sie die Schüler, Moroni 10:30 zu lesen. Betonen Sie, dass Moroni uns in diesem Vers ermahnt, „zu Christus zu kommen und jede gute Gabe zu ergreifen“.

Lassen Sie die Schüler Moroni 10:30 mit einem Querverweis auf Moroni 7:20 versehen. Bitten Sie einen Schüler, Moroni 7:20 vorzulesen. (Sie können darauf hinweisen, dass wir einerseits aufgefordert werden, alles Gute zu ergreifen, und andererseits davor gewarnt werden, Böses auch nur anzurühren.)

  • Wie hilft uns der Glaube an Jesus Christus, das Gute zu ergreifen und Schlechtes zu meiden?

Bitten Sie einen Schüler, Moroni 7:22-25 vorzulesen.

  • Warum könnte uns ohne Jesus Christus und sein Sühnopfer nichts Gutes zukommen? (Sie können die Schüler zur Erörterung dieser Frage auch Alma 22:13,14 lesen lassen.)

  • Wie wirkt sich diese Wahrheit darauf aus, was Sie für den Erretter und sein Sühnopfer empfinden?

Schreiben Sie folgende Versangaben an die Tafel, jedoch ohne den Text in Klammern:

  • 22,25 (Engel)

  • 23 (Propheten)

  • 25 (heilige Schriften und Glaube)

  • 26 (Gebet)

  • 28 (Glaube)

  • 32 (der Heilige Geist)

Bitten Sie die Schüler, diese Verse in Moroni 7 zu lesen und auf die Segnungen zu achten, die der Herr uns gibt, damit wir zu ihm kommen und „an allem Guten festhalten“ können. Schreiben Sie die Antworten der Schüler an die Tafel. Mögliche Antworten stehen oben in Klammern.

  • Wie haben Ihnen diese Segnungen geholfen, zu Christus zu kommen?

Moroni 7:27-39. Der Tag der Wundertaten hat nicht aufgehört

Lassen Sie die Schüler Wunder aufzählen, die sie aus den heiligen Schriften kennen. Sie können die Antworten auch an die Tafel schreiben.

  • Wie würden Sie die Frage in Moroni 7:27 beantworten?

  • Welche Wunder haben Sie schon selbst erlebt?

  • Welche Gründe, warum Engel Menschen erscheinen, führt Mormon in Moroni 7:31 an? (Um sie zur Umkehr zu rufen, um das Werk der Bündnisse des Vaters auszuführen und um „den erwählten Gefäßen des Herrn“ das Wort Gottes zu verkünden.)

Führen Sie aus, dass Mormon in Moroni 7:32-34 konkret Wunder nennt, die jedem von uns zuteilwerden können. Fragen Sie die Schüler, um welche Wunder es sich handelt. (Antworten können sein: die Führung durch den Heiligen Geist, die Erfüllung der Bündnisse, die Macht, alles zu tun, was der Herr möchte, Umkehr und Errettung.)

  • Inwiefern handelt es sich bei diesen Segnungen um Wunder?

Bitten Sie die Schüler, Zweiergruppen zu bilden und Moroni 7:29-35 zu lesen. Sie sollen herausfinden, wie der Herr Schritt für Schritt vorgeht, damit uns das Wunder der Errettung zuteilwerden kann. Lassen Sie die Schüler nach einiger Zeit berichten, was sie dazu herausgefunden haben. Bitten Sie einen Schüler, die Vorgehensweise an der Tafel zusammenzufassen. Das Tafelbild kann in etwa so aussehen:

Engel dienen denjenigen, die starken Glauben haben und die erwählten Gefäße des Herrn sind (siehe Vers 29-31).

Diese wiederum sind vorbereitet, anderen von Christus Zeugnis zu geben (siehe Vers 31).

Der Weg, damit die übrigen Kinder des Vaters im Himmel Glauben haben, ist somit bereitet (siehe Vers 32).

Wir kehren um, kommen zu Christus, lassen uns taufen und haben Glauben, damit wir errettet werden können (siehe Vers 34).

  • Wie können Sie anderen durch Ihr Zeugnis helfen, mehr Glauben zu haben?

Fordern Sie jeden Schüler auf, sich Moroni 7:38,39 durchzulesen und in kurzen Worten aufzuschreiben, was er machen möchte, um seinen Glauben an Christus zu vertiefen.

Moroni 7:44-48. „Die Nächstenliebe hört niemals auf“

Bereiten Sie vor dem Unterricht einen Zettel mit folgenden Bewertungspunkten vor:

Bewerten Sie auf einer Skala von 1 bis 10, wie gut Sie schon diese Eigenschaften der Nächstenliebe entwickelt haben:

(0 = ich besitze diese Eigenschaft nicht; 10 = ich besitze diese Eigenschaft schon in hohem Maße).

Kreisen Sie die Zahl ein, die Ihrem jetzigen Stand am besten entspricht.

langmütig

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

gütig

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

nicht neidisch

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

nicht aufgeblasen

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

nicht das Seine suchen (nicht sich selbst an erste Stelle setzen)

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

sich nicht leicht zum Zorn reizen lassen

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

nichts Böses denken

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

sich nicht am Übeltun freuen

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

sich an der Wahrheit freuen

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

alles ertragen

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

alles glauben

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

alles hoffen

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

alles erdulden

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Fordern Sie die Schüler auf, Moroni 7:44,46 und 1 Korinther 13:13 zu lesen.

  • Welches Gewicht haben Mormon und der Apostel Paulus auf die Nächstenliebe gelegt?

Schreiben Sie das Wort Nächstenliebe an die Tafel. Bitten Sie einen Schüler, Moroni 7:45-47 vorzulesen (beachten Sie, dass Vers 45 eine Seminarschriftstelle ist). Bitten Sie den Schüler, nach jeder Erläuterung zur Nächstenliebe innezuhalten. Lassen Sie einen anderen Schüler in dieser Zeit den jeweils genannten Punkt an die Tafel schreiben. (Die Erläuterungen oder Eigenschaften finden sich auch auf dem Handzettel mit den Bewertungspunkten.)

Sie können die Schüler beim Lesen dieser Verse auch auf die Aussagen von Elder Dallin H. Oaks und Elder Jeffrey R. Holland auf Seite 430f. im Schülerleitfaden hinweisen. Elder Oaksʼ Aussage ist auch auf der Begleit-DVD A enthalten.

  • Warum sind wir wohl nichts, wenn wir keine Nächstenliebe haben?

Damit die Schüler beurteilen können, wie gut sie schon Nächstenliebe entwickelt haben, teilen Sie die Handzettel mit den Bewertungspunkten an sie aus. Sagen Sie ihnen, dass ihre Bewertung vertraulich ist. Die Zettel werden nicht wieder eingesammelt.

Lesen und besprechen Sie mit den Schülern Moroni 7:48. Machen Sie deutlich, dass Mormon uns erklärt hat, was wir tun müssen, um „von dieser Liebe erfüllt“ zu werden, also Nächstenliebe zu entwickeln.

Fordern Sie die Schüler auf, Vers 48 im Hinterkopf zu behalten und sich nochmals anzuschauen, wie sie sich selbst beurteilt haben. Sie sollen sich die Bereiche, in denen sie sich verbessern möchten, markieren. Lassen Sie sie das Blatt umdrehen und aufschreiben, was sie machen wollen, um die reine Christusliebe zu empfangen und anderen gegenüber mehr Nächstenliebe zu haben.

Jesus Christus ist das vollkommene Beispiel für Nächstenliebe. Lesen Sie zum Abschluss folgende Aussage von Elder Joseph B. Wirthlin (1917–2008) vom Kollegium der Zwölf Apostel vor:

„Beachten Sie, dass Nächstenliebe nur denen geschenkt wird, die sich darum bemühen, nur denen, die ernsthaft darum beten, nur denen, die Jünger Christi sind. Ehe wir mit dieser reinen Liebe erfüllt werden können, müssen wir ganz vorn beginnen, mit dem ersten Grundsatz des Evangeliums. Wir müssen als Erstes Glauben an den Herrn Jesus Christus haben. [4. Glaubensartikel.]“ (Der Stern, Januar 1999, Seite 30.)

Geben Sie Zeugnis, welchen Einfluss die Nächstenliebe auf Ihr Leben hat.

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