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Kapitel 6: 1 Nephi 19 bis 22


Kapitel 6

1 Nephi 19 bis 22

Einleitung

In dieser Lektion werden Sie 1 Nephi 19 und 20 besprechen, worin Nephi den Propheten Jesaja zitiert. Sie brauchen für diesen Unterricht kein Experte für die Worte Jesajas zu sein. Wenn Sie die heiligen Schriften gebeterfüllt studieren und auf die Hinweise zurückgreifen, die hier und im Schülerleitfaden gegeben werden, werden Sie mit Macht und Begeisterung unterrichten können (siehe „Einleitung zu den Schriften Jesajas“ auf Seite 46ff. im Schülerleitfaden).

Nephi las die Worte Jesajas vor, damit er sein Volk „noch eindringlicher bewegen könne, an den Herrn, ihren Erlöser, zu glauben“ (1 Nephi 19:23). Anhand der Prophezeiungen Jesajas erklärte Nephi, dass „die Rechtschaffenen sich nicht zu fürchten“ brauchen, obwohl in den Letzten Tagen Unheil über die Welt kommen wird, weil der Herr sie nämlich „durch seine Macht bewahren wird“ (1 Nephi 22:17). Suchen Sie nach Möglichkeiten, Ihren Schülern diese und andere Botschaften, die tröstlich sind und Kraft geben, nahezubringen. Lassen Sie sich vom Geist leiten, um den Schülern vor Augen führen zu können, wie Jesaja vom Erlöser Zeugnis gab und wie dieser mit dem Haus Israel einst umgegangen ist und heute noch umgeht.

Lehren und Grundsätze

  • Nephis führte diesen Bericht, weil er andere dazu bewegen wollte, an ihren Erlöser zu denken (siehe 1 Nephi 19).

  • Wir sollen die Schriften auf uns anwenden, damit wir davon Nutzen haben und lernen können (siehe 1 Nephi 19:23,24).

  • Der Herr läutert sein Volk im Feuerofen der Bedrängnis (siehe 1 Nephi 20).

  • Der Herr hat verheißen, in den Letzten Tagen sein Evangelium wiederherzustellen und Israel zu sammeln (siehe 1 Nephi 21:18-25; 22:7-22).

Anregungen für den Unterricht

1 Nephi 19. Nephi führte diesen Bericht, weil er andere dazu bewegen wollte, an ihren Erlöser zu denken

Lassen Sie die Schüler 1 Nephi 19:1-5 lesen und nach Antworten auf die nachstehenden Fragen suchen. Sie können die Fragen an die Tafel schreiben.

  • Wie viele Plattensätze hat Nephi angefertigt?

  • Wie unterschieden sie sich voneinander?

  • Von welchem Satz Platten stammt 1 Nephi? Woher wissen wir das?

Bitten Sie einen Schüler, 1 Nephi 19:6 vorzulesen.

  • Worüber wollte Nephi schreiben, nachdem er die kleinen Platten und ihren Inhalt erläutert hatte?

Lassen Sie eine Hälfte der Klasse still 1 Nephi 19:7-9 lesen und die andere Hälfte 1 Nephi 19:10-12. Fragen Sie die Schüler, welche Worte über den Erretter, die in ihren Versen stehen, sie für die bedeutungsvollsten halten. Bitten Sie sie dann zu erklären, warum sie gerade diese Worte gewählt haben. Geben Sie Zeugnis von der Mission des Heilands, wie sie in diesen Versen beschrieben ist.

Lassen Sie einen Schüler 1 Nephi 19:18 vorlesen.

  • Mit welcher Absicht schrieb Nephi diese Lehren nieder?

  • Was bedeutet es Ihrer Meinung nach, sich des Herrn zu erinnern? Wie helfen die heiligen Schriften Ihnen dabei?

Sie können bei dieser Besprechung diese Aussage von Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft verwenden:

„Wir halten unseren Bund, an ihn zu denken, jedes Mal, wenn wir unsere Familie um uns scharen, um in den heiligen Schriften zu lesen. Sie geben Zeugnis vom Herrn Jesus Christus, denn das ist und war schon immer die Botschaft der Propheten. Selbst wenn sich die Kinder nicht an die Worte erinnern, erinnern sie sich doch an den wahren Urheber, nämlich Jesus Christus.“ (Der Stern, Juli 1998, Seite 76.)

1 Nephi 19:23,24. Wir sollen die Schriften auf uns anwenden, damit wir davon Nutzen haben und lernen können

Bitten Sie die Schüler, Gestalten aus der Schrift zu nennen, deren Beispiel ihnen geholfen hat.

  • Warum ist es wohl gut, wenn wir uns und unsere Situation mit Menschen und Lehren aus den Schriften vergleichen?

Bitten Sie einen Schüler, 1 Nephi 19:23,24 vorzulesen. Sie können darauf hinweisen, dass Vers 23 eine Seminarschriftstelle ist.

  • Welche Möglichkeiten gibt es, die Schriften auf uns anzuwenden?

Fassen Sie die Antworten der Schüler an der Tafel zusammen. Sie können auf die Fragen auf Seite 46 im Schülerleitfaden hinweisen.

Besprechen Sie folgende Aussage von Elder L. Lionel Kendrick von den Siebzigern:

„Wir müssen [die heiligen Schriften] lesen, als ob der Herr direkt zu uns spräche.“ (Der Stern, Juli 1993, Seite 14.)

Fordern Sie die Schüler auf, an einige der Gedanken an der Tafel zu denken und sie anzuwenden, wenn sie sich mit der Schrift befassen.

1 Nephi 20. Der Herr läutert sein Volk im Feuerofen der Bedrängnis

Schreiben Sie an die Tafel: „Wen der Herr liebt, den züchtigt er“ (Hebräer 12:6).

  • Was bedeutet züchtigen? (Durch Strafe oder Leiden zurechtweisen.)

  • Inwiefern ist Züchtigung ein Beweis dafür, dass der Herr uns liebt?

Schreiben Sie an die Tafel:

1 Nephi 20:1-8

Hinweis darauf, dass das Haus Israel dem Herrn nicht treu war

1 Nephi 20:9-17

Hinweis darauf, dass der Herr sie noch immer liebte und wollte, dass sie ihm treu seien

Teilen Sie die Klasse in zwei Gruppen auf. Weisen Sie eine Gruppe an, 1 Nephi 20:1-8 zu lesen und nach Hinweisen darauf zu suchen, dass die Mitglieder des Hauses Israel dem Herrn zur Zeit dieser Offenbarung nicht treu waren. Die andere Gruppe soll 1 Nephi 20:9-17 lesen und nach Hinweisen darauf suchen, dass der Herr die Israeliten noch liebte und wollte, dass sie ihm treu seien.

Bitten Sie Schüler aus jeder Gruppe, zu sagen, was sie herausgefunden haben. Besprechen Sie die Antworten der Schüler und weisen Sie auf Möglichkeiten hin, wie man diese Verse heute anwenden kann.

Bitten Sie die Schüler, 1 Nephi 20:10 zu lesen.

  • Was kann der Ausdruck „Feuerofen der Bedrängnis“ bedeuten? Nennen Sie einige Möglichkeiten.

  • Wie kann der Feuerofen der Bedrängnis dazu beitragen, dass wir dem Herrn treu sind?

Geben Sie den Schülern genügend Zeit, zu antworten, und lesen Sie dann Lehre und Bündnisse 105:5,6 mit der Klasse.

Fordern Sie die Schüler auf, über den Gegensatz zwischen 1 Nephi 20:10 und 1 Nephi 20:18,19 nachzudenken. Danach soll jeder schriftlich die nachstehende Aussage ergänzen: „Ich denke, dass die Botschaft in 1 Nephi 20 an uns in der heutigen Zeit so lautet: .“ Lassen Sie die Schüler sagen, was sie geschrieben haben.

1 Nephi 21:1-17. Der Herr wird uns nie vergessen

1 Nephi 21 enthält Passagen, die Nephis Wunsch zeigen, uns „noch eindringlicher [zu] bewegen, an den Herrn, [unseren] Erlöser, zu glauben“ (1 Nephi 19:23).

Lesen Sie 1 Nephi 21:6-13 mit den Schülern und fordern Sie sie auf, nach Formulierungen zu suchen, die dafür stehen, dass der Heiland uns liebt.

  • In Vers 9 steht ein Hinweis darauf, dass der Erlöser Gefangene befreit. Warum könnte sich das auf die Lebenden und auch auf die Verstorbenen beziehen?

  • Wie tröstet der Herr sein Volk? Wie zeigt er Barmherzigkeit „für seine Bedrängten“? (Vers 13).

Bitten Sie die Schüler, 1 Nephi 21:14-17 zu lesen.

  • Warum haben die Menschen wohl manchmal das Gefühl, dass der Herr sie vergessen hat? Wie könnten Sie mit diesen Versen jemandem helfen, der sich einsam fühlt oder sich fürchtet?

  • Was bedeutet es für Sie, auf die Handflächen des Erlösers gezeichnet zu sein?

Während die Schüler über diese Frage nachdenken oder sprechen, können Sie diese Aussage von Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel vorlesen:

„Christus wird weder die Kinder vergessen, die er erlöst hat, noch den Bund, den er mit ihnen hinsichtlich der Errettung in Zion geschlossen hat. Die schmerzliche Erinnerung an diese Fürsorge und an den Bund sind die Narben, die römische Nägel in seine Handflächen gegraben haben.“ (Christ and the New Covenant: The Messianic Message of the Book of Mormon, 1997, Seite 84.)

  • Was haben Sie schon erlebt, was Ihnen zeigt, dass der Herr Sie nicht vergisst?

Geben Sie Zeugnis von der Liebe des Erlösers.

1 Nephi 21:18-25; 22:7-22. Der Herr hat verheißen, in den Letzten Tagen sein Evangelium wiederherzustellen und Israel zu sammeln

Weisen Sie darauf hin, dass 1 Nephi 22 Nephis Auslegung der Worte Jesajas in 1 Nephi 20 und 21 enthält.

Zeichnen Sie eine einfache Weltkarte an die Tafel oder zeigen Sie eine Weltkarte mit dem Tageslichtprojektor. (Wenn Sie eine Karte an die Tafel zeichnen wollen, können Sie das vor dem Unterricht tun.)

Bild
Weltkarte

Lesen Sie mit den Schülern 1 Nephi 22:1,2.

Lesen Sie mit den Schülern 1 Nephi 22:3,4.

  • Was beschreibt Nephi in diesen Versen?

Machen Sie den Schülern klar, dass diese Verse von den Mitgliedern des Hauses Israel handeln, die über die Welt zerstreut sind. Um diesen Gedanken zu betonen, können Sie auf die oben erwähnte Weltkarte von dem Gebiet Israels aus Striche in verschiedene Richtungen nach Norden ziehen. Diese Striche veranschaulichen die Zerstreuung der zehn verlorenen Stämme, die ungefähr 722 v. Chr. nach Norden verschleppt wurden (siehe 2 Könige 18:9-11). Ziehen Sie dann eine Linie von Israel nach Amerika. Sie könnte für den Weg stehen, den Lehis Familie zurücklegte. Ziehen Sie dann eine weitere Linie nach Amerika, um Mulek und seine Gruppe darzustellen (siehe Omni 1:14-16). Ziehen Sie dann eine Linie von Mittel- oder Südamerika nach Norden und eine andere nach Westen zu den Polynesischen Inseln. Diese Linien stellen die möglichen Routen von Hagot (siehe Alma 63:5-9) dar. Verdeutlichen Sie den Schülern, dass all das nur einen ganz kleinen Teil der Zerstreuung Israels ausmacht. Lassen Sie die Schüler 1 Nephi 22:3,5 lesen und herausfinden, in welche Nationen das Haus Israel zerstreut wurde.

  • Welchen Grund nennt Nephi in 1 Nephi 22:5 für die Zerstreuung Israels?

Bitten Sie die Schüler, 1 Nephi 21:22-25 zu lesen. Sie sollen kurz erklären, wie sie diese Prophezeiung verstehen. Lesen Sie dann zusammen 1 Nephi 22:6-8.

  • Wie legt Nephi die Prophezeiung in 1 Nephi 21:22-25 aus? (Er betrachtete das, was in 1 Nephi 22:6-8 erklärt wird, als Teil der Erfüllung der Prophezeiung in 1 Nephi 21:22-25.)

  • Was ist die „mächtige Nation“, die in 1 Nephi 22:7 erwähnt wird? (Sie können auf der Weltkarte auf die USA zeigen.) Was ist das „wunderbare Werk“, von dem in Vers 7 und 8 die Rede ist?

Lesen Sie diese Aussage von Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008), dem 15. Präsidenten der Kirche, vor:

„Wie dankbar bin ich für die Wunder des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi. Es ist tatsächlich ein wunderbares Werk, ja, ein Wunder, das durch die Macht des Allmächtigen für seine Söhne und Töchter vollbracht wurde. Wir, die wir in dieser Zeit in seinem Werk tätig sind, können zur Errettung der ganzen Menschheit beitragen, zu der auch alle Generationen der Söhne und Töchter Gottes gehören, die in früheren Jahrhunderten auf der Erde gelebt haben. Dieses Werk ist wahr.“ (Teachings of Gordon B. Hinckley, 1997, Seite 242.)

Lesen Sie mit den Schülern 1 Nephi 22:9,10.

  • Inwiefern werden durch dieses „wunderbare Werk“ alle „Geschlechter der Erde“ gesegnet? (Während die Schüler diese Frage besprechen, können Sie in die Karte Pfeile einzeichnen, die von den USA ausgehen, um zu zeigen, dass das Evangelium in den Vereinigten Staaten wiederhergestellt wurde und sich über die ganze Erde ausbreitet.)

  • Was was wird der Herr gemäß Nephis Worten in Vers 10 tun? (Für die mögliche Herkunft des Ausdrucks „seinen Arm entblößen“ verweisen Sie die Schüler auf die Seite 50 im Schülerleitfaden.)

Nephi erklärte, wie der Herr „vor den Augen der Nationen“ seinen Arm „entblößen“ oder seine Macht zeigen wird. Teilen Sie die Schüler für die folgende Aktivität in drei Gruppen ein. Bitten Sie jede Gruppe, in den ihr zugeteilten Versen herauszufinden, wie die Macht des Herrn sich den Nationen kundtun wird. Sie sollen auch darüber sprechen, welche Beispiele sie für die Grundsätze in diesen Versen kennen.

Gruppe 1

1 Nephi 22:11,12,24,25 (Bündnisse wiederherstellen; Israel aus der geistigen Finsternis führen; ihm zeigen, dass Jesus sein Erlöser ist, der seine Schafe zählt und in eine Herde sammelt)

Gruppe 2

1 Nephi 22:14,15,22,23 (die Vernichtung der Stolzen und Schlechten, die gegen Zion streiten)

Gruppe 3

1 Nephi 22:16-21 (das Bundesvolk des Herrn wird bewahrt)

Lassen Sie die Gruppen mit der ganzen Klasse besprechen, was sie herausgefunden haben. Fahren Sie dann mit folgenden Fragen fort:

  • Inwiefern helfen Ihnen die Aussagen in diesen Versen, wenn Sie an die Zukunft denken?

  • Inwiefern sind sie gegen viele Schwierigkeiten in der Welt gewappnet, wenn sie rechtschaffen leben?

Geben Sie Zeugnis von den Segnungen, die wir erhalten, wenn wir in den Letzten Tagen in das Haus Israel gesammelt werden und unsere Bündnisse einhalten.

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