Archiv
Übungen zum Schriftstellenlernen


Übungen zum Schriftstellenlernen

Einleitung

Dieser Abschnitt bietet einige Anregungen, wie Sie den Schülern helfen können, Schlüsselschriftstellen zu lernen. Wenn Sie den Schülern helfen und sie anspornen, diese Fähigkeiten zu entwickeln, verhelfen Sie ihnen zu mehr Selbständigkeit beim Schriftstudium. Sie können diese Fähigkeiten ihr Leben lang nutzen, um Stellen in den heiligen Schriften schneller zu finden, sie besser zu verstehen, in die Tat umzusetzen und auswendig zu lernen. Zu jedem Bereich des Schriftstellenlernens sind nachfolgend einige Anregungen aufgeführt. Wenn Sie unterschiedliche Übungen verwenden, kann dies den Schülern zu mehr Lernerfolg verhelfen.

Übungen, die den Schülern helfen, die Lernschriftstellen zu finden

Schriftstellen markieren

Wenn die Schüler die Lernschriftstellen markieren, trägt das dazu bei, dass sie sich an diese Schriftstellen erinnern und sie schneller finden. Sie können den Schülern nahelegen, diese Schlüsselschriftstellen in ihren heiligen Schriften auf eine Weise zu markieren, die sie von anderen markierten Stellen abhebt.

Die Bücher kennen

Wenn sich die Schüler die Namen der Bücher im Neuen Testament und ihre Reihenfolge einprägen, kann ihnen das helfen, die Lernschriftstellen schneller zu finden. Nachstehend finden Sie Beispiele für Übungen, die den Schülern helfen können, sich mit den Büchern im Neuen Testament vertraut zu machen:

  • Das Inhaltsverzeichnis finden – Machen Sie die Schüler mit dem Inhaltsverzeichnis vertraut, damit sie sich schnell einprägen können, wo sie die Lernschriftstellen finden.

  • Ein Lied singen – Ersetzen Sie den Text eines Kirchenliedes oder PV-Liedes mit den Namen der Bücher aus dem Neuen Testament und bringen Sie den Schülern das Lied bei. Singen Sie das Lied im Laufe des Jahres immer wieder mit ihnen, damit sie sich die Namen und die Reihenfolge der Bücher im Neuen Testament einprägen.

  • Die Anfangsbuchstaben nutzen – Schreiben Sie die Anfangsbuchstaben der Bücher im Neuen Testament an die Tafel (M, M, L, J und so weiter). Die Schüler sollen dann den Namen des Buches nennen, der zu dem jeweiligen Buchstaben gehört. Wiederholen Sie diese Übung, bis die Schüler die Namen der Bücher auswendig aufsagen können.

  • Bücherjagd – Nennen Sie eines der Bücher, in dem sich eine Lernschriftstelle befindet, und lassen Sie die Schüler ihre heiligen Schriften auf einer beliebigen Seite in diesem Buch aufschlagen. Stoppen Sie, wie lange die gesamte Klasse braucht, um die einzelnen Bücher zu finden. Diese Übung kann wiederholt werden, damit die Schüler geschickter darin werden, sich an die Bücher im Neuen Testament zu erinnern und sie zu finden.

Sich die Schriftstellenangaben und die Aussage der Schriftstellen merken

Wenn die Schüler lernen, wo die Lernschriftstellen stehen und was darin ausgesagt wird, kann ihnen der Heilige Geist helfen, sich an die Schriftstellenangaben zu erinnern, wenn sie sie brauchen (siehe Johannes 14:26). Schlüsselwörter oder Formulierungen wie „aus Wasser und Geist geboren“ (Johannes 3:5) oder „die Frucht des Geistes“ ( Galater 5:22,23) können den Schülern helfen, sich an die Aussage und die Lehren zu erinnern, die in der jeweiligen Schriftstelle enthalten sind. Diese Methoden können es den Schülern erleichtern, die Angaben zu den Lernschriftstellen dem jeweiligen Inhalt oder den Schlüsselwörtern zuzuordnen. (Die Übungen, in denen es um einen Wettkampf oder um Zeit geht, können Sie später im Jahr durchführen, wenn die Schüler bereits wissen, wo die Lernschriftstellen zu finden sind. Derartige Übungen festigen das Gelernte.)

  • Schriftstellenangaben und Schlüsselwörter – Spornen Sie die Schüler an, die Schriftstellenangaben und Schlüsselwörter zu jeder Lernschriftstelle auf der Schriftstellenkarte auswendig zu lernen. (Die Schriftstellenkarten können im Internet unter store.lds.org bestellt werden. Die Schüler können sich auch eigene Schriftstellenkarten anfertigen.) Geben Sie den Schülern Zeit, gemeinsam mit einem Partner die Schriftstellen auf den Karten zu lernen und einander abzufragen. Die Schüler sollen sich Methoden einfallen lassen, wie sie die Karten gemeinsam studieren und einander abfragen können. Sobald sie mehr Erfahrung mit den Lernschriftstellen haben, können Sie sie auffordern, einander auch solche Hinweise zu geben, die den Kontext oder die Anwendung von Lehren und Grundsätzen aus den Schriftstellen mit einbeziehen. Der Befragte kann mündlich oder schriftlich antworten.

  • Schriftstellenkarten – Diese Übung kann verwendet werden, um eine Reihe von Lernschriftstellen vorzustellen oder zu wiederholen. Wählen Sie einige Schriftstellenkarten aus, die Sie dann unter den Schülern verteilen. (Achten Sie darauf, dass Sie jede Karte mehrfach haben, damit mehrere Schüler die gleiche Lernschriftstelle erhalten. Nehmen Sie so viele Karten, dass Sie für jeden Schüler zwei bis drei verschiedene Schriftstellen haben.) Verteilen Sie sie an die Klasse. Lassen Sie den Schülern Zeit, sich mit den Lernschriftstellen, den Schriftstellenangaben und Schlüsselwörtern, den Aussagen im Zusammenhang, den Lehren oder Grundsätzen und den Anwendungsbeispielen auf jeder Karte zu befassen. Nennen Sie einige Hinweise von den Karten (zum Beispiel Wörter aus der Lernschriftstelle oder Schlüsselwörter, Zusammenhang, Lehre, Grundsatz oder Anwendung). Die Schüler mit der entsprechenden Karte sollen aufstehen und die Schriftstellenangabe nennen.

  • Schriftstellenjagd – Nennen Sie Hinweise, anhand derer die Schüler die Schriftstelle in ihren heiligen Schriften schnell aufschlagen sollen. Als Hinweis können Sie Schlüsselwörter, Aussagen aus dem Zusammenhang, Lehren oder Grundsätze und Anwendungsbeispiele von den Schriftstellenkarten verwenden. Sie können sich auch eigene Hinweise ausdenken. Eine Schriftstellenjagd, bei der die Schüler versuchen, eine Schriftstelle möglichst schnell zu finden, kann ihnen helfen, sich aktiv am Schriftstellenlernen zu beteiligen. Wenn Sie eine Schriftstellenjagd durchführen, um den Schülern mit den Lernschriftstellen zu helfen, dann gestalten Sie dies so, dass weder jemand gekränkt noch der Geist beleidigt wird. Vermitteln Sie den Schülern, dass sie ihre heiligen Schriften nicht respektlos behandeln und auch nicht übermäßig nur aufs Gewinnen bedacht sein sollen. Statt gegeneinander anzutreten, können sie sich auch an einem Vorbild oder an einer Vorgabe messen. Die Schüler können beispielsweise gegen den Lehrer antreten, oder Sie können sie darum wetteifern lassen, ob ein bestimmter Prozentsatz der Klasse eine Schriftstelle innerhalb einer bestimmten Zeit finden kann.

  • Geschichtenjagd – Geben Sie Hinweise, indem Sie sich ein Fallbeispiel ausdenken, an dem deutlich wird, welche Bedeutung die Lernschriftstelle für das tägliche Leben hat. Als Hinweis zu Matthäus 28:19,20 oder Philipper 4:13 könnten Sie zum Beispiel sagen: „Leon kommt zwar für eine Vollzeitmission in Frage und empfindet dies auch als seine Priestertumspflicht, aber er hat Angst, dass er gar nicht genug weiß, um andere im Evangelium gut unterweisen zu können. Er befürchtet auch, dass es ihm schwerfallen wird, Fremde anzusprechen. Als er um Gewissheit betet, fällt ihm ein, dass Jesus Christus den Aposteln nach seiner Auferstehung den Auftrag gegeben hat, zu allen Völkern zu gehen, und dass der Herr stets bei ihnen sein werde. Leon denkt auch an diese Worte von Paulus: „Alles vermag ich durch [Christus], der mir Kraft gibt.“ Die Schüler sollen, während sie sich das Fallbeispiel anhören, in ihren heiligen Schriften die passende Lernschriftstelle aufschlagen.

  • Quizspiele und Tests – Geben Sie den Schülern Gelegenheit, zu testen, wie gut sie die Lernschriftstellen beherrschen. Folgende Hinweise sind möglich: Schlüsselwörter oder Schriftstellenangaben, Zitate aus der Schriftstelle oder Fallbeispiele, die die Grundsätze veranschaulichen, die in den Schriftstellen vermittelt werden. Quizspiele und Tests können mündlich oder schriftlich oder an der Tafel durchgeführt werden. Wenn die Schüler ein Quiz oder einen Test gemacht haben, können Sie einen mit hoher Punktzahl mit einem, der eine niedrigere Punktzahl erreicht hat, zusammentun. Der Schüler mit der höheren Punktzahl kann der Lehrer sein und dem Schüler mit der niedrigeren Punktzahl helfen, zu lernen und sich zu verbessern. Das Paar kann sich etwa auch zum Ziel setzen, im nächsten Test eine höhere gemeinsame Punktzahl zu erreichen. Sie können auch eine Tabelle oder Übersicht entwerfen, um die Ziele aufzuzeigen, die sich die Schüler gesetzt haben, und deren Fortschritt zu dokumentieren.

Übungen, die den Schülern helfen, die Lernschriftstellen zu verstehen

Wörter und Wendungen erläutern

Wenn Sie Wörter und Wendungen in den Lernschriftstellen erläutern (oder den Schülern helfen, sie zu erklären) hilft ihnen dies, die Bedeutung der gesamten Schriftstelle zu verstehen. Wenn solche Erläuterungen entscheidend dafür sind, dass man die Lehren und Grundsätze in einer Schriftstelle versteht, können Sie den Schülern vorschlagen, diese Erläuterungen in ihre heiligen Schriften zu schreiben. Wiederholen Sie die Bedeutung von Begriffen, wenn Sie die Lernschriftstellen wiederholen.

Den Kontext erkennen

Wenn die Schüler den Kontext einer Schriftstelle kennen, kann ihnen dies helfen, deren Bedeutung besser zu verstehen. Zum Kontext gehören Informationen dazu, wer zu wem spricht und weshalb, Angaben zum Hintergrund der Schriftstelle (historisch, kulturell und geografisch) und die Frage oder Situation, aus der heraus sich die Schriftstelle ergeben hat. Beispielsweise sind die Worte des Herrn in Johannes 3:5 Teil eines Gesprächs zwischen Jesus und einem Jesus wohlgesonnenen Pharisäer namens Nikodemus, der den Heiland bei Nacht aufsucht und ihn zur Lehre befragt. Der Herr erklärt Nikodemus, dass man das Reich Gottes nur sehen kann, wenn man „von neuem geboren wird“ (Johannes 3:3). Nikodemus ist verwirrt und fragt, wie denn ein alter Mensch erneut geboren werden könne. In Johannes 3:5 finden wir die Antwort des Herrn auf diese Frage. Wenn die Schüler die Umstände dieser Situation kennen, verstehen sie auch besser, auf welche Fragen der Herr mit dieser Aussage eingeht: „Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ Wenn Sie eine Lektion durchnehmen, in der eine Lernschriftstelle enthalten ist, dann gehen Sie bitte auf den Kontext der Schriftstelle ein. Zusätzliche Übungen – wie etwa diese – können den Schülern ebenfalls helfen, die Schlüsselschriftstellen zu verstehen.

  • Den Kontext erkennen – Schreiben Sie diese Überschriften oben an die Tafel: Sprecher, Zuhörer, Zweck, sonstige nützliche Einsichten. Teilen Sie die Schüler in Gruppen auf und geben Sie jeder Gruppe eine Lernschriftstelle. Fordern Sie sie auf, den Kontext ihrer Schriftstellen zu ermitteln, indem sie Informationen heraussuchen, die zu den Überschriften an der Tafel passen. Die Schüler sollen ihre Ergebnisse an die Tafel schreiben. Bitten Sie dann jede Gruppe, den Kontext ihrer Schriftstelle zu erklären und auch, inwiefern sich diese Informationen darauf auswirken, wie gut sie die Grundsätze in den einzelnen Schriftstellen verstehen. Wenn Sie diese Übung noch erweitern wollen, können Sie die Klasse auffordern, die Schriftstellen anhand der Beschreibungen an der Tafel zu erraten, bevor die einzelnen Gruppen erklären, was sie aufgeschrieben haben.

Analysieren

Analysieren bedeutet unter anderem, dass man die Lehren und Grundsätze ermittelt, die in einer Schriftstelle zu finden sind. Dazu gehört auch, dass man den Schülern begreiflich macht, inwiefern diese Grundsätze für sie von Bedeutung sind. Das kann dazu führen, dass sie die Lehren und Grundsätze vermehrt in die Tat umsetzen. Die folgende Übung kann ihnen helfen, die Lernschriftstellen zu analysieren:

  • Hinweise aufschreiben – Wenn die Schüler mit den Lernschriftstellen vertrauter werden, fordern Sie sie auf, sich Fragen, Fallbeispiele oder andere Hinweise zu überlegen, die die Lehren und Grundsätze in den Schriftstellen veranschaulichen. Mit diesen Hinweisen kann dann in der Klasse ein Quiz durchgeführt werden.

Erläutern

Wenn Sie die Schüler Schriftstellen erläutern lassen, vertieft dies ihr Verständnis und steigert ihre Fähigkeit, Lehren und Grundsätze aus den heiligen Schriften zu vermitteln. Hier finden Sie zwei Methoden, die den Schülern helfen können, die Lernschriftstellen zu erklären:

  • Schlüsselwörter und -wendungen – Bitten Sie die Schüler, die gleiche Lernschriftstelle noch einmal für sich zu lesen und ein Wort oder eine Wendung zu finden, die sie für die Aussage der Schriftstelle als besonders wichtig erachten. Bitten Sie dann einen Schüler, der Klasse die Schriftstelle vorzulesen und das Wort oder die Wendung extra zu betonen. Lassen Sie ihn erklären, warum das Wort oder diese Wendung zum Verständnis der Schriftstelle wichtig ist. Bitten Sie weitere Schüler um ihren Beitrag. Es kann sein, dass Schüler für dieselbe Schriftstelle unterschiedliche Wörter oder Wendungen auswählen. Wenn die anderen in der Klasse diese unterschiedliche Betonung hören, erlangen sie dadurch ein tieferes Verständnis von der Schriftstelle.

  • Einen geistigen Gedanken vorbereiten – Geben Sie den Schülern Gelegenheit, die Lernschriftstellen in einen geistigen Gedanken einzubauen, den sie im Andachtsteil vortragen. Helfen Sie ihnen, sich darauf vorzubereiten, den Kontext zusammenzufassen, Lehren und Grundsätze zu erklären, von bedeutenden Erlebnissen oder Beispielen zu berichten und von den Lehren und Grundsätzen in der Schriftstelle Zeugnis zu geben. Sie können auch anregen, dass die Schüler die Gedanken aus der Schriftstelle mithilfe eines Anschauungsunterrichts erläutern.

Spüren, was die Lehren und Grundsätze bedeuten

Helfen Sie den Schülern, die Lehren und Grundsätze in den Lernschriftstellen zu verstehen und ein Zeugnis davon zu erlangen. Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Ein guter Lehrer führt [die Schüler], wenn er erst einmal die Fakten [des Evangeliums] vermittelt hat …, einen Schritt weiter, sodass sie das geistige Zeugnis und die Erkenntnis im Herzen erlangen, die sie zum Handeln bewegen.“ („Teaching by Faith“, Ansprache vor Religionslehrern des Bildungswesens der Kirche, 1. Februar 2002, Seite 5, LDS.org; siehe auch Teaching Seminary: Preservice Readings, 2004, Seite 92., siehe auch Liahona, September 2003, Seite 14.) Wenn die Schüler durch den Einfluss des Heiligen Geistes die Wahrheit, Bedeutung und Dringlichkeit einer Lehre oder eines Grundsatzes spüren, wächst ihr Wunsch, diesen Grundsatz auch in die Tat umzusetzen. Der Lehrer kann den Schülern helfen, diese Gefühle, die vom Heiligen Geist geweckt werden, zu nähren, indem er sie berichten lässt, welche Erfahrungen sie mit den Evangeliumsgrundsätzen, die in den Lernschriftstellen zu finden sind, gemacht haben. Das trägt dazu bei, dass die Schüler die Grundsätze in den Lernschriftstellen besser verstehen, und es gewährleistet, dass ihnen diese Grundsätze ins Herz geschrieben werden. Die folgende Übung kann den Schülern ein Gespür dafür geben, wie wichtig die Lehren und Grundsätze in den Lernschriftstellen sind:

  • Auf Schriftstellen achten – Bitten Sie die Schüler, auf Lernschriftstellen in Ansprachen, im Unterricht in der Kirche, bei Generalkonferenzansprachen und in Gesprächen mit der Familie und Freunden zu achten. Lassen Sie sie von Zeit zu Zeit davon berichten, welche Schriftstelle sie gehört haben, wie die Schriftstelle verwendet wurde, welche Grundsätze gelehrt wurden und welche Erfahrungen sie oder andere mit diesen Grundsätzen gemacht haben. Achten Sie auf Gelegenheiten, für die Wahrheiten in den Lernschriftstellen Zeugnis zu geben (und ermuntern Sie auch die Schüler dazu).

Übungen, die den Schülern helfen, die Lernschriftstellen anzuwenden

Unterrichten

Die Lernschriftstellen und die grundlegenden Lehren wurden zusammen entwickelt und bewusst zum Nutzen der Schüler aufeinander abgestimmt. (Die Lernschriftstellen sind überall in der Veröffentlichung „Grundlegende Lehren“ kenntlich gemacht.) Wenn die Schüler die Lehren und Grundsätze lernen und formulieren, die in den Lernschriftstellen enthalten sind, verinnerlichen sie auch die grundlegenden Lehren und lernen, sie in Worte zu fassen. Und wenn die Schüler lernen, die grundlegenden Lehren in eigenen Worten wiederzugeben, können sie dabei auf die auswendig gelernten Lernschriftstellen zurückgreifen. Wenn Sie ihnen Gelegenheit geben, die Lehren und Grundsätze des Evangeliums anhand der Lernschriftstellen selbst zu lehren, kann dies ihr Selbstvertrauen stärken und ihre Kenntnis der heiligen Schriften erweitern. Wenn die Schüler die Lehren und Grundsätze aus den Lernschriftstellen lehren und dafür Zeugnis geben, können sie auch ihr Zeugnis stärken. Spornen Sie die Schüler an, auf die Lernschriftstellen zurückzugreifen, um das Evangelium in der Klasse und in Gesprächen mit Freunden, der Familie und anderen zu lehren und zu erklären.

  • Eine Botschaft vortragen – Beauftragen Sie die Schüler, anhand einer Lernschriftstelle eine Ansprache oder Lektion von drei bis fünf Minuten Dauer vorzubereiten. Die Vorbereitung kann im Unterricht oder zu Hause erfolgen. Zusätzlich zu den Lernschriftstellen können sie bei der Vorbereitung auch noch weitere Quellen hinzuziehen, zum Beispiel die Schriftstellenkarten, den Schriftenführer oder das Nachschlagewerk Treu in dem Glauben. Jede Ansprache oder Lektion soll eine Einleitung, die Lernschriftstelle, eine Geschichte oder ein Beispiel zu dem Grundsatz, der vermittelt wird, und das Zeugnis des Schülers enthalten. Die Schüler können ihre Botschaft freiwillig im Unterricht, beim Familienabend oder in ihren Kollegien oder Klassen als Teil ihrer Bemühungen im Programm „Pflicht vor Gott“ oder „Mein Fortschritt“ vortragen. Wenn sie ihre Ansprachen oder Lektionen außerhalb des Unterrichts halten, können Sie sie bitten, von ihren Erfahrungen zu berichten.

  • Missionars-Rollenspiel – Bereiten Sie einige Karten mit Fragen vor, die ein Freund der Kirche stellen könnte und die sich mithilfe einer Lernschriftstelle beantworten lassen (etwa „Was halten die Mitglieder deiner Kirche von Jesus Christus?“). Bitten Sie die Schüler, paarweise nach vorne zu kommen und eine Frage von den Karten zu beantworten. Um ihnen verständlich zu machen, wie die Missionare ähnliche Fragen beantworten, können Sie ihnen ein paar wirksame Lehrmethoden vorschlagen. Zum Beispiel: 1.) den Kontext der Schriftstelle nennen, 2.) eine Lehre oder einen Grundsatz erklären, 3.) Fragen stellen, um herauszufinden, ob diejenigen, die sie unterweisen, verstehen oder glauben, was gelehrt wurde, 4.) von Erfahrungen erzählen und Zeugnis geben und 5.) diejenigen, die sie belehren, auffordern, nach dem Grundsatz, der gelehrt wurde, zu handeln. Fragen Sie die Schüler, was ihnen daran gefallen hat, wie die einzelnen Paare ihre Frage beantwortet haben.

  • Zeugnis geben – Bitten Sie die Schüler, die Lernschriftstellen durchzugehen und eine davon auszusuchen, die eine Lehre oder einen Grundsatz enthält, für den sie Zeugnis geben können. Geben Sie ihnen die Gelegenheit, für die ausgewählte Wahrheit Zeugnis zu geben und von den Erfahrungen zu berichten, die dazu geführt haben, dass sie dafür Zeugnis geben können. Wenn die Schüler Zeugnis geben, bestätigt der Heilige Geist die Wahrheit der Lehren oder Grundsätze, die sie bezeugen. Ihr Zeugnis kann auch andere dazu anspornen, aus dem Glauben heraus zu handeln.

Hinweis: Wenn die Schüler Gelegenheit erhalten, Zeugnis zu geben, sollten sie dies immer auf eigenen Wunsch tun können. Ein Schüler sollte nie gedrängt werden, Zeugnis zu geben, oder das Gefühl haben, dass er Wissen vorgeben muss, über das er noch nicht verfügt. Außerdem geben einige Schüler ungern Zeugnis, weil sie irrtümlicherweise meinen, sie müssten mit den Worten „Ich möchte Zeugnis geben“ beginnen. Vielleicht gehen sie auch davon aus, dass man immer auch Gefühle zeigen muss, wenn man Zeugnis gibt. Machen Sie den Schülern klar, dass sie Zeugnis geben können, indem sie einfach über Lehren und Grundsätze sprechen, die sie als wahr erkannt haben. Beim Zeugnisgeben kann man ganz einfach sagen: „Ich glaube, dass dies wahr ist“ oder „Ich weiß, dass dies wahr ist“ oder „Daran glaube ich von ganzem Herzen“.

In die Tat umsetzen

Wenn Sie den Schülern zeigen, wie sich die Lehren und Grundsätze aus den Schriftstellen anwenden lassen (oder wenn Sie die Schüler bitten, sich Möglichkeiten zu überlegen), gibt ihnen dies Gelegenheit, zu lernen, indem sie Glauben ausüben.

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

„Ein Lernender, der seine Entscheidungsfreiheit ausübt, indem er richtige Grundsätze in die Tat umsetzt, öffnet so sein Herz für den Heiligen Geist und damit für dessen Unterweisung und sein machtvolles, bestätigendes Zeugnis. Durch Glauben lernen erfordert geistige, intellektuelle und körperliche Anstrengung und nicht nur passive Aufnahmebereitschaft. Durch aufrichtiges, beständiges, durch Glauben hervorgerufenes Handeln zeigen wir dem himmlischen Vater und seinem Sohn, Jesus Christus, unsere Bereitschaft, zu lernen und vom Heiligen Geist unterwiesen zu werden.“ („Trachtet nach Wissen durch Glauben“, Liahona, September 2007, Seite 20.)

Geben Sie den Schülern Gelegenheit, zu berichten, was sie erlebt haben, als sie die Lehren und Grundsätze angewandt haben, und lassen Sie sie dafür Zeugnis geben. Ein Beispiel dafür, wie Sie die Schüler anspornen können, die Lernschriftstellen in die Tat umzusetzen:

  • Sich Ziele setzen – Bitten Sie die Schüler, sich konkrete Ziele zu setzen, wie sie besser nach den Grundsätzen in den Lernschriftstellen leben können; sie sollen sich dafür den Anwendungsteil auf den Schriftstellenkarten als Grundlage nehmen. Die Jugendlichen sollen ihre Ziele auf einen Zettel schreiben, den sie zur Erinnerung bei sich tragen können. Bitten Sie die Schüler, gegebenenfalls von ihren Erfolgen zu berichten.

Übungen, die den Schülern helfen, die Lernschriftstellen auswendig zu lernen

Auswendig lernen

Lernt ein Schüler Schriftstellen auswendig, kann dies sein Verständnis vertiefen und seine Fähigkeit, das Evangelium zu lehren, erweitern. Wenn ein Schüler Schriftstellen auswendig lernt, kann der Heilige Geist ihm Begriffe und Gedanken in Erinnerung bringen, wenn er sie braucht (siehe Johannes 14:26; LuB 11:21). Denken Sie daran, die Übungen zum Auswendiglernen an die Fähigkeiten der Schüler anzupassen.

Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat uns ans Herz gelegt, Schriftstellen auswendig zu lernen:

„Wenn wir Schriftstellen auswendig lernen, können wir daraus große Kraft schöpfen. Eine Schriftstelle auswendig zu lernen bedeutet, eine neue Freundschaft zu schmieden. Es ist so, als entdecke man einen neuen Freund, der einem in Zeiten der Not zur Seite stehen, Inspiration und Trost schenken und notwendige Veränderungen anregen kann.“ („Die Kraft der heiligen Schriften“, Liahona, November 2011, Seite 6.)

Diese Übungen können mehrere Tage hintereinander zu Unterrichtsbeginn oder -ende wiederholt werden, damit die Schüler sich die Schriftstellen dauerhaft einprägen:

  • Wettrennen mit nur einem Wort – Fordern Sie die Klasse auf, eine Lernschriftstelle so aufzusagen, dass reihum jeder Schüler ein Wort sagt. Wenn Sie den Schülern beispielsweise helfen, Matthäus 5:14-16 auswendig zu lernen, würde der erste Schüler das Wort Ihr sagen, der zweite Schüler seid, der dritte Schüler das und so weiter, bis der ganze Vers vollständig ist. Stoppen Sie die Zeit und geben Sie der Klasse mehrere Versuche, eine vorgegebene Zeit zu erreichen. Wenn Sie diese Übung wiederholen, können Sie die Reihenfolge der Schüler verändern, sodass sie dann andere Wörter sagen müssen.

  • Anfangsbuchstaben – Schreiben Sie die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter einer Lernschriftstelle an die Tafel. Zeigen Sie auf die Buchstaben, während die Klasse die Schriftstelle mit Ihnen wiederholt; die Schüler können dafür bei Bedarf ihre heiligen Schriften zur Hand nehmen. Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis die Schüler sich sicher sind, dass sie eine Schriftstelle allein mithilfe der Anfangsbuchstaben aufsagen können. Sie können auch jedes Mal, wenn die Schüler die Schriftstelle aufsagen, ein paar Buchstaben wegwischen. Dies erhöht nach und nach den Schwierigkeitsgrad, bis die Schüler die Schriftstelle auch ohne die Anfangsbuchstaben aufsagen können.

  • Wortstreifenpuzzle – Schreiben Sie den Text einer Lernschriftstelle auf ein liniertes Blatt oder lassen Sie die Schüler dies tun. Schneiden Sie das Papier in Streifen, lassen Sie die Zeilen der Schriftstelle aber ganz. Schneiden Sie einige Streifen kürzer, sodass jeweils nur einige Wörter der Schriftstelle darauf stehen. Mischen Sie die Papierstreifen und geben Sie sie jeweils zwei Schülern oder einer kleinen Gruppe. Bitten Sie die Schüler, die Papierstreifen in die richtige Reihenfolge zu bringen und sich dabei an den heiligen Schriften zu orientieren. Lassen Sie sie so lange üben, bis sie ihre heiligen Schriften nicht mehr dazu brauchen. Wenn sie fertig sind, sollen sie ihre Schriftstelle aufsagen. Sie können auch die Zeit stoppen, um zu sehen, welche Gruppe die Streifen am schnellsten in die richtige Reihenfolge bringen kann. Oder Sie stoppen die Zeit der ganzen Klasse, um zu sehen, wie lange alle Gruppen zusammen brauchen, um das Puzzle zusammensetzen. (Wenn die erste Gruppe fertig ist, sollen diese Schüler den langsameren Gruppen helfen.)