Lektion 108
1 Korinther 11
Einleitung
Paulus spricht Streitigkeiten unter den Mitgliedern über religiöse Bräuche an. Er betont, dass Mann und Frau ewige, gottgegebene Aufgaben haben und im Plan des Herrn unverzichtbar füreinander sind. Er weist die Mitglieder auch an, wie sie sich richtig auf die Teilnahme am Abendmahl vorbereiten.
Anregungen für den Unterricht
1 Korinther 11:1-16
Paulus spricht Streitigkeiten über religiöse Bräuche an
Zeigen Sie das Bild eines Ehepaars (zum Beispiel „Ein junges Paar geht zum Tempel“, Bildband zum Evangelium, Nr. 120; siehe auch LDS.org). Lesen Sie die unterschiedlichen Standpunkte vor, die erkennen lassen, wie die Ehe unter Umständen gesehen wird:
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„Für mich zählt nur eines, dass ich nämlich beruflich erfolgreich bin. Ich will meine Aufmerksamkeit nicht zwischen meinen beruflichen Zielen und meiner Ehe aufteilen müssen.“
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„Ich will mich nicht auf eine langfristige Beziehung festlegen. Ich fürchte, dass ich eine Entscheidung treffe, die ich später bereuen könnte.“
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„Eine Ehe würde mich zu sehr binden. Ich könnte nicht mehr tun und lassen, was ich will.“
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„Ich weiß, dass die Ehe die wichtigste Entscheidung ist, die ich treffe, und ich freue mich schon darauf.“
Die Schüler sollen überlegen, wie sie zur Ehe stehen. Bitten Sie die Schüler, in 1 Korinther 11:1-16 auf einen Grundsatz zu achten, der ihnen und anderen den Stellenwert der Ehe begreiflich macht.
Lassen Sie einen Schüler 1 Korinther 11:3 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was Paulus hier über die Pflichten des Ehemannes sagt. Sie können darauf hinweisen, dass das Wort, das in diesem Vers mit „Mann“ übersetzt wird, auch mit „Ehemann“ übersetzt werden könnte und dass das Wort, das mit „Frau“ übersetzt ist, sich auch mit „Ehefrau“ übersetzen ließe.
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Welche Aufgabe hat der Mann? (Vielleicht müssen Sie erklären, dass die Formulierung „der Mann [ist] das Haupt der Frau“ bedeutet, dass es die heilige Pflicht des Mannes ist, in der Familie zu präsidieren. Präsidieren heißt, andere rechtschaffen in geistigen und zeitlichen Angelegenheiten führen.)
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Wer präsidiert über den Ehemann und führt ihn, während er über seine Familie präsidiert?
Fassen Sie 1 Korinther 11:4-16 zusammen. Erklären Sie, dass Paulus sich hier mit Fragen der Mitglieder zu Gepflogenheiten befasst, an die sich Männer und Frauen hielten, die im Gottesdienst beteten oder prophezeiten.
Machen Sie den Schülern verständlich, dass die Lehren des Paulus von Lesern des Neuen Testaments mitunter missverstanden und so ausgelegt werden, als sei die Rolle des Mannes wichtiger als die Rolle der Frau oder als stehe der Mann über der Frau und sei mehr wert als sie. Lesen Sie diese Aussage von Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel vor:
„Männer und Frauen sind in den Augen Gottes und in den Augen der Kirche gleichberechtigt, dies bedeutet jedoch nicht, dass sie gleich sind. Die Aufgaben und die göttlichen Gaben von Mann und Frau unterscheiden sich von Natur aus, doch nicht, was ihre Bedeutung oder ihren Einfluss angeht. Die Lehre der Kirche besagt, dass Mann und Frau gleichwertig und doch verschieden sind. Gott betrachtet weder das eine noch das andere Geschlecht als besser oder wichtiger.“ („Mann und Frau im Werk des Herrn“, Liahona, April 2014, Seite 4.)
Lassen Sie einen Schüler 1 Korinther 11:11 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was Paulus über die Beziehung zwischen Mann und Frau sagt.
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Was sagt Paulus hier über die Beziehung zwischen Mann und Frau?
Weisen Sie auf den Ausdruck „im Herrn“ hin. Erklären Sie, dass sich dieser Ausdruck auf den Plan des Herrn bezieht, der uns helfen möchte, so zu werden wie er und ewiges Leben zu erlangen.
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Was lernen wir aus diesem Vers über Mann und Frau im Plan des Herrn? (Schreiben Sie diesen Grundsatz in den Worten der Schüler an die Tafel: Mann und Frau können im Plan des Herrn nicht ohne einander ewiges Leben erlangen [siehe LuB 131:1-4].)
Damit den Schülern der oben genannte Grundsatz klar wird, halten Sie eine Schere hoch und fangen Sie an, ein Blatt Papier zu zerschneiden. Die Schüler sollen sich nun vorstellen, man hätte die beiden Hälften der Schere voneinander getrennt.
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Wie gut könnte man ein Blatt Papier mit nur einer Hälfte der Schere zerschneiden? Inwiefern lässt sich die Schere damit vergleichen, wie Mann und Frau zusammenarbeiten sollen?
Ein Schüler soll diese Aussage von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel vorlesen:
„Gott hat es so vorgesehen, dass sich Mann und Frau gemeinsam auf die Vollkommenheit und eine Fülle der Herrlichkeit hin weiterentwickeln. Aufgrund ihrer verschiedenen Wesensart und Eigenschaften bringen Mann und Frau in eine Ehe einzigartige Sichtweisen und Erfahrungen ein. Mann und Frau schaffen auf unterschiedliche, aber gleichwertige Art und Weise eine Harmonie und Einheit, die nur so und nicht anders erreicht werden kann. Der Mann ergänzt und vervollkommnet die Frau, und die Frau ergänzt und vervollkommnet den Mann, indem sie voneinander lernen und einander stärken und aufbauen.“ („Die Ehe ist in Gottes ewigem Plan von entscheidender Bedeutung“, Liahona, Juni 2006, Seite 52.)
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Wie ergänzen sich die unterschiedlichen Eigenschaften und Aufgaben von Mann und Frau in der Familie?
Erinnern Sie die Schüler an die unterschiedlichen Standpunkte zur Ehe, die in den Aussagen am Anfang der Lektion zum Ausdruck gekommen sind. Fordern Sie ein paar Schüler auf, ihre Gedanken und ihr Zeugnis zur Bedeutung der Ehe im Plan des Herrn mitzuteilen. Sie können auch selbst Zeugnis geben.
1 Korinther 11:17-34
Paulus ermahnt die Heiligen in Korinth, nicht leichtfertig mit dem Abendmahl umzugehen
Schreiben Sie diese Aussagen an die Tafel: ein zutiefst geistiges Erlebnis, eine Erneuerung für die Seele, für mich der Höhepunkt des Sabbats
Lassen Sie die Schüler darüber nachdenken, mit welcher Einstellung sie unlängst vom Abendmahl genommen haben. Sie sollen sich fragen, ob diese Aussagen an der Tafel auch ihre Gefühle widerspiegeln. Die Schüler sollen, wenn sie sich mit 1 Korinther 11:17-34 befassen, auf Grundsätze achten, die ihnen helfen können, dass das Abendmahl für sie aufbauender und sinnvoller wird.
Erklären Sie: Zur Zeit des Paulus halten sich die Mitglieder der Kirche an einen Brauch, der dem Abschiedsmahl der Jünger nicht unähnlich ist. Sie kommen zu einem gemeinsamen Essen zusammen und nehmen dann gemeinsam vom Abendmahl. Fassen Sie 1 Korinther 11:17-22 zusammen und erklären Sie, das Paulus hier schreibt, er habe gehört, dass es unter den Heiligen in Korinth, wenn sie zum Abendmahl zusammenkommen, Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten gibt. Paulus tadelt die Heiligen, weil sie aus diesen Zusammenkünften gewöhnliche Mahlzeiten gemacht haben, statt die Heiligkeit der Verordnung des Abendmahls zu bewahren.
Bitten Sie einen Schüler, 1 Korinther 11:23-26 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wozu Paulus die Mitglieder hier anhält. Was sollen sie sich beim Abendmahl vor Augen führen?
Zeigen Sie das Bild „Das Abendmahl“ (Bildband zum Evangelium, Nr. 54; siehe auch LDS.org).
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Was lehrte der Heiland laut Paulus seine Jünger? Woran sollten sie beim Abendmahl denken?
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Inwiefern hätte es diesen Mitgliedern, die mit Streitereien zu kämpfen haben, helfen können, wenn sie beim Abendmahl an den Leib und das Blut des Erlösers gedacht hätten?
Bitten Sie einen Schüler, 1 Korinther 11:27-30 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, worauf Paulus die Mitglieder hinsichtlich des Abendmahls hinweist.
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Worauf weist Paulus die Mitglieder in Korinth laut Vers 27 und 29 hin?
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Was geschieht, wenn wir unwürdig vom Abendmahl nehmen? Welchen Grundsatz können wir diesen Versen entnehmen? (Die Schüler drücken sich womöglich anders aus, sollen aber diesen Grundsatz erkennen: Wer unwürdig vom Abendmahl nimmt, bringt Schuldigsprechung und Verdammnis über sich.)
Erklären Sie, dass wir „nicht vollkommen sein [müssen], um vom Abendmahl nehmen zu können, aber [unser] Herz sollte demütig und reuig sein“ (Treu in dem Glauben – ein Nachschlagewerk zum Evangelium, Seite 6). Wenn wir in schwerwiegender Sünde leben oder nicht umkehrwillig sind und keinerlei Wunsch hegen, an den Erlöser zu denken und ihm nachzufolgen, nehmen wir unwürdig vom Abendmahl. Legen Sie den Schülern ans Herz, zum Vater im Himmel zu beten und mit dem Bischof zu sprechen (siehe 3 Nephi 18:26-29), falls sie sich nicht sicher sind, ob sie würdig sind, vom Abendmahl zu nehmen.
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Warum bringt es wohl unserer Seele Verdammnis, wenn wir unwürdig vom Abendmahl nehmen?
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Welchen Rat erteilt Paulus in 1 Korinther 11:28 den Mitgliedern? (Schreiben Sie diesen Grundsatz in den Worten der Schüler an die Tafel: Beim Abendmahl sollen wir unser Leben überdenken.)
Weisen Sie darauf hin, dass wir uns nicht nur deswegen überprüfen sollen, weil wir wissen wollen, ob wir würdig sind, vom Abendmahl zu nehmen, sondern auch, weil wir feststellen wollen, wie gut wir uns bemühen, unsere Bündnisse mit dem Herrn zu halten, und wo wir umkehren und uns verbessern können.
Bitten Sie einen Schüler, dieses Zitat von Präsident Howard W. Hunter vorzulesen:
„Ich stellte mir diese Frage: ‚Setze ich Gott an die erste Stelle und halte ich all seine Gebote?‘ Dann dachte ich nach und fasste einen Entschluss. Einen Bund mit dem Herrn zu schließen, immer seine Gebote zu halten, stellt eine große Verpflichtung dar, und diesen Bund zu erneuern, indem man vom Abendmahl nimmt, ist genauso schwerwiegend. Die feierlichen Momente des Nachsinnens, während das Abendmahl ausgeteilt wird, sind von großer Bedeutung. Sie sind Momente der Selbstprüfung, Selbstbeobachtung, Selbsterkennung – eine Zeit zum Nachdenken und um Entschlüsse zu fassen.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Howard W. Hunter, Seite 221.)
Helfen Sie den Schülern, zu überlegen, wie sie den Grundsatz, den sie aus 1 Korinther 11:28 herausgearbeitet haben, anwenden könnten. Fordern Sie sie auf, sich Fragen zu überlegen, die sie sich bei der Vorbereitung auf das Abendmahl durch den Kopf gehen lassen können. Sie können sich beispielsweise fragen: „Wie kann ich Christus besser nachfolgen?“ Bitten Sie die Schüler, noch weitere Fragen zu nennen, die sie sich stellen könnten. Sie können auch selbst ein paar Fragen vorschlagen. Lassen Sie die Schüler in ihr Studientagebuch Fragen schreiben, die sie sich beim Abendmahl stellen können, wenn sie ihre Würdigkeit überprüfen.
Bezeugen Sie: Wenn die Schüler vor oder beim Abendmahl ihre Würdigkeit überprüfen, kann der Herr sie wissen lassen, wie sie ihre Bündnisse noch besser halten und sich für die Segnungen würdig machen können, die er ihnen geben möchte. Zu diesen Segnungen gehört, dass sie von ihren Sünden reingewaschen werden und in größerem Maß die Macht des Heiligen Geistes erlangen. Die Schüler sollen sich ein Ziel setzen, wie sie sich auf die nächste Gelegenheit, vom Abendmahl zu nehmen, besser vorbereiten können.
Fassen Sie 1 Korinther 11:33,34 zusammen und erklären Sie, dass Paulus den Heiligen in Korinth hier zusätzliche Weisungen hinsichtlich der Mahlzeit gibt, die sie damals in Verbindung mit dem Abendmahl eingenommen haben.
Geben Sie zum Schluss Zeugnis für die Grundsätze, die Sie aus 1 Korinther 11 herausgearbeitet haben.