Lektion für das Heimstudium
Apostelgeschichte 6 bis 12 (Einheit 18)
Einleitung
Gott offenbart Petrus in einer Vision, dass auch den Heiden das Evangelium verkündet werden soll. Petrus predigt Kornelius und dessen Haus das Evangelium und legt anschließend einen Streit unter den jüdischen Heiligen bei, die nicht einsehen wollen, dass auch den Nichtjuden das Evangelium verkündet werden soll.
Anregungen für den Unterricht
Apostelgeschichte 10
Gott offenbart Petrus in einer Vision, dass auch den Heiden das Evangelium verkündet werden soll
Die Schüler sollen sich vorstellen, ein Freund stelle ihnen diese Frage: „Ich habe gehört, dass deine Kirche 1978 ihren Standpunkt geändert hat und dass nun alle Männer ungeachtet ihrer Rasse das Priestertum erhalten dürfen. Wenn ihr doch glaubt, dass eure Kirche von Gott geführt wird und dass Gott ein unveränderliches Wesen ist, wie ist denn so etwas möglich?“
Die Schüler sollen in ihr Studientagebuch schreiben, was sie antworten würden. (Hinweis: Achten Sie darauf, dass die Schüler die Frage zur Änderung eines Brauchs in der Kirche beantworten und nicht über mögliche Gründe für die Einschränkungen zum Priestertum spekulieren. Spekulieren Sie während des Unterrichtsgesprächs auch nicht darüber, warum es die Einschränkung zum Priestertum gab, da diese Gründe nicht offenbart worden sind [siehe Amtliche Erklärung – 2].)
Bei ihrem Studium von Apostelgeschichte 10 sollen die Schüler auf Grundsätze achten, die ihnen helfen können, Fragen dazu zu beantworten, wie der Herr seine Kirche führt, wie er Änderungen vornimmt und Weisungen gibt.
Erklären Sie, dass das Evangelium bis zu jenem Zeitpunkt im Neuen Testament mit wenigen Ausnahmen nur den Juden gepredigt wurde, wozu der Erretter seine Jünger ja angewiesen hatte (siehe Matthäus 10:5,6). In Apostelgeschichte 10 lesen wir jedoch von einer bedeutenden Änderung der kirchlichen Vorgehensweise.
Lassen Sie die Schüler zusammenfassen, was sie bei ihrem Studium über einen Nichtjuden namens Kornelius erfahren haben. (Er war römischer Hauptmann. Er und seine Familie waren gläubig und gottesfürchtig. Als Heide konnte er sich erst der Kirche Christi anschließen, wenn er sich zuvor zum Judentum bekehrt hatte.)
Fassen Sie Apostelgeschichte 10:3-8 zusammen und erklären Sie, dass dem Kornelius aufgrund seiner Glaubenstreue ein Engel erscheint, der ihn anweist, Männer nach Joppe zu Petrus zu schicken. Während die Knechte des Kornelius nach Joppe unterwegs sind, hat Petrus im Haus eines Mannes namens Simon eine bemerkenswerte Vision.
Lassen Sie die Schüler reihum Apostelgeschichte 10:9-16 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was Petrus in der Vision erblickt. (Um für Abwechslung zu sorgen, können Sie jedem Schüler ein leeres Zeichenblatt aushändigen. Die Schüler sollen für sich Apostelgeschichte 10:9-16 lesen und ein Bild von der Vision des Petrus zeichnen, die in diesen Versen beschrieben wird. Geben Sie den Schülern ausreichend Zeit. Bitten Sie sie dann, ihrem Sitznachbarn anhand ihres Bildes zu erklären, was sich in dieser Vision ereignet.) Fragen Sie anschließend:
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Was wird Petrus in der Vision geboten? Was soll er essen?
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Wie reagiert Petrus Vers 14 zufolge anfangs auf dieses Gebot? (Erklären Sie, dass die Juden nach dem mosaischen Gesetz keine Tiere essen durften, die als unheilig oder unrein galten [siehe Levitikus 11:7].)
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Was sagt der Herr in Apostelgeschichte 10:15 über die unreinen Tiere, die er Petrus zu essen gebietet?
Fassen Sie Apostelgeschichte 10:17-28 zusammen und erklären Sie, dass Petrus die Bedeutung der Vision zunächst nicht versteht. Während er darüber nachdenkt, kommen die Knechte des Kornelius an und berichten Petrus von der Vision des Kornelius. Am darauffolgenden Tag begleiten Petrus und weitere Jünger sie zu Kornelius. Petrus betritt das Haus des Kornelius, obwohl die meisten Juden es als gesetzwidrig betrachten, mit einem Heiden zu verkehren oder einen zu besuchen.
Bitten Sie einen Schüler, Apostelgeschichte 10:28 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welchen Grund Petrus dafür angibt, dass er mit einem Heiden verkehrt oder ihn besucht.
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Welchen Grund gibt Petrus dafür an, dass er mit einem Heiden verkehrt oder ihn besucht?
Fassen Sie Apostelgeschichte 10:29-33 zusammen und erklären Sie, dass Kornelius Petrus von seiner Vision berichtet. Kornelius hat auch Verwandte und Freunde bei sich versammelt, damit Petrus sie unterweisen kann.
Lassen Sie einen Schüler Apostelgeschichte 10:34,35 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was Petrus erfährt.
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Wie würdet ihr das, was Petrus hier erfährt, zusammenfassen? (Erklären Sie gegebenenfalls, dass Gott keinen Menschen aufgrund seiner Nationalität oder sozialen Stellung bevorzugt, dass er aber alle Menschen nach ihren Werken richtet und diejenigen segnet, die ihm gehorchen. Vielleicht finden Sie den Artikel „Ethnische Beziehungen“ [http://www.presse-mormonen.de/artikel/ethnische-beziehungen] hilfreich.)
Fassen Sie Apostelgeschichte 10:36-43 zusammen und erklären Sie, dass Petrus Kornelius und dessen Haus in Bezug auf Jesus Christus und dessen gute Werke sowie dessen Kreuzigung und Auferstehung unterweist. Petrus bezeugt, dass denen, die an Jesus Christus glauben, die Sünden vergeben werden.
Lassen Sie einen Schüler Apostelgeschichte 10:44-48 vorlesen. Bitten Sie die anderen, mitzulesen und herauszufinden, welche Wirkung die Unterweisung des Petrus auf diese Nichtjuden hat. Erklären Sie, dass der Begriff „die gläubig gewordenen Juden“ in Vers 45 sich auf die jüdischen Jünger bezieht, die mit Petrus aus Joppe mitgekommen waren.
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Welche Wirkung hat die Unterweisung des Petrus Vers 44 bis 46 zufolge auf die Familie des Kornelius? (Erklären Sie gegebenenfalls, dass die Formulierung „die Gabe des Heiligen Geistes“ in Vers 45 sich auf die Macht des Heiligen Geistes bezieht, die über diese Heiden gekommen ist. Diese unterscheidet sich von der Gabe des Heiligen Geistes, die wir nach der Taufe bei der Konfirmierung erhalten [siehe Apostelgeschichte 8:14-17; Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 97].
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Warum sind die anwesenden Juden erstaunt?
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Was offenbart der Herr anhand der Erlebnisse in Apostelgeschichte 10 dem Petrus in Bezug auf die Nichtjuden?
Teilen Sie die Schüler in Zweier- oder Dreiergruppen und lassen Sie sie Lehren aus Apostelgeschichte 10 herausarbeiten. Geben Sie jeder Gruppe eine Kopie dieses Arbeitsblatts oder schreiben Sie die Fragen an die Tafel. Bitten Sie die Schüler, die Fragen in ihrer Gruppe zu besprechen.
Geben Sie den Schülern ausreichend Zeit. Lassen Sie dann mehrere nach vorn kommen und die Grundsätze, die ihre Gruppe herausgearbeitet hat, an die Tafel schreiben. Achten Sie darauf, dass diese Punkte genannt werden:
Gott führt seine Kirche durch Offenbarung an seinen Propheten, den dienstältesten Apostel.
Wenn wir dem Herrn gehorchen, können wir Schritt für Schritt Offenbarung und Erkenntnis erlangen.
Gott kann Anweisungen, die er früher gegeben hat, nach seiner Weisheit und den Bedürfnissen seiner Kinder abändern oder etwas hinzufügen.
Lassen Sie diese Aussage von Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel vorlesen. Die Schüler sollen darauf achten, wie der dritte Grundsatz, den sie herausgearbeitet haben, in Elder Christoffersons Aussage dargestellt wird.
„Durch dieses Ereignis und diese Offenbarung an Petrus änderte der Herr die bisher übliche Praxis in der Kirche und ermöglichte seinen Jüngern ein tieferes Verständnis der Lehre. So kam es, dass das Evangelium nunmehr allen Menschen verkündet wurde.“ („Die Lehre von Christus”, Liahona, Mai 2012, Seite 88.)
Die Schüler sollen noch einmal durchlesen, wie sie die Frage ihres Freundes zu Änderungen eines Brauchs in der Kirche beantworten würden. Regen Sie an, dass die Schüler weitere Erkenntnisse aufschreiben, die sie aus Apostelgeschichte 10 gewonnen haben, und lassen Sie sie diese Erkenntnisse der Klasse mitteilen.
Weisen Sie darauf hin, dass Gott zwar Gepflogenheiten innerhalb der Kirche ändern und unser Verständnis von der Lehre durch fortdauernde Offenbarung vertiefen kann (siehe 9. Glaubensartikel), dass sich jedoch sein göttliches Wesen, seine Eigenschaften, Bündnisse, Lehren und sein Plan nie ändern. Diese Erkenntnis kann uns helfen, Gottvertrauen und die Zuversicht zu entwickeln, dass Gott seine Kirche gemäß seinem Willen und den Bedürfnissen seiner Kinder führt.
Bitten Sie die Schüler zum Abschluss, Zeugnis für die Grundsätze zu geben, die sie gelernt haben.
Nächste Einheit (Apostelgeschichte 13 bis 19)
Fordern Sie die Schüler auf, beim Studium von Apostelgeschichte 13 bis 19 über diese Fragen nachzudenken und Antworten darauf zu suchen. Was geschah mit Elymas, den Zauberer? Wie würdet ihr reagieren, wenn man euch für einen Gott halten würde? Warum wurden Paulus und Barnabas überhaupt als Götter gefeiert? Wie reagierten sie darauf? Warum stritten sich die Mitglieder der Kirche über die Beschneidung und weshalb musste die Angelegenheit an die Apostel herangetragen werden? Wie war ihr Beschluss? Als Paulus in Athen war, sprach er auf dem Areopag über den unbekannten Gott. Was verkündete er den Menschen?