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Lektion 154: Offenbarung 6 bis 11, Teil 1


Lektion 154

Offenbarung 6 bis 11, Teil 1

Einleitung

Johannes sieht in einer Vision, wie das Lamm Gottes die ersten sechs Siegel des versiegelten Buches öffnet. Beim sechsten Siegel erblickt Johannes Diener Gottes, die „ihre Gewänder … im Blut des Lammes“ gewaschen haben (Offenbarung 7:14).

Anregungen für den Unterricht

Offenbarung 6

Johannes sieht, wie das Lamm Gottes die ersten sechs Siegel des versiegelten Buches öffnet

Bitten Sie die Schüler, Sorgen oder Ängste aufzuzählen, die sie vielleicht haben, weil sie in den Letzten Tagen leben. Schreiben Sie die Antworten an die Tafel.

Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage des Propheten Joseph Smith vorzulesen. Die Schüler sollen darauf achten, was die Propheten aus alter Zeit in Bezug auf unsere Zeit empfanden:

Brother Joseph

„Propheten, Priester und Könige … haben mit freudiger Erwartung nach dem Tag Ausschau gehalten, nämlich der Zeit, in der wir leben; angefeuert von himmlischer Vorfreude, haben sie unseren Tag besungen [und beschrieben und davon prophezeit].“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 203.)

  • Was haben die Propheten aus alter Zeit in Bezug auf unsere Zeit empfunden?

Heben Sie hervor, dass Johannes der Offenbarer einer der Propheten war, die um die Ereignisse in den Letzten Tagen gewusst und mit freudiger Erwartung unsere Zeit vorhergesagt haben.

Regen Sie an, dass die Schüler beim Lesen von Offenbarung 6 und 7 darauf achten, weshalb die Propheten aus alter Zeit unserer Zeit so freudig entgegengesehen haben.

Rufen Sie den Schülern in Erinnerung, dass in Offenbarung 5:1-5 steht, dass Johannes ein Buch mit sieben Siegeln sieht und dass nur das Lamm würdig ist, es zu öffnen. Erklären Sie: In dieser Vision erblickt Johannes bildhaft einige Hauptereignisse aus den einzelnen Jahrtausenden, die durch die sieben Siegel dargestellt werden.

Schreiben Sie eventuell schon vor dem Unterricht diese Liste an die Tafel:

Erstes Siegel (Offenbarung 6:1,2)

Zweites Siegel (Offenbarung 6:3,4)

Drittes Siegel (Offenbarung 6:5,6)

Viertes Siegel (Offenbarung 6:7,8)

Fünftes Siegel (Offenbarung 6:9-11)

Geben Sie jedem Schüler ein Blatt Papier. Weisen Sie jedem Schüler eines der Siegel zu (ein Siegel kann auch mehreren Schülern zugewiesen werden). Die Jugendlichen sollen die dazugehörige Schriftstelle lesen und einige Ereignisse, die Johannes bei diesem Siegel gesehen hat, zeichnen.

Wenn die Schüler genügend Zeit hatten, sollen die Gruppen ihre Bilder in der richtigen Reihenfolge zeigen, beginnend mit dem ersten Siegel. Bitten Sie aus jeder Gruppe einen Schüler, anhand der Zeichnung zu erläutern, was Johannes beim Öffnen dieses Siegels gesehen hat. Lesen Sie, während die Schüler berichten, auch diese Deutung von Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel vor. Regen Sie an, dass die Schüler die Informationen in ihre Schriften oder in ihr Studientagebuch schreiben.

Erstes Siegel

(etwa 4000 bis 3000 v. Chr.)

Weißes Pferd = Sieg

Bogen = Krieg

Kranz = Sieger

Elder Bruce R. McConkie vertritt die Ansicht, dass in Vers 1 und 2 Henochs Zeit beschrieben wird und dass es sich bei dem Reiter um Henoch handelt (siehe Doctrinal New Testament Commentary, 3 Bände, 1966–1973, 3:476ff.)

Zweites Siegel

(etwa 3000 bis 2000 v. Chr.)

Rotes Pferd = Blutvergießen

Schwert = Krieg und Zerstörung

Elder McConkie zufolge wird in Vers 3 und 4 Noachs Zeit beschrieben, in der Schlechtigkeit die Erde bedeckt. Der Reiter des roten Pferdes könnte der Teufel selbst sein oder möglicherweise „jemand, der für viele mordende Krieger steht“ (siehe Doctrinal New Testament Commentary, 3:478f.).

Drittes Siegel

(etwa 2000 bis 1000 v. Chr.)

Schwarzes Pferd = Hungersnot

Waage = hohe Preise für Lebensmittel

Elder McConkie gibt zu verstehen, dass in Vers 5 und 6 Abrahams Zeit beschrieben wird, in der viele Menschen verhungern (siehe Doctrinal New Testament Commentary, 3:479f.) Ein Tageslohn reichte damals gerade nur für Essen für einen Tag. Infolge der Hungersnot waren die Preise also extrem hoch.

Viertes Siegel

(etwa 1000 v. Chr. bis zur Geburt Christi)

fahles Pferd = Tod

Tod und Unterwelt = die Vernichtung der Schlechten und ihre Aufnahme ins Gefängnis der Geister (siehe Jesaja 5:14)

Elder McConkie schreibt, dass sich Vers 7 und 8 auf das Jahrtausend „jener großen Reiche und Nationen bezieht, deren Kriege und deren Heimtücke [Israel] immer wieder gequält und überrollt haben“ (siehe Doctrinal New Testament Commentary, 3:481). Zu diesen Nationen zählten Babylon, Persien, Ägypten, Griechenland und Rom.

Fünftes Siegel

(Christi Geburt bis 1000 n. Chr.)

Altar = Opfer

Seelen = Märtyrer, Christen, die wegen ihres Glaubens getötet wurden

Elder McConkie deutet an, dass sich Vers 9 bis 11 auf die vielen frühchristlichen Mitglieder, darunter auch die meisten der ursprünglichen Apostel, bezieht, die als Märtyrer gestorben sind (siehe Doctrinal New Testament Commentary, 3:482f.). Da diese Heiligen „wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie abgelegt hatten“ (Offenbarung 6:9), ihr Leben gegeben hatten, „wurde jedem von ihnen ein weißes Gewand gegeben“, als Symbol der Reinheit (siehe Offenbarung 7:13,14; 3 Nephi 27:19).

Erklären Sie, nachdem jede Gruppe an der Reihe war, dass das sechste Siegel unsere Zeit darstellt und die Ereignisse, die dem Tausendjährigen Reich, da Jesus Christus persönlich auf der Erde regieren wird, vorausgehen (siehe Bruce R. McConkie, Doctrinal New Testament Commentary, 3:485f.).

Ein paar Schüler sollen reihum Offenbarung 6:12-17 vorlesen und dazu auch die Joseph Smith Translation von Vers 14 in der englischsprachigen Ausgabe der Bibel: „Der Himmel öffnete sich wie eine Buchrolle, die man auseinanderrollt, und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle weggerückt.“ Die Schüler sollen mitlesen und auf die Ereignisse achten, die Johannes hier vorhersieht.

  • Welche Ereignisse sieht Johannes, als das sechste Siegel geöffnet wird? (Erklären Sie, dass diese Katastrophen Zeichen der Letzten Tage sind.)

  • Was werden sich Vers 16 zufolge diejenigen wünschen, die dem „Zorn“ Gottes entrinnen wollen?

  • Welche Frage steht in Vers 17?

Schreiben Sie diese Frage an die Tafel: Wer kann da bestehen?

Erklären Sie, dass Offenbarung 7 uns verständlich macht, wer bestehen, wer also die Katastrophen des sechsten Siegels überleben kann.

Offenbarung 7

Johannes sieht die Knechte Gottes, die ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen haben

Lassen Sie einen Schüler Offenbarung 7:1 und einen anderen Lehre und Bündnisse 77:8 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und herausfinden, was Johannes beim sechsten Siegel noch gesehen hat.

  • Was tun die vier Engel? (Weisen Sie darauf hin, dass die Winde, die sie festhalten, die Macht haben, auf Erden das Leben zu vernichten; siehe auch LuB 86:5-7.)

Ein Schüler soll Offenbarung 7:2,3 vorlesen und ein anderer Lehre und Bündnisse 77:9. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was ein weiterer Engel zu den vier Engeln sagt.

Erklären Sie, dass das Wort Elias in diesem Fall als „Name und ein Titel für diejenigen gebraucht wird, deren Mission es war, in dieser letzten Evangeliumszeit den Menschen Schlüssel und Mächte zu übertragen“ (Doctrinal New Testament Commentary, 3:491f.; siehe auch Schriftenführer, „Elias“).

  • Was sagt dieser Engel zu den vier Engeln?

Erklären Sie: Die Formulierung „den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben“ sagt aus, dass diese Menschen wegen ihrer Hingabe und Dienstbereitschaft Gott gehören (Offenbarung 7:3; siehe auch Offenbarung 9:4; 14:1). …

„Der Prophet Joseph Smith hat erklärt: Den Glaubenstreuen das Siegel auf die Stirn zu drücken ‚bedeutet, dass ihnen die Segnung auf ihr Haupt gesiegelt wird, nämlich der immerwährende Bund, wodurch ihre Berufung und Erwählung Bestand haben wird‘ (History of the Church, 5:530).“ (New Testament Student Manual,CES-Leitfaden, 2014, Seite 544.)

Erklären Sie, dass Johannes laut Offenbarung 9 in der Vision auch sieht, was mit denjenigen geschieht, die dieses Siegel nicht tragen. Bitten Sie einen Schüler, Offenbarung 9:3,4 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf den Zustand derjenigen achten, die dieses Siegel nicht haben. Lassen Sie die Jugendlichen berichten, was sie herausgefunden haben.

Lassen Sie die Schüler für sich Offenbarung 7:4 lesen und herausfinden, wie viele Menschen von dem Engel mit dem Siegel an der Stirn gekennzeichnet werden. Lassen Sie die Jugendlichen berichten, was sie herausgefunden haben.

Erklären Sie, dass der Herr dem Propheten Joseph Smith gesagt hat, dass „die Zahl 144.000, die in Offenbarung 7:4 erwähnt wird, die Zahl der Stellvertreter aus den zwölf Stämmen Israels ist, die dazu ordiniert sind, ihren Mitmenschen bei ihrem Streben nach Erhöhung zur Seite zu stehen … [siehe LuB 77:11]. Es handelt sich dabei nicht – wie einige meinen – um die Gesamtzahl derjenigen, die erhöht werden.“ (New Testament Student Manual, CES-Leitfaden, 2014, Seite 544.)

Bitten Sie einen Schüler, Offenbarung 7:9,10 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wen Johannes hier noch sieht.

  • Wen sieht Johannes noch?

  • Welche Kleidung tragen die Menschen und was halten sie in der Hand? (Erklären Sie gegebenenfalls, dass Palmzweige für Sieg und Freude stehen können.)

Bitten Sie jemanden, Offenbarung 7:13-17 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und herausfinden, was Johannes über diese Menschen erfährt.

  • Was haben diese Menschen ertragen?

  • Wodurch sind ihre Gewänder weiß geworden? (Durch das „Blut des Lammes“, also das Sühnopfer Jesu Christi.)

  • Welche Segnungen empfangen diese Menschen laut Vers 15 bis 17, weil sie durch das Sühnopfer Jesu Christi rein gemacht worden sind? (Sie können betonen, dass in diesen Versen die Freude, der Friede und die Frömmigkeit derjenigen beschrieben wird, die die celestiale Herrlichkeit ererben.)

  • Welchen Grundsatz können wir diesen Versen entnehmen? Wie kann man die celestiale Herrlichkeit ererben? (Die Schüler drücken sich womöglich anders aus, sie sollen aber eine Lehre wie diese erkannt haben: Wenn wir Drangsal treu ertragen und durch das Sühnopfer Jesu Christi rein gemacht werden, können wir uns mit Gott celestialer Herrlichkeit erfreuen. Schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel.)

Die Schüler sollen darüber nachdenken, wie das wohl wäre und wie ihnen zumute wäre, wenn sie rein gemacht in der Gegenwart Gottes stehen könnten.

  • Hättet ihr dann ähnliche Gefühle wie diejenigen, die in Offenbarung 6:16 beschrieben werden?

  • Was müssen wir tun, damit uns der Heiland durch sein Sühnopfer reinigen kann?

  • Wie hilft euch der Gedanke an die Segnungen der celestialen Herrlichkeit bei eurem Bemühen, Bedrängnisse gut zu bestehen und rein zu werden?

Erinnern Sie die Schüler an die Sorgen und Ängste, die Sie zu Unterrichtsbeginn an die Tafel geschrieben haben. Sie sollen überlegen, wie der Grundsatz an der Tafel ihnen helfen kann, wenn sie beunruhigt sind, weil sie in den Letzten Tagen leben. Falls jemand möchte, kann er der Klasse seine Gedanken dazu mitteilen.

Fordern Sie die Jugendlichen auf, ein paar Minuten darüber nachzudenken, wie sie den Grundsatz, den sie heute gelernt haben, anwenden wollen. Schlagen Sie ihnen vor, jede Eingebung aufzuschreiben, die sie empfangen.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Offenbarung 6:-11. Das Leben in den Letzten Tagen

Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dazu, dass wir in den Letzten Tagen leben, gesagt:

„So mancher Teenager denkt: ‚Was soll’s? Die Welt wird doch bald in die Luft gehen und weg sein.‘ Diese Einstellung kommt von der Furcht, nicht vom Glauben. Niemand weiß die Stunde oder den Tag (siehe LuB 49:7), das Ende kann aber erst kommen, wenn alle Absichten des Herrn verwirklicht sind. Alles, was ich in den Offenbarungen und durch das Leben gelernt habe, überzeugt mich, dass ihr noch mehr als genug Zeit habt, um euch sorgfältig auf ein langes Leben vorzubereiten.“ („An die Jungen Damen und die Jungen Männer“, Der Stern, Juli 1989, Seite 60.)

Offenbarung 7:1-3. Die Rechtschaffenen machen Prüfungen und Leiden durch

„Der Apostel Johannes sah, dass bestimmte Katastrophen, die dem Zweiten Kommen vorausgehen, nicht die ganze Erde und ihre Bewohner betreffen, ‚sondern nur [die] Menschen, die das Siegel Gottes nicht auf der Stirn haben‘ (Offenbarung 9:4). Dies stimmt mit weiteren Verheißungen in den heiligen Schriften überein, dass diejenigen, die treu sind, in den Letzten Tagen letztlich beschützt werden (siehe 1 Nephi 22:17-19; LuB 115:5,6). …

Den Rechtschaffenen in den Letzten Tagen hat der Herr zwar Schutz verheißen, doch der Prophet Joseph Smith hat klargestellt, dass auch einige der Rechtschaffenen bei den Prüfungen und Katastrophen der Letzten Tage ihr Leben verlieren können: ‚[Ich] ging auf das Kommen des Menschensohnes ein und … darauf, dass die Vorstellung unrichtig sei, dass die Heiligen allen Strafgerichten entrinnen und nur die Schlechten leiden müssen, denn alles Fleisch ist dem Leiden unterworfen, und „die Rechtschaffenen werden nur mit Mühe entrinnen“ [LuB 63:34]; und doch werden viele Heilige entrinnen, denn „der aus Glauben Gerechte wird leben“ [Habakuk 2:4]; aber dennoch werden viele, die rechtschaffen sind, Krankheiten, Seuchen usw. zum Opfer fallen, und zwar aufgrund der Schwachheit des Fleisches, und doch werden sie im Reich Gottes errettet werden.‘ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 279.)“ (New Testament Student Manual, CES-Leitfaden, 2014, Seite 547.)

Offenbarung 7:2. Elias

Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel hat den Titel Elias erläutert:

„Viele himmlische Diener wurden aus der Höhe herabgesandt, um Schlüssel und Vollmachten zu übertragen und ihre Evangeliumszeit und die damit einhergehende Herrlichkeit wieder den Menschen auf der Erde zu überbringen. Zumindest diese sind gekommen: Moroni, Johannes der Täufer, Petrus, Jakobus und Johannes, Mose, Elija, Elias, Gabriel, Raphael und Michael (siehe LuB 13; 110; 128:19-21). Es ist offensichtlich, dass nicht ein Bote allein alle Aufgaben der Wiederherstellung übernommen hat, sondern jeder kam mit einer ihm zugewiesenen Gabe aus der Höhe. So wird deutlich, dass Elias mehrere Personen umfasst. Diese Bezeichnung muss als Name aufgefasst werden und auch als Titel für diejenigen, deren Aufgabe es ist, den Menschen in dieser letzten Evangeliumszeit Schlüssel und Vollmachten zu übertragen ([siehe Joseph Fielding Smith]; Doctrines of Salvation, Band 1, Seite 170–174).“ (Mormon Doctrine, 2. Auflage, 1966, Seite 221.) Siehe auch Schriftenführer, „Elias“.