Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Zu einem weisen Zweck‘


Lektion 14

„Zu einem weisen Zweck“

Enos, Jarom, Omni, Worte Mormons

Ziel

Jeder soll erkennen, daß die heiligen Schriften bereitet und bewahrt worden sind, um uns zu führen und anzuleiten.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. Enos. Enos betet, da ihm die Belehrungen seines Vaters zu Herzen gehen, um Vergebung. Nachdem Enos Vergebung erlangt hat, betet er für sein Volk, die Nephiten, und danach auch für deren Feinde, die Lamaniten. Er bittet den Herrn, die Aufzeichnungen der Nephiten zu bewahren.

    2. Jarom. Jarom berichtet, daß die Lamaniten oft gegen die Nephiten in den Kampf ziehen. Die Nephiten widerstehen den Lamaniten, es ergeht ihnen wohl im Land, weil die Propheten und Lehrer sie dazu anhalten, beständig umzukehren, die Gebote Gottes zu halten und nach dem Kommen des Messias auszuschauen.

    3. Omni. Omni, Amaron, Kemisch, Abinadom und Amaleki führen die Aufzeichnungen. Die Nephiten erleben Zeiten des Krieges und Zeiten des Friedens; „der schlechtere Teil der Nephiten“ wird vernichtet. Mosia und seine Anhänger entdecken das Volk Zarahemla (die Mulekiten).

    4. Die Worte Mormons. Mormon fügt die kleinen Platten Nephis seinem Auszug der großen Platte Nephis hinzu; er weiß, daß er dies „zu einem weisen Zweck“ tut.

  2. Wenn Sie die Aktivität unter „Interesse wecken“ durchführen, bitten Sie einen Teilnehmer, von einem Erlebnis oder einem Gefühl zu berichten, das er vergessen hätte, wenn er es nicht in seinem Tagebuch aufgeschrieben hätte. Sie können auch von einem solchen Erlebnis oder einer solchen Empfindung aus ihrem eigenen Tagebuch erzählen.

  3. Schreiben Sie die folgende Liste an die Tafel oder auf einen großen Bogen Papier:

    Bild
  4. Verwenden Sie das folgende Bild „Mormon kürzt den Bericht ab“ (falls verfügbar) im Unterricht. (62520 150; Bilder zum Evangelium, Nr. 306.)

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen:

Bitten Sie den zuvor beauftragten Teilnehmer, über ein Erlebnis oder eine Empfindung zu erzählen (oder erzählen Sie selbst davon), die in Vergessenheit geraten wäre, wenn sie nicht im Tagebuch aufgezeichnet worden wäre. Bitten Sie den Teilnehmer, die folgenden Fragen zu beantworten:

• Warum haben Sie dieses Erlebnis (oder diese Empfindung) aufgeschrieben? Was hat es Ihnen gebracht, daß das jetzt in Ihrem Tagebuch steht?

Lassen Sie dann alle Teilnehmer über die folgende Frage sprechen:

• Welche Gründe nennt Nephi, aus denen es wichtig ist, Aufzeichnungen zu führen? (Siehe 1 Nephi 6:4; 9:5; 2 Nephi 25:26.)

Diejenigen, die die Aufzeichnungen geführt haben, aus denen das Buch Mormon entstanden ist, haben sich sehr eifrig bemüht, das Wort des Herrn zu bewahren und alle Erlebnisse aufzuzeichnen, die das Volk hatte, als es lernte, die Gebote zu halten. Sie wußten, wie wichtig es ist, das alles für zukünftige Generationen aufzuschreiben. Weil sie im Führen der Berichte so eifrig waren und weil die Hand Gottes diese Berichte beschützt und bewahrt hat, können wir von den geistigen Erfolgen und dem Versagen derer lernen, die vor uns gelebt haben.

Weisen Sie darauf hin, daß die vier Bücher, die in der heutigen Lektion besprochen werden – Enos, Jarom, Omni und die Worte Mormons – von acht Männern geschrieben worden sind, die, ebenso wie Nephi, gewußt haben, wie wichtig es ist, heilige Aufzeichnungen zu führen.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und weiteres Unterrichtsmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie sich die ausgewählten Schriftstellen im täglichen Leben anwenden lassen. Regen Sie an, daß die Teilnehmer darüber sprechen, welche Erfahrungen sie mit den Grundsätzen aus der heiligen Schrift gemacht haben.

1. Enos betet für sich und für die Nephiten und die Lamaniten

Besprechen Sie das Buch Enos. Lassen Sie ausgewählte Verse vorlesen.

• Wem zollte Enos Anerkennung dafür, daß er ihn im Evangelium unterwiesen hatte? (Siehe Enos 1:1.) Wer war der Vater des Enos? (Siehe Jakob 7:27.) Was bedeutet es, Kinder „über die Obsorge und die Ermahnung des Herrn“ zu unterweisen? (Siehe das Zitat weiter unten.) Wie kann die Unterweisung und das Beispiel rechtschaffener Eltern den Kindern helfen, Glauben an den Erretter zu entwickeln?

Präsident Gordon B. Hinckley hat den Eltern geraten, ihren Kindern ein rechtschaffenes Vorbild zu sein, so wie es auch der Vater des Enos gewesen ist: „Behandeln Sie Ihre Kinder wie Söhne und Töchter Gottes. Seien Sie freundlich. Lieben Sie sie. Achten Sie sie. Sprechen Sie mit ihnen. Unterweisen Sie sie. Beten Sie für sie. Führen Sie sie, und Gott wird Sie und Ihre Kinder segnen.“ (Church News, 1. November 1997, Seite 2.)

• Welchen Einfluß hatten Jakobs Belehrungen auf Enos? (Siehe Enos 1:3, 4.) Wie hat Enos sein Gebet zum Herrn beschrieben? (Siehe Enos 1:2.) Warum hat wohl Enos dieses Erlebnis als „Kampf“ bezeichnet? Was lernen wir aus diesem Bericht über die Umkehr?

• Wodurch hat Enos gewußt, daß seine Sünden vergeben worden waren? (Siehe Enos 1:5, 6.) Wie können wir wissen, daß uns unsere Sünden vergeben worden sind? (Siehe Zitat unten.) Wodurch war es für Enos möglich, Vergebung für seine Sünden zu empfangen? (Siehe Enos 1:7, 8.) Warum müssen wir Glauben an Christus haben, um umzukehren und Vergebung zu erlangen?

Präsident Harold B. Lee hat gesagt: „Wenn Sie einmal alles getan haben, was Sie konnten, um umzukehren, … wenn Sie Wiedergutmachung und Wiederherstellung geleistet haben, so gut es ging …, dann wünschen Sie sich doch wohl vom Herrn die Bestätigung, daß er Ihr Bemühen angenommen hat. Wenn Sie in sich gehen und nach Frieden im Gewissen trachten und diesen Frieden auch finden, dann können Sie daraus entnehmen, daß der Herr Ihre Umkehr angenommen hat.“ (Stand Ye in Holy Places, Seite 185.)

• Worum hat Enos, nachdem er erfahren hatte, daß ihm seine Sünden vergeben worden waren, als nächstes gebetet? (Siehe Enos 1:9, 11–13.)

• Was können wir von Enos über das Beten lernen?

• Enos hat die Nephiten als „halsstarriges Volk“ beschrieben, das nur durch „überaus große Härte“ und „große Klarheit der Rede“ bewegt werden konnte. (Enos 1:22, 23.) Erkennen Sie gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Nephiten zur Zeit des Enos und so manchen Menschen heutzutage?

• Was beeindruckt Sie am Glauben und am Zeugnis des Enos? (Siehe besonders Enos 1:15–18, 26, 27.)

2. Den Nephiten ergeht es durch ständige Umkehr wohl.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse im Buch Jarom.

• Weshalb hat Jarom noch etwas zu den Aufzeichnungen hinzugefügt? (Siehe Jarom 1:1, 2.) Warum hat Jarom nicht die Prophezeiungen und Offenbarungen, die er erhalten hatte, aufgezeichnet?

• Wie hat Jarom sein Volk, die Nephiten, beschrieben? (Siehe Jarom 1:3, 4; siehe auch „Zur Vertiefung“.) Wie konnten sie im Land gedeihen und den Lamaniten wider- stehen? (Siehe Jarom 1:5, 7–12.)

• Inwiefern trugen die Propheten, Priester und Lehrer zum Erfolg der Nephiten bei? (Siehe Jarom1:11,12.) Was bedeutet es, „ihnen mit dem Wort das Herz auf[zurütteln]“? (Siehe Jarom 1:12.) Wann ist Ihnen das Herz durch die Worte eines Propheten oder eines Führers oder Lehrers der Kirche aufgerüttelt worden?

• Die nephitischen Führer haben das Volk angehalten, „nach dem Messias auszuschauen und so an sein Kommen zu glauben, als sei er schon gekommen“. (Jarom 1:11; siehe auch Mosia 3:13.) Wie können wir uns ebenso für das Zweite Kommen des Erretters bereitmachen?

3. Omni, Amaron, Kemisch, Abinadom und Amaleki führen die Aufzeichnungen.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse im Buch Omni. Weisen Sie darauf hin, daß das Buch Omni einen Zeitraum von ungefähr 200 Jahren umfaßt und daß sich darin die Berichte von fünf Männern befinden. Dennoch ist es nur 30 Verse lang.

• Obwohl jeder Schreiber des Buches Omni nur wenig geschrieben hat, hat doch jeder dem Gebot gehorcht, die Platten zu führen und zu bewahren. Warum war es so wichtig, daß die Platten bewahrt wurden?

Die zweite Hälfte des Buches Omni, die von Amaleki geschrieben worden ist, veranschaulicht, wie wichtig es ist, einen Bericht zu bewahren. Hier wird nämlich beschrieben, was geschieht, wenn ein Volk seine Aufzeichnungen nicht bewahrt.

• Amaleki hat die Geschichte von Mosia und seinen Anhängern aufgezeichnet, denen der Herr geboten hat, das Land Nephi zu verlassen. Wohin sind Mosia und seine Anhänger geführt worden? (Siehe Omni 1:13.) Wen haben sie im Land Zarahemla entdeckt? (Siehe Omni 1:14.) Woher waren diese Menschen gekommen? (Siehe Omni 1:15, 16; siehe auch 1 Nephi 1:4, worin steht, daß Zidkija zu der Zeit, als Lehi mit seiner Familie in die Wildnis gezogen war, König von Jerusalem gewesen ist.

• Warum freuten sich die Bewohner Zarahemlas (die Mulekiten) so sehr, als sie Mosia und seine Anhänger trafen? (Siehe Omni 1:14.) Was war passiert, weil die Mulekiten keine Aufzeichnungen aus Jerusalem mitgenommen hatten? (Siehe Omni 1:17.

Ihre Sprache war verderbt, und sie wußten nichts von Jesus Christus und seinen Lehren.) Könnte es uns genauso gehen, wenn wir keine heiligen Schriften hätten? (Siehe Mosia 1:3–5.) Wie steht es um uns, wenn wir zwar die heiligen Schriften haben, jedoch nicht darin lesen?

Mosia übersetzte die Aufzeichnungen auf einem Stein mit Gravierungen, der von den Mulekiten aufbewahrt worden war, und erlangte dadurch Kenntnis von einem anderen Volk, das dort gelebt hatte, nämlich den Jarediten. (Omni 1:20–22). Die Jarediten waren zur Zeit des Turmbaus zu Babel nach Amerika gekommen. Koriantumr, der letzte Überlebende der jareditischen Nation, hatte noch kurze Zeit unter den Mulekiten gelebt. Weisen Sie darauf hin, daß sich ein Auszug aus den Aufzeichnungen der Jarediten im Buch Ether befindet, das in einer späteren Lektion behandelt werden wird.

• Was erfahren wir aus Omni 1:25, 26 über Amaleki? Wie können wir dem Erretter unsere „ganze Seele als Opfer dar[bringen]“?

4. Mormon fügt die kleinen Platten Nephis seinem Auszug der großen Platten hinzu.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus den Worten Mormons. Weisen Sie darauf hin, daß die Ereignisse zwischen 1 Nephi und Omni in strikt chronologischer Reihenfolge behandelt wurden, daß die Worte Mormons aber 500 Jahre nach Amaleki und dem Buch Omni geschrieben wurden. Wenn das Bild „Mormon kürzt den Bericht ab“ verfügbar ist, zeigen Sie es jetzt.

• Wann und warum hat Mormon die Worte Mormons geschrieben? (Siehe Worte Mormons 1:1–5.)

Mormon hat, nachdem er einen Auszug von den großen Platten Nephis gemacht hatte, die kleinen Platten Nephis gefunden und seinem Bericht hinzugefügt. (Worte Mormons 1:3–5.) Die ersten sechs Bücher des Buches Mormon, von 1 Nephi bis Omni, sind von diesen kleinen Platten übersetzt worden. Das Buch mit dem Titel „Die Worte Mormons“ ist die Erklärung Mormons, weshalb er die kleinen Platten mit in seinen Bericht aufgenommen hat. Es dient als Überleitung zwischen den Aufzeichnungen auf den kleinen Platten und den Aufzeichnungen auf den großen Platten.

• Was für einen Eindruck hatte Mormon von den kleinen Platten? (Siehe Worte Mormons 1:4, 6.) Warum hat er sich entschlossen, die kleinen Platten in seinen Bericht aufzunehmen? (Siehe Worte Mormons 1:7.) Was war der „weise Zweck“, den Mormon genannt hat?

Zeigen Sie die Aufstellung der Aufzeichnungen, von denen Mormon und Moroni Auszüge gemacht und die sie zusammengestellt hatten. (Siehe unter „Vorzubereiten“, Punkt 4.) Weisen Sie darauf hin, daß jene Bücher, die nicht in der Liste erscheinen (Worte Mormons, Mormon und Moroni), von Mormon und Moroni selbst verfaßt worden sind.

Die kleinen Platten Nephis beschreiben ungefähr denselben Zeitabschnitt (600 bis 200 vor Christus) wie der entsprechende Abschnitt auf den großen Platten. Mormon hatte also keinen eigentlichen Grund, alle beide in seinen Auszug aufzunehmen. Der Herr hat aber gewußt, daß die Übersetzung jener ersten Aufzeichnungen von den großen Platten Jahrhunderte später verlorengehen würde. Martin Harris hatte nämlich 116 Seiten des Manuskripts mitgenommen, um sie seinen Angehörigen und Freunden zu zeigen. Nachdem diese 116 Seiten der Übersetzung verlorengegangen waren, wies der Herr Joseph Smith an, dieselben Aufzeichnungen nicht noch einmal zu übersetzen. (LuB 10:8–14.) Diese Aufzeichnungen sind also im derzeitigen Buch Mormon nicht enthalten. Dieselbe Zeitspanne wird aber in dem Bericht auf den kleinen Platten beschrieben.

• Welchem Zweck dient der gesamte heilige Bericht, den Mormon abgekürzt hat? (Siehe Worte Mormons 1:2, 8; siehe auch das Titelblatt des Buches Mormon.) Warum ist es wichtig, daß wir, wenn wir das Buch Mormon lesen, uns dessen Zweck vor Augen halten?

Zum Abschluß

Sagen Sie den Teilnehmern, daß jene, die das Buch Mormon geschrieben haben, die Aufzeichnungen ihres Volkes deshalb geführt und aufbewahrt haben, weil zukünftige Generationen vom Umgang des Herrn mit diesen Menschen wissen sollten. Fordern Sie die Teilnehmer auf, das Buch Mormon zu lesen, damit sie durch das Wort des Herrn, das darin steht, geführt werden.

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die in dieser Lektion besprochen worden sind, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können diesen Vorschlag im Unterricht verwenden.

Die Eingebungen des Geistes verspüren

Lassen Sie Jarom 1:3 vorlesen.

• Jarom hat viererlei erwähnt, was uns davon abhalten kann, die Eingebungen des Geistes zu verspüren. (Ein hartes Herz, taube Ohren, ein blinder Verstand und ein starrer Hals.)

Besprechen Sie, was jede dieser symbolischen Verblendungen bedeutet und wie sie uns davon abhält, die Eingebungen des Geistes zu verspüren.

• Welche Segnungen erhält derjenige, der diesen Zustand überwindet? (Siehe Jarom1:4.)

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