Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Um sie auf dem rechten Weg zu halten‘


Lektion 47

„Um sie auf dem rechten Weg zu halten“

Moroni 1– 6

Ziel

Jeder soll die Verordnungen des Evangeliums besser verstehen und erkennen, wie notwendig es ist, daß einer den anderen stärkt.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. Moroni 1. Moroni hat die Vernichtung der Nephiten überlebt und fährt fort zu schreiben. Er muß sich verbergen, denn er „will den Christus nicht verleugnen.“

    2. Moroni 2–5. Moroni spricht über grundlegende Evangeliumsverordnungen.

    3. Moroni 6. Moroni erklärt die Bedingungen für die Mitgliedschaft in der Kirche und wie notwendig es ist, Berichte zu führen und neue Mitglieder einzugliedern.

  2. Zusätzlicher Lesestoff: „Gedanken zum Tempel, dazu, wie wir es erreichen, daß unsere neuen Mitglieder aktiv bleiben, und zum Missionsdienst“ (Gordon B. Hinckley, Der Stern, Januar 1998, Seite 50ff.); „Wir wollen uns der neuen Mitglieder annehmen“ (Carl B. Pratt, Der Stern, Januar 1998, Seite 11f.)

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen.

Bitten Sie die Teilnehmer, an die letzte Abendmahlsversammlung zu denken, die sie nicht in der eigenen, sondern in einer anderen Gemeinde beziehungsweise einem anderen Zweig besucht haben.

• Welche Teile der Abendmahlsversammlung sind in der Kirche immer gleich, unabhängig davon, wo die Abendmahlsversammlung stattfindet? (Mögliche Antworten: es wird gebetet, die Lieder der Kirche werden gesungen, das Abendmahl wird gesegnet und eingenommen, neuen Mitgliedern wird die Gabe des Heiligen Geistes gespendet, Zeugnisse oder Ansprachen werden im Namen Jesu Christi beendet.) Warum ist es wichtig, daß das alles einheitlich geschieht?

Diese Lektion enthält die Lehren Moronis über einige Verordnungen des Evangeliums – das Spenden der Gabe des Heiligen Geistes, die Ordinierung von Priestern und Lehrern, das Spenden des Abendmahl und die Taufe – die Teil der wiederhergestellten Kirche sind. Aus Moronis Lehren läßt sich erkennen, daß die gleichen Verordnungen, die in der von Christus in alter Zeit gegründeten Kirche vorhanden waren, auch heute noch bestehen. Sie helfen uns auch, unserer Verpflichtung als Mitglieder der Kirche nachzukommen, nämlich, einander zu stärken, „um [uns] auf dem rechten Weg zu halten“. (Moroni 6:4; siehe auch 2 Nephi 25:28, 29.)

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und anderes Lehrmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie wir die ausgewählten Schriftstellen am besten in unserem täglichen Leben anwenden können. Regen Sie an, daß die Teilnehmer von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen berichten.

1. Nach der Vernichtung der Nephiten fährt Moroni fort zu schreiben.

Lesen und besprechen Sie Moroni 1. Moroni hatte gedacht, daß seine Zusammenfassung der Schriften Ethers das letzte sei, was er zu schreiben hätte. Da er jedoch nicht getötet worden war, schrieb er noch einiges.

• Bitten Sie einen Teilnehmer, Moroni 1:1–4 vorzulesen. Unter welchen Umständen schrieb Moroni dieses Kapitel? (Siehe Moroni 1:1. Er war allein und verbarg sich vor den Lamaniten.) Warum wollten die Lamaniten ihn töten? (Siehe Moroni 1:2, 3.) Was zeigt uns das über Moronis Glauben? Wie können wir solch ein starkes Zeugnis von Jesus Christus entwickeln?

• Warum fuhr Moroni fort zu schreiben? (Siehe Moroni 1:4. Weisen Sie darauf hin, daß Moroni sich weiterhin um die Nachkommen der Lamaniten Sorgen machte, obwohl die Lamaniten seiner Zeit ihn töten wollten.)

2. Moroni lehrt über wesentliche Verordnungen des Evangeliums.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus Moroni 2–5. Das Buch Mormon belehrt uns darüber, wie wichtig die Verordnungen des Evangeliums sind. Vor dem Buch Moroni ist jedoch relativ wenig darüber aufgeschrieben worden, wie diese Verordnungen vollzogen worden sind. Besprechen Sie, wie Moroni unser Verständnis darüber erweitert, wie in der Kirche zu alter Zeit die Verordnungen vollzogen wurden.

Bitten Sie einen Teilnehmer, Moroni 2 vorzulesen, wo wir die Worte finden, die der Erretter zu seinen nephitischen Jünger sprach, als er ihnen die Hände auflegte. Schreiben Sie die Überschrift Spenden der Gabe des Heiligen Geistes an die Tafel.

• Welche Anweisung gab der Erretter den Jüngern, wie der Heilige Geist zu spenden sei? (Siehe Moroni 2:2. Schreiben Sie Durch Händeauflegen im Namen Jesu Christi unter die Überschrift an die Tafel.)

Bitten Sie einen Teilnehmer, Moroni 3 vorzulesen, wo beschrieben wird, wie die Jünger die Priester und Lehrer ordinierten. Schreiben Sie die Überschrift Die Ordinierung von Priestern und Lehrern an die Tafel.

• Was war die Aufgabe der Priester und Lehrer? (Siehe Moroni 3:3. Schreiben Sie Umkehr und Sündenvergebung predigen unter die zweite Überschrift an die Tafel.) Wie ähneln diese Aufgaben den Pflichten der heutigen Priestertumsträger? (Siehe LuB 20:46–59.) Wie können wir den Trägern des Aaronischen Priestertums helfen, die ihnen übertragenen Pflichten zu verstehen und zu erfüllen?

Bitten Sie zwei Teilnehmer, Moroni 4 und 5 vorzulesen, wo die Art und Weise beschrieben wird, wie das Abendmahl gespendet wird. Schreiben Sie die Überschrift Spenden des Abendmahls an die Tafel.

• Welche Bündnisse gehen wir beim Abendmahl ein? (Siehe Moroni 4:3; 5:2. Schreiben Sie unter die dritte Überschrift An den Erretter denken, ihm folgen und gehorchen.) Was wird uns im Gegenzug verheißen? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie andächtig und würdig vom Abendmahl genommen haben?

• Warum sind die Kapitel 2–5 für uns heutzutage wichtig? (Mögliche Antwort: sie helfen uns, die Beständigkeit der Verordnungen des Evangeliums in den verschiedenen Zeitabschnitten zu sehen.) Inwiefern stärkt es Sie, wenn Sie sehen, daß in den verschiedenen Evangeliumszeiten stets die gleichen Verordnungen in der Kirche des Herrn vollzogen worden sind?

3. Moroni erklärt die Bedingungen für die Mitgliedschaft in der Kirche und wie notwendig es ist, Berichte zu führen und neue Mitglieder einzugliedern.

Lesen und besprechen Sie Moroni 6.

• Was lehrt Moroni über die Bedingungen für die Taufe? (Siehe Moroni 6:1–3.)

Bitten Sie die Teilnehmer, an Menschen zu denken, die auch nach der Taufe diese Voraussetzungen erfüllt haben. Bitten Sie sie, falls angebracht, von solchen Beispielen zu erzählen.

• Moroni lehrt, daß die Menschen, nachdem sie getauft worden waren und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen hatten, „dem Volk der Kirche Christi zugezählt [wurden], und ihr Name wurde aufgenommen“. (Moroni 6:4.) Warum wurde ihr Name aufgenommen? (Siehe Moroni 6:4.) Wessen Verantwortung ist es, dafür zu sorgen, daß sowohl langjährige als auch neue Mitglieder „durch das gute Wort Gottes genährt“ werden? (Betonen Sie, daß jeder von uns diese Möglichkeit und diese Verantwortung hat. Lesen Sie dann die nachfolgenden Zitate vor.)

Präsident Gordon B. Hinckley hat gelehrt: „Wann immer der Glaube eines Neubekehrten schwach wird, ist dies eine Tragödie. Jedes Mitglied, das inaktiv wird, ist ein Grund zu ernster Sorge. Der Herr hat die neunundneunzig zurückgelassen, um das verlorene Schaf zu finden. Seine Sorge um diejenigen, die sich entfernen, war so groß, daß er dies zum Thema einer seiner großen Belehrungen machte. Wir müssen ständig den Führern der Kirche und den Mitgliedern ihre große Verantwortung bewußt machen, auf aufrichtige und warmherzige und wunderbare Weise diejenigen einzugliedern, die als Neubekehrte in die Kirche kommen, und sich voller Liebe denjenigen zuzuwenden, die aus dem einen oder anderen Grund in die Inaktivität abdriften.“ (Church News, 8. April 1989, Seite 6.)

Präsident Hinckley hat außerdem gesagt: „Da wir immer mehr neue Mitglieder haben, müssen wir uns auch immer mehr anstrengen, ihnen zu helfen, daß sie ihren Weg finden. Jeder von ihnen braucht dreierlei – einen Freund, eine Aufgabe und daß sie ‚durch das gute Wort Gottes genährt‘ werden. (Siehe Moroni 6:4.)“ (Der Stern, Juli 1997, Seite 47.)

• Was können wir tun, um dem Rat Präsident Hinckleys Folge zu leisten? Wie wurden Sie durch andere gesegnet, die an Sie gedacht und Sie genährt haben?

• Moroni berichtet, daß die Gemeinde sich oft versammelte. (Moroni 6:5.) Warum? (Siehe Moroni 6:5, 6.) Wie werden wir gestärkt, wenn wir gemeinsam fasten und beten? Welche Möglichkeiten haben wir durch die Versammlungen der Kirche, um „miteinander über das Wohlergehen [unserer] Seelen zu sprechen“? Warum ist es wichtig, daß wir uns treffen, um vom Abendmahl zu nehmen?

• Was lehrte Moroni darüber, wie die Versammlungen der Kirche geleitet werden? (Siehe Moroni 6:9.) Was kann jeder von uns tun, um den Geist in unsere Versammlungen einzuladen?

Zum Abschluß

Moroni lehrte, wie wichtig es ist, einander als Mitglieder der Kirche zu stärken. Ermutigen Sie die Teilnehmer, nach Möglichkeiten zu suchen, wie sie anderer Mitglieder der Gemeinde oder des Zweiges „gedenken“ und sie „nähren“ können.

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die während dieser Lektion besprochen wurden, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können diesen Vorschlag im Unterricht verwenden.

Anderen helfen, sich in unserer Gemeinden oder unserem Zweig wohl zu fühlen

Elder Carl B. Pratt hat von den Gefühlen berichtet, die seine Familie hatte, als sie verschiedene Gemeinden der Kirche besuchte. Lesen Sie mit den Teilnehmern diesen Auszug aus seinem Bericht:

“Manche Gemeinden besuchten unsere Kinder sehr gern, weil sie unter den Jugend- lichen schnell Freunde fanden und wir alle herzlich aufgenommen wurden. Aber es gab auch andere Gemeinden, in die unsere Kinder mit weniger Begeisterung zurückkehrten; und dort war deutlich spürbar, daß man nicht herzlich aufgenommen wurde.

Da begannen wir festzustellen, daß wir uns in manchen Gemeinden, die wir… besuchten, als Untersucher oder neue Mitglieder nicht sehr willkommen gefühlt hätten… .

Diese Erfahrungen machten uns bewußt …, wie notwendig es ist, daß wir alle lernen, sie besser in die Gemeinschaft zu integrieren… .

Brüder und Schwestern, wir haben die reichsten Segnungen, die Gott seinen Kindern schenken kann. Wir haben die Fülle des Evangeliums Jesu Christi. Wir müssen eigentlich die offensten, freundlichsten, glücklichsten, nettesten, rücksichtsvollsten und liebevollsten Menschen in der ganzen Welt sein… .

Werden Nichtmitglieder, neue Mitglieder und Besucher unserer Gemeinden uns aufgrund unserer herzlichen Begrüßung, unseres natürlichen Lächelns und der Freundlichkeit und des aufrichtigen Interesses in unseren Augen als seine Jünger erkennen?“ (Der Stern, Januar 1998, Seite 12.)

• Wie, glauben Sie, fühlen sich Besucher oder Neubekehrte in unserer Gemeinde oder unserem Zweig? (Bitten Sie die Teilnehmer, über diese Frage im stillen nachzudenken, statt sie laut zu beantworten.) Wie können wir unser Verhalten gegenüber Besuchern und Neubekehrten verbessern?

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