Sonntagsschule: Evangeliumslehre
Alles „nach seinem Willen‘


Lektion 2

Alles „nach seinem Willen“

1 Nephi 1–7

Ziel

Jeder soll anhand des Beispiels von Lehi und Nephi erkennen lernen, daß Sicherheit und Errettung aus dem Gehorsam dem Herrn gegenüber kommen.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. 1 Nephi 1; 2. Lehi erfährt in einer Vision, daß Jerusalem zerstört werden wird. Er ruft die Menschen zur Umkehr, aber sie verwerfen ihn und trachten ihm nach dem Leben. Der Herr gebietet Lehi, mit seiner Familie Jerusalem zu verlassen. Lehi und seine Familie ziehen in die Wildnis.

    2. 1 Nephi 3; 4. Nephi und seine Brüder kehren nach Jerusalem zurück, um die Messingplatten von Laban zu holen.

    3. 1 Nephi 5. Nephi und seine Brüder bringen die Platten zurück zu ihrer Familie. Anhand dieser Platten ist es Lehis Familie möglich, ihre Sprache, ihre Herkunft und die Lehren und Gebote Gottes für ihre Nachkommen zu bewahren.

    4. 1 Nephi 7. Nephi und seine Brüder kehren nach Jerusalem zurück, um Ischmael und seine Familie zu überreden, mit ihnen in die Wildnis zu ziehen.

  2. Zusätzlicher Lesestoff: Mosia 1:3–7; Alma 3:11, 12.

  3. Bitten Sie im voraus einen Teilnehmer, kurz darüber zu sprechen, welche Anstrengungen Nephi und seine Brüder unternommen haben, um die Messingplatten von Laban zu bekommen. (1 Nephi 3:9–4:38.)

  4. Wenn das folgenden Material zur Verfügung steht, können Sie es im Unterricht verwenden:

    1. Die Bilder „Lehi prophezeit dem Volk in Jerusalem“ (62517 150; Bilder zum Evangelium, Nr. 300) und „Lehis Familie verläßt Jerusalem“ (62238; Bilder zum Evangelium, Nr. 301).

    2. Kugelschreiber oder Bleistift sowie ein Blatt Papier für jeden Teilnehmer.

  5. Schreiben Sie vor dem Unterricht alle Überschriften und Schriftstellen, die in der Tabelle auf Seite 8 angegeben sind, an die Tafel.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen:

Bitten Sie die Teilnehmer, sich vorzustellen, sie hätten soeben erfahren, daß die Stadt, in der sie leben, zerstört werden wird und daß sie sofort wegziehen müssen.

• Wie würden Sie sich bei dieser Nachricht fühlen? Was würden Sie tun?

• Würden Sie sich anders fühlen und anders darauf reagieren, wenn Sie wüßten, daß diese Nachricht von einem Propheten Gottes stammt?

Dieser Unterricht handelt von Lehi und seiner Familie, die ihr Haus in Jerusalem verließen, weil die Zerstörung der Stadt kurz bevorstand. Es wird besprochen werden, wohin sie zogen und was sie nach dem Auszug aus Jerusalem taten.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und weiteres Unterrichtsmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie sich die ausgewählten Schriftstellen im täglichen Leben anwenden lassen. Regen Sie an, daß die Teilnehmer darüber sprechen, welche Erfahrungen sie mit den Grundsätzen aus der heiligen Schrift gemacht haben.

1. Lehi verläßt Jerusalem und zieht mit seiner Familie in die Wildnis.

Besprechen Sie 1 Nephi 1; 2. Lassen Sie ausgewählte Verse vorlesen.

• Eines der ersten Ereignisse, die im Buch Mormon geschildert werden, ist die Tatsache, daß Lehi mit seiner Familie aus Jerusalem weggezogen ist. Welche Umstände führten dazu? (Siehe 1 Nephi 1:4–15, 18–20; 2:1–3. Wenn Sie das Bild „Lehi prophezeit“ verwenden, zeigen Sie es jetzt.)

• Warum haben die Menschen in Jerusalem die Botschaft Lehis und anderer Propheten verworfen? (Siehe 1 Nephi 1:19, 20; 2:12, 13; 16:1, 2.) Warum lehnen sich heutzutage manche Menschen gegen den Herrn und seine Knechte auf? Wie hat Nephi auf die Aussage seines Vaters reagiert? (Siehe 1 Nephi 2:16, 19.) Was können wir von Nephi darüber lernen, wie wir unser Herz für die Lehren der Propheten empfänglicher machen können?

• Was hat der Herr dem Nephi verheißen, wenn er seine Gebote hält? (Siehe 1 Nephi 2:19, 20, 22.) Was würde mit Laman und Lemuel geschehen, wenn sie sich auflehnten? (Siehe 1 Nephi 2:21, 23, 24.) Inwiefern gelten beide Verheißung auch uns?

• Was für eine Gegend war es, in die Lehi seine Familie brachte? (Siehe 1 Nephi 2:2. Wenn Sie das Bild „Lehis Familie verläßt Jerusalem“ verwenden, zeigen Sie es jetzt.) Was ließen sie alles zurück? (Siehe 1 Nephi 2:4.) Wie hat sich wohl Lehis Familie gefühlt, als sie ihr Zuhause, ihren Besitz und ihre Freunde zurücklassen mußten? Was haben Sie alles geopfert, um dem Herrn zu gehorchen? Inwiefern wurden Sie für diese Opfer gesegnet?

• Nach drei Tagen in der Wildnis baute Lehi einen Altar und dankte dem Herrn. (1 Nephi 2:6, 7; siehe auch 1 Nephi 5:9; 7:22.) Wie können wir auch in schwierigen Umständen Dankbarkeit empfinden?

• Welche wichtigen Segnungen folgten daraus, daß Lehi dem Herrn gehorchte und Jerusalem verließ? (Schreiben Sie die Antworten an die Tafel. Unter anderem wird vielleicht gesagt, daß Lehis und Ischmaels Familie vor der Zerstörung gerettet wurden; daß ein Zweig Israels ins verheißene Land geführt wurde und daß aus dem allem das Buch Mormon, ein weiterer Zeuge für Jesus Christus, entstanden ist.)

2. Nephi und seine Brüder kehren nach Jerusalem zurück, um die Messingplatten zu holen.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Schriftstellen aus 1 Nephi 3; 4.

• Warum hat Lehi seine Söhne noch einmal nach Jerusalem geschickt? (Siehe 1 Nephi 3:1–4.) Wie haben Laman und Lemuel darauf reagierten? (Siehe 1 Nephi 3:5.) Wie Nephi? (Siehe 1 Nephi 3:7.) Wie würden Sie reagieren, wenn Sie solch eine Reise unternehmen sollten? Gäbe es einen Unterschied, wenn Sie wüßten, daß der Herr dies von Ihnen fordert?

• Warum war es für Lehis Familie notwendig, die Messingplatten zu holen? (Siehe 1 Nephi 3:3, 19, 20; 4:15, 16; siehe auch 1 Nephi 5:21, 22; Mosia 1:3–7.)

Lassen Sie den Teilnehmer, den Sie darum gebeten haben, darüber sprechen, welche Anstrengungen Nephi und seine Brüder unternommen haben, um die Platten zu bekommen. (1 Nephi 3:9–4:38.)

• In welchen Situationen müssen wir uns beispielsweise vom Geist führen lassen, weil wir „nicht im voraus“ wissen, was wir tun sollen? (1 Nephi 4:6.) Was können wir aus den Worten Nephis: „Ich ging aber weiter“, lernen? (1 Nephi 4:7.)

• Warum zögerte Nephi, Laban zu töten? (Siehe 1 Nephi 4:10.) Wie wurde Nephi schließlich überzeugt, daß er Laban töten solle? (Siehe 1 Nephi 4:11–18.)

• Lassen Sie 1 Nephi 3:7 vorlesen. Wie hat der Herr für Nephi „einen Weg“ bereitet, wie er das vollbringen könne, was ihm geboten worden war? Wie hat der Herr Ihnen Wege bereitet, so daß Sie seine Gebote halten konnten?

• Warum wollten Nephi und seine Brüder Zoram mit in die Wildnis nehmen? (Siehe 1 Nephi 4:35, 36.) Was hat Zoram schließlich dazu gebracht, Nephi und seine Brüder zu begleiten? (Siehe 1 Nephi 4:31–34. Erklären Sie, daß für die Menschen zu Lehis Zeit ein Eid heilig war. Zoram wußte, daß Nephi seinen Eid niemals brechen würde.) Weshalb ist es wichtig, daß wir als Menschen betrachtet werden, die ihr Wort halten?

Betonen Sie, daß Laman und Lemuel zwar ihrem Vater gehorchten, indem sie in die Wildnis zogen und dann wegen der Messingplatten nach Jerusalem zurückkehrten, doch sie murrten und lehnten sich unterwegs immer wieder auf. Andererseits waren Nephi und Sam bei allem, was sie durchmachten, glaubenstreu und gehorsam. Sie können erklären, daß Sam zwar in den Schriften nicht oft erwähnt wird, daß er aber wohl ebenso glaubenstreu und gehorsam wie Nephi war. (1 Nephi 2:17; 8:3.)

Bitten Sie die eine Hälfte der Teilnehmer, an der Tafel die Schriftstellen unter „Nephi“ zu lesen. Sie sollen daraus Eigenschaften oder Bezeichnungen suchen, die Nephi charakterisieren. Bitten Sie die anderen Teilnehmer, die übrigen Schriftstellen nachzuschlagen und dabei Eigenschaften oder Bezeichnungen zu suchen, die Laman und Lemuel beschreiben. Sie können jedem Teilnehmer einen Zettel und Bleistift oder Kugelschreiber geben, damit sich jeder Notizen machen kann. Lassen Sie die Teilnehmer dann über das sprechen, was ihnen erwähnenswert scheint. Fassen Sie jeden Vers an der Tafel kurz zusammen. (Mögliche Zusammenfassungen sind unten angeführt; Sie müssen sie aber nicht verwenden.)

Nephi –

Laman und Lemuel –

1:1 wußte, daß er „gute Eltern“ hatte.

2:11 murrten gegen ihren Vater.

2:16 glaubte alle die Worte, die sein Vater gesprochen hatte.

2:13 glaubten nicht alle Worte Lehis.

2:16, 19 wandte sich an den Herrn, um Erkenntnis zu erlangen.

2:12 erkannten nicht das Walten Gottes.

3:7 war gewillt, hinzugehen und das zu tun, was der Herr geboten hatte.

3:5 klagten, was der Herr verlange, „sei schwer“.

3:15 war nicht bereit, ohne die Aufzeichnungen zurückzukommen.

3:14 wollten nach dem ersten Versuch aufgeben.

4:1, 3 wußte, daß der Herr „mächtiger als Laban“ war.

3:31 bezweifelten, daß der Herr Laban in ihre Hand geben könne.

Wenn die Tabelle vollständig ist, sprechen Sie über die folgenden Fragen:

• Inwiefern bewies Nephi festen und beständigen Glauben? Wie können wir auch so werden?

• Warum murrten Laman und Lemuel und lehnten sich auf? (Siehe 1 Nephi 2:11, 12.) Warum konnten sie das Walten Gottes nicht erkennen? (Siehe 1 Nephi 2:18.)

3. Nephi und seine Brüder bringen die Messingplatten.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus 1 Nephi 5.

• Wie haben Lehi und Saria reagiert, als ihre vier Söhne endlich mit den Messing- platten zurückkamen? (Siehe 1 Nephi 5:1–9.) Inwiefern stärkte ihre Rückkehr Sarias Zeugnis? (Siehe 1 Nephi 5:8.)

• Was stand auf den Messingplatten? (Siehe 1 Nephi 5:10–16; 13:23. Sie enthielten die fünf Bücher Mose, einen Bericht der Juden bis zu König Zidkija [etwa 600 vor Christus], Prophezeiungen der heiligen Propheten und die Stammtafel von Lehis Familie.)

• Was prophezeite Lehi in bezug auf die Messingplatten? (Siehe 1 Nephi 5:17–19.) Inwiefern gehen diese Prophezeiungen in Erfüllung?

4. Nephi und seine Brüder kehren nach Jerusalem zurück, um Ischmael und seine Familie zu holen.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus 1 Nephi 7.

• Warum gingen Nephi und seine Brüder abermals nach Jerusalem zurück, nachdem sie die Messingplatten geholt hatten? (Siehe 1 Nephi 7:1, 2.) Wie brachten sie Ischmael und seine Familie dazu, sich Lehis Familie anzuschließen? (Siehe 1 Nephi 7:4, 5.)

• Warum lehnten sich Laman und Lemuel und einige der Kinder Ischmaels auf, während sie in der Wildnis unterwegs waren? (Siehe 1 Nephi 7:6, 7.) Warum wollten sie wohl nach Jerusalem zurückkehren? Was würde geschehen, wenn sie weiterhin in der Wildnis ausharrten und dem Herrn treu blieben? (Siehe 1 Nephi 7:13.)

Was würde geschehen, wenn sie endgültig nach Jerusalem zurückkehrten? (Siehe 1 Nephi 7:13–15.)

• Welche Eigenschaften legte Nephi im Umgang mit seinen Brüdern an den Tag? (Siehe zum Beispiel 1 Nephi 2:17, 18 und 7:21.) Wie können wir in unserer Beziehung zu Angehörigen und anderen Menschen ebenfalls diese Eigenschaften an den Tag legen?

Zum Abschluß

Weisen Sie darauf hin, daß Millionen Menschen aufgrund von Lehis und Nephis Gehorsam gesegnet worden sind. Regen Sie an, daß die Teilnehmer immer „hingehen und das zu tun, was der Herr geboten hat“. (1 Nephi 3:7.)

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die in dieser Lektion besprochen worden sind, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge im Unterricht verwenden.

1. „Von guten Eltern“ stammen (1 Nephi 1:1)

• Welche Pflichten haben „gute Eltern“ ihren Kindern gegenüber? (Siehe 1 Nephi 1:1.) Was können wir als Eltern von Lehi und Saria darüber lernen, wie man diese Pflichten erfüllt?

2. Jeder macht Bedrängnisse durch

Schreiben Sie folgende Wörter auf die Tafel: geistig, tapfer, besorgt, stark, freudig, glaubenstreu, traurig, vertrauensvoll, entmutigt, eifrig, geduldig, liebevoll.

Lassen Sie die Teilnehmer entscheiden, welche Wörter Nephi beschreiben. Kreisen Sie die Wörter ein, die sie auswählen, und bitten Sie sie, von Ereignissen im Leben Nephis zu erzählen, die den Charakterzug, den sie ausgesucht haben, veranschaulichen.

Erklären Sie sodann, daß alle diese Wörter auf Nephi zutreffen. Weisen Sie darauf hin, daß Nephi glaubenstreu war und wir ihn für seine Hingabe beim Halten der Gebote kennen. Aber selbst Nephi war manchmal besorgt, entmutigt und traurig. Betonen Sie, daß wir oftmals meinen, Propheten oder andere Führer der Kirche erlebten nur Positives und hätten niemals zu kämpfen. Sie erleben jedoch, genauso wie wir, auch Widrigkeiten und Bedrängnisse.

• Inwiefern kann uns der Gedanke, daß auch Propheten und andere Führer der Kirche geprüft werden, helfen?

• Obwohl Nephi „im Laufe [seines] Lebens“ viele Bedrängnisse erlebt hat, wußte er doch, daß ihm „der Herr auch immer viel Gunst erwiesen“ hat. (1 Nephi 1:1.) Wie ist es möglich, daß jemand viele Bedrängnisse erfährt und dennoch vom Herrn viel Gunst erwiesen bekommt? Wie können Bedrängnisse uns helfen, Segnungen zu empfangen? (Bitten Sie die Teilnehmer, still über diese Frage nachzudenken, wenn sie ihre Antworten nicht der Klasse mitteilen möchten.)

3. Was in Nephis Bericht enthalten ist

• In 1 Nephi 6 erklärt Nephi, was er in seinen Bericht aufnehmen wolle. Was war Nephis Absicht? Weshalb wollte er einen Bericht führen? (Siehe 1 Nephi 6:3, 4. Weisen Sie darauf hin, daß der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs Jesus Christus ist.) Haben Ihnen die Schriften Nephis geholfen, zu Christus zu kommen?

Fordern Sie die Teilnehmer auf, ihr Zeugnis und andere geistige Erlebnisse, Gedanken und Gefühle in ihr Tagebuch zu schreiben.

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