Sonntagsschule: Evangeliumslehre
Ihr „sollt … Kinder Christi genannt werden‘


Lektion 16

Ihr „sollt … Kinder Christi genannt werden“

Mosia 4 – 6

Ziel

Jeder soll nach der mächtigen Wandlung im Herzen streben, die dadurch zustandekommt, daß man Glauben an Christus übt, und jeder soll diese Wandlung im Herzen bewahren.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. Mosia 4:1–12. Das Volk gehorcht König Benjamin und strebt demütig nach Vergebung seiner Sünden und empfängt diese auch.

    2. Mosia 4:13–30. König Benjamin ermahnt die Menschen, ihre Kinder im Evangelium zu unterweisen, den Armen zu geben und Gottes Geboten zu gehorchen.

    3. Mosia 5; 6. Das gesamte Volk König Benjamins erlebt eine „mächtige Wandlung“ und geht einen Bund ein, Gottes Geboten zu gehorchen und in allem seinen Willen zu tun. König Benjamin sagt den Menschen, daß sie aufgrund des Bundes, den sie geschlossen haben, nun Kinder Christi genannt werden.

  2. Verwenden Sie (falls verfügbar) das folgende Bild „König Benjamin spricht zu seinem Volk“ (62298 150; Bilder zum Evangelium, Nr. 307) im Unterricht.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen:

Schreiben Sie die folgenden Überschriften an die Tafel:

  • Zur linken Hand Gottes

  • Zur rechten Hand Gottes

• Was bedeutet es, zur rechten Hand Gottes zu sitzen? (Erhöhung zu empfangen und wieder bei Gott zu leben.) Wer wird zur rechten Hand Gottes sitzen dürfen? Wer wird zu seiner Linken sitzen? (Siehe Matthäus 25:33, 34; LuB 29:27. Schreiben Sie die Antworten der Teilnehmer unter die entsprechende Überschrift an die Tafel.)

König Benjamin hat am Ende seiner Ansprache den Menschen gesagt, was sie tun müssen, damit sie einmal zur rechten Hand Gottes sitzen dürfen. Wir können aus diesen Worten etwas lernen, denn für uns gelten dieselben Bedingungen.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und weiteres Unterrichtsmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie sich die ausgewählten Schriftstellen im täglichen Leben anwenden lassen. Regen Sie an, daß die Teilnehmer darüber sprechen, welche Erfahrungen sie mit den Grundsätzen aus der heiligen Schrift gemacht haben.

1. Das Volk des Königs Benjamin strebt nach Vergebung seiner Sünden und empfängt diese auch.

Lesen und besprechen Sie Mosia 4:1–12. Sie können das Bild „König Benjamin spricht zu seinem Volk“ während des Unterrichts aufhängen.

• Nachdem König Benjamin die Menschen über das Wirken des Erretters belehrt hatte (siehe Lektion 15), sah er, daß „sie … zur Erde gefallen“ waren. (Mosia 4:1.) Warum wohl? (Siehe Mosia 4:1, 2.) Inwiefern sind wir Menschen „geringer als selbst der Staub der Erde“? (Siehe Helaman 12:4–8; Mose 1:9, 10.) Warum hat wohl König Benjamin die „Nichtigkeit“ und Unwürdigkeit des Volkes so sehr betont? (Siehe Mosia 4:5–8, 11, 12.) Warum müssen wir einsehen, daß wir vom Herrn abhängig sind?

• Was tat das Volk des Königs Benjamin, nachdem es seinen „fleischlichen Zustand“ begriffen hatte? (Siehe Mosia 4:2.) Was war der Anlaß dafür, daß sie „von Freude erfüllt“ wurden? (Siehe Mosia 4:3.) Wie konnten ihnen ihre Sünden vergeben werden? Wie können wir wissen, daß uns vergeben worden ist, nachdem wir umgekehrt sind? (Sie können als Antwort auf diese Frage die Aussage von Präsident Harold B. Lee auf Seite 63 heranziehen.)

• Wie können wir laut König Benjamin Vergebung unserer Sünden erlangen? (Siehe Mosia 4:9, 10.) Wie können wir diese Vergebung für immer sichern? (Siehe Mosia 4:11, 12, 26.) Was bedeutet das?

• Wie können uns König Benjamins Worte an sein Volk Hoffnung machen, wenn wir wegen unserer Schwachheit entmutigt sind?

2. König Benjamin sagt seinem Volk, wie es ein christusähnliches Leben führen kann.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus Mosia 4:13–30. Sie können zu Beginn die Teilnehmer in drei Gruppen teilen. Teilen Sie jeder Gruppe eine der Schriftstellen unten zu, und bitten Sie sie, die Stelle zu lesen und sie in einem einzigen Satz zusammenzufassen. (Eine mögliche Antwort wird nach jeder Schriftstellenangabe angegeben; die Teilnehmer müssen aber nicht genau denselben Satz verwenden.)

  • Gruppe 1: Mosia 4:13–15 (Die Kinder lehren.)

  • Gruppe 2: Mosia 4:16–26 (Den Armen geben.)

  • Gruppe 3: Mosia 4:27–30 (Auf unsere Gedanken, Worte und Taten achthaben.)

Wenn die drei Gruppen mit dem Lesen und Zusammenfassen fertig sind, schreiben Sie als Überschrift König Benjamins Rat an die Tafel. Lassen Sie aus jeder Gruppe einen Teilnehmer die Zusammenfassung der Gruppe an die Tafel schreiben.

• Welche Pflichten haben laut König Benjamin die Eltern ihren Kindern gegenüber? (Siehe Mosia 4:14, 15.) Welche Umstände in der heutigen Welt verleihen diesem Rat besondere Dringlichkeit? Warum ist es so wichtig, daß Eltern ihre Kinder im Evangelium unterweisen?

Präsident Gordon B. Hinckley hat gesagt: „Das Wohlbefinden jeder Gesellschaft, das Glück seines Volkes, sein Wohlstand und sein Friede gehen darauf zurück, daß Vater und Mutter ihre Kinder unterweisen.“ (Der Stern, Januar 1994, Seite 57.)

• Wie können wir Kinder lehren, einander zu lieben und einander zu dienen? (Wenn Sie eine Jugendklasse unterrichten, können Sie die Frage stellen, wie sich das Beispiel, das die Jugendlichen geben, auf kleinere Kinder auswirkt.)

• König Benjamin hat sein Volk auch angewiesen, für die Bedürftigen zu sorgen. (Mosia 4:16.) Warum wollen laut König Benjamin manche Menschen einem Armen nicht helfen? (Siehe Mosia 4:17, 22.) Warum haben wir mit so einer Einstellung „viel Grund zur Umkehr“? (Siehe Mosia 4:18–23.) Inwiefern sind wir alle Bettler? (Siehe Mosia 4:19, 20.)

• Warum muß sich ein Mitglied der Kirche Christi durch gute Taten und Dienen auszeichnen?

• Wie können wir den Bedürftigen so geben, wie der Vater im Himmel gibt? (Siehe Mosia 4:16, 20, 21.) Wie können wir sichergehen, daß wir dabei auf die rechte Art und Weise die rechte Unterstützung geben?

Sie können erläutern, daß es nicht nur eine einzige richtige Art gibt, um den Armen zu helfen. Denken wir an die Grundsätze, die König Benjamin gelehrt hat, und trachten wir in jeder Situation danach, vom Geist geführt zu werden. (Siehe Moroni 7:18.) Sie können auch darauf hinweisen, daß der Herr Wege vorgesehen hat, wie wir den Bedürftigen helfen können. Wir können sicher sein, daß unser Fastopfer oder das, was wir der Kirche an Geldspenden, Sachgütern, Zeit oder Dienst geben, weise eingesetzt wird.

• Welchen Rat hat König Benjamin jenen Armen gegeben, die nichts zu geben haben? (Siehe Mosia 4:24, 25.) Wie können wir ungeachtet unserer finanziellen Situation eine großzügige Gesinnung entwickeln?

• Warum sichern wir unsere Sündenvergebung, indem wir einander helfen? (Siehe Mosia 4:26.)

• Lassen Sie Mosia 4:27 vorlesen. Was bedeutet es, alles „in Weisheit und Ordnung“ zu tun? Kann Ihnen dieser Rat helfen?

• König Benjamin hat die Menschen gelehrt, daß sie auf ihre Gedanken, Worte und Taten achthaben müssen, um Sünde zu meiden und ihre Verpflichtung Gott gegenüber einzuhalten. (Mosia 4:29, 30.) Wie hängen Gedanken, Worte und Taten zusammen? Wie wirkt es sich auf unsere Worte und Taten aus, wenn wir auf unsere Gedanken achthaben?

3. König Benjamins Volk erlebt eine „mächtige Wandlung“ und gelobt, in allem Gottes Willen zu tun.

Lesen und besprechen Sie Mosia 5–6. Lassen Sie ausgewählte Verse vorlesen.

• Woran erkannten den Menschen, daß König Benjamins Worte wahr waren? (Siehe Mosia 5:2.) Wie wirkte der Geist des Herrn auf das Volk? (Siehe Mosia 5:2–5.) Wie würden wohl unser Leben und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen aussehen, wenn wir „keine Neigung mehr [hätten], Böses zu tun“?

• Warum ist es für uns wichtig, zu wissen, daß das Volk, das König Benjamins Predigten gehört und im Herzen eine mächtige Wandlung erlebt hat, bereits der Kirche angehörte?

• Welchen Herausforderungen sehen wir uns gegenüber, um diese mächtige Wandlung im Herzen auch beizubehalten, wenn wir sie einmal erlebt haben? (Mosia 5:2.)

• Was bedeutet es, Kinder Christi zu werden? (Siehe Mosia 5:2, 5–7.) Was bedeutet es, „den Namen Christi“ auf sich zu nehmen? (Siehe Mosia 5:8–11; siehe auch das Zitat weiter unten.) Was können wir täglich tun, um den Namen Christi immer ins Herz geschrieben zu haben? (Siehe Mosia 5:11–15.)

Elder Dallin H. Oaks hat erklärt: „Unsere Bereitschaft, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen, bekräftigt unsere Verpflichtung, alles zu tun, was wir können, um zu denen gezählt zu werden, die er erwählen wird, zu seiner rechten Hand zu stehen und am Letzten Tag mit seinem Namen gerufen zu werden. In dieser heiligen Bedeutung stellt unsere Bekundung, daß wir willens sind, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen, zugleich eine Erklärung dar, die uns als Anwärter für das celestiale Reich ausweist. Erhöhung ist ewiges Leben, ,die größte von allen Gaben Gottes‘ (LuB 14:7).“ (Conference Report, April 1985, Seite 105.)

• Inwiefern gleicht der Bund, den das Volk Benjamins geschlossen hat, dem Bund, den wir bei der Taufe schließen und jedesmal erneuern, wenn wir vom Abendmahl nehmen? (Siehe Mosia 5:5, 7, 8; LuB 20:37, 77, 79.) Warum ist es wichtig, daß wir diesen Bund oft erneuern?

• König Benjamin hat erlebt, wie sein ganzes Volk (ausgenommen diejenigen, die zu jung waren) den Bund einging, Gottes Geboten zu gehorchen. (Mosia 6:1, 2.) Warum war es wichtig, daß ihre Namen aufgenommen wurden?

• Warum war es wichtig, Lehrer und Priester für das Volk zu bestimmen? (Siehe Mosia 6:3.) Wie erinnern uns unsere Lehrer und Führer an die Bündnisse und Versprechen, die wir eingegangen sind?

Zum Abschluß

Lesen Sie oder ein Teilnehmer Mosia 5:15 vor. Das sind die letzten Worte aus der Rede König Benjamins. Betonen Sie, daß diese Segnungen jedem von uns offenstehen. Fordern Sie die Teilnehmer auf, nach der „mächtigen Wandlung“ im Herzen zu trachten und sie sich zu bewahren, weil sie es ihnen möglich macht, Kinder Christi zu sein.

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die in dieser Lektion besprochen worden sind, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können einen oder mehrere Vorschläge im Unterricht verwenden.

1. „Unter diesem Haupt seid ihr befreit worden“ (Mosia 5:8)

• Als König Benjamin sein Volk Kinder Christi nannte, sagte er: „Unter diesem Haupt seid ihr befreit worden.“ (Mosia 5:8.) Inwiefern macht uns Gehorsam dem Herrn gegenüber frei?

Der Prophet Joseph Smith hat gelehrt: „Im Gehorsam aber liegen makellose, unvermischte Freude und Frieden, und da Gott geplant hat, daß wir glücklich sein sollen, … hat er nie eine Verordnung geschaffen oder seinem Volk ein Gebot gegeben – und wird es auch nie tun –, womit nicht dem Glücklichsein Rechnung getragen würde.“ (Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 261.)

• Inwiefern haben Sie erlebt, daß Gehorsam Gottes Geboten gegenüber Ihr Leben oder das Leben anderer glücklich macht?

2. „Wie soll jemand einen Herrn kennen, dem er nicht gedient hat?“ (Mosia 5:13.)

• König Benjamin hat gefragt: „Wie soll jemand einen Herrn kennen, dem er nicht gedient hat?“ (Mosia 5:13.) Wie haben Sie Christus dadurch besser kennengelernt, daß Sie ihm gedient haben?

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