Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Ich weiß, in wen ich mein Vertrauen gesetzt habe‘


Lektion 7

„Ich weiß, in wen ich mein Vertrauen gesetzt habe“

2 Nephi 3–5

Ziel

Jeder soll in seinem Zeugnis vom Propheten Joseph Smith gestärkt werden und ermutigt werden, dadurch glücklich zu werden, daß er sein Vertrauen in den Herrn setzt und seine Gebote hält.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. 2 Nephi 3. Lehi spricht zu seinem Sohn Joseph über den früheren Propheten Josef, der von Joseph Smith prophezeit hat. Lehi sagt Joseph, daß ihre Nachkommen durch Joseph Smith und das Buch Mormon gesegnet sein werden.

    2. 2 Nephi 4. Lehi stirbt, nachdem er seinen Kindern und Enkeln seinen letzten Rat gegeben hat. Nephi klagt über seine Sündhaftigkeit, doch er freut sich über die Güte Gottes.

    3. 2 Nephi 5. Laman und Lemuel werden immer zorniger auf Nephi. Die Anhänger Nephis gehorchen dem Gebot des Herrn und trennen sich von den Anhängern Lamans. Die Nephiten leben „auf diese Weise glücklich“, die Lamaniten hingegen werden wegen ihrer Schlechtigkeit verflucht.

  2. Zusätzlicher Lesestoff: Joseph Smith Translation, Genesis 50:24–38; Bible Dictionary, “Joseph, Son of Rachel”, Seite 716f.

  3. Sie können jemand bitten, im Unterricht 2 Nephi 4:14–35 vorzulesen. Sagen Sie, daß diese Stelle manchmal „Psalm Nephis“ genannt wird und daß hier einige der tiefsten Gefühle Nephis zum Ausdruck kommen.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen:

Sagen Sie den Teilnehmern, daß in 2 Nephi 3 vier Männer genannt werden, die den gleichen Vornamen haben. Bitten Sie die Teilnehmer, aus 2 Nephi 3:1–15 herauszufinden, wer sie waren. Geben Sie den Teilnehmern Zeit, die Schriftstelle zu lesen, und fragen Sie dann, was sie herausgefunden haben. Die richtigen Antworten lauten:

  1. Joseph, der letztgeborene Sohn von Lehi und Saria (2 Nephi 3:1–3)

  2. Josef aus Ägypten (2 Nephi 3:4, 5)

  3. Joseph Smith jun. (2 Nephi 3:6–15)

  4. Joseph Smith sen. (2 Nephi 3:15)

Besprechen Sie nach dieser kurzen Aktivität gleich 2 Nephi 3.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und weiteres Unterrichtsmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie sich die ausgewählten Schriftstellen im täglichen Leben anwenden lassen. Regen Sie an, daß die Teilnehmer darüber sprechen, welche Erfahrungen sie mit den Grundsätzen aus der heiligen Schrift gemacht haben.

1. Lehi lehrt, daß seine Nachkommen durch den Propheten Joseph Smith und durch das Buch Mormon gesegnet werden.

Besprechen Sie 2 Nephi 3. Lassen Sie ausgewählte Verse vorlesen.

• Lehi unterwies seinen Sohn Joseph hinsichtlich einer Prophezeiung über Josef, den Sohn Jakobs und Rahels, „der gefangen nach Ägypten geführt“ worden war. (2 Nephi 3:4; siehe auch Genesis 30:22–24; 37:1–3, 23–28.) Warum waren die Bündnisse, die Josef von Ägypten mit dem Herrn gemacht hatte, für Lehis Familie so wichtig? (Siehe 2 Nephi 3:4, 5; Jakob 2:25; siehe auch Genesis 45:7.)

• Wer war der erwählte Seher, den Josef von Ägypten in der Vision sah? (Siehe 2 Nephi 3:6–15. Der Prophet Joseph Smith.) Auf welche Weise hat Joseph Smith das Wort des Herrn hervorgebracht? (Siehe 2 Nephi 3:11 und das folgende Zitat.) Inwiefern sind Sie gesegnet worden, weil durch Joseph Smith das Wort Gottes hervorgebracht worden ist?

Elder LeGrand Richards hat gesagt: „Der Prophet Joseph Smith hat uns das Buch Mormon, das Buch Lehre und Bündnisse, die Köstliche Perle und viele andere Schriften gebracht. Soweit aus unseren Berichte hervorgeht, hat er uns mehr Wahrheit offenbart als jeder andere Prophet, der je auf Erden gelebt hat.“ (Conference Report, April 1981, Seite 43.)

• Der Herr hat Josef von Ägypten wissen lassen, daß die Bibel die Worte enthalten wird, die die Nachkommen Judas schreiben werden, er hat Josef aber auch wissen lassen, daß im Buch Mormon jene Worte enthalten sein werden, die von seinen [nämlich Josefs] Nachkommen geschrieben werden. (2 Nephi 3:12.) Inwiefern sind die Bibel und das Buch Mormon zusammengewachsen? Welche Segnungen hat der Herr verheißen, weil die Bibel und das Buch Mormon „zusammenwachsen“? (Siehe 2 Nephi 3:12.)

• Der Herr hat verheißen, daß ein rechtschaffener Zweig der Nachkommen Josefs von Ägypten „abgebrochen werden würde, dessen aber dennoch in den Bündnissen des Herrn gedacht werden“ würde. (2 Nephi 3:5.) Welche Rolle spielten Joseph Smith und das Buch Mormon bei der Erfüllung dieser Bündnisse? (Siehe 2 Nephi 3:12, 13, 18–21; 30:3–6.) Wie geht diese Verheißung heute in Erfüllung? Wie hilft Ihnen das Buch Mormon, an Ihre Bündnisse mit dem Herrn zu denken und sie zu halten?

• Was haben Josef von Ägypten, Lehis Sohn Joseph und Joseph Smith außer ihrem Vornamen noch gemeinsam? (Siehe 2 Nephi 3:4–7, 11, 12, 18–21. Mögliche Antworten sind: ihre Abstammung, gewisse Bündnisse und das Buch Mormon.)

2. Nephi klagt über seine Sündhaftigkeit, freut sich aber doch über die Güte Gottes.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse in 2 Nephi 4. Erklären Sie, daß Lehi kurz vor seinem Tod seinen Kindern und Enkeln Rat erteilt und sie gesegnet hat. (2 Nephi 4:3–12.)

Bald nach dem Tod Lehis „wurden Laman und Lemuel und die Söhne Ischmaels wegen der Ermahnungen des Herrn zornig auf [Nephi]“. (2 Nephi 4:13.) Nephi erwähnt diese andauernden Schwierigkeiten und berichtet über seine diesbezüglichen Gefühle. Diese Schriftstelle wird manchmal der „Psalm Nephis“ genannt. Erklären Sie dazu, daß ein Psalm ein Gedicht oder ein Lied ist, das sehr unseren heutigen Kirchenliedern ähnelt. Sie können die Teilnehmer bitten, einige ihrer Lieblingslieder zu nennen und kurz zu erzählen, warum diese Lieder für sie von Bedeutung sind.

Wenn Sie jemand gebeten haben, den Psalm Nephis vorzulesen, bitten Sie ihn jetzt darum. Laden Sie die anderen Teilnehmer ein, leise mitzulesen.

• Nephi hat gesagt: „Meine Seele erfreut sich an dem, was des Herrn ist.“ (2 Nephi 4:16.) Woran hat sich Nephi besonders erfreut? (Siehe 2 Nephi 4:15, 16.) Was bedeutet es, nachzusinnen? Was können wir tun, um Zeit zu finden, um über das nachzusinnen, was des Herrn ist? Wie kann uns dieses Nachsinnen über das, was des Herrn ist, helfen?

• Mit welchen Ausdrücken würden Sie Nephi beschreiben? (Mögliche Antworten sind: rechtschaffen, gehorsam und demütig.) Warum sagt dann Nephi, daß er „ein unglückseliger Mensch“ sei, dessen Seele „bekümmert“ sei „wegen [seiner] Übeltaten“? (Siehe 2 Nephi 4:17, 27; siehe auch 1 Nephi 10:6.) Warum ist es wichtig, daß wir unseren gefallenen Stand vor Gott anerkennen?

Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „So wie es einen erst wirklich nach Essen verlangt, wenn man hungrig ist, so hat man erst dann Verlangen nach der Errettung durch Christus, wenn einem bewußt wird, warum man Christus braucht. Keiner weiß wirklich, warum er Christus braucht, solange er nicht die Lehre vom Fall versteht und sie annimmt und solange er nicht begreift, wie sich der Fall auf die Menschheit auswirkt.“ (Der Stern, Juli 1987, Seite 79.)

• Wie hat Nephi Hoffnung gefunden, obwohl er das Gefühl hatte, von Versuchung und Sünde „ringsum … umschlossen“ zu sein? (Siehe 2 Nephi 4:18, 19.) Wie hatte der Herr Nephi in der Vergangenheit geholfen? (Lassen Sie die Teilnehmer 2 Nephi 4:20–25 lesen, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Schreiben Sie die Antworten an die Tafel. Einige mögliche Antworten sind unten angeführt.)

Der Herr –

  1. war Nephis Beistand gewesen (2 Nephi 4:20).

  2. hatte Nephi durch seine Bedrängnisse in der Wildnis geführt (2 Nephi 4:20).

  3. hatte ihn mit seiner Liebe erfüllt (2 Nephi 4:21).

  4. hatte seine Feinde zuschanden gemacht (2 Nephi 4:22).

  5. hatte sein Rufen gehört (2 Nephi 4:23).

  6. hatte ihm Erkenntnis durch Visionen gegeben (2 Nephi 4:23).

• Wann haben Sie ähnliche Segnungen vom Herrn erhalten? Wie kann die Erinnerung an frühere Segnungen einem in schwierigen Zeiten helfen?

• Nephi hat sich gefragt, weshalb er sich Trauer und Sünde hingegeben hat, obwohl er doch so vieles gesehen hatte und erkannt hatte. (2 Nephi 4:26, 27.) Warum kämpfen wir manchmal mit Trauer und Versuchung, obwohl wir doch das Evangelium kennen? Was kann der Psalm Nephis uns darüber sagen, wie man Trauer und Versuchung überwindet? (Siehe 2 Nephi 4:28–30.)

• Im ersten Teil des Psalms sprach Nephi zu sich selbst. (2 Nephi 4:15–30.) Der Psalm endet aber mit einem Gebet. (2 Nephi 4:30–35.) Worum hat Nephi hier den Vater im Himmel gebeten? (Siehe 2 Nephi 4:31–33. Laden Sie die Teilnehmer ein, über jene Teile aus dem Gebet Nephis zu sprechen, die für sie von besonderer Bedeutung sind. Sie können einige der folgenden Fragen verwenden, um das Gespräch anzuregen.)

  1. Wie befreit uns der Herr „aus den Händen [unserer] Feinde“? (Siehe 2 Nephi 4:31, 33.)

  2. Was bedeutet es, zu „zittern …, wenn Sünde sich naht“? (Siehe 2 Nephi 4:31; Mosia 5:2; Alma 13:12.)

  3. Was bedeutet es Ihrer Meinung nach, „auf dem Pfad der Niederung [zu] wandeln“ und sich „streng an den ebenen Weg“ zu halten? (2 Nephi 4:32.)

  4. Was, meinen Sie, bedeutet es, vom Herrn „mit dem Mantel [seiner] Rechtschaffenheit“ umhüllt zu werden? (2 Nephi 4:33.)

• Was hat Nephi in seinem Gebet versprochen? (Siehe 2 Nephi 4:30, 34, 35. Er hat versprochen, immer auf Gott zu vertrauen und ihn zu preisen.) Was hat Nephi wohl gemeint, als er sagte: „Ich will mein Vertrauen nicht in den Arm des Fleisches setzen?“ (Siehe 2 Nephi 4:34; 28:31.) Wie setzt der Mensch sein „Vertrauen in den Arm des Fleisches“? Was sind die Gefahren dabei? Was können wir tun, um größeres Vertrauen zum Herrn zu entwickeln?

3. Laman und Lemuel werden immer zorniger auf Nephi, und der Herr gebietet den Anhängern Nephis, sich von den Anhängern Lamans zu trennen.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse in 2 Nephi 5.

• Warum waren Laman und Lemuel auf Nephi zornig? (Siehe 2 Nephi 4:13; 5:3.) Was wollten Laman und Lemuel infolge ihres wachsenden Zorns tun? (Siehe 2 Nephi 5:2, 4. Vergleichen Sie ihren Zorn mit Nephis Bemühen, seinen Zorn zu zügeln, wie das in 2 Nephi 4:27–29 steht.) Welche Gefahren bringt zunehmender Zorn mit sich? Was können wir tun, um daheim, im Gemeinwesen und in der Kirche Friedensstifter zu sein?

Präsident Howard W. Hunter hat gelehrt: „Wie brauchen eine friedfertigere Welt, die aus friedfertigeren Familien, Nachbarschaften und Gemeinwesen entsteht. Wenn wir auf so einen Frieden Wert legen und ihn gewinnen möchten, ‚müssen wir die anderen Menschen lieben, sogar die Feinde, nicht nur die Freunde‘… . Wir müssen die Hand der Freundschaft ausstrecken. Wir müssen miteinander gütiger und sanftmütiger umgehen und schneller vergeben und langmütiger werden. [Wir müssen einander mit der reinen Christusliebe lieben.] Möge das unser Wunsch und unser Weg sein.“ (Der Stern, Juli 1992, Seite 57.)

• Nephi hat, weil seine Brüder zornig waren, um Hilfe gebetet. (2 Nephi 5:1.) Wie hat der Herr seine Gebete beantwortet? (Siehe 2 Nephi 5:5.)

• Nachdem Nephi und sein Volk weggezogen waren, haben sie „auf diese Weise glücklich“ gelebt. (2 Nephi 5:27.) Was haben sie getan, das sie glücklich machte? (Siehe 2 Nephi 5:10–17. Mögliche Antworten sind: sie hielten die Gebote, sie bewahrten die Aufzeichnungen, die sich auf den Messingplatten befanden, sie bauten einen Tempel und arbeiteten zusammen.) Wie kann uns Nephis Beispiel helfen bei unserem Bemühen, „auf diese Weise glücklich“ zu leben?

Zum Abschluß

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die in dieser Lektion besprochen worden sind, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können diesen Vorschlag im Unterricht verwenden.

„Erwache, meine Seele! … Freue dich, o mein Herz!“ (2 Nephi 4:28)

Erklären Sie, daß wir, wenn wir uns mutlos fühlen, so handeln können wie Nephi. In den Kapiteln 4 und 5 des zweiten Buches Nephi finden wir mehrere Anregungen, wie man Mutlosigkeit überwindet. Besprechen Sie die folgenden im Unterricht:

  1. Die Schriften lesen (2 Nephi 4:15).

  2. Sich an dem erfreuen, was des Herrn ist, und darüber nachsinnen (2 Nephi 4:16).

  3. Auf den Herrn vertrauen und auf ihn um Beistand blicken (2 Nephi 4:20, 21, 34).

  4. Sich zu machtvollem Gebet erkühnen (2 Nephi 4:24).

  5. Fleißig sein; arbeiten (2 Nephi 5:15, 17).

  6. Im Tempel dienen (2 Nephi 5:16).

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