Sonntagsschule: Evangeliumslehre
Frei, „Freiheit und ewiges Leben zu wählen‘


Lektion 6

Frei, „Freiheit und ewiges Leben zu wählen“

2 Nephi 1; 2

Ziel

Jeder soll vermehrt den Wunsch entwickeln, durch Jesus Christus, „den großen Vermittler aller Menschen, Freiheit und ewiges Leben zu wählen.“ (2 Nephi 2:27.)

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

    1. 2 Nephi 1. Lehi lehrt, daß sein Volk mit einem Bund „ein Land der Verheißung erlangt“ hat. Er fordert seine Söhne auf, umzukehren, den Geboten des Herrn zu gehorchen und die Waffenrüstung der Rechtschaffenheit anzulegen.

    2. 2 Nephi 2:1–10. Lehi lehrt, daß die Erlösung durch das Sühnopfer Jesu Christi kommt.

    3. 2 Nephi 2:11–30. Lehi lehrt, daß Gegensätze zum Plan des himmlischen Vaters gehören und daß es uns „gewährt [ist], … Freiheit und ewiges Leben zu wählen – oder aber Gefangenschaft und Tod.“

  2. Wenn Sie die Aktivität unter „Interesse wecken“ durchführen wollen, brauchen Sie einen Wecker.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen:

Bringen Sie einen Wecker mit, und stellen Sie ihn so ein, daß er am Anfang des Unterrichts läutet. Sagen Sie dann, daß wir oft etwas brauchen, das uns hilft, aufzuwachen. Erklären Sie, daß zu Beginn dieser Lektion Ratschläge von Lehi besprochen werden, die einigen seiner Söhne helfen sollten, geistig aufzuwachen.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Zu dieser Lektion gehören Kapitel, in denen einige der letzten Worte Lehis an seine Kinder behandelt werden. Bitten Sie die Teilnehmer, zu überlegen, wie sich Lehis Ratschläge in die Tat umsetzen lassen. Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und weiteres Unterrichtsmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird.

1. Lehi fordert seine Söhne auf, umzukehren, den Geboten des Herrn zu gehorchen und die Waffenrüstung der Rechtschaffenheit anzulegen.

Besprechen Sie 2 Nephi 1. Lassen Sie ausgewählte Verse vorlesen. Erklären Sie, daß dieses Kapitel Ratschläge enthält, die Lehi seinen Söhnen kurz vor seinem Tod gab. Bitten Sie die Teilnehmer, zu beachten, was Lehi seinen Söhnen insbesondere geraten hat, und ebenso die Segnungen zu beachten, die sie empfangen werden, wenn sie seinem Rat folgen.

• Lehi hat gesagt, daß sein Volk trotz der Bedrängnisse mittels eines Bundes „ein Land der Verheißung erlangt“ hat. (2 Nephi 1:5.) Worin bestand der Bund des Herrn mit dem Volk Lehis? (Siehe 2 Nephi 1:6, 7, 9, 10.) Was würde laut Lehi geschehen, falls die Bewohner des Landes den Erretter verwerfen? (Siehe 2 Nephi 1:10–12.)

• Lehi rief seine Söhne zur Umkehr und gebot ihnen, „aus dem Schlaf der Hölle“ zu erwachen und „die furchtbaren Ketten“ abzuschütteln, womit sie gebunden waren. (2 Nephi 1:13; siehe auch Verse 14, 21, 23.) Inwiefern gleicht Sündhaftigkeit einem tiefen Schlaf? Inwiefern ist Sündhaftigkeit so, als ob man mit Ketten gebunden ist?

• Lehi ermahnte seine Söhne, „sich aus dem Staub [zu erheben] … und Männer [zu sein].“ (2 Nephi 1:21.) Welche Eigenschaften hat ein rechtschaffener Mann? (Siehe 2 Nephi 1:21–27. Bitten Sie die Teilnehmer, aus diesen Versen jene Eigenschaften herauszusuchen, die Lehi nennt. Sie können die folgenden (und andere) Eigenschaften an die Tafel schreiben.) Wie definiert die Welt Männlichkeit? Wie können wir den Jungen Männern helfen, sich für Rechtschaffenheit zu entscheiden und nicht für die weltliche Definition von Männlichkeit?

• Welche Segnungen hat Lehi durch seine Glaubenstreue erlangt? (Lassen Sie 2 Nephi 1:15 vorlesen. Weisen Sie darauf hin, daß Lehi – im Gegensatz zu einigen seiner Söhne, die mit „furchtbaren Ketten“ der Sünde gebunden waren, „auf ewig umfangen von den Armen [der] Liebe [des Erretters]“ war. Heben Sie hervor, daß wir nur dann erlöst und „auf ewig umfangen [werden] von den Armen seiner Liebe“, wenn wir durch Umkehr und Gehorsam demütig zu Christus kommen.

2. Lehi gibt Zeugnis vom Sühnopfer Jesu Christi.

Lesen und besprechen Sie 2 Nephi 2:1–10.

• Lehi hat gesagt, daß „durch das Gesetz kein Fleisch gerechtfertigt [ist], oder: durch das Gesetz sind die Menschen ausgetilgt“. (2 Nephi 2:5.) Gerechtfertigt werden bedeutet, mit Gott versöhnt zu sein; es bedeutet, daß einem die Bestrafung für seine Sünden erlassen wird; und es bedeutet, daß man für rechtschaffen und schuldlos erklärt wird. Inwiefern tilgt uns das Gesetz aus und hindert uns daran, gerechtfertigt zu werden? (Siehe Jakobus 2:10; 1 Nephi 10:21. Jemand, der Gottes Gebote nicht befolgt, wird schuldig und unrein; und nichts, was unrein ist, kann bei Gott wohnen.)

• Wie können wir gerechtfertigt und würdig gemacht werden, in die Gegenwart Gottes einzutreten, wenn uns das Gesetz doch nicht rechtfertigt? (Siehe 2 Nephi 2:6–8. Weisen Sie darauf hin, daß wir nur durch das Sühnopfer Jesu Christi umkehren und Vergebung für unsere Sünden erlangen können.)

• Lehi hat gesagt, daß der Erretter „dem Zweck des Gesetzes Genüge leisten“ werde. (2 Nephi 2:7.) Der Ausdruck, „der Zweck des Gesetzes“, bezieht sich auf die Folgen des Falls und jene Strafe, die für den Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten festgesetzt ist. (2 Nephi 2:5, 10.) Wie hat der Erretter dem Zweck des Gesetzes Genüge geleistet? (Siehe 2 Nephi 2:7; Alma 34:13–16; LuB 19:16–19; 45:3–5; siehe auch das Zitat weiter unten.)

Präsident Joseph F. Smith hat gesagt: „Jesus kam und litt, ‚der Gerechte für die Ungerechten‘, er, der ohne Sünde war, für den, der gesündigt hatte, und wurde der Strafe des Gesetzes unterworfen, das der Sünder übertreten hatte.“ (Gospel Doctrine, Seite 204.)

• Wie müssen wir leben, um durch das Leiden Christi für unsere Sünden gerechtfertigt zu werden? (Siehe 2 Nephi 2:7; siehe auch Römer 10:4; LuB 19:15, 16; 3. Glaubensartikel.)

• Lassen Sie 2 Nephi 2:8 vorlesen. Was verstehen wir unter all dem, was wir verkünden sollen? (Siehe 2 Nephi 2:6–8.) Wie können wir „all dies“ verkünden? Inwiefern zeigen wir dem Erretter, daß wir für sein Sühnopfer dankbar sind, wenn wir all dies verkünden?

3. Lehi lehrt, wie wichtig Gegensätze sind und daß der Mensch frei ist, zwischen Gut und Böse zu wählen.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse in 2 Nephi 2:11–30.

Lehi sagte seinen Söhnen, daß Gegensätze unerläßlich seien, und er verwendete als Beispiel jene Begebenheit, als Adam und Eva von der verbotenen Frucht aßen. Bitten Sie etliche Teilnehmer, reihum 2 Nephi 2:15–25 vorzulesen. Sie sollen erstens darauf achten, unter welchen Bedingungen Adam und Eva gelebt haben, bevor sie von der verbotenen Frucht aßen, und zweitens, welche gegensätzlichen Bedingungen dann vorherrschten, als Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen hatten. Fassen Sie die Antworten der Teilnehmer an der Tafel zusammen. Die Aufstellung kann etwa so wie die Liste weiter unten aussehen.

Weisen Sie darauf hin, daß Lehi in 2 Nephi 2 einige Umstände nennt, die durch den Fall eingetreten sind. Doch die Lehre vom Fall ist umfangreicher, als sie in diesem Kapitel dargestellt wird. Jeder Teilnehmer soll verstehen, daß der Fall den physischen und den geistigen Tod in die Welt gebracht und dadurch den Plan der Erlösung in Kraft gesetzt hat.

Der zustand, bevor Adam und Eva von der frucht gegessen hatten

Die gegensätze, die eintraten, nachdem Adam und Eva von der frucht gegessen hatten

Sie konnten selbständig handeln (2 Nephi 2:15, 16), aber sie taten nichts Gutes, „denn sie kannten keine Sünde“. (2 Nephi 2:23.)

Sie konnten Gutes tun, aber sie konnten auch Sünde begehen. (2 Nephi 2:23.) Es wurde ihnen geboten, von ihren Sünden umzukehren. (2 Nephi 2:21.)

Sie mußten nicht die Erde bebauen, damit im Garten Nahrung wuchs. (Siehe 2 Nephi 2:19; siehe auch Mose 2:29.)

Sie mußten arbeiten, um Nahrung zu beschaffen. (2 Nephi 2:19.)

Sie kannten weder Elend noch Freude. (2 Nephi 2:23.)

Sie lernten Elend und Freude kennen. (2 Nephi 2:23.)

Sie wären „in demselben Zustand [geblieben] … immerdar und [hätten] kein Ende gehabt“. (2 Nephi 2:22.)

Sie wurden gefallene und sterbliche Wesen – dem physischen Tod unterworfen. (2 Nephi 2:22; siehe auch Mose 6:48.)

• Hätten Adam und Eva nicht von der Frucht gegessen, hätten sie die Gegensätze, die in dieser Liste angeführt sind, nicht kennengelernt. (2 Nephi 2:22, 23.) Was für Segnungen stehen uns offen, weil der Fall Adams und Evas Gegensätze in die Welt gebracht hat? (Siehe 2 Nephi 2:23–27; Mose 5:10–12.)

• Lehi hat seinen Kindern gesagt, es müsse „notwendigerweise so sein, daß es in allem einen Gegensatz gibt“. (2 Nephi 2:11; siehe auch Vers 15). Woraus läßt sich ersehen, daß Gegensätze im Leben wichtig sind? (Sie können zu dieser Frage 2 Nephi 2:11–13 vorlesen lassen.) Wie können uns Gegensätze helfen, Fortschritt zu machen?

• Was hat der himmlische Vater laut 2 Nephi 2:24–28 für uns vorgesehen? (Freude, Freiheit und ewiges Leben.) Wie hat er den Weg bereitet, damit wir diese Segnungen auch erlangen können? (Siehe 2 Nephi 2:26, 27; siehe auch Johannes 14:6.) Was möchte der Satan? (Siehe 2 Nephi 2:18, 27, 29. Elend, Gefangenschaft und geistigen Tod.) Inwiefern bestimmt das, was wir tun, ob wir Freude, Freiheit und ewiges Leben oder Elend, Gefangenschaft und den geistigen Tod erlangen werden?

Elder Joseph B. Wirthlin hat gelehrt: „Der Herr hat euch Entscheidungsfreiheit geschenkt (siehe Mose 7:32) und euch genügend Anweisungen gegeben, so daß ihr Gut von Böse unterscheiden könnt (siehe 2 Nephi 2:5). Ihr könnt euch frei entscheiden (siehe 2 Nephi 2:27) und könnt euer Handeln selbst bestimmen (siehe 2 Nephi 10:23; Helaman 14:30), aber über die Folgen könnt ihr nicht bestimmen.

Mit absoluter Sicherheit wird man glücklich und findet inneren Frieden, wenn man sich für das Gute und Rechte entscheidet, während man letztlich unglücklich und elend wird, wenn man sich für Sünde und Böses entscheidet.“ (Der Stern, Januar 1990, Seite 69.)

• In 2 Nephi 2 finden sich Lehren über die Schöpfung (2 Nephi 2:14, 15), den Fall (2 Nephi 2:4, 5, 8, 18–25) und das Sühnopfer (2 Nephi 2:3, 4, 6–10, 26, 27). Inwiefern geht es beim Erlösungsplan des himmlischen Vaters um diese drei Lehren?

Zum Abschluß

Betonen Sie, daß wir durch das Sühnopfer Jesu Christi „auf ewig umfangen [sein können] von den Armen [der] Liebe“ des Erretters“. (2 Nephi 1:15.) Erklären Sie: Es ist ein großer Segen, daß es uns gewährt ist, „zu wählen“. Fordern Sie die Teilnehmern auf, durch Jesus Christus, „den großen Vermittler aller Menschen, Freiheit und ewiges Leben zu wählen.“ (2 Nephi 2:27.)

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die in dieser Lektion besprochen worden sind, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können diesen Vorschlag im Unterricht verwenden.

Anhand von Lehis Lehren den Lehren der Welt entgegentreten

Schreiben Sie an die Tafel jene Aussagen, die unter „Falsche Lehren der Welt“ aufgelistet sind. Bitten Sie die Teilnehmer, sich vorzustellen, daß ein Freund, ein Arbeitskollege oder ein Lehrer überzeugende Argumente für diese falschen Lehren bringt. Erklären Sie anschließend, daß Lehi uns Wahrheiten vermittelt hat, die uns Frieden und Sicherheit geben können, wenn wir mit den falschen Lehren der Welt konfrontiert sind. Schreiben Sie die Schriftstellenangaben an die Tafel, die unter „Lehis Lehren“ angeführt sind. Lassen Sie die Teilnehmer jede Schriftstelle lesen und herausfinden, wie sie ihnen zu innerem Frieden verhelfen kann, wenn sie durch eine falsche Lehre der Welt verunsichert sind. Bitten Sie die Teilnehmer, darüber zu besprechen, wie sich diese Schriftstellen im Leben anwenden lassen.

Falsche lehren der welt

Lehis lehren

Es gibt weder Gut noch Böse.

2 Nephi 2:5. („Die Menschen sind genügend unterwiesen, um Gut von Böse zu unterscheiden.“)

Es gibt kein Gesetz.

2 Nephi 2:5. („Den Menschen ist das Gesetz gegeben.“)

Es gibt keinen Christus.

2 Nephi 2:6. („Die Erlösung [kommt] im heiligen Messias und durch ihn.“)

Es gibt kein Leben nach dem Tod.

2 Nephi 2:10. („Alle Menschen … stehen … dann in [der] Gegenwart [Gottes], um von ihm gerichtet zu werden.“)

Es gibt keinen Gott.

2 Nephi 2:14. („Es gibt einen Gott.“)

Das Leben hat keinen Sinn.

2 Nephi 2:25. („Menschen sind, damit sie Freude haben können.“)

Unser Handeln wird durch unsere Gene

2 Nephi 2:26, 27. (Wir sind frei, unser

und die Umwelt bestimmt.

„Handeln selbst [zu bestimmen], und es wird nicht über [uns] bestimmt“. Uns ist „gewährt, … Freiheit und ewiges Leben zu wählen – oder aber Gefangenschaft und Tod“.)

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