Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Morgen komme ich in die Welt‘


Lektion 36

„Morgen komme ich in die Welt“

3 Nephi 1–7

Ziel

Jeder soll verstehen, daß er in Zeiten der Prüfung und der Versuchung glaubenstreu ausharren muß.

Vorzubereiten

Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

  1. 3 Nephi 1:1–22. Trotz der Zeichen und Wunder im Land behaupten die Ungläubigen, daß die Zeit für das Kommen des Herrn schon vorbei sei. Die Schlechten planen, die Gläubigen hinzurichten. Die Zeichen der Geburt Christi erscheinen und rechtfertigen diejenigen, die im Glauben ausharrten.

  2. 3 Nephi 2–4. Die Schlechtigkeit im Land nimmt zu. Die Gadiantonräuber werden mächtiger und kommen, um gegen die Nephiten zu kämpfen. Die Nephiten kehren von ihrer Schlechtigkeit um, und der Herr hilft ihnen, die Gadiantonräuber zu besiegen.

  3. 3 Nephi 5–7. Die Nephiten lassen von ihren Sünden und leben rechtschaffen. Je besser es ihnen geht, desto mehr Stolz und Spaltungen entstehen in der Kirche. Die Menschen leben bald „in einem Zustand furchtbarer Schlechtigkeit“.

    Nephi predigt Umkehr und Glauben an Christus, und einige wenige bekehren sich.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen.

Sie können den Teilnehmern die folgende Fabel vortragen, die von Elder George A. Smith, einem Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel, erzählt worden ist:

“Ein Mann reiste durchs Land und kam in eine große Stadt, die sehr reich und prächtig war; er sah sie an und sagte zu seinem Führer: ‚Das muß ein sehr rechtschaffenes Volk sein, denn ich sehe nur einen einzigen kleinen Teufel in dieser großen Stadt.‘

Der Führer erwiderte: ‚Sie verstehen das nicht; diese Stadt ist jeglicher Art Schlechtigkeit, Korruption, Erniedrigung und Greuel so ergeben, daß nur ein kleiner Teufel nötig ist, um sie alle in Schach zu halten.‘

Als der Mann weiterreiste, kam er zu einem steinigen Pfad. Dort sah er einen alten Mann, der sich abmühte, den Hang zu erklimmen und der von sieben gewaltigen, wild aussehenden Teufeln umgeben war.

‚Nun‘, sagte der Reisende, ‚das muß ein überaus schlechter Mann sein, sieh nur, wie viele Teufel um ihn herum sind!‘

‚Das‘, erwiderte der Führer, ‚ist der einzige rechtschaffene Mann in diesem Land. Sieben der größten Teufel versuchen, ihn von seinem Weg abzubringen und schaffen es dennoch nicht.‘“ (Deseret News, 11. November 1857, 7:287.)

Wenn wir glaubenstreu danach streben, die Gebote zu befolgen, werden wir Wider- stand begegnen. Der heutige Unterricht beschäftigt sich mit dem Widerstand, mit dem die gläubigen Nephiten zu kämpfen hatten. Einige Menschen harrten trotz all des Widerstands aus, während andere große Segnungen empfingen und sich trotzdem von der Rechtschaffenheit abwandten. (3 Nephi 7:8.) Aus diesen Kapiteln können wir lernen, wie wichtig es ist, trotz Prüfungen und Versuchungen glaubenstreu zu bleiben.

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und anderes Lehrmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie wir die ausgewählten Schriftstellen am besten in unserem täglichen Leben anwenden können. Regen Sie an, daß die Teilnehmer von persönlichen Erfahrungen mit diesen Grundsätzen berichten.

1. Die Zeichen der Geburt Christi rechtfertigen diejenigen, die im Glauben ausharrten.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus 3 Nephi 1:1–22. Die Ereignisse in diesem Kapitel fanden fünf Jahre nach den Prophezeiungen Samuels über die Geburt Christi statt. Samuel hatte gesagt: „Denn es kommen noch fünf Jahre, und siehe, dann kommt der Sohn Gottes.“ (Helaman 14:2.) Sie können die Prophezeiungen Samuels hinsichtlich der Zeichen, die das Kommen Christi begleiten würden, wiederholen. (Helaman 14:2–7.)

• Während das Volk auf die Erfüllung von Samuels Prophezeiungen wartete, fingen die Gläubigen an, sehr besorgt zu sein. (3 Nephi 1:7.) Welches waren einige Gründe für ihre Besorgnis? (Helaman 14:2–7.)

  1. Einige der Ungläubigen sagten, daß die Zeit vorbei sei, in der die Prophezeiungen erfüllt werden sollten, und daß der Glaube der Gläubigen nutzlos gewesen sei. (3 Nephi 1:5, 6.)

  2. Die Ungläubigen „brachten einen großen Aufruhr im ganzen Land zuwege“. (3 Nephi 1:7.)

  3. Ein Tag wurde festgesetzt, an dem alle Gläubigen hingerichtet werden sollten. (3 Nephi 1:9.)

• Was taten die Gläubigen, obwohl ihr Glaube auf diese Weise geprüft wurde? (Siehe 3 Nephi 1:8.) Was können wir tun, um standhaft zu bleiben, wenn unser Glaube geprüft wird?

• Als Nephi die Schlechtigkeit der Ungläubigen sah, betete er für sein Volk zum Herrn. (3 Nephi 1:10, 11.) Welche Botschaft wurde Nephi offenbart, nachdem er den ganzen Tag für sein Volk zum Herrn gebetet hatte? (Siehe 3 Nephi 1:12–14. Sie können diese Verse vorlesen lassen.) Wie wurden die Prophezeiungen Samuels erfüllt? (Siehe 3 Nephi 1:15–21.) Wie stärkt dieser Bericht Ihren Glauben an Jesus Christus?

2. Die Gadiantonräuber kommen, um gegen die Nephiten zu kämpfen.

Besprechen Sie 3 Nephi 2–4. Lassen Sie die Teilnehmer ausgewählte Verse vorzulesen.

• Wie versuchte der Satan, die Menschen von ihrem Glauben an Jesus Christus und dessen Geburt abzubringen? (Siehe 3 Nephi 1:22; 2:1–3. Weisen Sie darauf hin, daß der Satan nach und nach Besitz vom Herzen des Volkes ergriff und daß das Volk bald begann, die Zeichen und Wunder zu vergessen.) Welche dieser Methoden benutzt der Widersacher in der heutigen Zeit? Was können wir tun, um an unsere geistigen Erlebnisse zu denken und sie nicht zu vergessen?

• Welchen Gefahren sahen sich die Menschen gegenüber, als ihre Schlechtigkeit zunahm? (Siehe 3 Nephi 2:11–13, 17–19.) Welche Verhaltensweisen und Einstellungen gefährden heutzutage unsere Sicherheit?

• Im 16. Jahr nach der Geburt Christi erhielt Lachoneus, der Regierende des Landes und der Oberste Richter der Nephiten, einen Brief von Giddianhi, dem Führer der Gadiantonräuber. (3 Nephi 3:1). Was wünschte Giddianhi von Lachoneus? (Siehe 3 Nephi 3:6–8.)

• Als die Gadiantonräuber ihre Absicht ankündigten, die Nephiten zu vernichten, begannen die Menschen – geführt von Lachoneus und Gidgiddoni – sofort damit, sich für die Verteidigung vorzubereiten. Was können wir aus ihrem Verhalten lernen, das uns hilft, uns in Zeiten der Versuchung und Sorge zu schützen? (Lassen Sie die Teilnehmer 3 Nephi 3:12–26 lesen, um Antworten auf diese Frage zu finden. Fassen Sie die Antworten der Teilnehmer an der Tafel zusammen. Nachfolgend einige mögliche Antworten, dazu weitere Fragen, die besprochen werden können.)

  1. „Lachoneus, der Regierende, war ein gerechter Mann, und ließ sich … nicht schrecken“ (3 Nephi 3:12). Wie kann die Angst jemanden dazu bewegen, der Versuchung nachzugeben? Wie kann unsere Rechtschaffenheit uns helfen, tapfer zu bleiben, wenn wir Versuchungen oder Bedrängnis gegenüberstehen?

  2. Lachoneus „ließ sein Volk zum Herrn schreien um Stärke“. (3 Nephi 3:12.) Warum müssen wir um Kraft beten, um den Versuchungen und Herausforderungen zu begegnen?

  3. Lachoneus ließ das Volk sich sammeln. (3 Nephi 3:13, 22.) Warum war es für die Nephiten wichtig, sich an einem Ort zu versammeln und sich zu verteidigen? (Siehe 3 Nephi 4:3, 4.) Wie kann unser Zusammensein mit Mitgliedern der Kirche unsere Fähigkeit stärken, den Kräften des Bösen zu widerstehen? (Siehe Moroni 6:4–6.)

  4. „Er ließ ringsherum Befestigungen bauen“ und stellte ringsum Wachen auf. (3 Nephi 3:14.) Welche Befestigungen haben wir für uns selbst, und wie halten wir Wache, wenn Versuchungen kommen?

  5. Die Nephiten „strengten sich … an, gemäß den Worten des Lachoneus zu handeln“. (3 Nephi 3:16.) Wie werden wir gesegnet, wenn wir inspirierten Führern folgen?

  6. Sie kehrten von allen ihren Sünden um. (3 Nephi 3:25.) Wie hilft uns die Umkehr dabei, größere Kraft vom Herrn zu erhalten?

  7. Sie waren gut bewaffnet. (3 Nephi 3:26.) Welche Bewaffnung bzw. Waffenrüstung wurde uns empfohlen anzulegen? (Siehe LuB 27:15–18.) Warum werden wir gelehrt, die Waffenrüstung Gottes anzulegen? Wie können wir diese Rüstung jeden Tag tragen?

• Was war das Ergebnis dieser Vorbereitungen, als die Gadiantonräuber gegen die Nephiten zogen? (Siehe 3 Nephi 4:11–13, 16–29.) Wie freuten sich die Nephiten nach ihrem Sieg? (Siehe 3 Nephi 4:30–33.) Wie können wir dem Herrn unsere Dankbarkeit für seinen Schutz und Segen zeigen?

3. Die Nephiten leben rechtschaffen, es geht ihnen gut, aber Stolz und Spaltungen entstehen

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse aus 3 Nephi 5–7. Die Nephiten hatten die Gadiantonräuber im 21. Jahr nach der Geburt Christi besiegt. Noch 13 Jahre – und der Herr würde die Nephiten besuchen und ihnen dienen.

• Nachdem die Gadiantonräuber besiegt worden waren, genossen die Nephiten einige Jahre großen Frieden und Wohlstand. (3 Nephi 5:1–26; 6:1–9.) Was zerstörte diesen Frieden? (Siehe 3 Nephi 6:10–15. Sie können kurz den Kreislauf des Stolzes wiederholen, der in Lektion 34 besprochen wurde.)

• Die Menschen verharrten in ihrer Schlechtigkeit, und Propheten kamen, um sie zur Umkehr zu rufen; sie wiesen sie jedoch zurück und töteten sie. (3 Nephi 6:17–23.) Geheime Verbindungen nahmen zu, und das Volk hatte sich bald in Stämme gespalten. (3 Nephi 6:27–30; 7:1–5.) Was tat Nephi als Reaktion auf diese Schlechtigkeit? (Siehe 3 Nephi 7:15–19.) Was war das Ergebnis seiner Mühe? (Siehe 3 Nephi 7:21–26.)

Schreiben Sie die unten angeführten Daten an die Tafel. Geben Sie einigen Teilnehmern den Auftrag, die entsprechenden Abschnitte vorzulesen. Sobald die entsprechende Schriftstelle vorgelesen worden ist, bitten Sie den jeweiligen Teilnehmer, den geistigen Zustand der Menschen zu beschreiben.

21–26 n. Chr.

3 Nephi 5:1–3 (Die Menschen dienten Gott mit allem Eifer.)

26–27 n. Chr.

3 Nephi 6:4, 5 (Es herrschten Ordnung und Wohlstand.)

28 n. Chr.

3 Nephi 6:9 (Es gab beständigen Frieden.)

29 n. Chr.

3 Nephi 6:10–16 (Es gab Auseinandersetzungen, Stolz und Prahlerei.)

30 n. Chr.

3 Nephi 6:17, 18 (Sie befanden sich in einem Zustand furchtbarer Schlechtigkeit.)

31 n. Chr.

3 Nephi 7:21 (Einige bekehrten sich zum Herrn.)

32–33 n. Chr.

3 Nephi 7:23 (Nephi fährt fort, Umkehr zu predigen.)

• Welche Segnungen hätten die Menschen genießen können, wenn sie glaubenstreu geblieben wären? (Siehe 3 Nephi 10:18, 19. Der rechtschaffenere Teil des Volkes wurde während der Zerstörungen verschont, die die Kreuzigung Christi begleiteten. Sie erhielten große Segnungen, als der Erretter sie nach seiner Auferstehung besuchte. Der schlechtere Teil des Volkes wurde vernichtet. Diese Begebenheiten werden in der nächsten Lektion besprochen.)

Zum Abschluß

Auch wir warten auf das Kommen des Erretters. So wie bei den Nephiten wird der Satan auch versuchen, uns während dieser Wartezeit zur Schlechtigkeit zu verführen. Wenn wir uns bereitmachen, wie es die Menschen zur Zeit Lachoneus taten, und wenn wir in Rechtschaffenheit ausharren, werden wir würdig sein, all das zu erhalten, was der Herr uns geben möchte.

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die während dieser Lektion besprochen wurden, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

Zur Vertiefung

Das folgende Material ergänzt den Unterricht. Sie können diesen Vorschlag im Unterricht verwenden.

“Ich bin ein Jünger Jesu Christi“ (3 Nephi 5:13)

Lassen Sie einen Teilnehmer 3 Nephi 5:13 vorlesen. Dieser Vers enthält die Worte Mormons.

• Was bedeutet es, heute ein Jünger Jesu Christi zu sein?

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