Sonntagsschule: Evangeliumslehre
„Ein Seher… wird … für seine Mitmenschen zu einem großen Segen‘


Lektion 17

„Ein Seher… wird … für seine Mitmenschen zu einem großen Segen“

Mosia 7–11

Ziel

Jeder soll den Rat der Führer der Kirche befolgen, besonders den Rat derer, die der Herr als Propheten, Seher und Offenbarer berufen hat.

Vorzubereiten

Lesen Sie die folgenden Schriftstellen, sinnen Sie darüber nach, und beten Sie:

  1. Mosia 7, 8. Ammon leitet eine Expedition, um etwas über das Volk herauszufinden, das Jahre zuvor Zarahemla verlassen hatte, um in das Land Nephi zurückzukehren. Ammon und seine Brüder kommen zu Limhi und dessen Volk. Ammon belehrt das Volk Limhi und erhält einen Bericht des Volkes und erfährt von den 24 Platten der Jarediten, die das Volk gefunden hat. Er erklärt, daß Mosia, der ein Seher ist, die Gravierungen auf den Platten übersetzen kann.

  2. Mosia 9, 10. Gehört zum Bericht Zeniffs, der der Großvater Limhis war. Darin wird kurz geschildert, wie Zeniffs Volk im Land Nephi ankam und wie der Herr sie in den Kriegen gegen die Lamaniten stärkte.

  3. Mosia 11. Zeniffs Sohn Noa herrscht in Schlechtigkeit. Trotz der Warnungen des Propheten Abinadi sind die Menschen blind für die Schlechtigkeit Noas und seiner Priester.

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Interesse wecken

Sie können den Unterricht mit der folgenden (oder mit einer eigenen) Aktivität beginnen:

Zeichnen Sie die folgende Darstellung an die Tafel:

Bild

Ammon Um den Umgang des Herrn mit seinem Volk im Buch Mosia zu verstehen, sollte man die Ereignisse in 2 Nephi 5, im Buch Omni und in Mosia 7 und 9 kennen. Wiederholen Sie diese Ereignisse anhand der Darstellung an der Tafel kurz. Lesen oder besprechen Sie die folgende Information. (Die Nummern entsprechen den Zahlen der Darstellung.)

  1. Nach dem Tod Lehis gebot der Herr den Anhängern Nephis, sich von den Anhängern Lamans zu trennen. Die Nephiten siedelten sich in einem Land an, das sie Land Nephi nannten. (2 Nephi 5:5–8.) Das Land wurde später auch als das Land Lehi- Nephi bekannt. (Mosia 7:1.)

  2. Ungefähr 400 Jahre später wurden die Nephiten von einem König namens Mosia geführt. Der Herr gebot Mosia, aus dem Land Nephi mit allen denen zu fliehen, die „auf die Stimme des Herrn hören wollte[n].“ Mosia und sein Volk entdeckten eine Menschengruppe, die das Volk Zarahemla hieß. Diese beiden Gruppen vereinigten sich und nannten sich Nephiten. Mosia wurde ihr König. (Omni 1:12–19).

  3. Eine Gruppe Nephiten verließ das Land Zarahemla, um wiederum einen Teil des Landes Nephi in Besitz zu nehmen. (Omni 1:27.) Unter der Führung eines Mannes namens Zeniff gelang ihnen das auch, und Zeniff wurde ihr König. (Mosia 9:1–7.)

  4. Ungefähr 79 Jahre später wollte Mosia II., der Enkelsohn König Mosias I., in Erfahrung bringen, „was mit dem Volk war, das in das Land Lehi-Nephi gezogen war, … um dort zu wohnen.“ Er erlaubte einem Mann namens Ammon, zu diesem Zweck eine Expedition zu unternehmen. (Weisen Sie darauf hin, daß dieser Ammon nicht der Sohn Mosias war, der später unter den Lamaniten das Evangelium predigte.) Ammon und seine Brüder fanden König Limhi und sein Volk. Limhi war Zeniffs Enkelsohn. (Mosia 7:1–11.)

Besprechen der Schriftstellen und Bezug zum täglichen Leben herstellen

Wählen Sie gebeterfüllt Schriftstellen, Fragen und weiteres Unterrichtsmaterial aus, das den Bedürfnissen der Teilnehmer am besten gerecht wird. Besprechen Sie, wie sich die ausgewählten Schriftstellen im täglichen Leben anwenden lassen. Regen Sie an, daß die Teilnehmer darüber sprechen, welche Erfahrungen sie mit den Grundsätzen aus der heiligen Schrift gemacht haben.

1. Ammon und seine Brüder finden Limhi und sein Volk. Ammon erklärt Limhi, wie wichtig ein Seher ist.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse in Mosia 7, 8. Die Erklärung zu Mosia 7:1–11 finden Sie unter „Interesse wecken“, Punkt 4.

• Warum nahm Limhi Ammon und seine Begleiter gefangen? (Siehe Mosia 7:8–11.) Wieso war Limhi froh, als er erfuhr, wer Ammon war? (Siehe Mosia 7:12–15. Erklären Sie, daß Sie später in dieser Lektion darüber sprechen werden, wie Limhis Volk in Gefangenschaft gekommen worden war.) Was sagte Limhi seinem Volk, nachdem er mit Ammon gesprochen hatte? (Siehe Mosia 7:17–20, 29–33.) Was sagt das über Limhis Führungseigenschaften aus?

• Limhi erzählte Ammon, daß er einmal 43 Leute ausgesandt habe, die nach ihren Brüdern in Zarahemla suchen sollten. (Mosia 8:7.) Was hatte diese Gruppe statt dessen gefunden? (Siehe Mosia 8:8–11; siehe auch Ether 1:1, 2. Sie fanden Reste der jareditischen Zivilisation. Die Jarediten hatten dort viele Jahrhunderte vor den Nephiten gelebt.)

• Was wollte Limhi von Ammon in Hinblick auf die 24 Goldplatten der Jarediten? (Siehe Mosia 8:11, 12.) Warum war es für Limhis Volk – aber auch für uns – gut, „die Ursache ihrer Vernichtung zu erfahren“?

• Was hat Ammon auf Limhis Frage erwidert? (Siehe Mosia 8:13, 14. Er sagte, Mosia, der König von Zarahemla, sei ein Prophet, der die Aufzeichnungen übersetzen könne.) Welche anderen Bezeichnungen hat Ammon mit dem Titel Seher verbunden? (Siehe Mosia 8:16.) Wen erkennen wir als Propheten, Seher und Offenbarer an? (Die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel.)

• Welche Aufgaben hat ein Seher? (Siehe Mosia 8:13, 17, 18.) Erfüllen die neuzeitlichen Propheten, Seher und Offenbarer diese Aufgaben? (Siehe Zitat weiter unten.) Sie können mit den Teilnehmern auch Konferenzansprachen, Proklamationen oder sonstiges besprechen, was beweist, wie die Mitglieder der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf als Seher fungieren.) Inwiefern sind die neuzeitlichen Propheten, Seher und Offenbarer für Sie ein großer Segen?

Elder Boyd K. Packer hat gesagt:

„Die Schrift spricht von den Propheten als ,Wächter auf dem Turm‘, die den Feind sehen, ,solange er noch weit weg ist‘, und die Dinge sehen, ,die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind… . [Denn] einen Seher hat der Herr für sein Volk erweckt.‘

[Vor vielen Jahren] warnten uns die Führer der Kirche vor der Auflösung der Familie und wiesen uns an, uns vorzubereiten… . Der wöchentliche Familienabend wurde von der Ersten Präsidentschaft eingeführt… . Die Eltern bekommen ausgezeichnetes Material zur Unterweisung ihrer Kinder an die Hand, verbunden mit der Verheißung, daß die Glaubenstreuen gesegnet werden.

Die Lehre und die offenbarte Organisation der Kirche sind unverändert geblieben, doch alle Tätigkeiten der Kirche wurden in ihren Beziehungen untereinander und zur Familie neu gestaltet… . Der gesamte Lehrplan der Kirche [wurde] umgestaltet – auf Grundlage der heiligen Schrift… . Es hat Jahre gedauert, neue Ausgaben der Bibel, des Buches Mormon, des Buches Lehre und Bündnisse und der Köstlichen Perle zu erstellen… .

Wir können uns nur vorstellen, wie wir daständen, wenn wir erst jetzt auf die schreckliche Neudefinition der Familie reagieren müßten. Das ist aber nicht der Fall. Wir zappeln nicht hektisch herum und versuchen zu entscheiden, was zu tun ist. Wir wissen, was zu tun und was zu lehren ist… .

Den Weg, den wir gehen, haben wir uns nicht selbst zurechtgemacht. Der Erlösungs- plan, der große Plan des Glücklichseins, wurde uns offenbart, und die Propheten und Apostel empfangen auch weiterhin Offenbarungen, wenn die Kirche und ihre Mitglieder dessen bedürfen.“ (Der Stern, Juli 1994, Seite 17f.)

2. Der Bericht Zeniffs erzählt kurz die Geschichte von Zeniffs Volk.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse in Mosia 9, 10. Erklären Sie, daß die Kapitel 9–22 des Buches Mosia die Geschichte jenes Volkes enthalten, das Zarahemla verlassen hat, um in das Land Nephi zurückzukehren. Die Geschichte beginnt mit einem Bericht Zeniffs, der Limhis Großvater war.

• Zeniff gehörte zu einer Gruppe, die einen Teil des Landes Nephi von den Lamaniten in Besitz nehmen wollte. (Mosia 9:1.) Was war die Haltung der Lamaniten gegenüber den Nephiten? (Siehe Mosia 10:11–17. Sie waren „zornig“, weil sie meinten, ihre Vorfahren Laman und Lemuel hätten „von ihren Brüdern Unrecht erlitten“. Deswegen lehrten sie ihre Kinder, die Nephiten zu hassen.) Wie stacheln alte Überlieferungen manchmal Menschen zum Haß auf? (Sie können die Teilnehmer bitten, über ähnliche Situationen in einem Gemeinwesen, einem Land oder auf der ganzen Welt zu sprechen. Warum werden solche Überlieferungen ständig weitergegeben?

• Was können wir von Zeniff darüber lernen, wie man Haßgefühle überwindet? (Siehe Mosia 9:1. Zeniff wurde als Kundschafter ausgesandt, um festzustellen, wie die Lamaniten vernichten werden konnten. Als er aber sah, „was bei ihnen gut war“, wollte er sie nicht mehr vernichten.) Was können wir tun, um aufrichtig das Gute in einem anderen Menschen zu sehen?

• Welchen Fehler beging Zeniff in seinem Bemühen, „das Land seiner Väter zu ererben“? (Siehe Mosia 7:21, 22; 9:3.) Was folgte auf Zeniffs Übereifer? (Siehe Mosia 9:3–12; 10:18.) Was kann passieren, wenn man übereifrig ist, sogar bei einer guten Sache? Wie können wir im Werk des Herrn eifrig sein, ohne dabei übereifrig zu werden?

• Zeniff und sein Volk waren so wild entschlossen, einen Teil des Landes Nephi zu erlangen, daß sie langsam waren, „des Herrn, [ihres] Gottes, zu gedenken“. (Mosia 9:3.) Was führte letztlich dazu, daß sie sich doch an den Herrn wandten? (Mosia 9:13–17.) Wie wurden sie gesegnet, als sie des Herrn gedachten und für ihre Befreiung beteten? (Siehe Mosia 9:18; 10:19–21.) Als Mitglieder der Kirche haben wir den Bund geschlossen, „immer“ an den Herrn zu denken. (LuB 20:77, 79.) Was kann uns helfen, diesen Bund zu halten?

3. Abinadi warnt das Volk, aber es will die Schlechtigkeit Noas nicht sehen.

Lesen und besprechen Sie ausgewählte Verse in Mosia 11.

• Wer wurde nach Zeniff König? (Siehe Mosia 11:1.) Was für ein König war Noa? (Siehe Mosia 11:1–19. Sie können einiges davon an die Tafel schreiben, wie Noa „nach den Wünschen seines eigenen Herzens“ wandelte und wie er „die Angelegenheiten des Reiches“ veränderte.)

• Welchen Einfluß hatte Noa auf das Leben seines Volkes? (Siehe Mosia 11:2, 5–7.) Inwiefern hatten beide – Noa und sein Volk – die Verantwortung für ihre Sündhaftigkeit zu tragen?

• Der Herr sandte den Propheten Abinadi, der Noa und sein Volk zur Umkehr rufen sollte. (Mosia 11:20.) Welche Warnungen hat der Herr durch Abinadi ausgesprochen? (Siehe Mosia 11:20–25. Vielleicht möchten Sie besprechen, wie Abinadi als Seher fungierte, weil die Aufgaben eines Sehers in diesem Unterricht bereits besprochen worden sind.

• Wie haben Noa und sein Volk auf Abinadis Warnungen reagiert? (Siehe Mosia 11:26–28; siehe auch Mosia 12:13–15.) Warum waren die Menschen auf Abinadi zornig und nicht auf Noa, der sie besteuert und dazu gebracht hatte, ihn in seiner Schlechtigkeit zu unterstützen? (Siehe Mosia 11:7, 29.)

• Warum verwirft so mancher heute einen Diener des Herrn, wie etwa Abinadi, zugunsten eines Menschen wie Noa? Warum müssen wir die Propheten Gottes erkennen und ihnen folgen? (Siehe Mosia 8:16–18; LuB 1:38; 84:36–38.)

Zum Abschluß

Bitten Sie die Teilnehmer, den Rat der rechtschaffenen Führer zu befolgen, besonders den Rat derer, die der Herr als Propheten, Seher und Offenbarer berufen hat.

Geben Sie Zeugnis von den Wahrheiten, die in dieser Lektion besprochen worden sind, und lassen Sie sich dabei vom Geist führen.

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