2021
Eine Mission in der Ukraine und Moldawien: Gott hatte einen Plan für mich
Dezember 2021


Missionserlebnisse

Eine Mission in der Ukraine und Moldawien: Gott hatte einen Plan für mich

Rosenheim (RHS): Der Vater im Himmel weiß wirklich immer genau, was und wen man braucht. Das merkte ich ganz besonders in den letzten zwei Jahren, in denen ich mich intensiv auf Mission vorbereitet habe und dann in der Ukraine und in Moldawien dienen durfte. Ich bin dankbar für jeden einzelnen Tag, den ich als Vollzeitmissionarin erlebt habe. Tatsächlich war das aber nicht immer die einfachste Zeit.

Kurz bevor ich meine Berufung erhielt, habe ich einen wunderbaren Menschen kennengelernt. Ich musste nun nochmals überlegen, ob ich auf Mission gehen sollte oder nicht, denn er war jemand, mit dem ich mir eine wunderschöne Ewigkeit vorstellen konnte. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er eineinhalb Jahre auf mich warten würde, war doch sehr gering. Ich blieb jedoch bei meiner Entscheidung und ging wie geplant auf Mission. Und zum Glück entschied sich dieser tolle Mensch, dass er warten will! Ich hatte zwar immer noch keine Sicherheit, aber ich habe durch den Heiligen Geist sehr stark gespürt, dass ich definitiv in der Ukraine als Missionarin gebraucht werde und auch sonst alles gut gehen würde.

Angekommen auf Mission, habe ich sehr schnell die nächste Schwierigkeit festgestellt, denn Russisch zu lernen war eine Herausforderung für mich. Meine Trainerin konnte selbst auch erst wenig Russisch. Dazu kam, dass man in der Ukraine viel Ukrainisch spricht (was ich auch nicht konnte) und ich mir sogar nie sicher war, welche Sprache gerade angebracht war. Aber auch dafür hatte der Vater im Himmel einen Plan, denn er sandte mir kurz nach meinem Training eine Mitarbeiterin aus Kasachstan, die nur Russisch sprach und weder Englisch noch Deutsch sprechen konnte. Dadurch war ich nun gezwungen, Russisch zu lernen, denn sonst wären das sehr stille Monate gewesen. Diese Mitarbeiterin ist inzwischen eine meiner besten Freundinnen und ich liebe sie von Herzen! Wir hatten das Glück, ganze neun Monate gemeinsam zu dienen. Daher bin ich dem Vater im Himmel unheimlich dankbar, so viel von ihr gelernt zu haben!

Als ich mit ihr gedient habe, kam dann allerdings noch die Pandemie in unser Leben und erschwerte uns den Alltag oft. Anfangs wussten wir nicht einmal, ob wir nicht vielleicht das Land verlassen müssten, denn die Hälfte unserer Missionare und Missionarinnen wurde nach Hause geschickt. Ich wollte auf gar keinen Fall nach Hause gehen. Zum Glück hat der Vater im Himmel mich noch in der Ukraine gebraucht, sodass ich bleiben durfte, aber wir mussten natürlich auch auf die Gemeinden und Zweige schauen, die nicht mehr durch die Elders und Sisters betreut wurden. Wir haben trotz allem spüren können, wie sehr der himmlische Vater uns geleitet und unterstützt hat, obwohl unsere Gruppe immer kleiner wurde. Auch wenn sich diese Situation leider noch nicht verbessert hat, weiß ich, dass der Vater im Himmel einen Plan für die Menschen in der Ukraine und in Moldawien hat. Er wird weiterhin Menschen helfen, zu Christus zu kommen.

Obwohl die weitere Zeit auf meiner Mission auch mit Schwierigkeiten verbunden war, kann ich sagen, dass ich wirklich wachsen durfte. Ich habe Fähigkeiten entwickelt und mein Wissen erweitert, wie es nur dort möglich war. Ich habe nicht nur mehr über Jesus Christus gelernt, sondern ich durfte ihn wirklich kennenlernen. Ich habe einen kleinen Einblick erlangen dürfen, wie machtvoll und barmherzig das Sühnopfer Jesu Christi ist, und wie ich es in meinem eigenen Leben anwenden darf. Ich weiß jetzt, dass Gott mich liebt und kennt, und dass er einen perfekten Plan für jeden Einzelnen von uns hat. Wir müssen ihm vertrauen und unseren Teil tun. Dann kann es nur gut werden. Sogar mein Freund hatte die Geduld auf mich zu warten, sodass ich ihn jetzt sogar meinen Verlobten nennen darf und wirklich erkenne, wie der Vater im Himmel uns die ganze Zeit über gestärkt und uns geholfen hat, zusammen zu bleiben.

Unser Ziel, wie Christus zu werden, können wir nur mit Gottes Hilfe erreichen. Also sollten wir diese Hilfe auch dann annehmen, wenn sie uns in Form einer Herausforderung begegnet. So können wir besser wachsen und mehr wie unser Erlöser werden, der auch alle Schwierigkeiten und Herausforderungen demütig angenommen hat.

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