Lektion 14
Lehre und Bündnisse 35 und 36; 39 und 40
Einführung und zeitlicher Überblick
Im Winter 1830 reisen Sidney Rigdon und Edward Partridge von Ohio in den Bundesstaat New York, um den Propheten Joseph Smith kennenzulernen. Die beiden haben vom wiederhergestellten Evangelium erfahren, das Oliver Cowdery, Parley P. Pratt, Ziba Peterson und Peter Whitmer Jr. in Kirtland in Ohio verkündet haben. Schon bald nachdem Rigdon und Partridge in Fayette eingetroffen sind, empfängt Joseph Smith Offenbarungen für sie. In der Offenbarung in Lehre und Bündnisse 35 überträgt der Herr Sidney Rigdon bestimmte Aufgaben in der jüngst wiederhergestellten Kirche. In der in Lehre und Bündnisse 36 aufgezeichneten Offenbarung beruft der Herr Edward Partridge dazu, das Evangelium zu predigen.
Einige Wochen danach besucht James Covel, der etwa vierzig Jahre lang Geistlicher bei den Methodisten gewesen ist, den Propheten Joseph Smith und gelobt dem Herrn, er wolle jedes Gebot befolgen, das der Herr ihm durch den Propheten gibt. Daraufhin empfängt der Prophet am 5. Januar 1831 die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 39. Darin gebietet der Herr James Covel, sich taufen zu lassen und das wiederhergestellte Evangeliums zu verkünden. Nur einen Tag später verlässt Covel jedoch Fayette, ohne sich taufen zu lassen. Er „kehrt zu seinen früheren Grundsätzen und in seine früheren Kreise zurück“ (Manuskript History of the Church, Band A-1, Seite 92, josephsmithpapers.org). Der Herr gibt Joseph Smith dann die in Lehre und Bündnisse 40 aufgezeichnete Offenbarung und erklärt: ,James Covels „Furcht vor Verfolgung und die Sorgen der Welt ließen ihn das Wort [Gottes] verwerfen“ (LuB 40:2).
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29. Oktober 1830Oliver Cowdery, Parley P. Pratt, Ziba Peterson und Peter Whitmer Jr. verkünden einige Wochen lang im Nordosten Ohios das Evangelium.
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Anfang Dezember 1830Sidney Rigdon und Edward Partridge begeben sich von Ohio in den Bundesstaat New York, um den Propheten Joseph Smith kennenzulernen.
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7. Dezember 1830Lehre und Bündnisse 35 wird empfangen.
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9. Dezember 1830Lehre und Bündnisse 36 wird empfangen.
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11. Dezember 1830Edward Partridge wird von Joseph Smith getauft.
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2. Januar 1831Die dritte Konferenz der Kirche wird abgehalten und Joseph Smith gibt bekannt, dass sich die Heiligen in Ohio sammeln sollen.
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Januar 1831James Covel, ein Geistlicher bei den Methodisten, lernt Joseph Smith kennen.
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5. Januar 1831Lehre und Bündnisse 39 wird empfangen.
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6. Januar 1831Lehre und Bündnisse 40 wird empfangen.
Anregungen für den Unterricht
Lehre und Bündnisse 35
Der Herr beruft Sidney Rigdon zu einem größeren Werk
Schreiben Sie vor dem Unterricht diese Frage an die Tafel: Was habt ihr erlebt, das euch erkennen lässt, dass der Herr euch kennt und sich für den Verlauf eures Lebens interessiert?
Bitten Sie zu Unterrichtsbeginn einige Schüler, von solchen Erlebnissen zu berichten.
Wenn sich die Schüler heute mit Lehre und Bündnisse 35 befassen, sollen sie auf einen Grundsatz achten, der veranschaulicht, dass der Herr sie kennt und sich für den Verlauf ihres Lebens interessiert.
Erzählen Sie: Im Herbst 1830 brechen Oliver Cowdery, Parley P. Pratt, Ziba Peterson und Peter Whitmer Jr. im Bundesstaat New York zu ihrer Mission in den Westen Missouris auf (siehe LuB 32). Parley P. Pratt überzeugt die Gruppe davon, unterwegs in der Gegend um Kirtland in Ohio Halt zu machen. Dort bringen sie das wiederhergestellte Evangelium Sidney Rigdon, einem Bekannten Parley Pratts und Geistlichen bei den reformierten Baptisten, sowie Mitgliedern seiner Gemeinde nahe. Innerhalb kurzer Zeit lassen sich in Kirtland und Umgebung Sidney Rigdon und über 120 weitere Menschen taufen, wodurch sich die Anzahl der Mitglieder in etwa verdoppelt. Sidney Rigdon ist eifrig darauf bedacht, den Propheten Joseph Smith kennenzulernen, und so begeben sich er und sein Freund Edward Partridge nach Fayette, wo sie Anfang Dezember 1830 ankommen. Dort bringt Sidney Rigdon den Wunsch zum Ausdruck, den Willen des Herrn in Bezug auf sich zu erfahren. Als Antwort auf seine Frage empfängt Joseph Smith die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 35.
Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 35:1-3 für sich lesen und darauf achten, was der Herr zu Sidney Rigdon sagt.
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Welche Wörter oder Ausdrücke zeigen, dass der Herr Sidney Rigdon kennt?
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Was erfahren wir aus Vers 3 darüber, was der Herr weiß und für uns tut? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie anschließend diese Lehre an die Tafel: Der Herr kennt uns und bereitet uns auf das Werk vor, zu dem er uns dann beruft.)
Um den Schülern nahezubringen, wie wichtig diese Lehre ist, zeigen Sie diese Aussage von Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft und lassen Sie sie vorlesen:
„Ihr werdet sorgsam behütet, so wie es auch bei mir der Fall gewesen ist. Der Herr weiß, wozu er euch braucht und was ihr dazu wissen müsst. Er ist gütig und allwissend. Ihr könnt mit Zuversicht erwarten, dass er zur Vorbereitung auf den Dienst, den ihr leisten werdet, Gelegenheiten zum Lernen für euch bereithält. Ihr werdet diese Gelegenheiten nicht voll und ganz erkennen, ebenso wenig wie ich. Aber wenn ihr den geistigen Bereich im Leben an die erste Stelle setzt, werdet ihr mit dem Interesse gesegnet, etwas Bestimmtes zu erlernen, und ihr werdet angeregt, euch immer mehr anzustrengen. Später erkennt ihr dann, dass eure Fähigkeit zum Dienen zugenommen hat, und ihr werdet dankbar sein.“ („Education for Real Life“, Ensign, Oktober 2002, Seite 18f.)
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Nennt einige Möglichkeiten, wie uns der Herr laut Präsident Eyring auf das Werk vorbereiten kann, zu dem er uns beruft.
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Was können wir tun, um vom Herrn zusätzliche Führung zu erlangen, sodass wir darauf vorbereitet sind, sein Werk zu verrichten?
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 35:4-6 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was zu dem „größere[n] Werk“ gehört (LuB 35:3), auf das der Herr Sidney Rigdon vorbereitet hat.
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Inwiefern gleicht Sidney Rigdon Vers 4 zufolge Johannes dem Täufer? (Erklären Sie: So wie Johannes hat auch Sidney Rigdon durch seinen geistlichen Dienst Menschen darauf vorbereitet, die Fülle des Evangeliums Jesu Christi zu vernehmen und anzunehmen. Die meisten, wenn nicht gar alle der etwa 120 Menschen, die sich in der Gegend um Kirtland ursprünglich taufen ließen, waren früher Mitglieder von Sidney Rigdons Gemeinde reformierter Baptisten gewesen.)
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Was gehört Vers 6 zufolge zu dem „größere[n] Werk“, zu dem der Herr Sidney Rigdon beruft?
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 35:7-12 zusammen und erklären Sie, dass der Herr hier zu Sidney Rigdon über das große Werk der Wiederherstellung des Evangeliums spricht. Der Herr sagt, dass er gemäß dem Glauben derer, die an seinen Namen glauben, „Wundertaten, Zeichen und Wunder“ vollbringt (Vers 8).
Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 35:13,14 für sich lesen und auf die Eigenschaften derer achten, die der Herr beruft, bei seinem Werk mitzuhelfen, und auch darauf, was der Herr tut, um sie zu unterstützen. Erklären Sie noch zuvor, dass „Dreschen“ bedeutet, das Korn von den Hülsen und Stängelteilen zu trennen. Dieses Gleichnis bezieht sich auf die Bemühungen des Herrn, diejenigen zu sammeln, die bereit sind, das Evangelium anzunehmen, und sie von denen zu trennen, die nicht dazu bereit sind.
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Welche Lehre können wir Vers 13 hinsichtlich derjenigen entnehmen, die der Herr dazu beruft, sein Werk zu vollbringen? (Unabhängig von der genauen Wortwahl sollten die Schüler diese Lehre nennen: Gott beruft die Schwachen dazu, mittels der Macht seines Geistes sein Werk zu vollbringen.)
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Warum könnten Diener Gottes wohl als schwach angesehen werden?
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Was will der Herr laut Vers 14 für diejenigen tun, die ihm dienen?
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Inwiefern haben die in Vers 13 und 14 vermittelten Lehren und Grundsätze Sidney Rigdon damals wohl geholfen? Die Schüler sollen darüber nachdenken, welche Bedeutung diese Lehren und Grundsätze für sie und ihre derzeitigen Lebensumstände haben.
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 35:17-27 zusammen und erklären Sie, dass der Herr hier zu Sidney Rigdon sagt, dass er Joseph Smith in seiner Schwachheit gesegnet hat. Der Herr beruft Sidney Rigdon auch dazu, über den Propheten zu wachen und ihm bei der Übersetzung der Bibel zur Seite zu stehen, das Evangelium zu predigen und die Bündnisse zu halten, die er eingegangen ist.
Lehre und Bündnisse 36
Der Herr vergibt Edward Partridge und beruft ihn dazu, das Evangelium zu predigen
Erklären Sie: Als die Missionare im Herbst 1830 in Ohio ankommen, glauben die meisten Mitglieder der Glaubensgemeinschaft Sidney Rigdons ihrer Botschaft und lassen sich bald taufen, so auch Lydia Partridge. Lydias Mann Edward Partridge bleibt skeptisch und will erst den Propheten kennenlernen, bevor er sich taufen lässt. Nachdem Edward Partridge nach New York gereist ist und den Propheten kennengelernt hat, hat er den Wunsch, sich taufen zu lassen. Zwei Tage vor seiner Taufe gibt ihm der Herr durch Joseph Smith eine Offenbarung. Fassen Sie Lehre und Bündnisse 36 zusammen und erklären Sie, dass der Herr Edward Partridge seine Sünden vergibt und ihn beruft, das Evangelium zu predigen. Er sagt Edward Partridge, dass der Heilige Geist ihn „das Friedfertige des Reiches“ (LuB 36:2) lehren werde.
Lehre und Bündnisse 39
Jesus Christus gebietet James Covel, sich taufen zu lassen und im Weingarten des Herrn zu arbeiten
Zeigen Sie den Schülern diese Aussage von Schwester Linda K. Burton, Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung:
„Bündnisse zu halten ist unentbehrlich für wahres Glück.“ („Wer Bündnisse aus Liebe hält, erlangt Kraft und Freude“, Liahona, November 2013, Seite 113.)
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Warum brechen manche Menschen ihre Bündnisse oder erwägen, sie zu brechen, obwohl es uns doch glücklich macht, wenn wir unsere Bündnisse halten?
Wenn sich die Schüler heute mit Lehre und Bündnisse 39 und 40 befassen, sollen sie auf Grundsätze achten, die ihnen helfen, ihren Bündnissen mit dem Herrn treu zu bleiben.
Bitten Sie einen Schüler, die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 39 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, an wen sich diese Offenbarung richtet und warum sie gegeben wurde.
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 39:1-6 zusammen und erklären Sie, dass Jesus Christus am Anfang dieser Offenbarung sagt, dass er denen, die ihn empfangen, die Macht gibt, seine geistig gezeugten Söhne und Töchter zu werden. Wir empfangen ihn, wenn wir sein Evangelium empfangen und umkehren, uns taufen lassen und den Heiligen Geist empfangen.
Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 39:7-12 vorzulesen. Die eine Hälfte der Schüler soll darauf achten, was der Herr hier James Covel rät. Die andere Hälfte soll darauf achten, was der Herr ihm verheißt, wenn er auf diese Worte hört. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.
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Was, glaubt ihr, bedeutet es, dass James Covels Herz „jetzt, zu dieser Zeit, vor [dem Herrn] recht“ ist (Vers 8)?
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Warum erfordert es seitens James Covel vielleicht großen Glauben, das Gebot des Erretters zu befolgen und das wiederhergestellte Evangelium zu empfangen und sich taufen zu lassen? (Da James Covel Geistlicher bei den Methodisten ist, müsste er seine Stellung, die Gemeinschaft und sein Einkommen aufgeben – alles Dinge, die er sich im Laufe der vergangenen 40 Jahre erarbeitet hat.)
Erklären Sie, dass der Herr in Lehre und Bündnisse 39:13-24 James Covel dazu beruft, in Ohio das Evangelium zu predigen. Der Herr weist ihn an, was er sagen und wie er es sagen soll.
Lehre und Bündnisse 40
Der Herr tut kund, warum James Covel nicht auf seine Worte gehört hat
Sagen Sie den Schülern, dass James Covel an dem Tag, nachdem Joseph Smith die in Lehre und Bündnisse 40 aufgezeichnete Offenbarung empfangen hat, Fayette verlässt, ohne sich taufen zu lassen. Joseph Smith zufolge „verwarf [Covel] das Wort des Herrn und kehrte zu seinen früheren Grundsätzen und in seine früheren Kreise zurück“ (Manuskript History of the Church, Band A-1, Seite 92, josephsmithpapers.org).
Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 40:1-3 für sich lesen und darauf achten, wieso James Covel nicht auf das Wort des Herrn gehört hat. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.
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Vergleicht Lehre und Bündnisse 40:1 mit Lehre und Bündnisse 39:8. Was ist jetzt anders?
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Ihr habt jetzt einiges über James Covel erfahren. Was kann geschehen, wenn wir uns von Angst bestimmen lassen und von den Sorgen der Welt überwältigt werden? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Die Furcht vor Verfolgung und die Sorgen der Welt können dazu führen, dass wir Gottes Wort verwerfen und unsere Bündnisse mit ihm brechen.)
Die Schüler sollen in Zweiergruppen besprechen, wie sie diese Frage beantworten würden:
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Inwiefern können die Sorgen der Welt und die Furcht vor Verfolgung dazu führen, dass jemand die Lehren Gottes verwirft und seine Bündnisse mit ihm bricht?
Geben Sie den Schülern genügend Zeit und lassen Sie sie dann auf die Frage Antwort geben.
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Was hat euch geholfen, Verfolgungsängsten und den Sorgen der Welt entgegenzuwirken und Gott und euren Bündnissen treu zu bleiben?
Die Schüler sollen darüber nachzudenken, was sie tun können, um nicht zuzulassen, dass Furcht vor Verfolgung oder die Sorgen der Welt sie davon abhalten, treu nach dem Evangelium zu leben. Legen Sie ihnen ans Herz, jede Eingebung zu befolgen, die sie empfangen.