„Lektion 51: Lehre und Bündnisse 131; 132:1-33“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer, 2017
„Lektion 51“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer
Lektion 51
Lehre und Bündnisse 131; 132:1-33
Einführung und zeitlicher Überblick
Am 16. und 17. Mai 1843 hält sich der Prophet Joseph Smith bei Benjamin und Melissa Johnson in Ramus in Illinois auf. Dort lehrt er die beiden das Gesetz der Ehe, wie der Herr es gegeben hat, und siegelt sie für die Ewigkeit aneinander. Am nächsten Morgen hält der Prophet in Ramus eine Predigt über 2 Petrus 1 und erklärt die Bedeutung der Formulierung „dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden“ (2 Petrus 1:19). Später am selben Tag, nachdem ein protestantischer Geistlicher den Heiligen in Ramus eine Predigt gehalten hat, lehrt der Prophet, dass „aller Geist … Materie [ist]“ (LuB 131:7). Einige Lehren, die der Prophet Joseph Smith zu diesen Anlässen verkündet hat, stehen in Lehre und Bündnisse 131.
Am 12. Juli 1843 diktiert der Prophet Joseph Smith die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 132, in der der Herr über „den neuen und immerwährenden Bund der Ehe“ (LuB 131:2) spricht. Geschichtliche Aufzeichnungen lassen darauf schließen, dass der Prophet einige Grundsätze, die in dieser Offenbarung zu finden sind, bereits 1831 empfangen hat. In dieser Lektion geht es um Lehre und Bündnisse 132:1-33. Hier gibt der Herr Grundsätze in Bezug auf die ewige Ehe bekannt und spricht darüber, dass es wichtig ist, seinem Gesetz zu gehorchen. In Lektion 52 wird Lehre und Bündnisse 132:34-66 durchgenommen, worin die Lehren des Herrn über die Mehrehe enthalten sind.
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Anfang 1840Joseph Smith unterweist Parley P. Pratt hinsichtlich der ewigen Ehe.
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1840Joseph Smith beginnt in Nauvoo damit, in vertraulichem Rahmen die Lehre der Mehrehe zu verkünden.
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16. und 17. Mai 1843Die Lehren, die heute in Lehre und Bündnisse 131 stehen, werden kundgetan.
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28. Mai 1843Joseph und Emma Smith werden für die Ewigkeit aneinander gesiegelt.
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Mai bis Juli 1843Emma Smith willigt in einige Mehrehen Joseph Smiths ein, es fällt ihr aber schwer, deren Ausübung zu akzeptieren.
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12. Juli 1843Die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 132 wird diktiert.
Anregungen für den Unterricht
Lehre und Bündnisse 131
Joseph Smith spricht über die ewige Ehe und erläutert weitere Lehren
Zeigen Sie die folgende Aussage von Elder Richard G. Scott (1928–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel, die von einem Schüler vorgelesen werden soll:
„Denken Sie doch an die ewige Perspektive Ihres Lebens, nicht nur an das Heute und Morgen. Tauschen Sie das, was Sie im Leben am innigsten ersehnen, nicht für das ein, wovon Sie meinen, es gerade jetzt haben zu wollen.“ (Richard G. Scott, „Jesus Christus, unser Erlöser“, Der Stern, Juli 1997, Seite 58.)
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Auf welcherlei Weise könnte Elder Scotts Rat jemand bei wichtigen Entscheidungen anleiten?
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Inwiefern könnte dieser Rat besonders nützlich bei Entscheidungen zu Verabredungen, Partnersuche und Heirat sein?
Fordern Sie die Schüler auf, beim Lesen von Lehre und Bündnisse 131 und 132:1-33 auf Lehren und Grundsätze zu achten, die ihnen helfen können, die Bedeutung der ewigen Ehe zu verstehen.
Erklären Sie: Am 16. Mai 1843 reisten der Prophet Joseph Smith und William Clayton nach Ramus in Illinois, wo sie bei Benjamin und Melissa Johnson wohnten. Während seines Aufenthalts dort brachte der Prophet dem Ehepaar Johnson wichtige Lehren über die ewige Ehe nahe und siegelte die beiden für die Ewigkeit aneinander. William Clayton schrieb nieder, was der Prophet bei diesem Anlass gelehrt hatte (siehe Matthew McBride, „Our Hearts Rejoiced to Hear Him Speak“, in: Revelations in Context, Hg. Matthew McBride und James Goldberg, 2016, Seite 279f.; siehe auch „Offenbarungen im Zusammenhang“ unter history.lds.org). Einige dieser Lehren sind in Lehre und Bündnisse 131:1-4 aufgezeichnet.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 131:1-4 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Prophet hier über die ewige Ehe sagt.
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Welchen Grundsatz können wir Vers 1 und 2 entnehmen? Was müssen wir tun, um im celestialen Reich in den höchsten Grad zu gelangen? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz erkennen: Um den höchsten Grad im celestialen Reich zu erlangen, muss man in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eintreten.)
In diesem Kontext bedeutet das Wort neu, dass der Bund in unserer Evangeliumszeit erneut wiederhergestellt worden ist. Immerwährend heißt, dass der Bund, darunter auch seine Segnungen, von Anfang an bestanden hat und für immer gleich bleibt.
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Was geschieht Vers 3 und 4 zufolge, wenn man nicht in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eintritt? (Sie können erklären, dass mit der Formulierung „er kann keine Vermehrung haben“ gemeint ist, dass jemand, der nicht in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eintritt oder ihn nicht hält, nach der Auferstehung keine Kinder mehr bekommen wird.)
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Wie würdet ihr anhand der Grundsätze, die in diesen Versen vermittelt werden, erklären, weshalb die celestiale Ehe in Gottes Plan für unsere Erhöhung so wesentlich ist?
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 131:5-8 zusammen. Erklären Sie: In diesen Versen erklärt der Prophet Joseph Smith die Bedeutung der Formulierung „das Wort der Propheten für uns noch sicherer“, wie es in 2 Petrus 1:19 heißt. Auch legt er dar, dass „aller Geist … Materie [ist]“ (Vers 7).
Lehre und Bündnisse 132:1-20
Der Herr legt die Bedingungen und Segnungen des neuen und immerwährenden Bundes dar
Erklären Sie, dass Joseph Smith und sein Bruder Hyrum am 12. Juli 1843 über die Lehre der Mehrehe sprachen, mit deren Umsetzung Josephs Frau Emma seit längerer Zeit zu ringen hatte. Während ihres Gesprächs wurde Joseph von Hyrum ermutigt, die Offenbarung, die er über die celestiale Ehe empfangen hatte, niederzuschreiben, darunter auch die Anweisungen des Herrn in Bezug auf die Mehrehe. Der Prophet diktierte darauf die in Lehre und Bündnisse 132 aufgezeichnete Offenbarung. „Obwohl die Offenbarung 1843 aufgezeichnet wurde, ergibt sich aus den geschichtlichen Aufzeichnungen, dass die in dieser Offenbarung enthaltenen Lehren und Grundsätze dem Propheten seit 1831 bekannt gewesen waren.“ (Lehre und Bündnisse 132, Einleitung).
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 132:1-3 vorzulesen. Die übrigen Schüler sollen mitlesen und darauf achten, welche Frage der Prophet Joseph Smith dem Herrn hier gestellt hat. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.
Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf die Worte „ich … werde dir, was diese Sache betrifft, Antwort geben“ (in Vers 2). Sagen Sie den Schülern, dass der Herr, bevor er die Frage des Propheten zur Mehrehe beantwortet, wichtige Grundsätze zum Bund der ewigen Ehe und zum Gehorsam gegenüber diesem Gesetz verkündet hat. Die Antwort des Herrn auf die Frage des Propheten zur Mehrehe steht in Lehre und Bündnisse 132:34-65 und wird in der nachfolgenden Lektion behandelt.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 132:4-6 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr dem Propheten über die ewige Ehe und den Gehorsam gegenüber seinem Gesetz offenbart hat. Bevor vorgelesen wird, erinnern Sie die Schüler daran, dass mit den Worten „einen neuen und einen immerwährenden Bund“ in Vers 4 der Bund der ewigen Ehe gemeint ist (siehe LuB 131:2).
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Was geschieht Vers 3 und 4 zufolge, wenn jemand den neuen und immerwährenden Bund der Ehe nicht hält?
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Was geschieht mit denen, die dieses Gesetz befolgen?
Erklären Sie, dass sich die Worte „den neuen und immerwährenden Bund“ in Vers 6 auf die Fülle des Evangeliums Jesu Christi beziehen, das alle heiligen Handlungen und Bündnisse einschließt, die zur Errettung und Erhöhung des Menschen nötig sind (siehe LuB 66:2). Die ewige Ehe ist ein unerlässlicher Bestandteil des neuen und immerwährenden Bundes.
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Wieso hat der Herr laut Lehre und Bündnisse 132:6 den neuen und immerwährenden Bund aufgerichtet? (Sie können erklären, dass mit dem Ausdruck „die Fülle meiner Herrlichkeit“ die Erhöhung der Kinder Gottes gemeint ist [siehe Mose 1:39].)
Erinnern Sie die Schüler daran, dass ein Bund „eine Übereinkunft zwischen Gott und dem Menschen [ist], wobei beide Parteien aber nicht gleichgestellt sind. Gott legt die Bedingungen des Bundes fest, und der Mensch willigt ein, das zu tun, was Gott von ihm erwartet. Gott verheißt dem Menschen dann für seinen Gehorsam bestimmte Segnungen.“ (Schriftenführer, Stichwort „Bund“, scriptures.lds.org.)
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 132:7 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Bedingungen der Herr im Zusammenhang mit dem neuen und immerwährenden Bund gestellt hat.
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Welche Bedingungen hat der Herr in Bezug auf den neuen und immerwährenden Bund gestellt? (Er muss „vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt“ und durch rechtmäßige Priestertumsvollmacht eingegangen werden.)
Damit die Schüler besser verstehen, was es heißt, „vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt“ zu werden (Vers 7), bitten Sie jemanden, diesen Absatz vorzulesen:
„Der Heilige Geist ist der Heilige Geist der Verheißung (siehe Apostelgeschichte 2:33). Er bestätigt die rechtschaffenen Taten, heiligen Handlungen und Bündnisse der Menschen als annehmbar für Gott. Der Heilige Geist der Verheißung bezeugt dem Vater, dass die errettenden heiligen Handlungen rechtens vollzogen wurden und dass die damit einhergehenden Bündnisse gehalten worden sind.“ (Schriftenführer, Stichwort „Heiliger Geist der Verheißung“, scriptures.lds.org.)
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Was bedeutet es, „vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt“(LuB 132:7) zu werden?
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Welchen Grundsatz finden wir in Lehre und Bündnisse 132:7? Was ist erforderlich, damit ein Bund ewig ist? (Helfen Sie den Schülern, diese Lehre zu erkennen: Wenn ein Bund mit der richtigen Priestertumsvollmacht geschlossen und vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt wird, hat er für immer Bestand.)
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 132:8-14 zusammen. Erklären Sie, dass der Herr hier weiterhin Bedingungen in Zusammenhang mit seinen Gesetzen und Verordnungen erläutert. Er verkündet, dass alles, was „durch [ihn] oder durch [sein] Wort ist“ (Vers 13), für immer bestehen bleibt, dass aber alles andere letzten Endes vergehen wird.
Erklären Sie: Nachdem der Herr die Bedingungen des neuen und immerwährenden Bundes dargelegt hat, veranschaulicht er mithilfe des Ehebundes, wie wichtig es ist, sich an diese Bedingungen zu halten.
Lassen Sie vier Schüler reihum Lehre und Bündnisse 132:15-18 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und auf die verschiedenen Arten von Ehen achten, die in diesen Versen genannt werden.
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Was geschieht Vers 16 bis 18 zufolge mit denen, die Gottes Gesetz in Bezug auf die ewige Ehe nicht befolgen?
Schreiben Sie diesen unvollständigen Grundsatz an die Tafel:
Teilen Sie die Klasse in Zweiergruppen ein. Die Schüler sollen in ihrer Gruppe Lehre und Bündnisse 132:19,20 lesen und auf die Segnungen achten, die eintreten, wenn man die Bedingungen des Herrn für die ewige Ehe erfüllt. Die Schüler könnten auch markieren, was sie herausgefunden haben. Jede Gruppe schreibt dann einen Satz auf, der den Grundsatz an der Tafel vervollständigt. Geben Sie den Schülern ausreichend Zeit und lassen Sie sie anschließend berichten, was sie geschrieben haben. Das könnte sein:
… werden sie Throne, Reiche, Gewalten, Mächte und Herrschaften ererben.
… wird ihre Ehe in voller Kraft sein, wenn sie außerhalb der Welt sind.
… empfangen sie Erhöhung und Herrlichkeit in allem.
… werden sie Götter sein.
… kann ihre Familie und ihre Nachkommenschaft in alle Ewigkeit fortdauern.
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Was müssen Mann und Frau wohl tun, um im Bund der ewigen Ehe zu verbleiben?
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Wie könnte ein Verständnis dessen, welche Segnungen mit der ewigen Ehe einhergehen, das beeinflussen, was jemand vom Heiraten hält und wie er sich darauf vorbereitet?
Legen Sie Zeugnis für des Herrn Gesetz der ewigen Ehe ab und für die Segnungen, die wir empfangen können, wenn wir dieses Gesetz befolgen. Versichern Sie den Schülern: Auch wenn nicht jeder in diesem Leben die Möglichkeit hat zu heiraten, hat der Herr doch verheißen, dass er vor den Glaubenstreuen keine Segnung zurückhält.
Die Schüler sollen darüber nachdenken, was sie tun werden, um sich auf den Bund der ewigen Ehe vorzubereiten oder um ihn treu zu halten, falls sie ihn bereits eingegangen sind. Legen Sie ihnen ans Herz, jede Eingebung zu befolgen, die sie empfangen.
Lehre und Bündnisse 132:21-33
Der Herr erklärt, wie man den Vater und den Sohn erkennt
Lassen Sie mehrere Schüler reihum Lehre und Bündnisse 132:21-25 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und auf das Bild achten, mit dem der Herr verdeutlicht, wie wichtig es ist, sein Gesetz hinsichtlich der ewigen Ehe zu befolgen.
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Inwiefern stellt das Bild einer engen Pforte und eines schmalen Weges (siehe Vers 22) das Gesetz zur ewigen Ehe dar?
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Inwiefern stellt das Bild einer weiten Pforte mit einem breiten Weg (siehe Vers 25) die Ansichten in der heutigen Gesellschaft dar, was die Ehe anbelangt?
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Warum versäumen es laut Vers 22 und 25 viele, den schmalen Weg zu betreten, der zur Erhöhung führt?
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Was müssen wir tun, um ewiges Leben zu erlangen? Welchen Grundsatz können wir Vers 23 bis 25 hierzu entnehmen? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz erkennen: Wenn wir den Herrn und sein Gesetz empfangen, erkennen wir den Vater und den Sohn und erlangen schließlich Erhöhung und ewiges Leben.)
Erklären Sie, dass sich die Formulierung „ewige Leben“ (Vers 24) darauf bezieht, dass diejenigen, die in die Erhöhung eingehen, die Fähigkeit haben, selbst ewige Familien zu erschaffen, indem sie Geistkinder hervorbringen und heranziehen (siehe LuB 131:4; 132:19,22,24,30).
Fassen Sie LuB 132:26-33 zusammen und erklären Sie: Der Herr hat warnend darauf hingewiesen, was mit denen geschieht, die sündigen, nachdem sie den neuen und immerwährenden Bund der Ehe empfangen haben (siehe Vers 26,27). Er hat auch erklärt, dass Abraham alle Gesetze Gottes bereitwillig empfing und befolgte, darunter auch das Gesetz der ewigen Ehe, und deshalb Erhöhung erlangte – mit der Verheißung, dass seine Familie und seine Nachkommen für immer weiterbestehen werden (siehe Vers 29,30).
Bezeugen Sie, dass wir, wenn wir „die Werke Abrahams“ (LuB 132:32) tun, also in den neuen und immerwährenden Bund eintreten und darin verbleiben, ebenso die Segnungen der Erhöhung und ewiger Familien empfangen werden. Fordern Sie die Schüler auf, sich gebeterfüllt zu bemühen, nach den in dieser Lektion besprochenen Grundsätzen zu handeln.