„Lektion 50: Lehre und Bündnisse 129 und 130“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer, 2017
„Lektion 50“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer
Lektion 50
Lehre und Bündnisse 129 und 130
Einführung und zeitlicher Überblick
Am 9. Februar 1843 erklärt der Prophet Joseph Smith Parley P. Pratt und anderen, wie man zwischen Boten vom Himmel und bösen Geistern unterscheidet. Diese Weisung finden wir in Lehre und Bündnisse 129. Am 2. April 1843 kommt der Prophet mit Mitgliedern der Kirche in Ramus in Illinois zusammen und äußert sich zu verschiedenen Evangeliumsthemen, darunter zu Gottheit, Zweitem Kommen Jesu Christi und wie man Gottes Segen erlangt. Diese Lehren finden wir in Lehre und Bündnisse 130.
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7. Februar 1843Elder Parley P. Pratt trifft nach seiner Mission in England in Nauvoo ein.
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9. Februar 1843Der Prophet Joseph Smith gibt die Weisung in Lehre und Bündnisse 129 bekannt.
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1. April 1843Der Prophet Joseph Smith und andere begeben sich nach Ramus in Illinois.
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2. April 1843Der Prophet Joseph Smith gibt die Weisungen in Lehre und Bündnisse 130 bekannt.
Anregungen für den Unterricht
Lehre und Bündnisse 129
Der Prophet Joseph Smith äußert sich dazu, wie man dienende Engel von bösen Geistern unterscheidet
Schreiben Sie vor dem Unterricht diese Frage an die Tafel: Wie kann ich wissen, ob etwas von Gott kommt oder aus einer anderen Quelle stammt?
Fragen Sie die Schüler zu Unterrichtsbeginn, was sie auf diese Frage antworten würden. Bitten Sie die Schüler, beim Lesen von Lehre und Bündnisse 129 auf das Muster zu achten, das der Prophet Joseph Smith zum Entlarven falscher Geister gegeben hat.
Bitten Sie jemanden, die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 129 vorzulesen.
Um den Schülern den geschichtlichen Hintergrund zu Lehre und Bündnisse 129 weiter verständlich zu machen, erklären Sie Folgendes: Der Prophet Joseph Smith hat am 27. Juni 1839 bei einer Versammlung von Mitgliedern der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel über „drei wichtige Schlüssel“ gesprochen, „wie man die wahre Natur dienender Engel und Geister unterscheiden kann“ (LuB 129, Einleitung). Elder Parley P. Pratt war bei dieser Zusammenkunft jedoch nicht anwesend. Am 9. Februar 1843 kamen Elder Pratt, der gerade erst von einer Mission in England zurückgekehrt war, und einige andere mit dem Propheten Joseph Smith zusammen. Bei diesem Anlass wiederholte der Prophet die Weisung, die er früher schon gegeben hatte.
Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 129:1-9 vorzulesen. Alle sollen mitlesen und auf die „drei wichtige[n] Schlüssel“ (Vers 9) achten, die uns helfen können, zwischen Boten vom Himmel und bösen Geistern zu unterscheiden.
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Wie lassen sich aufgrund der Worte des Propheten Joseph Smith Boten vom Himmel von bösen Geistern unterscheiden?
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Was hat uns der Vater im Himmel neben dieser Weisung noch gegeben, damit wir die Täuschungen des Satans entlarven können?
Lehre und Bündnisse 130
Der Prophet Joseph Smith verkündet und erläutert Lehre
Um den Schülern den Kontext von Lehre und Bündnisse 130 verständlich zu machen, zeigen Sie diese geschichtliche Zusammenfassung, die von einem Schüler vorgelesen werden soll:
Am 1. April 1843 reist der Prophet Joseph Smith in Begleitung von William Clayton, Orson Hyde und J. B. Backenstos nach Ramus in Illinois, um Angehörige und Freunde zu besuchen. Am nächsten Morgen hält der Prophet mit den Heiligen in Ramus eine Versammlung der Kirche ab. Auf dieser Versammlung hält Elder Orson Hyde eine Predigt, in der er 1 Johannes 3:2, Offenbarung 19:11 und Johannes 14:23 auslegt.
Nach der Versammlung sind der Prophet und seine Begleiter zum Mittagessen bei Joseph Smiths Schwester, Sophronia Smith McCleary, eingeladen. Während des Essens sagt der Prophet zu Elder Hyde, er „werde [dessen Predigt] etwas berichtigen“. Elder Hyde erwidert demütig: „Das wird dankbar aufgenommen.“ Daraufhin korrigiert der Prophet Elder Hydes Fehlinterpretation der Schriften und verkündet Lehre zu einigen anderen Themen. (Siehe The Joseph Smith Papers, Journals, Volume 2: December 1841–April 1843, Hg. Andrew H. Hedges et al., 2011, Seite 321–325.)
Teilen Sie die Klasse in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe soll 1 Johannes 3:2 für sich lesen und darauf achten, was laut den Lehren des Apostels Johannes beim Zweiten Kommen Jesu Christi mit den Glaubenstreuen geschehen wird. Eine andere Gruppe liest Offenbarung 19:11 für sich und achtet darauf, wie Jesus Christus laut Johannes bei seinem Zweiten Kommen gekleidet sein wird. Die dritte Gruppe liest Johannes 14:23 für sich und achtet darauf, was Johannes über die Segnungen geschrieben hat, die die Rechtschaffenen empfangen können. Nachdem die Schüler genügend Zeit hatten, lassen Sie einen aus jeder Gruppe berichten, was seine Gruppe herausgefunden hat.
Erklären Sie, dass Elder Hyde bei seiner Predigt in Ramus diese Schriftstellen falsch ausgelegt hat. Er stützte sich auf 1 Johannes 3:2 und Offenbarung 19:11 und lehrte, dass wir, „wenn er [Jesus Christus] erscheint, wie er sein werden, [und] dass er – als Krieger – auf einem weißen Pferd erscheint und uns möglicherweise auch etwas von diesem Geist zu eigen sein wird, da nämlich unser Gott ein Krieger ist“. Dann zitierte Orson Hyde Johannes 14:23 und lehrte, dass es „unser Vorrecht ist, Vater und Sohn in unserem Herzen wohnen zu lassen“. (The Joseph Smith Papers, Journals, Volume 2: December 1841–April 1843, Seite 323.)
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 130:1-3 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Prophet Joseph Smith darlegte und dadurch Elder Hydes Lehren richtigstellte.
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Wie wird der Erretter laut Vers 1 bei seinem Zweiten Kommen aussehen?
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Was bedeutet in Vers 2 die Formulierung „die gleiche gesellschaftliche Beziehung, die unter uns hier vorhanden ist, wird auch dort unter uns vorhanden sein“? (Erklären Sie, dass mit der Formulierung gesellschaftliche Beziehung die Art und Weise gemeint ist, wie Menschen miteinander Umgang pflegen. Die Beziehungen, die wir in der Gegenwart des Herrn haben können, werden so sein wie unsere Beziehungen jetzt ,aber zu ihnen wird noch ewige Herrlichkeit gehören.)
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Welchen Irrtum hat der Prophet in Vers 3 richtiggestellt?
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 130:4-13 zusammen und erklären Sie, dass der Prophet in diesen Versen erläutert hat, dass die Zeitrechnung „von dem Planeten abhängig [ist], auf dem [man wohnt]“ (Vers 4). Er hat auch erklärt, dass „es … keine Engel [gibt], die [uns auf] dieser Erde dienen, die nicht auch zu ihr gehören oder gehört haben“ (Vers 5). Der Prophet erklärte dann, dass die Erde zum celestialen Reich wird und dass denen, die das celestiale Reich ererben, ein „weißer Stein“ gegeben wird, ein Urim und Tummim, der Himmlisches offenbart (Vers 10,11). Der Prophet Joseph Smith bekräftigte auch seine Prophezeiung, dass die Vereinigten Staaten in einen Krieg verwickelt werden würden, der seinen Anfang in South Carolina nehmen sollte (siehe Vers 12,13; siehe auch LuB 87).
Zeigen Sie ein Bild von Jesus Christus bei seinem Zweiten Kommen.
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Warum würde wohl jemand das genaue Datum des Zweiten Kommens Jesu Christi wissen wollen?
Erklären Sie: Zur Zeit Joseph Smiths behauptete ein bekannter christlicher Prediger namens William Miller, das Zweite Kommen werde irgendwann zwischen dem Frühjahr 1843 und dem Frühjahr 1844 erfolgen. Viele, die William Miller folgten, glaubten, der 3. April 1843 sei das genaue Datum dieses Ereignisses (siehe The Joseph Smith Papers, Journals, Volume 2: December 1841–April 1843, Seite 326, Anmerkung 717). Einen Tag vor dem von Miller vorhergesagten Datum stellte der Prophet Joseph Smith diese falsche Prophezeiung richtig, als er die Heiligen in Ramus unterwies. Er erzählte ihnen, was er erlebt hatte, als er darum gebetet hatte, den Zeitpunkt des Zweiten Kommens zu erfahren.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 130:14-17 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und herausfinden, was Joseph Smith über das Zweite Kommen des Erretters erfahren hat.
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Was können wir aus diesen Versen über das Zweite Kommen Jesu Christi lernen? (Den Schülern soll klar sein, dass der Herr dem Propheten Joseph Smith nicht das genaue Datum des Zweiten Kommens offenbart hat. Sie können die Schüler auffordern, Matthäus 24:36 zu lesen.)
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Was wird Joseph Smith in Vers 15 vom Herrn geraten?
Erklären Sie, dass Joseph Smith am 2. April 1843, nachdem er bei seiner Schwester zu Mittag gegessen hatte, mit den Heiligen in Ramus eine weitere Versammlung abhielt. Neben anderen Themen wiederholte der Prophet vieles von dem, was er Orson Hyde und anderen beim Mittagessen gesagt hatte. Am Abend hielt der Prophet eine weitere Versammlung mit den Heiligen ab, in der er wesentliche Evangeliumsgrundsätze erläuterte (siehe The Joseph Smith Papers, Journals, Volume 2: December 1841–April 1843, Seite 325f.). Diese Lehren sind in Lehre und Bündnisse 130:18-23 aufgezeichnet.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 130:18,19 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und auf einen Grundsatz achten, den der Prophet Joseph Smith die Heiligen gelehrt hat.
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Welchen Grundsatz über das Wissen und die Intelligenz, die wir in diesem Leben erlangen, können wir diesen Versen entnehmen? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz erkennen: Wissen und Intelligenz, die wir uns in diesem Leben aneignen, werden mit uns in der Auferstehung hervorkommen.)
Damit die Schüler verstehen, was mit Wissen und Intelligenz gemeint ist, zeigen Sie die folgende Aussage von Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen.
„Mit dem Wort Intelligenz, wie wir es in Abschnitt 130 finden, … ist nicht der übliche ‚IQ‘ gemeint. Diese Art von ‚Intelligenz‘ erkennt und lernt wahre und richtige Grundsätze und wendet sie auch an. Sie ist eine Verbindung aus Wissen und weisem Verhalten. Sie verbindet Erkenntnis [Verstand] mit Umsetzung. Dies ist die höchste Art von Intelligenz, und dieses Gemisch aus Wissen und dessen Umsetzung wird in der Auferstehung mit uns hervorkommen.“ (Neal A. Maxwell, That Ye May Believe, 1992, Seite 37.)
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Was ist laut Elder Maxwell mit dem Wort Intelligenz in Lehre und Bündnisse 130:18,19 gemeint?
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Wie kann man Vers 19 zufolge mehr Wissen und Intelligenz erlangen?
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Warum helfen uns wohl „Eifer und Gehorsam“ (Vers 19) Gott gegenüber, an Wissen und Intelligenz zuzunehmen? (Siehe LuB 93:27,28,36-40.)
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Wann habt ihr aufgrund eures Eifers und Gehorsams schon Wissen oder Intelligenz erlangt?
Bezeugen Sie, dass wir durch Eifer und Gehorsam gegenüber Gottes Geboten mehr Wissen und Intelligenz erlangen, die uns in alle Ewigkeit zum Segen gereichen. Ermuntern Sie die Schüler, durch Eifer und Gehorsam gegenüber Gott weiterhin Wissen und Intelligenz zu erlangen.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 130:20,21 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf einen weiteren Grundsatz achten, den der Prophet Joseph Smith die Heiligen in Ramus gelehrt hat. (Nötigenfalls können Sie erklären, dass mit „unwiderruflich angeordnet“ [Vers 20] dauerhaft und unabänderlich gemeint ist.)
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Welchen Grundsatz können wir Vers 21 entnehmen? Wie erlangt man Segnungen von Gott? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz erkennen: Wenn wir irgendeine Segnung von Gott erlangen, dann nur, indem wir das Gesetz befolgen, auf dem sie beruht.)
Schreiben Sie diese Schriftstellenangaben an die Tafel: Maleachi 3:10-12; Matthäus 11:28-30; 2 Nephi 32:3; LuB 58:42,43. Die Schüler sollen diese Verse für sich lesen und auf das Gesetz oder Gebot achten, das gelehrt wird, und auch auf die Segnungen, die wir empfangen, wenn wir das entsprechende Gesetz oder Gebot halten. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.
Erklären Sie, dass einige Segnungen für unseren Gehorsam gegenüber Gottes Geboten unmittelbar folgen. Andere Segnungen wiederum folgen nicht umgehend. Sie erfordern, dass wir langfristig gehorsam bleiben.
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Warum ist es wohl wichtig, sich bewusst zu machen, dass manche Segnungen, die Gott uns für unseren Gehorsam verheißt, nicht sofort eintreten?
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Welche Segnungen habt ihr zum Beispiel schon erhalten, weil ihr Gottes Gesetze befolgt habt? (Sie können auch selbst von einem Erlebnis erzählen.)
Bitten Sie die Schüler auf, eine oder mehrere Segnungen aufzuschreiben, die sie gern hätten, sowie das Gesetz, das sie konkret befolgen müssen, um diese Segnungen zu empfangen. Sie können die Schüler auch daran erinnern, dass die wichtigste Motivation beim Halten der Gebote unsere Liebe zum Herrn ist (siehe Johannes 14:15).
Erklären Sie, dass der Prophet in seinen abschließenden Worten an die Heiligen in Ramus noch einmal Orson Hydes Lehren zur Gottheit richtiggestellt hat.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 130:22,23 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Prophet hier über die Gottheit sagt.
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Welche Lehre über die Gottheit kommt in diesen Versen zum Ausdruck? (Schreiben Sie, nachdem die Schüler geantwortet haben, diese Aussage zur Lehre an die Tafel: Gottvater und sein Sohn, Jesus Christus, sind eigenständige Wesen mit einem Körper aus Fleisch und Gebein. Der Heilige Geist ist eine Person aus Geist.)
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Warum ist es eurer Meinung nach wichtig, dass wir diese Lehre verstehen?
Schließen Sie mit Ihrem Zeugnis von der Lehre und den Grundsätzen, die in dieser Lektion besprochen worden sind. Fordern Sie die Schüler auf, sich entsprechend diesen Grundsätzen zu verhalten, damit sie auch die verheißenen Segnungen empfangen.