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Lektion 54: Lehre und Bündnisse 134 bis 136


„Lektion 54: Lehre und Bündnisse 134 bis 136“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer, 2017

„Lektion 54“, Lehre und Bündnisse – Leitfaden für den Lehrer

Lektion 54

Lehre und Bündnisse 134 bis 136

Einführung und zeitlicher Überblick

Am 17. August 1835 halten die Mitglieder der Kirche in Kirtland in Ohio eine besondere Versammlung ab, um der bevorstehenden Herausgabe des Buches Lehre und Bündnisse zuzustimmen. In dieser Versammlung stimmen die Mitglieder der Kirche dafür, in das Buch Lehre und Bündnisse eine „Glaubenserklärung hinsichtlich Regierungen und Gesetzen“ (LuB 134, Einleitung) aufzunehmen. Diese Erklärung steht heute in Lehre und Bündnisse 134.

Am 27. Juni 1844 werden der Prophet Joseph Smith und sein Bruder Hyrum, der stellvertretende Präsident und zugleich auch Patriarch der Kirche, in Carthage im Bundesstaat Illinois ermordet. Eine Bekanntgabe des Märtyrertodes wird in die Ausgabe des Buches Lehre und Bündnisse aus dem Jahr 1844 mit hineingenommen. Sie stützt sich auf die Augenzeugenberichte von Elder John Taylor und Elder Willard Richards vom Kollegium der Zwölf Apostel. Diese Bekanntgabe steht in Lehre und Bündnisse 135.

Ab Februar 1846 verlassen die Mitglieder Nauvoo und ziehen durch das Territorium Iowa gen Westen. Präsident Brigham Young empfängt im Januar 1847 in Winter Quarters in Nebraska die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 136. Darin trägt der Herr den Heiligen auf, sich zu organisieren und auf den Zug nach Westen vorzubereiten.

17. August 1835Mitglieder der Kirche stimmen in Kirtland dafür, Lehre und Bündnisse 134 in das Buch Lehre und Bündnisse einzufügen.

27. Juni 1844Der Prophet Joseph Smith und Hyrum Smith werden im Gefängnis zu Carthage in Illinois ermordet.

Juli und August 1844Lehre und Bündnisse 135 wird geschrieben.

4. Februar 1846Die erste Abteilung Heiliger verlässt Nauvoo und zieht westwärts.

Juni 1846Brigham Youngs Abteilung mit Heiligen kommt am Missouri an. Dort werden die Siedlungen Kanesville in Iowa und Winter Quarters in Nebraska angelegt.

14. Januar 1847Lehre und Bündnisse 136 wird empfangen.

24. Juli 1847Brigham Youngs Pionierabteilung erreicht das Salzseetal.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 134:1-12

Die Aufgaben der Regierung und ihrer Bürger werden dargelegt

Hinweis: Sie könnten im Rahmen des Andachtsteils das Lied „Preiset den Mann“ (Gesangbuch, Nr. 17) singen.

Zeigen Sie diese Frage oder schreiben Sie sie an die Tafel und bitten Sie die Schüler um Antwort: Was wäre, wenn es auf der Erde keine Regierungen gäbe?

Fordern Sie die Schüler auf, beim heutigen Studium von Lehre und Bündnisse 134 auf Lehren und Grundsätze zu achten, die ihnen die ordnungsgemäße Funktion einer Regierung verständlich machen.

Damit die Schüler den Kontext von Lehre und Bündnisse 134 verstehen, lassen Sie diesen Absatz vorlesen:

Nachdem der Pöbel im Kreis Jackson in Missouri die Mitglieder der Kirche Ende 1833 aus ihren Häusern vertrieben hat, ersuchen die Führer der Kirche Beamten des Bundesstaates sowie der Vereinigten Staaten um Schutz und Hilfe dabei, ihren verlorenen Besitz wiederzuerlangen. Doch ihre Gesuche schlagen fehl. Im August 1835, als die Mitglieder der Kirche bei der Regierung noch immer um Entschädigung und Gerechtigkeit bitten, legen Oliver Cowdery und Sidney Rigdon in einer allgemeinen Versammlung der Kirche in Kirtland ein Dokument vor, aus dem die Ansicht der Heiligen der Letzten Tage zu Regierung und Gesetzen hervorgeht. (Siehe Spencer W. McBride, „Of Governments and Laws“, in: Revelations in Context, Hg. Matthew McBride und James Goldberg, 2012, Seite 295; siehe auch „Offenbarungen im Zusammenhang“ unter history.lds.org.) Diese Erklärung steht heute in Lehre und Bündnisse 134.

Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 134:1-3 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wer das Konzept von Regierungen eingeführt hat und aus welchem Grund.

  • Welchen Grundsatz können wir Vers 1 über Sinn und Zweck von Regierungen entnehmen? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz herausarbeiten: Regierungen wurden von Gott zum Nutzen aller Menschen eingerichtet.)

Weisen Sie darauf hin, dass mit Regierungen in Vers 1 Regierungen im Allgemeinen gemeint sind und nicht eine konkrete Regierungsform.

  • Welche Rechte soll eine Regierung laut Vers 2 schützen?

  • Warum ist es Vers 3 zufolge wichtig, dass Regierungen „staatliche Beamte“ haben?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 134:4 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was in diesem Vers über Religionsfreiheit gesagt wird.

  • Was erfahren wir aus Vers 4 über Religionsfreiheit?

  • Inwiefern wirkt sich Religionsfreiheit darauf aus, wie wir dem Erlösungsplan des himmlischen Vaters folgen können?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 134:5-12 zusammen und erklären Sie: In dieser Erklärung wird dargelegt, dass alle Bürger gerechte Regierungen „stützen und … tragen“ und das Gesetz achten sollen (siehe Vers 5). Eine Regierung soll Gesetze erlassen, durch die die freie Religionsausübung gewährleistet wird, sie darf dabei jedoch keine Religion bevorzugen. Darüber hinaus kann eine Religionsgemeinschaft ihre Mitglieder nötigenfalls dadurch maßregeln, dass sie ausgeschlossen werden. Sie darf aber nicht den Besitz der Mitglieder konfiszieren oder ihnen körperlich Leid zufügen.

Lehre und Bündnisse 135:1-7

Die Kirche gibt den Märtyrertod des Propheten Joseph Smith und Hyrum Smiths bekannt

Der Prophet Joseph Smith

Zeigen Sie ein Bild vom Propheten Joseph Smith. Weisen Sie darauf hin, dass die Vertreter der Regierung es wie schon in früheren Zeiten, als die Kirche verfolgt worden war, wiederum versäumten, die Rechte der Heiligen der Letzten Tage zu schützen, als nämlich der Prophet Joseph Smith und sein Bruder Hyrum am 27. Juni 1844 im Gefängnis zu Carthage ermordet wurden. Nach seinem Tod zollten Mitglieder der Kirche dem Propheten in Tagebucheinträgen, Briefen und Publikationen Anerkennung. Viele dieser Mitglieder schilderten ihre Gefühle, als sie vom Tod des Propheten erfuhren, und brachten ihr Zeugnis von seiner gottgegebenen Aufgabe und Mission zum Ausdruck (siehe Jeffrey Mahas, „Remembering the Martyrdom“, in: Revelations in Context, Hg. Matthew McBride und James Goldberg, 2012, Seite 299–306; siehe auch „Offenbarungen im Zusammenhang“ unter history.lds.org). Eine dieser Stellungnahmen ist in Lehre und Bündnisse 135 zu finden. Dazu wurden die Augenzeugenberichte von Elder John Taylor und Elder Willard Richards herangezogen, die mit dem Propheten zusammen waren, als er starb.

Bitten Sie einige Schüler, im Schülerleitfaden zu Lehre und Bündnisse reihum aus Lehre und Bündnisse 135: Weitere Angaben zum geschichtlichen Hintergrund vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was zum Märtyrertod Joseph und Hyrum Smiths geführt hat.

Bitten Sie die Schüler, für sich Lehre und Bündnisse 135:1,2 zu lesen und auf Einzelheiten zum Märtyrertod zu achten.

  • Wie wäre euch zumute gewesen, wenn ihr in Nauvoo gelebt und vom Tod des Propheten erfahren hättet?

Lassen Sie mehrere Schüler reihum Lehre und Bündnisse 135:3-7 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was hier über den Propheten Joseph Smith gesagt worden ist. Gegebenenfalls können Sie die Schüler bitten, Wörter oder Formulierungen zu markieren, die sie als wichtig erachten.

  • Was fällt euch in diesen Versen besonders auf?

  • Was erfahren wir aus Vers 3 darüber, was Joseph Smith „für die Errettung der [Kinder Gottes]“ getan hat? (Die Schüler sollen dies zum Ausdruck bringen: Der Prophet Joseph Smith hat mehr für die Errettung der Kinder Gottes in dieser Welt getan als irgendein anderer Mensch, der je auf ihr gelebt hat – Jesus allein ausgenommen.)

Zeigen Sie diese Aussage von Präsident Joseph F. Smith (1838–1918) und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:

Präsident Joseph F. Smith

„Das Werk, in dem Joseph Smith wirkte, war nicht allein auf das Erdenleben beschränkt, sondern es umfasst ebenso auch das vorirdische Dasein und auch das Leben im Jenseits. Mit anderen Worten: Es bezieht sich auf diejenigen, die auf der Erde gelebt haben, diejenigen, die jetzt hier leben, und diejenigen, die nach uns kommen.“ (Joseph F. Smith, Gospel Doctrine, 5. Auflage, 1939, Seite 481.)

  • Inwieweit macht uns diese Aussage begreiflich, wie umfassend die Mission des Propheten Joseph Smith war?

Die Schüler sollen niederschreiben, was der Prophet Joseph Smith alles für ihre Errettung getan hat. Räumen Sie ihnen genügend Zeit ein und lassen Sie einige dann vorlesen, was sie geschrieben haben.

Geben Sie Zeugnis für den Propheten Joseph Smith und bitten Sie einige Schüler, die dazu bereit sind, ebenfalls Zeugnis abzulegen.

Lehre und Bündnisse 136:1-33

Der Herr organisiert die Mitglieder der Kirche und gibt ihnen Rat bei der Vorbereitung ihrer Zuges gen Westen

Erklären Sie, dass zwei Wochen nach der Ermordung Joseph und Hyrum Smiths in Carthage eine Zeitung über den Tod des Propheten und seines Bruders berichtet hat. „Der Artikel … endete kurz und bündig mit der Aussage: ‚So endet der Mormonismus.‘“ (Lawrence R. Flake, „Of Pioneers and Prophets“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 18. Juli 1995, Seite 3, speeches.byu.edu.)

  • Was hat der Verfasser dieses Artikels hinsichtlich der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi nicht verstanden?

Brigham Young

Zeigen Sie ein Bild von Präsident Brigham Young und bitten Sie einen Schüler, den folgenden Absatz vorzulesen:

Vor seinem Tod übertrug der Prophet Joseph Smith den Mitgliedern des Kollegiums der Zwölf Apostel Priestertumsschlüssel. Nach seinem Tod führte das Kollegium der Zwölf Apostel mit Brigham Young als Präsidenten die Kirche weiterhin an. Inmitten sich zuspitzender Verfolgung begannen die Heiligen im Februar 1846, Nauvoo zu verlassen. Sie zogen westwärts in Richtung Rocky Mountains. Aufgrund extremer Regenfälle und ungenügender Lebensmittelvorräte ging die Reise nur schleppend voran und sie brauchten fast vier Monate, um die etwa 500 Kilometer lange Strecke durch Iowa zurückzulegen. Die Führer der Kirche entschieden, den Zug gen Westen erst im folgenden Frühjahr fortzusetzen. So errichteten sie notdürftige Siedlungen an den Ufern des Missouri. Eine der größeren war Winter Quarters. Dort empfing Präsident Brigham Young die in Lehre und Bündnisse 136 aufgezeichnete Offenbarung. (Siehe Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Leitfaden für den Schüler, 2002, Seite 286–310.)

Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 136:1-5 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was der Herr hier durch Präsident Brigham Young offenbart hat. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

  • Wie mag den Mitgliedern das Wissen geholfen haben, dass der Herr ihnen weiterhin seinen Willen offenbart?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 136:6-16 zusammen. Erklären Sie: Der Herr sagt Präsident Brigham Young hier, wie sie „für diejenigen, die verweilen“, die also erst später nachkommen sollten, „Vorbereitungen … treffen“ (Vers 6) sollten. Auch beruft er Männer, die verschiedenen Abteilungen der Heiligen zu führen.

Schreiben Sie diese Schriftstellenangabe an die Tafel: Lehre und Bündnisse 136:17-31. Weisen Sie jedem Schüler einen oder mehrere Verse zu (sodass alle Verse zugeteilt sind). Die Schüler sollen ihre Verse für sich lesen und auf den Rat achten, den der Herr den Heiligen gegeben hat. Geben Sie den Schülern genügend Zeit und lassen Sie dann einige berichten, was sie herausgefunden haben.

  • Inwiefern mag der Rat des Herrn die Mitglieder der Kirche auf ihrem Zug gen Westen ermutigt haben?

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 136:30-33 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Verheißungen der Herr den Heiligen hier gibt.

  • Welche Grundsätze können wir den Verheißungen des Herrn an die Heiligen entnehmen? (Helfen Sie den Schülern, Grundsätze wie diese zu erkennen: Wir brauchen unsere Feinde nicht zu fürchten, denn sie sind in der Hand des Herrn. Prüfungen bereiten uns darauf vor, in Zukunft Herrlichkeit zu empfangen. Wenn wir demütig sind und Gott anrufen, erleuchtet er uns durch seinen Geist. Schreiben Sie diese Grundsätze an die Tafel.)

  • Wie haben diese Grundsätze den Mitgliedern der Kirche auf dem Zug gen Westen wohl geholfen?

Fordern Sie die Schüler auf, darüber nachzudenken, wie diese Grundsätze auch ihnen auf ihrem Lebensweg helfen können. Legen Sie Zeugnis dafür ab, wie Sie schon gesegnet wurden, weil Sie diese Grundsätze angewandt haben.

Lehre und Bündnisse 136:34-42

Der Herr macht den Heiligen Mut und rät ihnen, seine Gebote eifrig zu halten

Weisen Sie noch einmal auf das Bild des Propheten Joseph Smith hin, das Sie bereits gezeigt haben. Fassen Sie Lehre und Bündnisse 136:34-40 zusammen. Erklären Sie: Der Herr sagt hier zu Brigham Young, viele hätten sich zwar „über „[Joseph Smiths] Tod gewundert“ (Vers 39), sich also gefragt, warum er gestorben sei, doch habe Joseph seine Mission treu erfüllt (siehe Vers 38). Der Herr erklärt, dass der Prophet ermordet wurde, damit er sein Zeugnis mit seinem Blut besiegeln konnte, „damit er geehrt werden konnte und die Schlechten schuldig gesprochen werden konnten“ (Vers 39).

Erklären Sie, dass der Herr diese Offenbarung mit Worten des Zuspruchs beendet hat. Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 136:37,40-42 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr den Heiligen hier sagt, um ihnen Mut zu machen.

  • Inwiefern haben die Worte des Herrn die Mitglieder wahrscheinlich zuversichtlich gestimmt?

  • Welche Segnung empfangen wir laut Vers 37, wenn wir im Halten aller Worte, also aller Gebote, des Herrn treu sind? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir alle Worte des Herrn treu befolgen, werden wir eines Tages seine Herrlichkeit sehen.)

Weisen Sie darauf hin, dass der Herr weiß, wie schwierig es ist, alle seine Worte allzeit zu halten, also zu befolgen. Er erwartet aber von uns, dass wir unser Bestes tun.

  • Wie kann euch dieser Grundsatz darin bestärken, nach dem Evangelium zu leben?

Bezeugen Sie, dass dieser Grundsatz wahr ist. Fordern Sie die Schüler auf, sich zu bemühen, alle Worte des Herrn zu befolgen und seinen Verheißungen geduldig entgegenzusehen.