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Lektion 9: Lehre und Bündnisse 20 bis 22


Lektion 9

Lehre und Bündnisse 20 bis 22

Einführung und zeitlicher Überblick

In einer Offenbarung an den Propheten Joseph Smith gebietet der Herr, dass seine Kirche am 6. April 1830 offiziell gegründet werden soll. Zwar wird diese Offenbarung, die jetzt in Lehre und Bündnisse 20 steht, einige Tage nach der Gründung der Kirche niedergeschrieben, doch Teile davon werden möglicherweise schon im Juni 1829 offenbart. In dieser Offenbarung wird hervorgehoben, wie wichtig das Buch Mormon ist, und es werden Aufgaben umrissen, die mit den Ämtern im Priestertum einhergehen; auch werden Anweisungen zur heiligen Handlung der Taufe und zu der des Abendmahls gegeben.

Der Prophet Joseph Smith empfängt die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 21 am Gründungstag der Kirche. Darin bestimmt ihn der Herr zum Propheten, Seher und Führer der wiederhergestellten Kirche. Er ermahnt die Mitglieder, den Worten des Propheten Beachtung zu schenken. Kurz nach der Gründung der Kirche stellt sich die Frage, ob jemand, der zuvor schon in einer anderen Kirche getauft worden ist, sich erneut taufen lassen müsse, um der wiederhergestellten Kirche beizutreten. Joseph Smith befragt den Herrn und empfängt die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 22, in der der Herr deutlich macht, dass die Taufe von jemandem mit der entsprechenden Vollmacht vollzogen werden muss.

Ende März 1830Der Druck des Buches Mormon ist fertiggestellt.

6. April 1830Die Kirche wird von Joseph Smith in Fayette im Bundesstaat New York gegründet.

6. April 1830Lehre und Bündnisse 21 wird empfangen.

Nach dem 6. April 1830Lehre und Bündnisse 20 wird in seiner Endfassung fertiggestellt und niedergeschrieben (obgleich Teile davon wahrscheinlich schon Monate zuvor empfangen worden sind).

16. April 1830Lehre und Bündnisse 22 wird empfangen.

9. Juni 1830In Fayette im Bundesstaat New York wird die erste Konferenz der Kirche abgehalten.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 20:1-36

Ereignisse der Wiederherstellung und Lehren und Grundsätze aus dem Buch Mormon

Die Schüler sollen sich vorstellen, dass ein in der Kirche weniger aktiver Bekannter behauptet: „Man muss ja nicht in der Kirche aktiv sein, um ein guter Mensch oder Gott nah zu sein.“

  • Warum meinen manche Menschen vielleicht, dass dem so sei?

  • Was würdet ihr eurem Bekannten antworten?

Wenn sich die Schüler heute mit Lehre und Bündnisse 20 befassen, sollen sie auf Lehren und Grundsätze achten, die ihnen verständlich machen, dass es notwendig ist, in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aktiv zu sein, und welche Segnungen damit einhergehen.

Erklären Sie, dass der Prophet Joseph Smith schon 1828 Offenbarungen empfing, in denen es um die Gründung einer Kirche ging (siehe LuB 10:53). Die Vorbereitungen dafür begannen im Juni 1829, als der Herr Oliver Cowdery anwies, er solle dazu beitragen, auf der Grundlage der Lehren des Buches Mormon die Kirche des Herrn zu errichten (siehe LuB 18:3,4).

Die Schüler sollen still für sich die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 20 sowie Vers 1 und 2 lesen und dabei auf das achten, was der Herr über die Gründung der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen offenbart.

  • Welche Lehren und Grundsätze zur Gründung der Kirche Jesu Christi können wir der Einleitung und diesen Versen entnehmen? (Die Schüler nennen vielleicht mehrere Lehren und Grundsätze. Achten Sie darauf, dass sie auch dies erwähnen: Joseph Smith hat die Kirche Jesu Christi gemäß Gottes Willen gegründet.)

  • Warum ist es euch wichtig, zu wissen, dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage auf Weisung des Herrn gegründet worden ist?

Bitten Sie einen Schüler, den folgenden Bericht vorzulesen:

Der Prophet Joseph Smith

„Am 6. April 1830, nur elf Tage nachdem das Buch Mormon in den Handel gebracht worden war, versammelte sich eine Gruppe von etwa 60 Personen im Blockhaus von Peter Whitmer Sr. in Fayette, New York. Dort gründete Joseph Smith offiziell die Kirche, die später durch Offenbarung den Namen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erhielt (siehe LuB 115:4). Es war ein freudiger Anlass, zu dem der Geist in reichem Maße ausgegossen wurde. Das Abendmahl wurde gesegnet und ausgeteilt, Gläubige wurden getauft, die Gabe des Heiligen Geistes wurde übertragen und Männer wurden zum Priestertum ordiniert.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 10.)

Sagen Sie den Schülern, dass am 26. März 1830, nur wenige Tage vor der Gründung der Kirche, die ersten Exemplare des Buches Mormon erhältlich waren. Erklären Sie, dass in Lehre und Bündnisse 20:5-36 vom Hervorkommen des Buches Mormon die Rede ist und dass einige der darin enthaltenen grundlegenden Lehren hervorgehoben werden. Bitten Sie die Hälfte der Schüler, still für sich Lehre und Bündnisse 20:5-16 zu lesen und dabei auf Lehren über das Buch Mormon zu achten. Bitten Sie die andere Hälfte der Schüler, still für sich Lehre und Bündnisse 20:17-25 zu lesen und dabei auf einige der grundlegenden Lehren und Grundsätze zu achten, die man im Buch Mormon findet. Damit die Schüler Vers 17 besser verstehen, müssen Sie vielleicht darauf hinweisen, dass sich der Ausdruck „dies alles“ auf die Lehren und Grundsätze bezieht, von denen wir durch das Buch Mormon wissen.

Bitten Sie die Schüler, die Lehren und Grundsätze zu nennen, die sie den ihnen jeweils zugeteilten Versen entnommen haben. Die Schüler arbeiten vielleicht Grundsätze wie diese heraus: Das Buch Mormon ist ein Beweis dafür, dass Gott das Evangelium in unserer Zeit wiederhergestellt hat (siehe Vers 11 bis 15). Wenn wir das Buch Mormon im Glauben annehmen und rechtschaffen sind, erlangen wir ewiges Leben (siehe Vers 14). Wenn wir an Jesus Christus glauben, uns in seinem Namen taufen lassen und bis ans Ende ausharren, werden wir errettet (siehe Vers 25).

  • Warum hat der Herr, ausgehend von den Lehren und Grundsätzen, die wir ermittelt haben, seine Kirche auf Erden erst dann wiederhergestellt, als Übersetzung und Veröffentlichung des Buches Mormon abgeschlossen waren?

Lehre und Bündnisse 20:37-84

Der Herr gibt der Kirche Anweisungen zu den Ämtern im Priestertum, zur Taufe und zum Abendmahl

Erklären Sie, dass der Herr im Rahmen der Anweisungen zur Gründung der Kirche die Bedingungen nennt, die man erfüllen muss, wenn man durch die Taufe in die Kirche aufgenommen werden will. Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 20:37 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, mit welchen Worten der Herr hier die Voraussetzungen für die Taufe beschreibt. (Sie können die von den Schülern genannten Formulierungen an die Tafel schreiben.)

  • Welche dieser Formulierungen bedeuten euch besonders viel? Weshalb?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 20:38-67 zusammen und erklären Sie, dass diese Verse die Pflichten der Ältesten, Priester, Lehrer und Diakone umreißen. In Vers 65 erfahren wir, dass niemand ohne die Zustimmung der Mitglieder der Kirche zu einem Amt im Priestertum ordiniert werden darf (siehe auch LuB 26:2).

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 20:68-70 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und dabei auf die Pflichten der Mitglieder achten. Um den Schülern diese Verse verständlich zu machen, müssen Sie vielleicht darauf hinweisen, dass Umgang in Vers 69 Verhalten bedeutet.

  • Wie kann man „durch gottesfürchtigen Wandel und Umgang kundtun“ (LuB 20:69), dass man würdig ist, den Heiligen Geist zu empfangen und vom Abendmahl zu nehmen?

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 20:71-74 zusammen. Erklären Sie den Schülern, dass man diesen Versen zufolge erst getauft werden darf, wenn man das Alter der Verantwortlichkeit erreicht hat und Umkehr üben kann. Die Taufe muss außerdem durch Untertauchen und von jemandem, der das Priestertum trägt, vollzogen werden.

Erklären Sie den Schülern: Nachdem der Herr den Mitgliedern der Kirche Anweisungen hinsichtlich der Taufe gegeben hat, gebietet er, dass die Heiligen regelmäßig zusammenkommen sollen. Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 20:75 still für sich lesen und herausfinden, warum die Mitglieder der Kirche oft zusammenkommen sollen. Fragen Sie die Schüler, was sie herausgefunden haben.

Schreiben Sie diese unvollständigen Aussagen an die Tafel:

Wenn wir vom Abendmahl nehmen, bezeugen wir, …

Wenn wir die Versprechen, die wir beim Abendmahl geben, treu halten, verheißt uns der Herr, …

Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 20:76-79 still für sich lesen und darauf achten, wie sie diese beiden Sätze vervollständigen könnten. Geben Sie ihnen ausreichend Zeit. Bitten Sie dann einige Schüler, zu sagen, auf welche Grundsätze sie gestoßen sind. Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diese Grundsätze erkannt haben: Wenn wir vom Abendmahl nehmen, bezeugen wir, dass wir willens sind, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen, immer an ihn zu denken und seine Gebote zu halten. Wenn wir die Versprechen, die wir beim Abendmahl geben, treu halten, verheißt uns der Herr, dass sein Geist immer mit uns sein wird.

  • Welche Ähnlichkeiten erkennt ihr zwischen den Versprechen und Verheißungen beim Abendmahl und denen beim Taufbund (siehe Vers 37)?

  • Warum ist es wichtig, immer den Geist mit sich zu haben?

Die Schüler sollen darüber nachdenken, wie gut sie die Bündnisse halten, die sie beim Abendmahl erneuern. Spornen Sie sie an, alle erforderlichen Änderungen vorzunehmen, um diese Bündnisse konsequenter zu halten. Versichern Sie ihnen, dass der Geist mit ihnen sein wird, wenn sie diese Änderungen vornehmen.

Lehre und Bündnisse 21

Die Mitglieder der Kirche sollen den Worten Joseph Smiths Beachtung schenken

Zeigen Sie diese Aussage von Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:

Elder Robert D. Hales

„Liebe Junge Männer und Junge Damen der Kirche, wir befinden uns im Kampf zwischen den Mächten des Lichts und der Finsternis. …

Und in dieser Welt ist die Finsternis niemals weit weg.“ (Robert D. Hales, „Aus der Finsternis in sein wunderbares Licht“, Liahona, Juli 2002, Seite 78.)

Die Schüler sollen in Lehre und Bündnisse 21 auf einen Grundsatz achten, durch den sie besser erkennen können, wie man die Schlacht gegen die Finsternis gewinnt. Damit die Schüler den Kontext dieser Offenbarung verstehen, bitten Sie einen von ihnen, die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 21 vorzulesen.

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 21:1-3 zusammen und erklären Sie, dass der Herr hier gebietet, dass über die Geschichte der Kirche Bericht geführt werden soll. Er nennt außerdem Joseph Smiths Berufung als Seher, Übersetzer, Prophet, Apostel und Ältester der Kirche.

Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 21:4-6 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf das achten, was der Herr den Mitgliedern der Kirche gebietet.

  • Was sagt der Herr in Vers 5 darüber, wie wir die Worte des Propheten betrachten sollen? (Die Schüler sollen einen Grundsatz wie diesen nennen: Der Herr gebietet uns, die Worte des Propheten zu empfangen, als seien sie aus seinem eigenen Mund.)

  • Was erfahren wir in diesen Versen darüber, was wir tun können, um vor den „Mächte[n] der Finsternis“ (Vers 6) beschützt zu werden? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Wenn wir den Worten des Propheten mit Geduld und Glauben Beachtung schenken, werden wir vor den Mächten der Finsternis beschützt.)

  • Inwiefern werden „die Mächte der Finsternis“ zerstreut (LuB 21:6), wenn wir die Worte des Propheten beachten?

  • Weshalb braucht man manchmal Geduld und Glauben, wenn man die Worte der Propheten annehmen und ihnen Beachtung schenken will?

Zeigen Sie diese Aussage von Präsident Harold B. Lee (1899–1973) und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:

Präsident Harold B. Lee

„Die einzige Sicherheit, die wir Mitglieder der Kirche haben, liegt darin, dass wir … auf die Worte und Gebote … achten, die der Herr durch seinen Propheten gibt … So manches erfordert Geduld und Glauben. So manches, was von der Autorität der Kirche kommt, mag Ihnen nicht gefallen. Es widerspricht vielleicht Ihren politischen Ansichten. Vielleicht widerspricht es Ihren gesellschaftlichen Ansichten. Vielleicht beeinträchtigt es Ihren geselligen Umgang. Aber wenn Sie auf dies alles hören, als käme es aus dem Mund des Herrn selbst, mit Geduld und Glauben, dann gilt Ihnen die Verheißung des Herrn: Dann ‚werden die Pforten der Hölle euch nicht überwältigen; ja, und der Herr, Gott, wird die Mächte der Finsternis vor euch zerstreuen und die Himmel zu eurem Guten und um der Herrlichkeit seines Namens willen erbeben lassen‘. (LuB 21:6.)“ (Siehe Lehren der Präsidenten der Kirche: Harold B. Lee, Seite 84f.)

  • Inwiefern seid ihr schon dafür gesegnet worden, dass ihr die Worte der lebenden Propheten befolgt habt? (Berichten Sie gegebenenfalls von einem eigenen Erlebnis.)

Lassen Sie die Schüler über aktuelle Aussagen der Propheten des Herrn nachdenken. Fordern Sie sie auf, sich zu verpflichten, voller Geduld und Glauben zu befolgen, was die Propheten gesagt haben.

Lehre und Bündnisse 22

Die Taufe muss von jemandem vollzogen werden, der die Vollmacht dazu hat

Erklären Sie, dass nach der Gründung der Kirche im April 1830 viele den Wunsch hatten, Mitglied der wiederhergestellten Kirche des Herrn zu werden. Einige unter denen, die bereits in einer anderen Kirche getauft worden waren, wollten sich jedoch der Kirche Jesu Christi anschließen, ohne sich erneut taufen zu lassen. Nachdem Joseph Smith den Herrn befragt hatte, empfing er die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 22, in der es heißt, dass die Taufe von jemandem vollzogen werden muss, der die Vollmacht dazu hat.

Geben Sie zum Abschluss Zeugnis für die Wiederherstellung der Kirche des Herrn auf der Erde und für die lebenden Propheten, die sein Werk leiten.