„Helen Mar Kimball Whitney“, Themen im Zusammenhang mit der Geschichte der Kirche
„Helen Mar Kimball Whitney“
Helen Mar Kimball Whitney
Im Jahr 1828 als Tochter von Heber C. und Vilate Murray Kimball geboren, erlebte Helen Mar Kimball viele Ereignisse aus der Anfangszeit der Wiederherstellung mit. Als sie drei Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern zusammen mit ein paar guten Freunden aus Brigham Youngs Verwandtschaft taufen. Die zwei Familien waren „wie eine“, erinnerte sich Helen später. In der Tat wurde Helen von „Onkel Brigham“ getauft, nachdem die beiden Familien gemeinsam nach Kirtland in Ohio gezogen waren, um sich dort mit den Heiligen zu sammeln. Gern verbrachte sie den Sonntagnachmittag in den Wäldern um Kirtland bei einer Bibelklasse.1
Helens Vater, Heber Kimball, wurde 1835 zum Apostel ordiniert und war oft auf Missionen unterwegs. In seiner Abwesenheit half Helen, den Haushalt zu führen – eine Beschäftigung, die sie auch im Alter von neun Jahren fortsetzte, nachdem die Familie nach Far West in Missouri gezogen war. Die Gewalttaten des Pöbels vertrieben Familie Kimball aus diesem Bundesstaat. Die Familie floh nach Illinois und half dort beim Aufbau Nauvoos mit.2
Joseph Smith, ein guter Freund der Familie Kimball, sprach mit Heber Kimball und dessen Frau Vilate 1841 im Vertrauen über die Mehrehe. Durch Offenbarung war ihm ja geboten worden, die Mehrehe einzuführen.3 Im Mai oder Juni 1843 schnitt Heber Helen gegenüber den Gedanken einer Mehrehe an. Er legte ihr nahe, sich als weitere Frau an Joseph Smith siegeln zu lassen. Helen stimmte der Siegelung zu und bezeichnete sie später als „nur für die Ewigkeit“, was darauf schließen lässt, dass die Beziehung keinen sexuellen Umgang einschloss.4 Helen betrachtete diese Ehe als Opfer, durch das die beiden Familien – Kimball und Smith – für alle Ewigkeit in himmlischer Gemeinschaft verbunden sein konnten.5 Nach Joseph Smiths Tod im Jahr 1844 warb Horace Kimball Whitney um Helen und die beiden heirateten. Er war ein Bruder ihrer guten Freundin Sarah Ann Whitney und der Sohn von Newel K. Whitney und dessen Frau Elizabeth Ann. Helen und Horace heirateten am 3. Februar 1846 im Nauvoo-Tempel für dieses Erdenleben, also für Zeit.6
Während des Auszugs der Heiligen ins Salzseetal brachte Helen zwei Söhne zur Welt. Der eine wurde tot geboren und der andere verstarb wenige Tage nach der Geburt. Ihr dritter Sohn starb am selben Tag, da er im Salzseetal zur Welt gekommen war. Helens weitere acht Kinder überlebten die Geburt. Allerdings verstarb ihre älteste Tochter mit 16 an Tuberkulose, ihre jüngste Tochter verstarb mit 4 an Scharlach und ein Sohn starb im Alter von 21 Jahren. Mit Helens Einverständnis heiratete Horace zwei weitere Frauen, Lucy Amelia Bloxham und Mary Cravath. Lucy verstarb weniger als ein Jahr nach der Hochzeit. Mary lebte Tür an Tür mit Helen. Die beiden halfen sich gegenseitig mit den Kindern.7
Helen war in der Kirche und auch in ihrem Umfeld in Utah sehr aktiv und engagierte sich insbesondere in der Wohlfahrtsarbeit und bei Feierlichkeiten der Frauenhilfsvereinigung.8 Emmeline B. Wells forderte Helen auf, ihre Erinnerungen an die Anfangszeit der Kirche niederzuschreiben, die dann in der Zeitschrift Woman’s Exponent veröffentlicht wurden. Helen verfasste eine Vielzahl an Texten und Tagebucheinträgen.9 Als Joseph Smith III. öffentlich erklärte, sein Vater sei in Nauvoo weder eine Mehrehe eingegangen noch habe er diese Lehre verkündet, brachte Helen zwei Broschüren heraus, in denen sie für die Mehrehe eintrat: Plural Marriage as Taught by the Prophet Joseph Smith (die Mehrehe, wie sie vom Propheten Joseph Smith verkündet wurde) und Why We Practice Plural Marriage (warum wir in Mehrehe leben).10
Helen starb im Jahr 1896. Familie und Freunde betrauerten ihr Hinscheiden. „Ich freue mich wirklich“, hatte sie geschrieben, „dass ich die Ehre hatte, zu denen gezählt zu werden, die aus viel Drangsal hervorgegangen sind, und dass ich selbst wissen darf, dass dies das Werk Gottes ist.“11
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