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Lektion 10: Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:55-65


Lektion 10

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:55-65

Einleitung

Der Prophet Joseph Smith schildert einige bedeutsame Ereignisse, die sich zwischen seinem 18. und seinem 23. Lebensjahr zugetragen haben. Darunter fallen seine Arbeit zum Lebensunterhalt seiner Familie, der Tod seines Bruders Alvin und seine Hochzeit mit Emma Hale. Joseph schreibt auch, dass ihm nach Jahren der Belehrung durch den Engel Moroni die Verantwortung für die Platten übertragen wird und er mit der Übersetzung des Buches Mormon beginnt. Martin Harris zeigt einigen Gelehrten in New York eine Abschrift einiger Schriftzeichen von den Platten samt deren Übersetzung. Diese Gelehrten bestätigen, dass die Zeichen echt sind und die Übersetzung richtig ist. Einer der Gelehrten kann jedoch den Bericht darüber, wie Joseph Smith die Platten erhalten hat, nicht akzeptieren und erfüllt dadurch eine Prophezeiung aus dem Buch Jesaja (siehe Jesaja 29:11,12 und 2 Nephi 27:15-20).

Anregungen für den Unterricht

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:55-58

Joseph Smith arbeitet für Josiah Stoal und heiratet Emma Hale

Hinweis: In Joseph Smith – Lebensgeschichte schreibt der Prophet über einen gewissen Josiah Stoal. In einigen geschichtlichen Aufzeichnungen wird Stoal auch Stowell geschrieben, weitere Schreibweisen sind ebenfalls bekannt.

Bitten Sie einige Schüler, ein bedeutsames Ereignis zu nennen, das sich in ihren letzten paar Lebensjahren zugetragen hat. Sie sollen erklären, wie sich dieses Ereignis auf ihren Charakter und ihre Zukunft auswirkt. Fragen Sie dann alle Schüler, mit welchen bedeutenden Ereignissen sie in den nächsten fünf Jahren ihres Lebens rechnen. Erklären Sie, dass sie heute von wichtigen Ereignissen erfahren werden, die sich innerhalb von fünf Jahren im Leben Joseph Smiths zugetragen haben. Weisen Sie darauf hin, dass Joseph Smith zu der Zeit, von der in Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:55-65 die Rede ist, zwischen 17 und 22 Jahre alt war – also nicht viel älter als so mancher Seminarschüler.

Bitten Sie die Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:55-58 leise für sich zu lesen und auf wichtige Ereignisse in Joseph Smiths Leben zu achten.

  • Welche wichtigen Ereignisse finden in dieser Zeitspanne im Leben Joseph Smiths statt? (Die Schüler könnten antworten: Josephs Bruder Alvin stirbt; Joseph arbeitet für Josiah Stoal; Joseph heiratet Emma Hale.)

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:59-62

Joseph erhält die Platten und fängt an, sie zu übersetzen

Bringen Sie einen Gegenstand von zu Hause mit (oder wählen Sie einen Gegenstand aus dem Klassenzimmer aus), der Ihrer Meinung nach wertvoll ist und mit dem Sie sehr achtsam umgehen wollen. Erklären Sie, warum dieser Gegenstand so wichtig ist und warum Sie so achtsam mit ihm umgehen.

  • Habt ihr schon miterlebt, wie jemand etwas Wertvolles missachtet oder sich nicht darum kümmert? Warum tun manche Menschen so etwas?

Erklären Sie, dass Joseph Smith etwas sehr Wichtiges anvertraut wurde. Regen Sie die Schüler an, darüber nachzudenken, was sie aus seinem Beispiel beim Lesen von Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:59-62 lernen können.

Lassen Sie Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:59 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und herausfinden, welche wichtigen Gegenstände Joseph Smith vom Engel Moroni übergeben worden sind.

  • Was hat Moroni Joseph Smith alles anvertraut? (Die Goldplatten, den Urim und Tummim und den Brustschild. Erklären Sie, dass der Urim und Tummim ein von Gott bereitetes Instrument war, das einem Seher bei der Übersetzungsarbeit und beim Empfangen von Offenbarungen helfen sollte.)

  • Welchen Auftrag hat Moroni Joseph Smith hinsichtlich der Platten gegeben? (Sie können den Schülern empfehlen, sich diese Worte zu markieren: „alle meine Kräfte dafür einsetzen …, sie zu bewahren“.)

Schreiben Sie an die Tafel: Wenn wir Verantwortung für das übernehmen, was der Herr uns gibt, und es gut bewahren, wird der Herr .

  • Was verheißt der Herr, sofern Joseph gut auf die Platten achtgibt?

Bitten Sie die Schüler um Vorschläge, wie man den Satz an der Tafel vervollständigen kann. Hier ist eine mögliche Antwort: Wenn wir verantwortungsvoll mit dem umgehen, was der Herr uns gibt, und es gut bewahren, wird der Herr uns vermehrt Schutz und Hilfe zukommen lassen.

Damit die Schüler einen Bezug zwischen Josephs Erlebnissen und ihrer eigenen Situation herstellen können, fragen Sie:

  • Welche Beispiele für Heiliges, das der Herr uns anvertraut, fallen euch ein? (Mögliche Antworten sind zum Beispiel, dass wir mit unserem Körper ehrfürchtig umgehen sollen, der Taufbund und die Tempelbündnisse, Vollmacht und Pflichten im Priestertum, Berufungen in der Kirche, die Verantwortung, Verstand und Geist zu nähren, Aufgaben und Beziehungen in der Familie, unser Zeugnis.)

Bitten Sie einen Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:60 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und einen Satz heraussuchen, aus dem hervorgeht, dass der Herr seine Verheißung erfüllt, als Joseph der ihm übertragenen Verantwortung treu nachkommt. („Aber dank der Weisheit Gottes blieben sie sicher in meiner Hand, bis ich mit ihnen vollbracht hatte, was von meiner Hand gefordert war.“)

Um zu verdeutlichen, wie der Herr Schutz und Hilfe gewährt hat, als Joseph Smith sich gewissenhaft darum bemüht hat, die Platten gut zu verwahren, bitten Sie einen Schüler, Lucy Mack Smiths Bericht vorzulesen. Erklären Sie vorher, dass es sich um einen Auszug aus einem Bericht von Lucy Mack Smith, der Mutter Joseph Smiths, handelt, die beschreibt, was geschehen ist, nachdem Joseph am Hügel Cumorah die Platten von Moroni erhalten hatte. Erklären Sie auch, dass Joseph Smith die Platten, nachdem er sie von Moroni in Empfang genommen hatte, zunächst in einem morschen Birkenstamm etwa fünf Kilometer von seinem Haus entfernt verbarg. Seine Mutter hat berichtet, was geschah, als er die Platten später aus dem Versteck nach Hause trug:

Lucy Mack Smith

„Als Joseph dort ankam, nahm er sie aus ihrem Versteck, wickelte sie in einen Leinenkittel, klemmte sie sich unter den Arm und machte sich auf den Heimweg.

Nach kurzer Zeit beschloss er, sicherheitshalber die Straße zu verlassen und durch den Wald zu gehen. Kurz nachdem er die Straße verlassen hatte, gelangte er an eine Stelle, wo viele umgestürzte Bäume lagen. Als er gerade über einen Stamm springen wollte, stürzte dahinter ein Mann hervor und verpasste ihm mit einem Gewehr einen heftigen Schlag. Joseph machte kehrt, schlug ihn nieder und rannte davon, so schnell er konnte. Etwa einen Kilometer später wurde er auf gleiche Weise erneut angegriffen. Auch diesen Angreifer schlug Joseph nieder und lief weiter. Bevor er sein Haus erreichte, wurde er ein drittes Mal überfallen. Als er den dritten Angreifer niederschlug, verrenkte er sich den Daumen, bemerkte dies jedoch erst, als er endlich in die Nähe des Hauses kam und sich an der Zaunecke auf den Boden warf und nach Luft schnappte. Nachdem er kurz verschnauft hatte, stand er auf und kam ins Haus. Noch immer konnte er vor Schreck und Erschöpfung kaum sprechen.“ (Lucy Mack Smith, History of Joseph Smith by His Mother, Hg. Preston Nibley, 1958, Seite 108.)

  • Wann habt ihr (oder jemand, den ihr kennt) schon Schutz und Hilfe vom Herrn erhalten, als ihr gewissenhaft darum bemüht wart, einer heiligen Aufgabe nachzukommen, die euch vom Herrn übertragen worden war?

Damit die Schüler darüber nachdenken, wie sehr ihnen daran gelegen ist, das heilige Vertrauen, das der Herr in sie setzt, nicht zu enttäuschen, lassen Sie vorlesen, was Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel in diesem Zusammenhang gesagt hat:

Elder D. Todd Christofferson

„Gehen Sie mit dem, was der Herr Ihnen gibt, weise um. Es ist Ihnen anvertraut. …

Lassen Sie sich nicht gedankenlos treiben, sondern werden Sie immer genauer in Ihrem Gehorsam. Ich hoffe, dass aus der Art, wie Sie denken, fühlen, sich kleiden und handeln, Ehrfurcht und Achtung für Heiliges, heilige Orte und heilige Anlässe sprechen.“ („Ein Sinn für Heiliges“, Liahona, Juni 2006, Seite 31; siehe auch speeches.byu.edu.)

Bitten Sie einen Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:61,62 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf Beispiele dafür achten, wie der Herr Joseph und Emma Smith gesegnet hat, weil sie ihrer Verantwortung für Heiliges treu nachgekommen sind.

  • Wie hat der Herr den Propheten und seine Frau damals gesegnet? (Die Schüler sollen erkennen, dass der Herr durch Martin Harris damals Joseph Smith dabei behilflich war, seinen Willen zu erfüllen.)

Joseph Smith ‒ Lebensgeschichte 1:63-65

Martin Harris zeigt Gelehrten in New York Schriftzeichen von den Platten

Zeigen Sie den Schülern nach Möglichkeit die unten abgedruckte Abbildung, auf der Beispiele von Schriftzeichen zu sehen sind, wie sie auf den Goldplatten geschrieben waren. 1828 schrieb Joseph Smith ein paar Zeichen ab. Martin Harris wollte wissen, ob er Gelehrten in New York, die Kenntnis von alten Sprachen und Kulturen hatten, eine Abschrift einiger Zeichen von den Platten vorlegen dürfe. (Wenn Sie das Bild zeigen, können Sie erwähnen, dass mehrere Abschriften von den Schriftzeichen gemacht wurden. Es ist nicht bekannt, ob es sich hierbei tatsächlich um die Abschrift handelt, die Martin Harris den Gelehrten gezeigt hat.)

Zeichen von den Platten

Schreiben Sie Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:63-65 und Jesaja 29:10-12 an die Tafel. Erklären Sie, dass hier in Joseph Smith – Lebensgeschichte die Zusammenkunft des Martin Harris mit den Gelehrten beschrieben wird. Die Schriftstelle in Jesaja enthält eine Prophezeiung über die Letzten Tage. Bitten Sie die Schüler, zu zweit zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig diese Schriftstellen vorzulesen. Dabei sollen sie zuerst den Abschnitt in Joseph Smith – Lebensgeschichte lesen. Sie können ihnen auch empfehlen, die Kapitelüberschrift von Jesaja 29 noch vor der eigentlichen Schriftstelle zu lesen. Wenn sie die Verse in Jesaja 29 lesen, sollen sie auf Gemeinsamkeiten mit dem Bericht achten, der von Martin Harris gegeben wurde. Nachdem die Schüler beide Schriftstellen gelesen und sich darüber unterhalten haben, fragen Sie:

  • Was lernen wir aus diesen Schriftstellen über das Vorherwissen des Herrn und die Prophezeiungen seiner Diener? (Vielleicht wollen Sie erwähnen, dass Martin Harris dazu beigetragen hat, die in Jesaja 29:11,12 verzeichnete Offenbarung zu erfüllen, als er nämlich den Gelehrten in New York die Schriftzeichen von den Platten zeigte.)

Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diesen Grundsatz erkannt haben: Die Prophezeiungen der Diener des Herrn gehen stets in Erfüllung. Sie können diesen Grundsatz an die Tafel schreiben. Sie können den Schülern auch vorschlagen, diesen Grundsatz in ihre heiligen Schriften neben Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:65 zu schreiben. Fragen Sie sie, ob ihnen Lernschriftstellen einfallen, in denen dieser Grundsatz dargelegt wird (zum Beispiel LuB 1:37,38 und Amos 3:7). Regen Sie an, dass sie diese Schriftstellen neben Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:65 schreiben.

  • Warum stärkt es euren Glauben, wenn sich eine göttliche Verheißung oder die Vorhersage eines Propheten erfüllt?

Bitten Sie die Schüler, in ihrem Studientagebuch in ein paar Sätzen zusammenzufassen, was sie heute gelernt haben und warum es für sie wichtig ist. Damit sie die Möglichkeit haben, das Gelernte zu erklären und zu bezeugen, bitten Sie ein paar von ihnen, vorzulesen, was sie geschrieben haben.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:56. Die letzten Worte, die Alvin Smith an Joseph Smith richtet

Lucy Mack Smith hat berichtet, was Alvin Smith, bevor er starb, zu seinem jüngeren Bruder Joseph gesagt hat:

„Ich möchte, dass du ein braver Junge bist und alles tust, was in deiner Macht steht, um den Bericht zu erhalten. Befolge alle Anweisungen, die du erhältst, und halte jedes Gebot, das dir gegeben wird. Dein Bruder Alvin muss jetzt gehen, aber denke an das Beispiel, das er dir gegeben hat, und sei ein gutes Vorbild für die Kinder, die jünger sind als du, und sei immer gut zu Vater und Mutter.“ (Lucy Mack Smith, History of Joseph Smith by His Mother, Hg. Preston Nibley, 1958, Seite 87; siehe auch „Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith“, Seite 447.)

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:56. „So entstand die weitverbreitete Fabel, ich sei ein Schatzgräber gewesen“

Schon seit den ersten Tagen der Wiederherstellung wurde Joseph Smith dafür kritisiert, er habe als junger Mann eine Anstellung gehabt, bei der er nach einem Schatz suchen sollte. Im Bemühen, Joseph Smith zu verunglimpfen, stempelten Kritiker seine Arbeit als Geldgräberei oder Schatzsucherei ab. Joseph Smith wuchs in einer Zeit und Kultur heran, in der es gang und gäbe war, nach Schätzen zu suchen oder nach verstecktem Gold oder Silber zu graben. In seiner Lebensgeschichte erklärt er, dass er und weitere Angehörige sich verdingten und nach Silber gruben (siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:56).

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:59-62. Übersetzt durch die Gabe und Macht Gottes

Manch einer fragt sich, ob Einzelheiten darüber bekannt sind, wie das Buch Mormon übersetzt worden ist. Elder Neal A. Maxwell vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dazu gesagt:

Elder Neal A. Maxwell

„Viele, die das Buch Mormon lesen, haben verständlicherweise den Wunsch, mehr über sein Hervorkommen zu erfahren, einschließlich des konkreten Hergangs bei der Übersetzung. Dem treuen, loyalen Hyrum Smith ging das sicherlich nicht anders. Auf seine Nachfrage hin wurde Hyrum vom Propheten Joseph gesagt, es sei nicht vorgesehen, der Welt alle Einzelheiten über das Hervorkommen des Buches Mormon mitzuteilen, und überdies auch nicht ratsam, diese Dinge weiterzugeben (siehe History of the Church, 1:220). Was wir also über das Hervorkommen des Buches Mormon wissen, ist ausreichend, aber nicht vollständig. …

Wie auch immer der Vorgang im Einzelnen ablief, er verlangte Joseph intensive, persönliche Anstrengungen ab und noch dazu den Einsatz von Werkzeugen, die der Offenbarung dienten. Es mag sein, dass sich der Vorgang unter Einsatz des Urim und Tummim mit Josephs zunehmenden Fähigkeiten geändert hat und dass der Prophet gegen Ende der Übersetzungsarbeit weniger auf diese Instrumente angewiesen war. Elder Orson Pratt vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt, Joseph Smith habe ihm erzählt, er habe den Urim und Tummim verwendet, als er im Übersetzen noch unerfahren gewesen sei, ihn aber später nicht mehr gebraucht habe, beispielsweise bei seiner Übersetzung vieler Schriftstellen aus der Bibel (siehe Latter-day Saintsʼ Millennial Star, 11. August 1874, Seite 498f.). …

Warum ist uns nicht mehr darüber bekannt, wie das Buch Mormon übersetzt worden ist? Vielleicht wurde uns der Vorgang nicht im Einzelnen mitgeteilt, weil wir ihn nicht begreifen könnten, selbst wenn wir wüssten, wie es ging. Möglicherweise wollte der Herr das Buch Mormon im Bereich des Glaubens belassen, selbst wenn darin offensichtliche Beweise stecken. Christus wies Mormon, der die Lehren des Erlösers unter den Nephiten durchlas, jedenfalls an, nicht alles davon auf den Platten zu verzeichnen. Er sagte: ‚Ich will den Glauben meines Volkes prüfen.‘ (3 Nephi 26:11.) Vielleicht werden uns die Einzelheiten zur Übersetzung deshalb vorenthalten, weil wir uns in den Inhalt des Buches vertiefen sollen statt uns über die Maßen mit dem Vorgang zu befassen, durch den wir es erhalten haben.“ („By the Gift and Power of God“, Ensign, Januar 1997, Seite 39, 41.)

Obwohl wir nicht alle Einzelheiten kennen, wie das Buch Mormon übersetzt worden ist, so wissen wir doch, dass es „durch die Gabe und Macht Gottes“ (LuB 135:3) übersetzt wurde und dass der Teil, der übersetzt wurde, wahr ist (siehe LuB 17:6).

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:59-62. „Mit Hilfe des Urim und Tummim übersetzte ich“

Der Urim und Tummim war ein „von Gott bereitetes Hilfsmittel, um dem Menschen bei der Erlangung von Offenbarung und der Übersetzung von Sprachen zu helfen“ (Schriftenführer, Stichwort „Urim und Tummim“). Joseph Smith nutzte den Urim und Tummim als Hilfe bei der Übersetzung des Buches Mormon. Zusätzlich zum Urim und Tummim benutzte der Prophet beim Übersetzen einen Seherstein.

Elder Neal A. Maxwell vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über den Übersetzungsablauf und Joseph Smiths Verwendung des Urim und Tummim und des Sehersteins gesagt:

Elder Neal A. Maxwell

„Einzig der Prophet Joseph Smith kannte den ganzen Ablauf, und dieser hielt sich bewusst damit zurück, die Einzelheiten zu beschreiben. Schauen wir uns kurz die Worte von David Whitmer, Joseph Knight und Martin Harris an, die nur beobachtet, aber nicht selbst übersetzt haben. David Whitmer berichtete, durch den Gebrauch göttlicher Hilfsmittel, die dem Propheten an die Hand gegeben worden waren, seien ‚Hieroglyphen erschienen und ebenfalls die Übersetzung in englischer Sprache, und zwar in hellen, leuchtenden Buchstaben.‘ Daraufhin las Joseph Oliver die Worte vor. (Aus: James H. Hart, ‚About the Book of Mormon‘, Deseret Evening News, 25. März 1884, Seite 2.) Martin Harris sagte über den Seherstein: ‚Die Sätze erschienen und wurden vom Propheten vorgelesen und von Martin niedergeschrieben.‘ (Aus: Edward Stevenson, ‚One of the Three Witnesses: Incidents in the Life of Martin Harris‘, Latter-day Saints‘ Millennial Star, 6. Februar 1882, Seite 86f.) Joseph Knight machte ähnliche Beobachtungen (siehe Dean Jessee, ‚Joseph Knight‘s Recollection of Early Mormon History‘, BYU Studies 17, Herbst 1976, Seite 35).

Von Oliver Cowdery wird berichtet, dass er vor Gericht bezeugt hat, der Urim und Tummim habe Joseph in die Lage versetzt, die reformierten ägyptischen Zeichen, die auf den Platten eingraviert waren, auf Englisch zu lesen (siehe ‚Mormonites‘, Evangelical Magazine and Gospel Advocate, 9. April 1831). Wenn diese Berichte stimmen, weisen sie darauf hin, dass Gott Joseph bei diesem Vorgang ‚Einsicht und Macht gegeben hatte‘, zu übersetzen (LuB 3:12).

Wenn der Prophet mit Hilfe dieser göttlichen Hilfsmittel altertümliche Wörter ins Englische übersetzt sah und sie dann diktierte, musste er die Schriftzeichen auf den Platten nicht unbedingt ständig hinterfragen – also nicht so arbeiten, wie man normalerweise zwischen einem alten Text und der modernen Übersetzung hin und her geht.

Diese Art Offenbarung erforderte scheinbar nicht, dass der Prophet in der alten Sprache auch bewandert war. …

Wie auch immer der Vorgang im Einzelnen ablief, er verlangte Joseph intensive, persönliche Anstrengungen ab und noch dazu den Einsatz von Werkzeugen, die der Offenbarung dienten. Es mag sein, dass sich der Vorgang unter Einsatz des Urim und Tummim mit Josephs zunehmenden Fähigkeiten geändert hat und dass der Prophet gegen Ende der Übersetzungsarbeit weniger auf diese Instrumente angewiesen war. Elder Orson Pratt vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt, Joseph Smith habe ihm erzählt, er habe den Urim und Tummim verwendet, als er im Übersetzen noch unerfahren gewesen sei, ihn aber später nicht mehr gebraucht habe, beispielsweise bei seiner Übersetzung vieler Schriftstellen aus der Bibel (siehe Latter-day Saintsʼ Millennial Star, 11. August 1874, Seite 498f.)“. („By the Gift and Power of God“, Ensign, Januar 1997, Seite 39.)

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:63-65. Wer waren die Gelehrten, die Martin Harris aufsuchte?

Martin Harris suchte mindestens drei Männer auf, die in dem Ruf standen, kompetente Linguisten zu sein. In Albany im US-Bundesstaat New York sprach er mit Luther Bradish, einem Diplomaten, Staatsmann, Weltreisenden und Sprachwissenschaftler. In New York besuchte er Dr. Samuel Mitchell, den Vizepräsidenten des Rutgers Medical College. Außerdem suchte er einen Mann auf, der etliche Sprachen beherrschte, unter anderem Hebräisch und Babylonisch. Dieser Mann war Professor Charles Anthon vom Columbia College in der Stadt New York, einer der damals führenden Gelehrten in Altertumsfragen. Zu der Zeit, als Martin Harris ihn aufsuchte, war Charles Anthon Lehrbeauftragter für Griechisch und Latein. Er sprach Französisch, Deutsch, Griechisch und Latein und war, wenn man dem Glauben schenken darf, was an Büchern in seiner Bibliothek stand, mit den jüngsten Entdeckungen in Bezug auf die ägyptische Sprache vertraut, einschließlich der frühen Werke Champollions.