Lektion 50
Lehre und Bündnisse 43 und 44
Einleitung
Im Februar 1831 trifft Joseph Smith in Kirtland in Ohio ein. Bei seiner Ankunft stellt er fest, dass sich die Heiligen in Kirtland von falschen Offenbarungen haben täuschen lassen. So hat beispielsweise eine Frau namens Mrs. Hubble behauptet, sie sei eine Prophetin und empfange Offenbarung für die Kirche. Besorgt über die Einflüsse, die bei den Mitgliedern in Kirtland aufgetreten sind, befragt Joseph den Herrn. Der Herr antwortet mit einer Offenbarung, die heute in Lehre und Bündnisse 43 steht. In dieser Offenbarung sagt der Herr den Heiligen, was sie tun müssen, um sich nicht täuschen zu lassen. Die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 44 wird ebenfalls im Februar 1831 empfangen. Darin findet sich die Anweisung an das Priestertum, das Evangelium zu verkünden und sich um die Armen zu kümmern.
Anregungen für den Unterricht
Lehre und Bündnisse 43:1-7
Der Herr verkündet, dass Offenbarungen und Gebote nur durch den von ihm bestimmten Propheten gegeben werden
Wählen Sie zwei Lieder aus, die Sie mit Ihrer Klasse singen wollen. Bitten Sie zwei Schüler, nach vorne zu kommen. Jeder soll ein anderes Lied dirigieren, und die Klasse soll versuchen, beide Lieder gleichzeitig zu singen. Die Jugendlichen sollen einsehen, wie schwierig es ist, gleichzeitig auf zwei verschiedene Führer zu hören. Brechen Sie den Gesang nach ein paar Zeilen ab und stellen Sie diese Frage:
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Warum ist es schwierig, zwei verschiedenen Dirigenten zu folgen und zur gleichen Zeit zwei unterschiedliche Lieder zu singen?
Erzählen Sie, dass im Februar 1831 eine Frau namens Mrs. Hubble zu den Heiligen in Kirtland in Ohio kam. Sie behauptete, sie sei eine Prophetin und empfange Offenbarungen für die Kirche; sie wisse, dass das Buch Mormon wahr sei, und sie solle in der Kirche lehren. Einige der Heiligen konnte sie dadurch in die Irre führen. Joseph Smith und andere Mitglieder waren besorgt über ihren Einfluss und über andere falsche Offenbarungen, die bei den Heiligen im Umlauf waren. Der Prophet beschloss, den Herrn um Rat zu fragen, und empfing daraufhin eine Offenbarung. John Whitmer, der ebenfalls kurz zuvor in Kirtland eingetroffen war, schrieb: „Der Herr gab diese Offenbarung, damit die Heiligen nicht getäuscht werden würden.“ (Documents, Volume 1: July 1828 – June 1831, Band 1 der Reihe „Dokumente“ der Joseph Smith Papers, 2013, Seite 257.)
Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 43:1-5 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was der Herr gesagt hat, wer Offenbarung für die gesamte Kirche empfangen könne.
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Wer war zu dieser Zeit dazu bestimmt, Gebote und Offenbarungen für die gesamte Kirche zu empfangen? (Joseph Smith.) Wer ist heute zu dieser Aufgabe bestimmt? (Der Präsident der Kirche.)
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Was können wir aus diesen Versen lernen? (Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diesen Grundsatz erkannt haben: Nur der Präsident der Kirche kann Offenbarungen für die gesamte Kirche empfangen. Regen Sie an, dass die Schüler diesen Grundsatz neben Vers 3 und 4 in ihre heiligen Schriften schreiben. Machen Sie deutlich, wie wichtig dieser Grundsatz ist. Lassen Sie dazu Lehre und Bündnisse 21:4-6 und 28:2-7 lesen.)
Erklären Sie, dass es wie Mrs. Hubble und weitere in den Anfangstagen der Kirche heutzutage ebenfalls Menschen gibt, die danach trachten, andere von ihren Ansichten zu überzeugen und sie dazu zu bringen, ihnen nachzufolgen. Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 43:6,7 vorzulesen. Die Jugendlichen sollen herausfinden, was der Herr als Schutz für uns offenbart hat, damit wir uns nicht von Menschen, die nicht bevollmächtigt sind, die Kirche zu leiten, täuschen lassen.
Lehre und Bündnisse 43:8-16
Die Ältesten werden angewiesen, einander zu unterweisen und zu erbauen und sich zu heiligen
Die Jugendlichen sollen an die Tafel schreiben, an welchen Versammlungen sie als Mitglieder der Kirche teilnehmen. Bitten Sie die Schüler, diese Frage zu zweit zu besprechen:
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Was sind Sinn und Zweck dieser Versammlungen?
Bitten Sie anschließend einige Jugendliche, der Klasse ihre Antworten mitzuteilen. Bitten Sie dann einen Schüler, Lehre und Bündnisse 43:8 vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, was in diesem Vers über den Zweck von Versammlungen in der Kirche steht.
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Wozu fordert der Herr die Ältesten der Kirche auf? Was sollen sie in ihren Versammlungen tun? Was bedeutet es, einander zu erbauen? (Sich gegenseitig aufzubauen und zu stärken.)
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Was lernen wir Vers 8 zufolge, wenn wir einander unterweisen und erbauen? (Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diesen Grundsatz nennen: Wenn wir zusammenkommen, sollen wir einander unterweisen und erbauen, damit wir lernen, wie wir handeln und die Kirche leiten sollen.)
Die Schüler sollen Lehre und Bündnisse 43:9,11 für sich lesen und herausfinden, was wir tun sollen, nachdem wir erkannt haben, wie wir handeln sollen.
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Was sollen wir tun, nachdem wir in den Versammlungen in der Kirche unterwiesen worden sind? (Die Schüler sollen diesen Grundsatz erkennen: Wir sollen uns verpflichten, gemäß der Erkenntnis, die wir empfangen, zu handeln. Sie können den Schülern vorschlagen, diesen Grundsatz in Vers 9 zu markieren.)
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Wie werden wir diesen Versen zufolge gesegnet? Was geschieht, wenn wir uns Erkenntnis aneignen und dann entsprechend handeln? (Machen Sie den Schülern diesen Grundsatz deutlich, wenn Sie diese Frage besprechen: Wenn wir gemäß der Erkenntnis, die wir empfangen, handeln, werden wir geheiligt. Erklären Sie außerdem, dass geheiligt werden bedeutet, von seinen Sünden gereinigt zu werden.)
Zeichnen Sie dieses Schaubild an die Tafel.
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Was bedeutet es wohl, sich zu „binden, … zu handeln“?
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Wie helfen uns die Einsichten, die wir in den Versammlungen in der Kirche gewinnen, dabei, geheiligt zu werden?
Die Jugendlichen sollen darüber nachdenken, welche Segnungen sie schon bekommen haben, als sie gemäß dem gehandelt haben, was sie in den Versammlungen der Kirche gelernt haben. Bitten Sie ein paar von ihnen, von diesen Erfahrungen zu erzählen und zu erklären, wie sie schon gesegnet worden sind, weil sie gemäß dem gehandelt haben, was sie gelernt haben.
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 43:12-14 zusammen. Erklären Sie, dass der Herr den Heiligen hier erklärt, dass sie Joseph Smith in seiner Berufung unterstützen müssen, wenn sie mehr über die Wahrheiten des Evangeliums in Erfahrung bringen möchten.
Sagen Sie den Schülern, dass der Herr in Lehre und Bündnisse 43:15,16 Grundsätze offenbart, die an die Mitglieder der Kirche gerichtet sind, die sich auf den Missionsdienst vorbereiten. Bitten Sie dann einen Schüler, diese Verse vorzulesen.
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Wie treffen diese Verse wohl auf die Arbeit eines Vollzeitmissionars zu?
Lehre und Bündnisse 43:17-35
Die Knechte Gottes sollen Umkehr predigen, um die Menschen auf das Zweite Kommen Christi und das Millennium vorzubereiten
Lassen Sie die Schüler Unternehmungen oder Ereignisse nennen, auf die man sich gut vorbereiten muss. Es können beispielsweise Vollzeitmission, Sportwettkämpfe, Konzerte, Ansprachen oder Unterricht in der Kirche oder Klassenarbeiten in der Schule genannt werden.
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Wie fühlt man sich wohl, wenn man an so etwas teilnehmen soll, aber an dem Tag, da es stattfindet, nicht vorbereitet ist?
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 43:17,18 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und auf ein Ereignis achten, das von uns eine gute Vorbereitung erfordert. („Der große Tag des Herrn“ oder, in anderen Worten, das Zweite Kommen.)
Teilen Sie die Klasse in Zweiergruppen auf. Fordern Sie die Gruppen auf, gemeinsam Lehre und Bündnisse 43:17-22 zu lesen und darauf zu achten, was die Ältesten tun sollten, um ihren Mitmenschen zu helfen, sich für das Zweite Kommen bereitzumachen. Wenn die Gruppen genügend Zeit zum Lesen hatten, stellen Sie der Klasse diese Fragen:
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Was wurde den Ältesten vom Herrn geboten? Was sollten sie lehren? Welchen Grundsatz können wir diesen Versen entnehmen? (Die Jugendlichen sollen dies zum Ausdruck bringen: Um uns auf das Zweite Kommen Jesu Christi vorzubereiten, müssen wir umkehren. Sie können diesen Grundsatz an die Tafel schreiben.)
Erinnern Sie die Jugendlichen an die Verheißung, der Herr werde sein Volk wie eine Henne ihre Küken unter den Flügeln sammeln. Viele Menschen wollen jedoch nicht umkehren und wollen sich nicht für das Zweite Kommen bereitmachen (siehe LuB 43:23,24; siehe auch LuB 29:1,2 und Lektion 35 in diesem Leitfaden).
Die Zweiergruppen sollen gemeinsam Lehre und Bündnisse 43:25-27 lesen und herausfinden, mit welch verschiedenen „Stimmen“ der Herr seinem Volk zuruft, zu ihm zu kommen. Stellen Sie dann diese Fragen:
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Welche „Stimmen“ habt ihr hier gefunden? Warum sind wohl verschiedene Stimmen nötig?
Die Jugendlichen sollen darüber nachdenken, was sie konkret tun müssen, um umzukehren und sich auf das Zweite Kommen vorzubereiten. Bitten Sie dann einen Schüler, Lehre und Bündnisse 43:28-31 vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, von welchem großen Ereignis in diesen Versen die Rede ist.
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Was ist das große Ereignis, das hier vorhergesagt wird? (Das Millennium.)
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Was geschieht im Millennium? (Die Schüler sollen diese Lehre erkennen: Im Millennium wird der Satan gebunden und Jesus Christus wird mit seinem Volk auf der Erde regieren. Sie können vorschlagen, dass die Schüler Wörter oder Formulierungen, in denen dieser Grundsatz in Vers 28 bis 31 zum Ausdruck kommt, in ihren heiligen Schriften markieren. Damit die Schüler besser verstehen, wie der Satan gebunden wird, können sie 1 Nephi 22:26 lesen).
Lesen Sie dieses Zitat von Präsident George Q. Cannon von der Ersten Präsidentschaft vor. Er spricht darüber, wie der Satan während des Millenniums gebunden sein wird:
„Wir sagen, der Satan werde gebunden sein. Der Satan wird durch die Macht Gottes gebunden sein, aber er wird auch dadurch gebunden sein, dass das Volk Gottes fest entschlossen ist, nicht auf ihn zu hören und sich nicht von ihm lenken zu lassen.“ (Gospel Truth: Discourses and Writings of President George Q. Cannon, Hg. Jerreld L. Newquist, 2 Bände, 1957–1974, 1:86.)
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Wie können wir uns heute vorbereiten, um dann, wenn der Erretter wiederkommt, unter den Rechtschaffenen zu sein? (Sie können an dieser Stelle die Grundsätze aus dieser Lektion noch einmal wiederholen und dafür Zeugnis geben.)
Lehre und Bündnisse 44
Der Herr gebietet seinen Knechten, sich zu versammeln
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 44:1-6 zusammen. Erklären Sie, dass der Herr die Ältesten angewiesen hat, sich zu einer Konferenz zusammenzufinden. Der Herr verheißt den Ältesten: Wenn sie treu sind und Glauben an ihn ausüben, wird er seinen Geist über sie ausgießen und sie segnen, sodass ihre Feinde keine Macht über sie haben. Er weist sie an, Umkehr zu predigen, den Armen Linderung zu verschaffen und sich gemäß den Gesetzen des Landes zu organisieren.
Kommentar und Hintergrundinformationen
Lehre und Bündnisse 43:6,7. „Ihn, den ich bestimmt habe“
Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel hat uns aufgefordert, dem Rat des Präsidenten der Kirche zu folgen und uns nicht von denen in die Irre führen zu lassen, die uns täuschen wollen:
„‚Ich sage euch: Keinem soll es gegeben sein hinzugehen, um mein Evangelium zu predigen oder meine Kirche aufzurichten, außer er sei von jemandem ordiniert worden, der Vollmacht hat, und es ist der Kirche bekannt, dass er Vollmacht hat und von den Häuptern der Kirche ordnungsgemäß ordiniert worden ist.‘ (LuB 42:11.)
Es gibt zur Zeit manche, die nicht ordnungsgemäß von den Führern der Kirche ordiniert worden sind, die von drohendem politischen und wirtschaftlichen Chaos sprechen, vom Ende der Welt. …
Diese Betrüger sagen, die Führer der Kirche wüssten nicht, was in der Welt vor sich gehe, oder die Führer der Kirche hießen ihre Lehren gut, wollten sich aber nicht öffentlich dazu bekennen. Nichts davon ist wahr. Die Führer der Kirche, die ja ständig in der ganzen Welt herumreisen, wissen gewiss, was vor sich geht, und kraft ihrer prophetischen Einsicht sind sie in der Lage, die Zeichen der Zeit zu erkennen.
Lassen Sie sich nicht von diesen Betrügern täuschen. Soll es eine Sammlung geben, so wird sie von denen angekündigt werden, die ordnungsgemäß ordiniert worden sind und von denen es der Kirche bekannt ist, dass sie Vollmacht haben.
Halten Sie sich von allen anderen fern. Folgen Sie den Führern, die ordnungsgemäß ordiniert worden und offiziell bestätigt worden sind. Dann werden Sie nicht irregeführt.“ („Es ist gut. gelehrt zu sein, wenn …“, Der Stern, Januar 1993, Seite 66; vgl. auch Lehre und Bündnisse, Leitfaden für den Studenten, 1986, Seite 91.)
Lehre und Bündnisse 43:7. „Durch die Pforte hereinkommen“
Der Herr hat gesagt: „Wer … ordiniert ist, wird durch die Pforte hereinkommen“ (LuB 43:7). Präsident Joseph Fielding Smith hat dies folgendermaßen erklärt:
„Der Herr möchte, dass wir wissen, dass alles, was er tut, in Ordnung geschieht; und wann immer er jemanden beruft, die Kirche zu führen, kommt derjenige durch die Pforte herein und wird von denen ordiniert, die Vollmacht haben. So ist es von Anfang an gewesen und so wird es bis zum Ende sein.“ (Church History and Modern Revelation, 2 Bände, 1953, 1:138.)
Lehre und Bündnisse 43:22-31. Das Zweite Kommen, das Millennium und „eine kurze Zeit“
Der Herr hat erklärt, dass der Satan gegen Ende des Millenniums „wieder losgelassen“ wird, aber „nur noch eine kurze Zeit lang regieren“ wird (LuB 43:31). Folgendes Schaubild hilft dabei, diese „kurze Zeit“ im Kontext visuell einzuordnen.