Lektion für das Heimstudium
Lehre und Bündnisse 41 bis 44 (Einheit 10)
Einleitung
In dieser Lektion konzentrieren sich die Schüler auf die Lehren des Herrn in Lehre und Bündnisse 42 hinsichtlich Tod und Heilung. Dieses Thema wurde in den Lektionen für das Heimstudium der Schüler nicht behandelt.
Anregungen für den Unterricht
Lehre und Bündnisse 42:43-52
Der Herr erteilt Rat im Hinblick auf Tod und Heilung
Halten Sie in der einen Hand ein Fläschchen oder ein kleines Gefäß mit Olivenöl, das für die Segnung von Kranken geweiht worden ist. Halten Sie in der anderen Hand eine Flasche Medizin.
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Wofür werden diese Gegenstände gebraucht?
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Auf welchen davon sollten wir im Krankheitsfall zurückgreifen?
Die Schüler sollen kurz darüber sprechen. Lassen Sie dann Lehre und Bündnisse 42:43,44 vorlesen. Die anderen Schüler sollen darauf achten, wie die Anweisungen des Herrn dazu lauten, worauf wir im Krankheitsfall zurückgreifen sollen. Vielleicht müssen Sie erklären, dass mit Kräutern und leichter Kost, von denen in Vers 43 die Rede ist, die medizinische Versorgung gemeint ist, wie sie damals, als diese Offenbarung gegeben wurde, üblich war.
Damit die Jugendlichen verstehen, dass Heilung durch Glauben und eine medizinische Behandlung erfolgen kann, lassen Sie einen Schüler das Zitat von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel vorlesen. Während der Schüler liest, sollen die anderen darauf achten, wie man sowohl durch Glauben als auch durch medizinische Behandlung geheilt werden kann:
„Die Heiligen der Letzten Tage glauben, dass es gut ist, die besten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Methoden anzuwenden, die es gibt. Wir bewahren unsere Gesundheit mithilfe von Ernährung, Bewegung und anderen Maßnahmen, und wir nehmen die Dienste medizinischer Fachleute, wie Ärzte und Chirurgen, in Anspruch, um die Gesundheit wiederherzustellen.
Der Einsatz der Medizin steht nicht im Widerspruch zum gläubigen Gebet und zu unserem Vertrauen auf einen Priestertumssegen. …
Natürlich warten wir nicht, bis alle anderen Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind, bevor wir im Glauben beten oder einen Priestertumssegen zur Heilung geben. Im Notfall kommen Gebete und Segen zuerst. Meistens betreiben wir alle Bemühungen gleichzeitig.“ („Die Heilung der Kranken“, Liahona, Mai 2010, Seite 47.)
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Warum ist es wohl wichtig, dass wir im Krankheitsfall sowohl auf Gebete und Priestertumssegen als auch auf medizinische Versorgung zurückgreifen?
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Wird Vers 44 zufolge jeder Kranke, der einen Priestertumssegen erhält, geheilt?
Sagen Sie, dass der Herr erklärt hat, warum einige, die einen Priestertumssegen erhalten, trotzdem nicht wieder gesund werden. Lassen Sie einen Schüler Lehre und Bündnisse 42:48 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und nach Grundsätzen suchen. Wann kann jemand aufgrund eines Priestertumssegens geheilt werden?
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Was hat laut Vers 48 einen großen Einfluss darauf, was ein Priestertumssegen bewirken kann? (Wenn jemand Glauben an Jesus Christus hat und nicht für den Tod bestimmt ist, wird er geheilt. Vielleicht müssen Sie erklären, dass der Ausdruck „nicht für den Tod bestimmt“ sich auf die Tatsache bezieht, dass Tod oder Heilung gemäß dem Zeitplan, der Weisheit und dem Willen des Herrn erfolgen.)
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Warum wird nicht jeder, der Glauben an Jesus Christus hat, geheilt?
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Warum ist es wichtig, dass wir Glauben an Gottes Willen und seinen Zeitplan in Bezug auf uns ausüben?
Fragen Sie die Schüler, welchen Grundsatz man Lehre und Bündnisse 42:48 in Bezug auf die Heilung von Krankheiten und Gebrechen entnehmen kann. Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diesen Grundsatz erkannt haben: Wenn wir Glauben an Jesus Christus haben, können wir gemäß seinem Willen geheilt werden. Sie können den Schülern vorschlagen, die Wörter und Formulierungen in Vers 48, die diesen Grundsatz zum Ausdruck bringen, in ihren heiligen Schriften zu markieren.
Um deutlich zu machen, dass wir unseren Glauben auf Jesus Christus richten müssen und nicht auf den gewünschten Ausgang, lassen Sie einen Schüler das folgende Zitat von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel vorlesen. Die Klasse soll beim Zuhören darauf achten, warum es so wichtig ist, dass wir unseren Glauben auf Jesus Christus richten:
„Als Kinder Gottes, die sich seiner großen Liebe und seines allumfassenden Wissens darüber, was für unser ewiges Wohlergehen am besten ist, bewusst sind, vertrauen wir auf ihn. Der erste Grundsatz des Evangeliums ist der Glaube an den Herrn Jesus Christus, und Glaube bedeutet Zuversicht. Diese Zuversicht habe ich in einer Ansprache gespürt, die mein Cousin bei der Beisetzung eines Mädchens, das im Teenageralter an einer schweren Krankheit gestorben war, gehalten hat. Seine Worte verwunderten mich zuerst, doch dann bauten sie mich auf. Er sagte: ‚Ich weiß, dass es der Wille des Herrn war, dass sie gestorben ist. Sie war medizinisch gut versorgt. Sie hat Priestertumssegen erhalten. Ihr Name stand auf der Gebetsliste im Tempel. Hunderte Gebete wurden für ihre Genesung gesprochen. Und ich weiß, dass in dieser Familie genügend Glaube vorhanden ist, dass sie geheilt worden wäre, wenn es nicht der Wille des Herrn gewesen wäre, sie zu dieser Zeit heimzuholen.‘ Dieselbe Zuversicht spürte ich in den Worten des Vaters eines anderen lieben Mädchens, das unlängst im Teenageralter einem Krebsleiden erlag. Er sagte: ‚Der Glaube unserer Familie liegt in Jesus Christus und ist nicht auf Ergebnisse angewiesen.‘ Diese Aussagen scheinen mir richtig zu sein. Wenn uns jemand am Herzen liegt, tun wir für seine Genesung alles, was uns möglich ist, und dann vertrauen wir auf den Herrn, was den Ausgang betrifft.“ („Die Heilung der Kranken“, Seite 50.)
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Auf welche Weise haben die Menschen, von denen Elder Oaks hier spricht, Glauben an Jesus Christus ausgeübt?
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Manchmal erfordert es mehr Glauben, zuzusehen, wie ein geliebter Mensch stirbt oder an einer langen Krankheit leidet, als Zeuge seiner Heilung zu werden. Warum ist das wohl so?
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Weshalb ist es wichtig, Glauben an Jesus Christus auszuüben, auch wenn nicht das Ergebnis eintrifft, das wir uns wünschen?
Fragen Sie die Schüler, ob sie jemanden kennen, der gestorben ist, obwohl er guten medizinischen Rat befolgt und mithilfe von Gebet und Priestertumssegen um seine Heilung gerungen hat. (Gehen Sie besonders einfühlsam mit Schülern um, die so etwas schon einmal miterlebt haben.) Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 42:45-47 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf Wörter oder Formulierungen achten, die denjenigen, die den Tod eines lieben Menschen erlebt haben, Trost spenden können.
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In Vers 45 steht, dass es ganz natürlich ist, wegen des Verlusts eines geliebten Menschen zu trauern. Welche Lehre in Vers 46 vermag diejenigen zu trösten, die den Verlust eines geliebten Menschen beklagen? (Der Tod ist süß für diejenigen, die im Herrn sterben. Sie können den Schülern vorschlagen, die Wörter und Formulierungen zu markieren, in denen dies zum Ausdruck kommt.)
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Was bedeutet es wohl, im Herrn zu sterben? (Man kann dies etwa so erklären: Jemand harrt treu bis ans Ende aus und hält seine heiligen Bündnisse bis an sein Lebensende.)
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Was bedeutet es eurer Meinung nach, dass der Tod für diejenigen, die im Herrn sterben, „süß“ ist? (Vielleicht müssen Sie erklären, dass ein glaubenstreuer Mensch beim Sterben vielleicht körperlichen Schmerz erleidet; diese Verheißung bezieht sich jedoch auf den Frieden und die Ruhe, die er dann in der Geisterwelt verspürt.)
Die Schüler sollen darüber nachdenken, ob sie so leben, dass der Tod für sie „süß“ wäre, falls sie heute abberufen werden würden. (Die Jugendlichen können ihre Gedanken in ihrem Studientagebuch notieren.)
Schließen Sie mit Ihrem Zeugnis von den in dieser Lektion besprochenen Grundsätzen.
Nächste Einheit (Lehre und Bündnisse 45 bis 48)
Fragen Sie die Schüler, ob sie sich schon einmal Sorgen wegen des Zweiten Kommens Christi gemacht haben. Erklären Sie, dass sie in der nächsten Einheit etwas über die Zeichen des Zweiten Kommens Jesu erfahren. Was geschieht, wenn Jesus Christus wiederkehrt? Was können wir tun, um auf diese Zeit vorbereitet zu sein?