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Lektion 32: Lehre und Bündnisse 25


Lektion 32

Lehre und Bündnisse 25

Einleitung

Die Feindseligkeiten gegen den Propheten Joseph Smith und die Mitglieder der Kirche Jesu Christi dauern den ganzen Sommer 1830 lang an. Josephs Frau Emma lässt sich bereits am 28. Juni taufen, aber wegen der Feindseligkeiten findet ihre Konfirmierung erst im August 1830 statt. Ende Juni, zwischen Emmas Taufe und Konfirmierung, empfängt Joseph die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 25. Der Herr spricht Emma Trost zu und gibt ihr auch Anweisungen in Bezug auf ihre Familie und ihr Aufgabengebiet in der Kirche.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 25:1-3

Der Herr nennt Emma Smith eine Auserwählte

Bitten Sie vor dem Unterricht drei Schüler, sich die folgenden Zusammenfassungen über Lebensumstände und Eigenschaften von Emma Smith, der Frau des Propheten, anzusehen. Bitten Sie diese drei Schüler, zu Beginn des Unterrichts zu erzählen, was sie über Emma Smith erfahren haben. Sie können ein Bild von Emma Smith zeigen (Bildband zum Evangelium, Nr. 88; siehe auch LDS.org.)

Emma Smith
  1. Emma half Joseph Smith bei der Übersetzung des Buches Mormon.

    Kurz nachdem Emma Hale und Joseph Smith geheiratet hatten, verkündete der Engel Moroni, dass nun die Zeit gekommen sei, dass Joseph die Platten erhalten solle. Am frühen Morgen des 22. September 1827 fuhren Joseph und Emma gemeinsam in einer Kutsche zum Hügel Cumorah, wo Joseph die Platten in Empfang nahm. Wegen der Anfeindungen in New York zogen Joseph und Emma schließlich nach Harmony in Pennsylvania und kauften dort von Emmas Eltern ein Grundstück. In Harmony begann der Prophet mit der Übersetzung der Platten. Eine Zeit lang war Emma seine Schreiberin. Damals war Joseph geboten worden, die Platten niemanden zu zeigen, nicht einmal Emma. Obwohl Emma die Platten oft unter einem Leinentuch auf dem Tisch liegen sah, hob sie nie das Tuch hoch, um sie anzuschauen.

  2. Emma erlebte viel Tragisches, Kummer und Verfolgung.

    In Harmony in Pennsylvania gebar Emma einen Sohn namens Alvin, der nicht lange lebte. Emma war nach der Geburt dem Tod nahe, und Joseph bangte um ihr Leben. Als es ihr wieder besser ging, vernahm sie die niederschmetternde Nachricht, dass Josephs Freund Martin Harris die 116 übersetzten Seiten des Manuskripts verloren hatte. Selbst angesichts ihrer angeschlagenen Gesundheit tröstete Emma ihren niedergeschlagenen Mann, der die Macht des Übersetzens verloren hatte. Zusammen warteten sie ab, bis die Platten gemäß dem Willen des Herrn weiter übersetzt werden durften. Später war sie wegen der Anfeindungen gezwungen, aus Harmony fortzuziehen.

  3. An dem Tag, als Emma sich taufen ließ, wurde Joseph verhaftet.

    Im Juni 1830 errichteten Joseph und eine kleine Gruppe Gläubiger in einem Bach in der Nähe von Colesville im Staat New York einen Damm, damit sie eine Stelle hätten, an der das Wasser tief genug war, um Taufen vollziehen zu können. Bevor jedoch auch nur eine Taufe durchgeführt werden konnte, wurde der Damm vom Pöbel zerstört. Am nächsten Tag errichteten die Heiligen den Damm erneut und tauften 13 Menschen, unter ihnen auch Emma Smith. An diesem Abend wurde Joseph, bevor die Konfirmierungen durchgeführt werden konnten, als „Aufrührer“ verhaftet (History of the Church, 1:88). Er wurde vor Gericht gestellt und freigesprochen, jedoch wegen derselben Anschuldigung von einem Polizisten aus dem nächsten Landkreis sofort wieder festgenommen. Wiederum wurde er wieder freigelassen. Wegen des ständigen Widerstands gegen die missionarischen Bestrebungen musste die Konfirmierungsversammlung aufgeschoben werden. Emma wurde erst Anfang August als Mitglied der Kirche bestätigt und empfing die Gabe des Heiligen Geistes. Ende Juni, zwischen Emmas Taufe und ihrer Konfirmierung, empfing Joseph eine Offenbarung, die an Emma gerichtet war und jetzt in Lehre und Bündnisse 25 steht.

  • Was beeindruckt euch an Emma, nachdem ihr nun etwas über ihr Leben gehört habt?

Die Schüler sollen für sich Lehre und Bündnisse 25:1-3 lesen und auf Wörter und Formulierungen achten, die Emma möglicherweise Trost gespendet haben. Einige Schüler sollen berichten, was sie gefunden haben, und näher darauf eingehen, warum diese wohl tröstlich waren.

  • Wie hilft euch in schwierigen Zeiten das Wissen, dass ihr ein Sohn beziehungsweise eine Tochter im Reich des Herrn seid?

  • Was wurde Emma verheißen, wenn sie treu ist und „auf den Pfaden der Tugend“ wandelt?

  • Was bedeutet es wohl, „auf den Pfaden der Tugend“ zu wandeln? Inwiefern werden wir beschützt, solange wir „auf den Pfaden der Tugend“ wandeln?

Lenken Sie die Aufmerksamkeit der Schüler auf die Worte „auserwählte Frau“ in Lehre und Bündnisse 25:3. Sie können vorschlagen, dass die Schüler diese Worte markieren. Erklären Sie, dass Emma Smith als erste Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung berufen wurde, als diese 1842 (mehr als ein Jahrzehnt nach dieser Offenbarung) gegründet wurde. Zu diesem Anlass las der Prophet Joseph Smith die Offenbarung Lehre und Bündnisse 25 vor. Er erklärte dann, dass Emma eine Auserwählte sei, weil sie dazu „auserwählt [sei], eine bestimmte Arbeit zu tun, … und dass diese Offenbarung durch ihre Wahl zur Präsidentin der Vereinigung in Erfüllung gehe, weil sie ja bereits dazu bestimmt worden war, die heiligen Schriften auszulegen“ (History of the Church, 4:552f.).

Lehre und Bündnisse 25:4-16

Emma Smith erhält Rat in Bezug auf ihre Familie und ihre Aufgaben in der Kirche

Schreiben Sie die folgenden Worte an die Tafel und bitten Sie die Schüler, diese in ihr Studientagebuch zu schreiben.

Ratschlag

Berufung

Verheißung

Bitten Sie die Schüler, für sich Lehre und Bündnisse 25:4-16 zu lesen. Sie sollen dabei auf Wörter und Formulierungen achten, die einen Bezug zu den drei Kategorien an der Tafel haben. (Die Schüler können dies alleine oder in Zweiergruppen tun.) Anschließend sollen sie das, was sie gefunden haben, in die passende Kategorie schreiben. (Die Anweisung, nicht zu murren, in Vers vier kann beispielsweise der Kategorie „Ratschlag“ zugeordnet werden.) Lassen Sie die Schüler nach einer Weile in kleinen Gruppen diese Fragen besprechen. Sie können die Fragen an die Tafel schreiben oder für jede Gruppe Arbeitsblätter vorbereiten. Sie können auch in jeder Gruppe einen Diskussionsleiter bestimmen, der die Fragen stellt und die Schüler zur Mitarbeit motiviert.

  • Aus welchen Formulierungen oder Gedanken, die ihr gefunden habt, geht hervor, dass der Herr Emma Smith kennt und liebt? Besprecht, wie aus jeder Formulierung die Liebe des Herrn ersichtlich wird.

  • Der Herr erklärt in Lehre und Bündnisse 25:16, dass die Ratschläge und Verheißungen in diesem Abschnitt auch auf uns zutreffen. Was können wir aus den Worten des Herrn an Emma lernen? (Schreibt die Grundsätze auf, die genannt werden.)

Nachdem die Schüler ihre Antworten besprochen haben, bitten Sie sie, den anderen zu berichten, was sie in Lehre und Bündnisse 25:4-16 gefunden haben. Ihre Antworten könnten, wenn auch anders formuliert, in etwa so lauten:

Wir sollen die Dinge dieser Welt ablegen und nach dem trachten, was ewig ist.

Wenn wir den Herrn mit rechtschaffener Musik preisen, segnet er uns.

Wir können Freude und Trost darin finden, dass wir an unseren Bündnissen mit Gott festhalten.

Wenn wir beständig die Gebote Gottes halten, erlangen wir eine Krone der Rechtschaffenheit.

Besprechen Sie die Antworten der Schüler mit der gesamten Klasse. Folgen Sie den Eingebungen des Geistes, wenn Sie die Schüler dazu auffordern, zu erläutern, was sie gelernt und gefunden haben. Beim Unterrichtsgespräch könnten diese Fragen und Anweisungen hilfreich sein:

Wir sollen die Dinge dieser Welt ablegen und nach dem trachten, was ewig ist (siehe LuB 25:10).

  • Inwiefern hat der Rat, das Ewige über das Materielle zu setzen, Emma wohl geholfen – insbesondere in ihrer Rolle als Frau des Propheten Joseph Smith? (Sie müssen vielleicht erklären, dass Emma Hale in einem wohlhabenden Elternhaus aufgewachsen ist, nach der Heirat aber oft in sehr ärmlichen Verhältnissen gelebt hat.)

  • Wie kann uns der Rat, Ewiges vor Zeitliches zu stellen, in der heutigen Zeit helfen?

  • Welche Dinge dieser Welt sind den Menschen oft wichtiger als Gott?

  • Wie können wir nach dem trachten, was ewig ist?

Bitten Sie die Schüler, darüber nachzudenken, ob sie etwas Weltliches vor Gott stellen.

Wenn wir den Herrn mit rechtschaffener Musik preisen, segnet er uns (siehe LuB 25:12).

  • Woran erfreut sich der Herr diesem Vers zufolge? Was sagt er über die Segnungen, die durch das „Lied der Rechtschaffen“ zustande kommen?

  • Welche Segnungen habt ihr schon erhalten, weil ihr den Herrn mit angemessener Musik gepriesen habt?

Vielleicht sollten Sie die Schüler bitten, sich zum Ziel zu setzen, angemessene, wertvolle Musik zu hören. Ermutigen Sie sie, auf die Segnungen zu achten, die sich einstellen, wenn die Schüler auf dieses Ziel hinarbeiten.

Wenn wir an unseren Bündnissen mit Gott festhalten, finden wir Freude und Trost (siehe LuB 25:13).

 

Denkt an jemanden, der selbst in schwierigen Zeiten an seinen Bündnissen festgehalten hat.

  • Wie ist er für diese Treue gesegnet worden?

  • Was hat es euch schon gebracht, dass ihr den Bündnissen treu geblieben seid, die ihr eingegangen seid?

Fordern Sie die Schüler auf, darüber nachzudenken, wie sie ihr Herz emporheben und ihren Bündnissen treu bleiben können.

Wenn wir beständig Gottes Gebote halten, erlangen wir eine Krone der Rechtschaffenheit (siehe LuB 25:15).

Erklären Sie, dass die Worte „eine Krone der Rechtschaffenheit wirst du empfangen“ sich darauf beziehen, dass jemand im celestialen Reich Erhöhung erlangt (siehe auch LuB 29:13).

  • Wie kann diese Verheißung jemandem helfen, der gerade eine schwere Zeit durchmacht?

  • Warum ist es wichtig, beständig gehorsam zu sein, und nicht nur zu gewissen Zeiten?

Fordern Sie die Schüler auf, darüber nachzudenken, wie sie sich in diesem Punkt verbessern können. Schlagen Sie den Schülern vor, ihre Gedanken in ihrem Studientagebuch zu notieren.

Ermutigen Sie die Schüler dazu, darüber nachzudenken und zu beten, was sie heute im Unterricht gelernt haben, und niederzuschreiben, was der Herr von ihnen wohl erwartet, nachdem sie die Grundsätze aus Lehre und Bündnisse 25 besprochen haben. Fordern Sie sie auf, ihren Eingebungen zu folgen.