Lektion für das Heimstudium
Lehre und Bündnisse 98 bis 101:42 (Einheit 21)
Einleitung
In dieser Lektion geht es um einige Anweisungen in Lehre und Bündnisse 98, die der Herr gegeben hat, als die Mitglieder angefeindet wurden. Diese Lektion kann den Schülern verständlich machen, wie wir auf schwierige Situationen reagieren sollen. Außerdem kann dadurch ihr Zeugnis von der Macht und Güte des Herrn gestärkt werden.
Anregungen für den Unterricht
Lehre und Bündnisse 98
Der Herr macht den Mitgliedern in ihren Bedrängnissen Mut
Schreiben Sie vor dem Unterricht diese Fragen an die Tafel: Wie wäre euch zumute? Was würdet ihr tun?
Erklären Sie den Schülern, dass sie in der heutigen Lektion etwas über die Bedrängnisse und Anfeindungen erfahren, die die Mitglieder im Juli 1833 im Kreis Jackson in Missouri erlebt haben. Erklären Sie, dass einige Einwohner Missouris aufgrund politischer, sozialer, wirtschaftlicher und religiöser Unterschiede den Heiligen nicht wohlgesinnt waren.
Ein Schüler soll diesen Absatz vorlesen:
Am Samstag, dem 20. Juli 1833, kamen zwischen 400 und 500 aufgebrachte Bürger Missouris vor dem Gerichtsgebäude in Independence zusammen. Sie wählten ein Komitee, das ihre Forderungen an die Mormonen schriftlich ausarbeiten sollte. Sie verlangten, dass es den Heiligen nicht weiter erlaubt sein solle, in den Kreis Jackson zu ziehen, und dass diejenigen, die bereits dort wohnten, sich dazu verpflichteten, die Gegend so bald wie möglich zu verlassen. Ferner verlangten sie, dass die Zeitung der Kirche nicht weiter veröffentlicht werden dürfe. Als diese Forderungen den Führern der Kirche in Missouri vorgelegt wurden, waren diese sehr bestürzt und baten um drei Monate Bedenkzeit, um sich mit den Führern der Kirche in Ohio zu beraten. Die Abordnung der Bürger Missouris, die die Forderungen vorgelegt hatte, lehnte das Ersuchen der Führer der Kirche jedoch ab. Die Mitglieder baten daraufhin um zehn Tage Bedenkzeit, doch man gab ihnen nur 15 Minuten (siehe Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Leitfaden für den Teilnehmer, Seite 128f.).
Bitten Sie die Schüler, die Fragen an der Tafel zu beantworten.
Ein weiterer Schüler soll nun diesen Absatz vorlesen:
Die Menschen vor dem Gerichtsgebäude in Independence rotteten sich in der Folge zusammen und beschlossen, Druckerei und Druckerpresse zu zerstören. Sie brachen gewaltsam in die Druckerei ein, warfen die Möbel auf die Straße und in den Garten, zerstörten die Druckerpresse, zerstreuten die Lettern und vernichteten nahezu die gesamten Druckerzeugnisse – die noch ungebundenen Blätter für das Buch der Gebote mit eingeschlossen. Als Nächstes machte der Pöbel sich auf, den Laden von Gilbert und Whitney zu verwüsten. Sidney Gilbert trat jedoch dem Pöbel entgegen, bevor dieser seinen Plan in die Tat umsetzten konnte. Bruder Gilbert versprach, dass er innerhalb von drei Tagen alles zusammenpacken und die Stadt verlassen werde (siehe Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Seite 128f.).
Bitten Sie die Schüler erneut, die Fragen an der Tafel zu beantworten.
Ein weiterer Schüler soll nun diesen Absatz vorlesen:
Drei Tage später, am 23. Juli, kam der Pöbel wieder in den Kreis Jackson. Dieses Mal waren die Leute mit Gewehren, Pistolen, Peitschen und Keulen bewaffnet. Sie zündeten Heuballen und Getreidefelder an und zerstörten Häuser, Scheunen und Geschäfte. Der Pöbel stand schließlich sechs Führern der Kirche gegenüber, die ihr Leben als Pfand anboten, da sie Besitz und Leben der Mitglieder in Gefahr sahen. Die Anführer des Pöbels schlugen das Angebot jedoch aus und drohten, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auszupeitschen, die nicht freiwillig die Stadt verlassen. Aufgrund dieser Nötigung unterschrieben die Brüder eine Vereinbarung, dass sie den Kreis Jackson verlassen würden. Die Hälfte der Mitglieder und die meisten führenden Brüder wollten bis zum 1. Januar 1834 wegziehen, der Rest sollte dann bis zum 1. April 1834 folgen. John Corrill und Sidney Gilbert durften bleiben, um den Besitz der vertriebenen Mitglieder zu verkaufen (siehe Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Seite 130).
Bitten Sie die Schüler erneut, die Fragen an der Tafel zu beantworten.
Lassen Sie jemanden die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 98 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und speziell auf den Anlass für diese Offenbarung achten. Fragen Sie die Schüler, was sie herausgefunden haben.
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Was ist laut der Einleitung bemerkenswert am Zeitpunkt dieser Offenbarung?
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 98:1,2 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welchen Rat der Herr den Mitgliedern hier gegeben hat. (Erklären Sie gegebenenfalls, dass Zebaot in Vers 2 ein hebräisches Wort ist, das „Heerscharen“ oder „Armeen“ bedeutet. Die Verwendung an dieser Stelle legt nahe, dass der Herr über Armeen oder Heerscharen von Engeln und über die Armeen Israels oder der Mitglieder gebietet [siehe Bible Dictionary, Stichwort „Sabaoth“].)
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Welchen Rat gibt der Herr hier den Mitgliedern? (Schreiben Sie die Antworten der Schüler an die Tafel.)
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Warum ist es wichtig, dass die Mitglieder dem Herrn in schweren Zeiten danken?
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Was bedeutet es wohl, geduldig auf den Herrn zu harren?
Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage von Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen. Die Schüler sollen darauf achten, was es bedeutet, geduldig auf den Herrn zu harren und zu hoffen:
„Was bedeutet es …, auf den Herrn zu hoffen? In den Schriften hat das Wort hoffen die Bedeutung „erwarten“, „ahnen“ und „auf etwas vertrauen“. Auf den Herrn hoffen und ihm vertrauen erfordert Glauben, Geduld, Demut, Sanftmut, Langmut und dass wir die Gebote halten und bis ans Ende ausharren.“ („Hoffen auf den Herrn: Dein Wille geschehe“, Liahona, November 2011, Seite 72.)
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Inwiefern macht euch Elder Hales Aussage deutlich, was es bedeutet, auf den Herrn zu harren und zu hoffen?
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Warum war der Rat, geduldig auf den Herrn zu hoffen und zu harren, für die Mitglieder in Missouri so wichtig?
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Welche Worte des Trostes spricht der Herr in Vers 2 aus?
Schreiben Sie diese unvollständige Aussage an die Tafel: Wenn wir in allem dankbar sind und geduldig auf den Herrn harren, …
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 98:3 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was der Herr den Mitgliedern verheißen hat, wenn sie seinen Rat befolgten.
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Wie würdet ihr laut Vers 3 die Aussage an der Tafel vervollständigen? (Man könnte diesen Grundsatz etwa so formulieren: Wenn wir in allem dankbar sind und geduldig auf den Herrn harren, dann kann er alles, womit wir bedrängt sind, zu unserem Guten zusammenwirken lassen.)
Die Schüler sollen an jemanden denken, der in schwierigen Zeiten geduldig auf den Herrn geharrt und dabei Anlass gefunden hat, dankbar zu sein.
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Inwiefern haben sich die Bedrängnisse im Leben dieses Menschen letztlich zum Positiven ausgewirkt?
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 98:18 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf eine Segnung achten, die die Glaubenstreuen empfangen.
Geben Sie zum Schluss Zeugnis für die Grundsätze, die Sie heute im Unterricht besprochen haben.
Nächste Einheit (Lehre und Bündnisse 101:43-101; 102 bis 105)
Die Schüler sollen sich vorstellen, wie sie reagieren würden, wenn der Herr sie aufforderte, sich monatelang Zeit zu nehmen und Hunderte von Meilen zurückzulegen, um Mitgliedern in Not zu helfen. Erklären Sie ihnen, dass sie in der kommenden Woche beim restlichen Studium von Lehre und Bündnisse 101 und in Abschnitt 102 bis 105 von einer Gruppe erfahren, die freiwillig von Ohio nach Missouri marschiert ist, um anderen Mitgliedern der Kirche zu helfen. Diese Gruppe wird „Zionslager“ genannt.